Was denkst du denn?

Nora Hespers und Rita Molzberger
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Apr 24, 2020 • 1h 7min

Nenn es nicht Langeweile!

Über Alltag, Monotonie und Isolation Es sind alles andere als langweilige Zeiten. Es sind fordernde Zeiten. Und trotzdem finden sich im Internet unzählige Tipps für Menschen, die jetzt gegen Langeweile kämpfen. Aber ist das wirklich das richtige Wort für den Zustand, den diese Menschen erleben? Ist die eigentliche Ursache nicht eine andere, nämlich soziale Isolation zum Beispiel? Klar, einigen wird die Zeit wirklich lang. Sie schwimmen in einem Meer von Zeit. Auch, weil sie ihrer Arbeit während der Corona-Pandemie nicht mehr nachgehen können. Aber selbst dann scheint der Begriff Langeweile zu banal. Und für viele Menschen ist auch zutreffend, dass ihnen gar nicht langweilig ist, wenn sie gerade keiner Erwerbsarbeit nachgehen. Denn auch ohne kann ein Leben angefüllt sein mit Aufgaben, sei es in der Familie, im Freundeskreis oder aber auch mit anderen Beschäftigungen, denen wir gerne nachgehen, ohne damit Geld zu verdienen. In dieser Episode diskutieren Rita und Nora das Phänomen Langeweile im Bezug zur Arbeit und ihrem Stellenwert in der Gesellschaft. Ritas Literaturliste: Aßländer, Michael/Wagner, Bernd: Philosophie der Arbeit. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt/Main 2017. Elias, Norbert: Über die Zeit. Frankfurt/Main 1988. Kaempfer, Wolfgang: Zeit des Menschen. Das Doppelspiel der Zeit im Spektrum der menschlichen Erfahrung. Frankfurt/Main und Leipzig 1996. (S. 237 ff.: "Der Wirtschaftsprozeß") Lionni, Leo: Frederick. Ersterscheinung 1967. Maslow, Abraham: A Theory of Human Motivation. In: Psychological Review, Vol. 50 No. 4. 1943, pp. 370-396. Schmid, Helga: Uchronia. Designing Time. Basel 2020. Virilio, Paul: Geschwindigkeit und Politik. Berlin 2008. Wendorff, Rudolf: Der Mensch und die Zeit. Ein Essay. Opladen 1988. . 153ff.: "Zeit und Wirtschaft" sowie S. 165ff.: "Arbeitszeit und Privatzeit")
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Apr 10, 2020 • 1h

Das Leben vor die Füße kotzen

Zwischen Authentizität und Aufrichtigkeit Es gibt zwei Formen von Authentizität, sagt Rita Molzberger. Erstens da, wo uns jemand sein ganzes Leben vor die Füße kotzt und jeden Augenblick des eigenen Lebens mit uns teilt und zweitens, Authentizität zum Zweck der Ökonomisierung des Subjekts. Und tatsächlich begegnet uns der Begriff Authentizität gar nicht so selten in medialen Zusammenhängen. Oder da, wo uns etwas verkauft werden soll. Aber was meinen wir eigentlich wirklich, wenn wir authentisch sagen? Benutzen wir den Begriff überhaupt richtig? Und wo grenzt sich Authentizität zum Beispiel zu Begriffen ab wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Wollen wir eigentlich, dass Menschen immer authentisch sind? Also auch, wenn es um ihre schlechten und nicht so liebenswerten Eigenschaften geht? Und wie reagieren wir, wenn sich ein Mensch verändert und wandelt. Sagen wir vom Fitness-Junkie zur Nachhaltigkeitsaktivistin. Passen Authentizität und Wandel überhaupt zusammen? Ritas Literaturliste Bröckling, Ulrich: Totale Mobilmachung. Menschenführung im Qualitäts- und Selbstmanagement, in: Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur Ökonomisierung des Sozialen. 2000. Frankfurt a. M. Ferrara, Alessandro: Ein Gefühl der "Beförderung des Lebens". Neuer philosophischer Horizont: Reflexive Authentizität als Mittlerin zwischen Universalismus und Pluralismus, in: Frankfurter Rundschau vom 11.4.2000 Knaller, Susanne/Müller, Harro (Hrsg.): Authentizität. Diskussion eines ästhetischen Begriffs. München. 2006. Lethen, Helmut: Versionen des Authentischen: sechs Gemeinplätze, in: Hartmut Böhme, Klaus R. Scherpe (Hrsg.), Literatur und Kulturwissenschaften – Positionen, Theorien, Modelle. Rowohlt. 1996 Senghaas-Knlobloch, Eva: Autonomie und Authentizität im postfordistischen Erwerbsarbeitsleben. In: Wohin driftet die Arbeitswelt? Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2008 Strub, Christian: Authentizität. Information Philosophie http://www.information-philosophie.de/?a=1&t=2546&n=2&y=1&c=76
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Mar 27, 2020 • 1h 7min

Das Virus schubst den Spieltisch um

Von Welt und Bewältigung Mit dieser Situation haben wohl die wenigsten von uns gerechnet: Ein neuartiges Virus legt gerade unser Leben lahm. Zumindest das, was wir bislang gewohnt waren. Mit weitreichenden Folgen, die wir zu großen Teilen noch nicht absehen können. Wir - und das schließt Rita und Nora mit ein - befinden uns hier in Deutschland gerade erst am Anfang. Und deshalb können wir noch gar nicht so richtig viel sagen zu dem, was passiert. Trotzdem wollen wir uns die Zeit nehmen, zumindest das mal zu reflektieren, was wir zur Zeit beobachten können. Und gemeinsam mit- und nachdenken über das, was gerade passiert. Was diese Corona-Pandemie mit uns macht - im Kleinen wie im Großen. Und wie wir gerade auch Gesellschaft neu verhandeln. Ritas Literaturliste: Cassirer, Ernst: Schriften zur Philosophie der symbolischen Formen, Darmstadt. 1997 Horx, Matthias: Die Welt nach Corona. Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise vorbei ist. https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona/ abgerufen am 27.3.2020 Klafki, Wolfgang: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik - zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik. Weinheim/Basel. 2007 Marquard, Odo: Medizinerfolg und Medizinkritik - Die modernen Menschen als Prinzessinnen auf der Erbse in Skepsis und Zustimmung. Stuttgart. 1994 Biehl, Peter: Symbole - ihre Bedeutung für menschliche Bildung, Zeitschrift für Pädagogik 38 (1992) 2, https://www.pedocs.de/volltexte/2018/13958/pdf/ZfPaed_1992_2_Biehl_Symbole_ihre_Bedeutung.pdf, abgerufen am 27.3.2020 Noras Podcast-Tipp COSMO Tech Podcast: Tech gegen das Coronavirus mit Dennis Horn und Jörg Schieb vom 17.03.2020 (abrufbar bis 16.03.2025)
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Mar 13, 2020 • 1h 5min

Welt(anschauungs)schmerz

Die dunkle Seite der Menschheit Aktuell sind viele von uns damit beschäftigt, ihre Lebensumstände neu zu sortieren, weil das Corona-Virus große Umstellungen verlangt. Aber auch die ersten beiden Monate des Jahres 2020 hatten es bereits in sich. Da gab es das #Omagate, den Tabubruch von Thüringen, die rassistischen Morde in Hanau und ganz aktuell den unmenschlichen Umgang mit Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze, bei denen die Menschenrechte, Grundwerte der europäischen Union, mit Füßen getreten werden. Beim Blick in die Welt tut Nora gerade das Herz weh. Und ja, das klingt pathetisch. Aber es ist tatsächlich so. Aber woher kommt dieser Weltschmerz? Welchen Platz hat er in unserer Gesellschaft und wie können wir damit umgehen? Darüber sprechen Rita und Nora in dieser Ausgabe des "Was denkst du denn?" Podcast. Ritas Literaturliste: Burchardt, Matthias: Erziehung im Weltbezug: Zur pädagogischen Anthropologie Eugen Finks. Würzburg 2001. Fink, Eugen: Der Mensch als Fragment. In: Ders.: Zur Krisenlage des modernen Menschen. Würzburg 1989. Fink, Eugen: Grundphänomene des menschlichen Daseins. 2., unveränderte Auflage. Freiburg 1995 Frost, Ursula: Bildung und Öffentlichkeit. Über allgemeine und politische Bildung. In: Obermaier, Michael (Hrsg.): Humane Ökologie. Gesellschaftliche Fragmentierungen - pädagogische Suchbewegungen. Paderborn 2012. Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst: Vorlesungen über Pädagogik (1813). In: Ders.: Texte zur Pädagogik. Kommentierte Studienausgabe. Hrsg. von Michael Winkler und Jens Brachmann. Frankfurt 2000. Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. München 1998. Wittgenstein, Ludwig: Tractatus logico-philosophicus. Werkausgabe Band 1. Frankfurt/Main 1984. Noras Linkliste: Büüsker, Ann-Kathrin: Über Topf & Söhne, die Ofenbauer von Auschwitz (via twitter.com/uedio) Büüsker, Ann-Kathrin: Über "Ballastexistenzen" und den Gedenkort Pirna (via twitter.com/uedio)
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Feb 28, 2020 • 1h 8min

Spalter! Spalter!

... oder: Mit Brücken über Gesellschaftslücken Immer wieder geht es in Diskussionen um die Spaltung der Gesellschaft. Besonders präsent war da Anfang des Jahres die angebliche Spaltung der Generationen. Aber auch sonst wird gerne und oft von bestimmten Spaltungen gesprochen. Am Beispiel des Generationenkonfliktes - den es ohnehin schon immer gab - suchen wir nach diesen Spaltungen. Wo verlaufen diese Grenzen? Wer setzt die? Und: Warum? Und natürlich kommt auch die Frage auf, ob das überhaupt so schlimm ist alles? Denn diese gesellschaftlichen Lücken und Brüche weisen uns ja auf etwas hin. Statt sie mit Angst zu betrachten, gäbe es ja auch die Möglichkeit, Brücken zu bauen. Was dafür nötig ist und warum sich Nora demnächst vielleicht einen grünen Punkt und eine gelbe Tonnen tättowieren lässt … darum geht's in dieser Folge. Ritas Literaturliste: Ecarius, Jutta: Generation, Erziehung und Bildung. Eine Einführung. Stuttgart 2008. Frost, Ursula: Erziehung als Generationenverhältnis. In: Mertens, Gerhard et al. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungswissenschaft. Band 1. Paderborn 2008, S. 167-173. Furth, Peter: Phänomenologie der Enttäuschungen. Frankfurt/Main 1991. Hafeneger, Benno: Anerkennung, Respekt und Achtung. Dimensionen in den pädagogischen Generationenbeziehungen. In: Hafeneger, Benno/ Henkenburg, Peter/ Scherr, Albert (Hrsg.): Pädagogik der Anerkennung. Schwalbach i.T. 2002, S. 45-62. Krais, Beate/Gebauer, Gunter: Habitus. 7. Auflage. Bielefeld 2017. Liebau, Eckart (Hrsg.): Das Generationenverhältnis. Über das Zusammenleben in Familie und Gesellschaft. Weinheim u. München 1997. Zimmermann, Hans-Peter/de Leuw, Peter: Die feinen Unterschiede und wie sie entstehen. Pierre Bourdieu erforscht unseren Alltag. Sendung des HR am 3.11.1983, verfügbar unter https://youtu.be/gQSYewA03BU (Datum des letzten Abrufs: 19.02.2020)
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Feb 14, 2020 • 58min

Den Mittelfinger in die Wunde

Von Intellektualität und Anstand Wer oder was sind eigentlich Intellektuelle? Was ist ihre Aufgabe in unserer Gesellschaft? Und, was hat das Ganze mit Anstand zu tun? Während Nora sich fragt, ob man die beiden Themen überhaupt zusammenrühren kann, ist Rita sicher: Die gehen gar nicht ohne einander. Und schon geht sie los, die lustige und manchmal auch schmerzhafte Reise ins Reich der Intellektualität. Angefangen mit der Dreyfus-Affäre in Frankreich 1894 bis hin zu den Denkerinnen und Denkern der Gegenwart - und dem Tabubruch von Thüringen. Denn eins ist auch klar: Das Intellektuelle lässt sich auch vom Politischen nicht trennen. Ritas Literaturliste: Bering, Dietz: Die Intellektuellen. Geschichte eines Schimpfwortes. Stuttgart 1978. Foucault, Michel: Die politische Funktion des Intellektuellen. In: Ders.: Schriften in vier Bänden. Dits et Ecrits, Bd. III: 1976-1979. Hrsg. von Daniel Defert/ François Ewald. Frankfurt/Main 2003. Frisch, Max: Fragebogen. 17. Auflage. Berlin 1998. Sartre, Jean-Paul: Plädoyer für die Intellektuellen. In: Ders.: Gesammelte Werke. Bd. 6: Politische Schriften. Reinbeck 1995. Stuhlmann, Gunther (Hrsg.): Die Tagebücher der Anaïs Nin. Band 2: 1934-1939. München 1994. Zeh, Juli: Treideln. München 2015. Noras Twitterlektuelle: Margarete Stokowski Saša Stanišić Teresa Bücker Kübra Gümüşay Igor Levit
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Jan 31, 2020 • 1h 6min

Erinnern und ... was nochmal?

...oder: Die unmögliche Kunst des Vergessens Woran erinnern wir uns eigentlich? Und wie entscheiden wir, woran und an wen oder auch an was wir erinnern. Denn es ist schlicht unmöglich an alles zu erinnern, was passiert ist. Oder an jede einzelne Person. Auf der anderen Seite ist es auch unglaublich schwierig, etwas absichtlich zu vergessen. Und trotzdem geraten Dinge, Geschichten, Erlebnisse und historische Ereignisse in Vergessenheit. Euch schwirrt jetzt schon der Kopf? Gut, dann seid ihr bei uns genau richtig. Ritas Literaturliste: Assmann, Aleida: Formen des Vergessens. Reihe Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge. Hrsg. von Bernhard Jussen und Susanne Scholz. Bd. 9. Göttingen. 2016.

Augé, Marc: Formen des Vergessens. Berlin: Matthes und Seitz. 2013. Blum, André / Georgen, Theresa / Knapp, Wolfgang / Sellier, Veronika (Hrsg.): Potentiale des Vergessens. Würzburg. 2012. Eco, Umberto: An Ars Oblivionalis? Forget it! In: Publications oft he Modern Language Association, Vol. 103, 05/1988, pp. 154-261. Online verfügbar unter: https://www.jstor.org/stable/462374?origin=JSTOR-pdf&seq=1#metadata_info_tab_contents (Datum des letzten Abrufs: 21.01.2020)
 Mersch, Dieter: Paradoxien, Ethik und Poetik von Erinnern und Vergessen. Als PDF verfügbar unter http://www.dieter-mersch.de/Texte/PDF-s/ (Datum des letzten Abrufs: 23.01.2020) Nietzsche, Friedrich: Unzeitgemäße Betrachtungen. Zweites Stück: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. In: Ders.: Sämtliche Werke. KSA, Band 1. Hrsg. Von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München et al. 1980.
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Jan 17, 2020 • 59min

Homo Empoericus

Von blindem Aktionismus und engagierter Leidenschaft Zwischen den Jahren ist er wieder zur Hochform aufgelaufen: Der Homo Empoericus war unterwegs. Zum Anlass genommen wurde ein Kinderlied: "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" - umgedichtet zu einer "Umweltsau"-Version. Rita und Nora wollen aber gar nicht so sehr auf das Geschehen und dessen Ursachen eingehen. Das könnt ihr ausgiebig in verschiednen Online-Medien nachlesen (siehe Linkliste in den Shownotes). Wir fragen uns: Warum sind wir so leicht zu empören? Ein Funke und schon schreien alle wild durcheinander. Stacheln andere mit an, die ihrerseits auch wieder Gehör finden wollen. Dabei sind wir doch eh schon alle gestresst. Müssten wir da nicht eher nach Ruhe suchen? Rita und Nora betrachten in dieser Folge den Aktivierungszustand des Menschen, fragen, warum das Kontemplative so wenig Akzeptanz findet, sprechen über blinden Aktionismus, Engagement, Leidenschaft, Affekt - und den Tugenden, die diesen Emotionen gegenüberstehen, um sie ein wenig einzuhegen. Ritas Literaturliste: Ehrenberg, Alain: Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart. Frankfurt/Main 2004. Hessel, Stéphane: Empört Euch! Berlin 2011. Hessel, Stéphane: Engagiert Euch! Im Gespräch mit Gilles Vanderpooten. Berlin 2011. Kocyba, Hermann: "Aktivierung". In: Bröckling, Ulrich (Hrsg.): Glossar der Gegenwart. Frankfurt/Main 2004. Legnaro, Aldo: "Erlebnis". In: Bröckling. A.a.O. Schulze, Gerhard: Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart. Frankfurt/Main, New York 1992. Thomä, Dieter: Ästhetische Freiheit zwischen Kreativität und Ekstase. Überlegungen zum Spannungsverhältnis zwischen Ästhetik und Ökonomik. In: Menke, Christoph/ Rebentisch, Juliane (Hrsg.): Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus. Berlin 2012. Nora Linkliste: "Die Empörungsmaschine läuft heiß" - Spiegel Netzwelt vom 30.12.2019 "Eklatante Verletzung der Rundfunkfreiheit" - Übermedien vom 3.1.2020 "Der kleine Einknigge" - Übermedien vom 6.1.2020 "Wie Rechte im Netz Themen setzen" - Cosmo Tech Podcast vom 7.1.2020
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Jan 3, 2020 • 1h 5min

Perfektionisms* II

... und warum wir daran scheitern müssen - Teil 2 Während wir in der ersten Folge zum Perfektionismus über den psychologischen und vor allem den politischen Perfektionismus gesprochen haben, wollen wir uns in der zweiten Folge zum Thema mit dem moralischen Perfektionismus beschäftigen - und hier vor allem mit Nietzsche und Kant, die hatten wir nämlich versehentlich unter den Tisch fallen lassen, weil wir uns so in den Tiefen des politischen Perfektionismus verloren hatten. Aber auch das war sehr spannend und unterhaltsam. Zumal der Weltgeist uns mit viel Metahumor beglückt hat. Die voranstehende Frage in dieser Folge ist: War Nietzsche armoralisch oder hat er eine neue Form von moralischem Perfektionismus zu denken versucht? Und was hat eigentlich Kant damit zu tun? Außerdem sprechen wir darüber, warum im moralischen Perfektionismus das Scheitern mitgedacht werden sollte, und was das mit Ökonomie und Fridays for future zu tun hat. Ritas Literaturliste Conant, James: Friedrich Nietzsche. Perfektionismus & Perspektivismus. Konstanz: Konstanz University Press. 2018. Geismann Georg / Oberer, Hariolf (Hrsg.): Kant und das Recht der Lüge. Würzburg: Königshausen & Neumann. 1986. Gurwitsch, Georg: Kant und Fichte als Rousseau-Interpreten. 1922. In: v. Baum, Manfred / Dörflinger, Bernd / Klemme, Heiner F. (Hrsg.): Kant-Studien. Band 27, Heft 1-2, Seiten 138–164. de Gruyter. 2009 Online abrufbar unter: https://www.degruyter.com/downloadpdf/j/kant.1922.27.issue-1-2/kant.1922.27.1-2.138/kant.1922.27.1-2.138.pdf Kast, Christina: Friedrich Nietzsches Ja zum Leben. Würzburg: Königshausen & Neumann. 2019. Krüger, Oliver: Erziehung im Sozialstaat - Kinderethik zwischen staatlicher Neutralität und politischem Perfektionismus. In: Drerup, Johannes/ Schickhardt, Christoph (Hrsg.): Kinderethik: aktuelle Perspektiven – klassische Problemvorgaben. Münster: mentis. 2017. Popper, Karl: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Der Zauber Platons. Band 1. (Hierin: 9. Kap. "Ästhetizismus, Perfektionismus, Utopismus") Bern: Francke Verlag. 1957. Stoeber, Joachim (Ed.): The Psychology of Perfectionism. Theory, Research, Applications. London: Routledge. 2017. Zerm, Stephanie: Moral als Selbsterschaffung. Eine Untersuchung zum moralischen Perfektionismus in der Philosophie Friedrich Nietzsches. Hannover. 2005. Dissertation, online verfügbar unter https://d-nb.info/975162705/34 v. Colli, Giorgio / Müller-Lauter, Wolfgang (Hrsg.) Friedrich Nietzsche. Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral. (1886 - 1887) aus: Werke, Abt. 6, Bd. 2. Online abrufbar unter: https://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/121885
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Dec 20, 2019 • 1h 10min

Perfektionisms*

oder: Das Leben ist ein Flickenteppich - Teil 1 Sowohl Rita als auch Nora können wohl nicht ganz verleugnen, dass sie durchaus perfektionistische Züge in sich tragen. Und das ist auch erstmal gar nicht schlimm. Denn die Psychologie, die den Perfektionismus übrigens erst in den 90er Jahren wirklich für sich entdeckt hat, unterscheidet zum Beispiel in sinnvollen Perfektionismus und dysfunktionalen Perfektionismus. Aber: Das Streben nach einer wie auch immer gearteten Perfektion trägt durchaus problematische Züge. Zum Beispiel, wenn es um politischen Perfektionismus geht. Wer definiert was und warum als perfekt? Und was sind die Folgen, wenn Perfektion auf politischer Ebene definiert wird? Darum geht es in dieser Folge. Leider sind dafür Nietzsche und Kant etwas unter den Tisch gefallen. Damit bleibt diese Folge eine unvollendete. Aber - und das ist die gute Nachricht - wir holen das nach. In einer zweiten Folge. Darin wird es dann vornehmlich um den moralischen Perfektionismus gehen. Ritas Literaturliste: Conant, James: Friedrich Nietzsche. Perfektionismus & Perspektivismus. Konstanz: Konstanz University Press. 2018. Geismann Georg / Oberer, Hariolf (Hrsg.): Kant und das Recht der Lüge. Würzburg: Königshausen & Neumann. 1986. Kast, Christina: Friedrich Nietzsches Ja zum Leben. Würzburg: Königshausen & Neumann. 2019. Krüger, Oliver: Erziehung im Sozialstaat - Kinderethik zwischen staatlicher Neutralität und politischem Perfektionismus. In: Drerup, Johannes/ Schickhardt, Christoph (Hrsg.): Kinderethik: aktuelle Perspektiven – klassische Problemvorgaben. Münster: mentis. 2017. Popper, Karl: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Der Zauber Platons. Band 1. (Hierin: 9. Kap. "Ästhetizismus, Perfektionismus, Utopismus") Bern: Francke Verlag. 1957. Stoeber, Joachim (Ed.): The Psychology of Perfectionism. Theory, Research, Applications. London: Routledge. 2017. Zerm, Stephanie: Moral als Selbsterschaffung. Eine Untersuchung zum moralischen Perfektionismus in der Philosophie Friedrich Nietzsches. Hannover. 2005. Dissertation, online verfügbar unter https://d-nb.info/975162705/34

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