Über Israel und Palästina sprechen

Shai Hoffmann
undefined
Feb 7, 2025 • 1h 12min

Antisemitismus definieren: Antisemitismusforscher Dr. Dr. Peter Ullrich über Sprache, Macht und Politik

In dieser Folge spreche ich mit Dr. Dr. Peter Ullrich über den Begriff Antisemitismus: Was bedeutet er, woher stammt er, und wie wird er heute definiert? Peter Ullrich ist Soziologe und Kulturwissenschaftler mit den Schwerpunkten Politische Soziologie, Protest-, Polizei- und Antisemitismusforschung. Er arbeitet als Referent im Studienwerk der Rosa-Luxemburg-Stiftung, ist Senior Researcher am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin sowie Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und am Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Er promovierte in Soziologie an der FU Berlin und erlangte eine zweite Promotion im Bereich Medizinwissenschaften. Gemeinsam betrachten wir die sprachliche Herkunft und historische Entwicklung des Begriffs, bevor wir uns mit aktuellen Definitionen auseinandersetzen – insbesondere der IHRA-Definition und ihren Unschärfen sowie der alternativen JDA- Definition, an der Ullrich mitgeschrieben hat. Wir diskutieren, warum sich die deutsche Politik oft auf symbolische Beschlüsse konzentriert, anstatt sichere Räume für Betroffene zu schaffen. Abschließend fragen wir, wie eine differenzierte Resolution aussehen könnte, die der Vielschichtigkeit des Antisemitismus gerecht wird. Hört in diese reichhaltige Folge rein, es lohnt sich sehr! Gast: Dr. Dr. Peter Ullrich Host: Shai Hoffmann Mehr über Peter findet ihr hier: https://www.instagram.com/peterullrich43/ https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/rls_papers/Papers_2-2019_Antisemitismus.pdf https://www.wallstein-verlag.de/9783835350700-was-ist-antisemitismus.html https://jerusalemdeclaration.org/ https://nexusproject.us/nexus-resources/the-nexus-document/ Herzlichen Dank an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie an 365 Sherpas und Lea Volz für die redaktionelle Unterstützung. Dieser Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH und wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Danke, dass ihr dabei wart! Abonniert den Podcast und teilt ihn gerne weiter.
undefined
Jan 31, 2025 • 1h 19min

Architecture of Hope: Hèdi Bouden engagiert sich gegen Antisemitismus und Rassismus

In dieser Folge spreche ich mit Hèdi Bouden, Lehrer und Preisträger des Margot-Friedländer-Persönlichkeitspreises 2024. Er engagiert sich für kulturelle Vielfalt, Dialog und gesellschaftliche Teilhabe. Als Sohn eines tunesischen Gastarbeiters wuchs Hèdi Bouden in Deutschland auf. Während seines Lehramtsstudiums hatte er zunächst stereotype Vorstellungen über Jüdinnen und Juden – bis eine Bildungsreise nach Auschwitz seine Sichtweise grundlegend veränderte. Diese Erfahrung wurde zum Wendepunkt und legte den Grundstein für sein Engagement gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus. Besonders sichtbar wird dies in seinem Theaterprojekt "Architecture of Hope", mit dem er seit 2018 Jugendliche aus Deutschland und Israel durch Kunst und Theater zusammenbringt. Zudem setzt er sich für die Verankerung politischer Bildung im Schulalltag ein. Besonders prägend war für ihn und seine Schüler*innen der 7. Oktober, da sie zuvor gemeinsam in einem der Kibbutzim gewesen waren, die an diesem Tag überfallen wurden. Dieses Erlebnis hat seine Arbeit und sein Engagement noch einmal intensiviert. Gast: Hèdi Bouden Host: Shai Hoffmann Mehr über Hèdi findet Ihr hier: https://www.instagram.com/herrbouden/?hl=de https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-mittagsmagazin/zdf-mittagsmagazin-clip-8-2186.html https://www.kiga-berlin.org/podcast/hedi-bouden-die-diversitaet-unserer-gesellschaft-muss-in-der-schule-abgebildet-sein/ Ein großes Dankeschön an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie an 365 Sherpas und Lea Volz für die redaktionelle Unterstützung. Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH und wird durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Danke, dass ihr dabei wart! Abonniert den Podcast und teilt ihn gerne weiter.
undefined
Jan 24, 2025 • 1h 35min

Genozid-Vorwurf gegen Israel: Dr. Alexander Schwarz über Begriff, Instrumentalisierung und die Folgen für Deutschland

In der aktuellen Podcast-Folge diskutiere ich mit Dr. Alexander Schwarz den Genozid-Vorwurf gegen Israel im Gazakonflikt. Dr. Alexander Schwarz ist Jurist und Co-Programmleiter für Völkerstraftaten beim ECCHR. Er hat Rechtswissenschaften und Philosophie in Heidelberg und Santiago de Chile studiert und promovierte im Bereich Völkerstrafrecht. Er war unter anderem am Max-Planck-Institut tätig und arbeitete als Senior Legal Advisor für die GIZ in Tunis. Gemeinsam ordnen wir den Begriff „Genozid“ historisch ein und gehen auf dessen Begründer Raphael Lemkin ein. Wir betrachten, wie der Begriff in Deutschland genutzt oder instrumentalisiert wird, und beleuchten Aspekte wie den kulturellen Genozid und die damit verbundenen Assoziationen. Ein kurzer Blick ins Ausland liefert zusätzliche Perspektiven, bevor wir uns den Berichten von Amnesty International und Human Rights Watch widmen. Wir diskutieren, wie nicht-rechtliche Instanzen argumentieren und welche Bedeutung das für die öffentliche Debatte hat. Zum Schluss wagen wir einen Ausblick: Was passiert mit den politischen und gesellschaftlichen Lagern, wenn der Vorwurf bestätigt oder zurückgewiesen wird? Wir wünschen ein interessantes Hörvergnügen. Gast: Dr. Alexander Schwarz Host: Shai Hoffmann Mehr über Alex findet Ihr hier: https://archive.ph/YFYmF   https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187006.voelkerrecht-die-staerke-des-rechts.html   https://www.instagram.com/p/C9hcgBdMGWj/?next=%2Fthomas_mandl%2F   https://taz.de/Deutsche-Waffenlieferungen-an-Israel/!6005563/   https://www.zdf.de/politik/frontal/hamas-angriff-israel-deutschland-staatsraeson-bundesregierung-in-der-kritik-100.html   https://www.youtube.com/watch?v=d0X0UlOCzPY Unser Dank geht an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie 365 Sherpas und Redaktions-Koordination Lea Volz für die redaktionelle Unterstützung. Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH und wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Vielen Dank fürs Zuhören – abonniert den Podcast und teilt ihn gerne weiter!
undefined
Dec 27, 2024 • 57min

Zukunft Syriens: Geopolitik, HTS und der Einfluss der Diaspora mit Politikwissenschaftlerin Dr. Bente Scheller

In dieser Folge spreche ich mit Bente Scheller über die Rolle Irans und Russlands in Syrien, die Zukunft von Irans Proxy-Gruppen und Israels strategische Bedeutung auf den Golanhöhen. Dr. Bente Scheller war von 2002 bis 2004 Referentin für Terrorismusbekämpfung an der deutschen Botschaft in Damaskus. Im Anschluss promovierte sie mit einem Graduiertenstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung an der FU Berlin zur syrischen Außenpolitik und  leitete von 2008 bis 2012 das Afghanistan-Büro der Heinrich-Böll-Stiftung. Danach war sie bis 2019 Direktorin des Regionalbüros für den Mittleren Osten der hbs in Beirut. Seit 2019 leitet sie das Referat Nahost und Nordafrika der hbs in Berlin. Wir beleuchten gemeinsam, welche Auswirkungen eine Rückkehr Trumps auf die Region haben könnte und wie HTS den Wiederaufbau Syriens mitgestalten könnte. Auch die syrische Diaspora und ihr Einfluss auf die Zukunft des Landes stehen im Fokus. Am Ende geht es um persönliche Einblicke: Wann kehrt Bente nach Syrien zurück? Und welche Auswirkungen hat die hiesige Migrationsdebatte auf dringend benötigte Fachkräfte und unsere Gesellschaft? Gast: Dr. Bente Scheller Host: Shai Hoffmann Weitere Links: https://www.hurstpublishers.com/book/the-wisdom-of-syrias-waiting-game/ https://www.ardmediathek.de/video/br24/interview-bente-scheller-nahost-expertin-der-heinrich-boell-stiftung/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyM1dPMDEzMzQ4QTAvc2VjdGlvbi83NzVmOWQxMC1jMDczLTQ4ZWQtYThlZC05ZWIyOGY3NTlkNmI https://www.boell.de/de/2024/12/16/syrische-gefluechtete-deutschland-sie-wuerden-uns-fehlen https://www.srf.ch/news/international/nahost/krieg-im-nahen-osten-in-syrien-bahnt-sich-womoeglich-eine-weitere-humanitaere-krise-an https://www.zeit.de/kultur/2024-10/nahostkonflikt-libanon-israel-hisbollah Ein herzliches Dankeschön an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie an 365 Sherpas und unsere Redaktions-Koordinatorin Lea Volz für ihre tatkräftige Unterstützung in der Redaktion. Der Podcast wird von der Gesellschaft im Wandel gGmbH produziert und durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Danke, dass ihr eingeschaltet habt! Abonniert den Podcast, hinterlasst uns eine Bewertung und teilt ihn gerne mit anderen!
undefined
Dec 20, 2024 • 1h 24min

Zwischen Identität und Literatur: Miryam Schellbach über Privilegien, Palästina und die arabische Stimmenvielfalt

In dieser Folge reden wir über Identität, Privilegien und das Gefühl, wenn einem von außen etwas zugeschrieben wird. Miryam Schellbach ist Moderatorin, Literaturkritikerin und Herausgeberin. Nach einem Auslandsjahr in Israel studierte sie Arabistik und Soziologie in Leipzig und Lyon. Bis 2021 war sie Redakteurin der Literaturzeitschrift EDIT und Jurorin renommierter Literaturpreise, darunter der Leipziger Buchpreis. Seit 2022 leitet sie das Programm des Claassen-Verlags und ist Mitherausgeberin des Magazins Delfi. Ihre Literaturkritiken erschienen regelmäßig in führenden deutschen Medien wie der FAZ, der Süddeutschen Zeitung und der Zeit. Miryam beschreibt in dieser Folge, wie sie als Deutsch-Palästinenserin die Debatte nach dem 7. Oktober erlebt – gerade weil sie sich sonst gar nicht so stark über dieses Label definiert. Außerdem sprechen wir über ihr Buch Trotzdem sprechen: Wie die Idee dazu entstanden ist, welche Herausforderungen es gab, Palästinenser*innen für das Projekt zu gewinnen und warum das Buch so wichtig ist. Und natürlich geht es auch um die Literaturbranche: Warum wird hier so wenig arabische Literatur übersetzt, obwohl so viele Menschen in Deutschland Arabisch sprechen? Eine spannende Folge über Identität, Literatur und die Herausforderung, unterschiedliche Perspektiven sichtbar zu machen. Gast: Miryam Schellbach Host: Shai Hoffmann Mehr über Miryam findet ihr hier: https://www.instagram.com/miryam.schellbach/?hl=de https://cloud.email.ullstein-news.de/delfi-mag https://www.ullstein.de/werke/trotzdem-sprechen/hardcover/9783550203046 https://blnreview.de/ausgaben/2024-09/sandra-hetzl-arabisch-uebersetzen-black-boxes https://www.wallstein-verlag.de/9783835356948-uebergangsritus.html Ein großes Dankeschön an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie an 365 Sherpas und unsere Redaktions-Koordinatorin Lea Volz für ihre redaktionelle Unterstützung. Der Podcast wird von der Gesellschaft im Wandel gGmbH umgesetzt und durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Danke, dass ihr dabei wart! Abonniert den Podcast, gebt uns eine Bewertung und vergesst nicht, ihn mit anderen zu teilen!
undefined
Dec 13, 2024 • 1h 3min

ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann über die Herausforderungen der Kriegsberichterstattung in Israel und Gaza

In dieser Episode gibt Sophie von der Tann spannende Einblicke in die Herausforderungen der Berichterstattung nach dem 7. Oktober 2023. Sie erzählt, wie der Zugang zu Gaza zunächst unmöglich war und sie erst später mit einer Gruppe internationaler Journalist:innen unter militärischer Führung wieder dorthin gelangen konnte, wo sie einst einen Boxclub für junge Frauen besuchte. Wir sprechen über die Herausforderungen, in einem so hochpolitisierten Umfeld zu berichten, wo jedes Wort aufgeladen ist, und über die aggressive Hetze, die sie und ihre Kolleginnen, insbesondere online, erfahren. Sophie von der Tann ist ARD-Korrespondentin in Israel. Sie hat einen Bachelor in Theologie und Orientalistik (Universität Oxford) sowie einen Master in Internationaler und Globaler Geschichte (Columbia University und LSE). Nach ihrem Volontariat beim Bayerischen Rundfunk (2016–2018) mit Stationen u.a. in Tel Aviv Sie war an der Entwicklung des Podcasts „Mal angenommen“ und des Instagram-News-Formats „News-WG“ beteiligt. 2024 wurde sie mit dem Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet. Gast: Sophie von der Tann Host: Shai Hoffmann Mehr über Sophie findet Ihr hier: https://www.instagram.com/sopferl/?hl=de https://www.amnesty.org/en/latest/news/2024/12/amnesty-international-concludes-israel-is-committing-genocide-against-palestinians-in-gaza/ https://www.icj-cij.org/node/204176 Unser Dank geht an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie 365 Sherpas und Redaktions-Koordinatorin Lea Volz für ihre redaktionelle Unterstützung. Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH und wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Vielen Dank fürs Zuhören – abonniert und bewertet den Podcast und bitte das Teilen nicht vergessen! 
undefined
Dec 11, 2024 • 58min

Spezialfolge – Syrien im Fokus: Dr. Dastan Jasim über Geopolitik, die HTS und die Folgen für Israel und Palästina

In dieser Folge wirft Dastan Jasim gemeinsam mit mir einen Blick auf die aktuelle Situation in Syrien und die Konsequenzen, die daraus für die Region entstehen. Dr. Dastan Jasim ist Politikwissenschaftlerin und Associate Fellow am GIGA Institut für Nahost-Studien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Kurdischen Studien, Demokratisierung, Dezentralisierung sowie Sicherheitspolitik in und um Kurdistan. Sie schloss ihre Dissertation mit dem Titel „Civic Culture without a State: Kurdish Civic Culture in Iraq, Iran, Turkey and Syria between State-Control and Resistance“ im März 2024 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ab. In dieser Folge beleuchten wir die komplexe Geopolitik des Syrienkonflikts. Wir sprechen über die Rollen der Türkei, Russlands und des Irans und gehen der Frage nach, warum die Türkei als NATO-Partner bei ihrem Vorgehen gegen Kurd*innen kaum von EU oder UN gestoppt wurde/wird? Außerdem beleuchten wir die umstrittene Wahrnehmung der dschihadistischen HTS, die bereits seit einiger Zeit in Idlib das Kommando hält. Zum Abschluss fragen wir uns, welche Auswirkungen dieser Konflikt auf die Dynamiken in Israel und Palästina haben könnte und wie die hiesige Debatte zur vermeintlichen Rückführung von Geflüchteten aus Syrien geführt wird Gast: Dastan Jasim Host: Shai Hoffmann Mehr über Dr. Dastan Jasim erfahrt ihr hier: https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/vor-den-messern-der-islamisten-sind-wir-alle-gleich/ https://www.podcast.de/episode/642258401/drt-012-mensch-ist-mensch-mit-dastan-jasim-und-ferda-berse https://www.youtube.com/watch?v=-OEw3FeoJcw&ab_channel=Bildungsst%C3%A4tteAnneFrank https://scholar.google.com/citations?user=v39m9p4AAAAJ&hl=de&oi=ao https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/doppelt-unsichtbar/ Ein herzlicher Dank geht an Simon Eichinger für die Postproduktion, an Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie an 365 Sherpas und Redaktionskoordinatorin Lea Volz für ihre wertvolle redaktionelle Unterstützung. Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gGmbH und wird durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Danke, dass ihr zugehört habt! Abonniert den Podcast und teilt ihn gerne mit anderen!
undefined
Dec 6, 2024 • 60min

Jüdisch-muslimische Dialoge nach dem 7. Oktober – Dr. Vanessa Rau vom Max-Planck-Institut über das Encounters Project

In dieser Folge spreche ich mit Dr. Vanessa Rau über die Entstehung des Encounters Projekts, zentrale Erkenntnisse und wie sich bestehende jüdisch-muslismische Dialoge seit dem 7. Oktober verändert haben. Dr. Vanessa Rau ist Sozialanthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften. Mit ihrem fundierten Wissen über ethnografische Methoden widmet sie sich im Encounters-Projekt der Frage, wie Begegnungen zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gemeinschaften unsere Gesellschaft prägen. Das Projekt untersucht  jüdisch-muslimische Begegnungen in den europäischen Städten Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Ursprünglich bis Oktober 2023 geplant, wurde das Projekt nach den Ereignissen des 7. Oktober verlängert, um deren Auswirkungen auf interreligiöse Dialoginitiativen zu analysieren. Wir sprechen auch über die Selbstpositionierung von Wissenschaftler*innen im Feld und die Herausforderungen der Ethnografie, insbesondere das Aushalten und Verstehen von Begriffen, die trotz ihrer Schmerzlichkeit kollektive Identitätsmerkmale widerspiegeln können. Gast: Dr. Vanessa Rau Host: Shai Hoffmann Mehr über Vanessa könnt ihr hier erfahren: https://www.mmg.mpg.de/person/99020/2541 https://www.mmg.mpg.de/640536/encounters-ora-joint-research-project Ein herzliches Dankeschön an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie an 365 Sherpas und Redaktions-Koordinatorin Lea Volz für die redaktionelle Unterstützung. Dieser Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gUG und wird durch die Robert Bosch Stiftung gefördert. Vielen Dank fürs Zuhören – abonniert und teilt den Podcast gerne weiter!
undefined
Nov 29, 2024 • 54min

Haftbefehl gegen Netanjahu: Völkerrechtler Dr. Alexander Schwarz über Deutschlands Dilemma zwischen Recht und Staatsräson

In dieser Folge sprechen wir über den Erlass des Haftbefehls durch den Internationalen Strafgerichtshof gegen Benjamin Netanjahu, dem ehemaligen Verteidigungsminister Galant sowie den Hamas Führer Mohammed Deif und Deutschlands besondere Verantwortung als Unterstützer des IStGH. Dr. Alexander Schwarz ist Jurist und leitet seit Mai 2024 die Israel-Palestine Abteilungbeim ECCHR. Er hat Rechtswissenschaften und Philosophie in Heidelberg und Santiago de Chile studiert, promovierte im Bereich Völkerstrafrecht und arbeitete unter anderem am Max-Planck-Institut und als Senior Legal Advisor für die GIZ in Tunis.  Welche Verpflichtungen ergeben sich aus den Römischen Statuten, und wie bindend ist das internationale Recht für die Bundesrepublik? Wir beleuchten das Spannungsfeld zwischen Staatsräson und Völkerrecht und fragen: Welche Folgen hat es, wenn politisches Kalkül die Treue zu Recht und Verfassung überlagert? Eine Diskussion über Recht, Politik und Deutschlands internationales Selbstverständnis. Gast: Dr. Alexander Schwarz Host: Shai Hoffmann Mehr über Alex findet Ihr hier: https://archive.ph/YFYmF   https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187006.voelkerrecht-die-staerke-des-rechts.html   https://www.instagram.com/p/C9hcgBdMGWj/?next=%2Fthomas_mandl%2F   https://taz.de/Deutsche-Waffenlieferungen-an-Israel/!6005563/   https://www.zdf.de/politik/frontal/hamas-angriff-israel-deutschland-staatsraeson-bundesregierung-in-der-kritik-100.html   https://www.youtube.com/watch?v=d0X0UlOCzPY Unser Dank geht an Simon Eichinger für die Postproduktion, Jordi Kuragari für die Video-Snippets sowie 365 Sherpas und Redaktions-Koordinatorin Lea Volz für ihre redaktionelle Unterstützung. Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gUG und wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Vielen Dank fürs Zuhören – abonniert den Podcast und teilt ihn gerne weiter!
undefined
Nov 22, 2024 • 56min

Trump und die US-Nahostpolitik: Ein ganz persönlicher Einblick mit Amr Hamzawy auf den Nahost-Konflikt, Ägypten und globale Spannungen

In dieser Folge spreche ich mit Amr Hamzawy über seine Lebensgeschichte und die politischen Diskurse der Länder, die ihn geprägt haben. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen der Trump-Wahl auf die Geopolitik im Nahen Osten. Amr Hamzawy ist Politikwissenschaftler, Menschenrechtsaktivist und ehemaliger Politiker. Als Senior Fellow und Direktor des Middle East Programs bei der Carnegie Endowment for International Peace in Washington D.C. forscht er zu Regierungsführung im Nahen Osten, sozialen Herausforderungen und den Rollen von Staat und Zivilgesellschaft. Während der Ägyptischen Revolution 2011 war er Mitglied des „Rats der Weisen“ und wurde später ins ägyptische Parlament gewählt. Seit seinem Rückzug aus der Politik 2013 konzentriert er sich auf Forschung und Publikationen. Seit Oktober 2023 kommentiert er regelmäßig Ägyptens außenpolitische Position im Israel-Palästina-Konflikt. In dieser Episode tauchen wir in die Bildungsbiographie unseres Gastes ein, sprechen über Brüche in seinem Leben und darüber, wie der Arabische Frühling seinen Blick auf den Nahen Osten, insbesondere Israel und Gaza, geprägt hat. Ein Schwerpunkt liegt auf den Ländern, in denen er gearbeitet hat und in denen er ein feines Gespür für das politische Klima entwickelt hat. Wie navigiert er durch die unterschiedlichen Diskurse? Außerdem analysieren wir die US-Nahostpolitik: Welche Bedeutung haben die Abraham Accords? Wie agieren die USA unter Trump im geopolitischen Spannungsfeld mit China und Russland? Und welche Rolle spielen Ägypten und Jordanien in den Friedensverhandlungen für Gaza? Eine Episode voller persönlicher Einblicke und differenzierter Analysen! Gast: Amr Hamzawy Host: Shai Hoffmann Für mehr Infos über Amr hier entlang: https://carnegieendowment.org/emissary/2024/11/middle-east-war-attrition-israel-gaza-egypt-jordan-role?lang=en https://carnegieendowment.org/events/2024/09/international-models-for-governing-gaza?lang=en https://carnegieendowment.org/videos/2024/09/is-us-influence-fading-in-the-middle-east-and-north-africa?lang=en https://carnegieendowment.org/research/2024/09/egypt-russia-great-power?lang=en https://carnegieendowment.org/posts/2024/02/governing-gaza-after-the-war-the-regional-perspectives?lang=en https://www.youtube.com/watch?v=TvcV6y46bws https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/amr-hamzawy-nahost-konflikt-gipfel-kairo-israel-100.html Unser Dank gilt Simon Eichinger für die Postproduktion und Jordi Kuragari für die Video-Snippets, sowie 365 Sherpas und Redaktions-Koordinatorin Lea Volz für die redaktionelle Unterstützung. Der Podcast ist ein Projekt der Gesellschaft im Wandel gUG und wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Danke fürs Zuhören – abonniert und teilt den Podcast gerne weiter!

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app