

der Freitag Podcast
der Freitag
Der Podcast der Wochenzeitung „der Freitag“ mit Beiträgen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Debatte
Episodes
Mentioned books

Sep 19, 2019 • 56min
Jakob Augstein im Gespräch mit Friederike Otto
Ignorantes Klima – sind wir noch zu retten?
Ignorantes Klima - sind wir noch zu retten?
Das Wetter wird immer extremer: Hitzewellen, Dürren, Stürme und Hochwasser begleiten vor allem die Sommermonate. Sind das nur Wetterphänomene oder Zeichen des Klimawandels? Und wer sind eigentlich die Schuldigen? Länder und Regierungen, Wirtschaft und Kapitalismus – oder doch jeder Einzelne von uns?
Diese Fragen versucht Physikerin und Philosophin Friederike Otto in ihrem aktuellen Buch „Wütendes Wetter“ zu beantworten. Sie ist stellvertretende Direktorin des "Environmental Change Institute" in Oxford und untersucht Wetterphänomene. Vor fünf Jahren hat sie die neue wissenschaftliche Ausrichtung Attribution Science – zu Deutsch: „Zuordnungswissenschaft” – mitbegründet. Ihre Methodik beruht darauf, die reale Welt mit einer heilen Parallelwelt ohne Treibhauseffekt zu vergleichen und so die Ursachen für einzelne Wetterphänomene bestimmen zu können.
Und das mit eindeutigen Ergebnissen. Friederike Otto sagt: „Eine Hitzewelle wie in Deutschland 2018 ist durch den Klimawandel mindestens doppelt so wahrscheinlich geworden wie früher“. Ihr Ziel: Politiker müssen den menschengemachten Klimawandel anerkennen und sich ihrer Verantwortung im Umgang mit der Klimakrise stellen.
Jakob Augstein diskutiert mit Friederike Otto über Klimapolitik, realisierbare Utopien, Protestkultur und das Wetter
Das Gespräch wurde am 16. September 2019 im Grünen Salon der Berliner Volksbühne aufgezeichnet.

Jul 30, 2019 • 53min
Jakob Augstein im Gespräch mit Sophie Passmann
Viel Lärm um nichts – oder zu wenig?
Was ist los mit dem Journalismus und dem öffentlichen Diskurs? Ist etwa das Reden und Schreiben über Dinge zu einem Ende gekommen? Fakten und Fiktion, Rechts und Links, Freiheit und Grenzen – Themen, die eine respektvolle Debatte fordern. Manchmal scheint es aber gar nicht mehr um die Sache zu gehen, sondern viel mehr darum, wer überhaupt diskutieren darf. Grundsatzfrage: Sollte man mit jedem reden? Auch mit Rechten und Diskriminierenden, mit alten weißen Männern? Unbedingt! Da sind sich Freitag-Verleger Jakob Augstein und Autorin Sophie Passmann schon einmal einig. Dass die gewiss nicht für alle Themen gilt, stellen die beiden Diskursler bei „zwei um acht“ unter Beweis.
Jakob Augstein diskutiert mit Sophie Passmann über die aktuelle Debattenkultur, linke Utopien, Europa und alte weiße Männer
Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und Freitag Salon am 03.06.2019 in der Berliner Volksbühne aufgezeichnet

Jul 27, 2019 • 1h 8min
Jakob Augstein im Gespräch mit Aleida Assmann
Heute schon erinnert?
Um Erinnerung soll es gehen, um persönliche, aber auch die der Gesellschaft. Gibt es so etwas wie eine Erinnerungspflicht? Wie begehen wir eigentlich Gedenktage? Und warum spielte die Kolonialgeschichte im deutschen Erinnerungsrahmen so lange kaum eine Rolle? Über diese Fragen spricht Jakob Augstein mit der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, deren Spezialgebiet die Gedächtnis- und Erinnerungsforschung ist. Die 72-Jährige gilt als public intellectual, vergangenes Jahr erhielten sie und ihr Mann Jan Assmann gemeinsam den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Das Gespräch wurde am 28. Mai 2019 im Rahmen der Reihe „Unter vier Augen“ am Schauspiel Köln aufgezeichnet
Foto: Madlen Krippendorf

Jun 6, 2019 • 54min
Jakob Augstein im Gespräch mit Sawsan Chebli
Angriffe auf die Demokratie – Was tun gegen rechte Hetze im Netz?
Wer heute in der Öffentlichkeit steht, wird häufig unfreiwillig zur Zielscheibe. Trolle im Internet, Rassisten auf der Straße, Populisten in der Gesellschaft – rechte Attacken zielen mit Vorliebe auf Migranten, Frauen und sozial Benachteiligte. Auch Sawsan Chebli, Berliner Staatssekretärin für bürgerliches Engagement und Internationales, wird damit täglich konfrontiert und erhält Hassbriefe, diskriminierende Kommentare auf Twitter oder verbale Drohungen. Aufgrund der vielen Hass-Nachrichten auf Facebook hat sie ihren Account im Oktober 2018 deaktiviert. Trotzdem lässt sich Chebli davon nicht bremsen: „Die Angriffe auf unsere Demokratie von perfekt organisierten rechten Bewegungen und Parteien - insbesondere in den sozialen Medien - werden immer brutaler. Und wir? Wir sind entweder still oder im Reaktionsmodus. Es ist an der Zeit, dass wir selbst den Ton angeben.“ Aber wie kann das gelingen?
Jakob Augstein diskutiert mit Sawsan Chebli über die Herausforderungen von Demokratie und Gesellschaft in Zeiten von Populismus und Online-Hetze.
Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und Freitag Salon am 20. Mai 2019 in der Berliner Volksbühne aufgezeichnet.

Jun 6, 2019 • 54min
Jakob Augstein im Gespräch mit Martin Schulz
Hätte, hätte Fahrradkette: Martin Schulz, die SPD und lauter verpasste Chancen
Martin Schulz war für einen kurzen, hellen Moment die Hoffnung der deutschen Sozialdemokratie, die Hoffnungen so dringend braucht. Denn die SPD ist in ihrer schwersten Krise und ob die viel zu späte Abkehr von der Agenda 2010 endlich einen Neubeginn einläutet, ist alles andere als sicher. Erst der Hype dann der Absturz: wenige Politiker haben in einer so kurzen Zeit eine so rasante Achterbahnfahrt erlebt wie Martin Schulz.
Jakob Augstein diskutiert mit dem früheren SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten über Verlockungen und Versuchungen der Macht und über die Zukunft der Sozialdemokratie.
Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und Freitag Salon am 25. März 2019 in der Berliner Volksbühne aufgezeichnet.

Jun 6, 2019 • 54min
Jakob Augstein im Gespräch mit Heinrich Strößenreuther
Berlin erstickt – Zeit für eine Verkehrsrebellion!
Lange wurde Verkehrsmobilität mit Automobilität gleichgesetzt und die Stadt dementsprechend ausgerichtet. Heute sind viele Einwohner von einer hohen Stickoxid-Belastung in der Atemluft betroffen und Straßen, Busse und Bahnen sowie Radwege gleichermaßen überlastet. Mobile Städter verlieren täglich Zeit, Nerven und Lebensqualität. Gleichzeitig zeigen uns andere europäische Metropolen wie Barcelona, Wien, Oslo und Zürich, wie lebenswerte Städte der Zukunft aussehen können. Und wie intelligente Verkehrskonzepte von der Politik umgesetzt und von den Bürgern gutgeheißen werden. Vier Fünftel der Deutschen wünschen sich weniger Autoverkehr, mehr öffentlichen Nahverkehr und sichere Fuß- und Fahrradwege in ihrer Stadt. Eine Stadt, die nicht nur schöner, sondern auch sicherer, umweltfreundlicher, gesünder und sozialer ist.
Wie kann Berlin diesem Wunsch nachkommen, die autogerechte Stadt in eine menschengerechte Stadt zu transformieren?
Jakob Augstein spricht mit Heinrich Strößenreuther über die Notwendigkeit einer Verkehrswende und eine neue intelligente Mobilitätspolitik.
Der Wirtschaftsinformatiker Heinrich Strößenreuther bewegt sich als Deutschlands bekanntester Fahrrad-Aktivist, aber auch als vorstandstauglicher Konzern-Manager, ehemaliger Greenpeace-Campaigner und Bundestags-Referent, Strategie-Berater und Business Angel fließend in unterschiedlichen Denkwelten.
Seit 2009 lebt Strößenreuther in Berlin und gründete 2015 die Initiative Volksentscheid Fahrrad. Deren Ziel: Mehr Sicherheit für Radler und Radlerinnen. Im Frühling 2016 sammelte die Initiative in Rekordzeit knapp 90.000 gültige Unterschriften. Die Forderungen der Initiative wurden fast vollständig von der neu gewählten rot-rot-grünen Regierung in ihren Koalitionsvertrag übernommen. Heute ist Strößenreuther Geschäftsführer der „Agentur für clevere Städte“ und betrachtet Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität als ungelöste Alltags- und Zukunftsprobleme, derer er sich annimmt.
Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und Freitag Salon am 18. Februar 2019 im Berliner Maxim Gorki Theater aufgezeichnet.

Jun 6, 2019 • 53min
Jakob Augstein im Gespräch mit Christian Lindner
Was ist heute eigentlich liberal – die FDP etwa?
Freie Demokraten wollen sie sein. Freiheit, Freihandel und Freidenkertum betonen. Bis 2015 bezeichnete sich die FDP als „die Liberalen“. Mittlerweile hat sich die Partei einen neunen Anstrich verpasst und den Liberalismus aus dem Namen gestrichen. „Aber nicht aus dem Programm“, bekräftigt FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner. „Der Fortschritt einer Gesellschaft kommt von den Rändern, also von den Abweichlern, von den Außenseitern von den Newcomern. Die bringen Bewegung rein. Die Aufgabe des Liberalismus muss es daher sein, die Offenheit der Gesellschaft und den fairen Wettbewerb in der Wirtschaft zu gewährleisten“, so Christian Lindner. Er wünscht sich einen Aufbruch und am besten eine damit verbundene neue Regierungsbildung. Herausforderungen gibt es genug: Bildung, Digitalisierung, soziale Gerechtigkeit, Europa – welche Rolle dabei die FDP spielt, steht zur Diskussion.
Jakob Augstein spricht mit Christian Lindner über Liberalismus, Europa und die Zukunft der FDP
Christian Lindner ist Mitglied des Deutschen Bundestages und seit Dezember 2013 Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag. Der Nordrhein-Westfale wurde 1979 in Wermelskirchen geboren. Bei der Bundestagswahl im September 2017 führte er die FDP nach vier Jahren in der außerparlamentarischen Opposition zurück in den Deutschen Bundestag. Christian Lindner gehört der FDP seit 1995 an. 2000 wurde er als Abgeordneter erstmals in den nordrhein-westfälischen Landtag gewählt. Von 2012 bis 2017 war er Vorsitzender der FDP Landtagsfraktion NRW. Lindner studierte Politikwissenschaft, Öffentliches Recht und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 1997 bis 2004 war Lindner Inhaber einer Werbeagentur sowie Mitgründer eines Internet-Unternehmens. Lindner ist Hauptmann der Reserve bei der Luftwaffe.
Das Gespräch wurde im Rahmen des radioeins und Freitag Salon am 14. Januar 2019 im Berliner Maxim Gorki Theater aufgezeichnet.