Was denkst du denn?

Nora Hespers und Rita Molzberger
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Jul 5, 2025 • 1h 7min

Hold my Sachlichkeit

Von Allyship und gelebter Solidarität Allyship - ein viel genutzter Begriff, wenn es darum geht, marginalisierte und diskriminierte Menschen in ihrem Kampf um Wahrnehmbarkeit zu unterstützen, ihnen zur Seite zu stehen, Räume zu öffnen und zu halten. Immer wieder wird Allyship auch in sozialen Netzwerken thematisiert, gefordert und gelebt. Aber wie macht man das eigentlich richtig? Und wie kommen wir von performativer Allyship in gelebte Solidarität? An konkreten Beispielen versuchen wir in dieser Folge, uns dem Begriff Allyship zu nähern und fragen uns, was es eigentlich braucht, um eine guter Ally zu sein? Und ob es am Ende ausschließlich um die Solidarität und Unterstützung von marginalisierten Personengruppen geht oder ob sich unser Engagement nicht eher auf ein drittes stützen muss - nämlich geteilten Werten. Und welche Rolle spielen dabei eigentlich Privilegien, Machtverhältnisse und Abhängigkeiten? Ritas Literaturliste: Fallwickl, Mareike (2025): Liebe Jorinde oder Warum wir einen neuen Feminismus des Miteinanders brauchen. Briefe an die kommenden Generationen, Band 5. München. Kalina, Peter (2020): Performative Allyship. In: Technium Social Sciences Journal 11, S. 478-481. Kaufmannn, Margrit E. (2021): Solidarität als Kritik. Gerechtigkeit in Zeiten von Abstandsregelungen, Appellen und Allyship. In: Sozialmagazin 8, S. 14 - 23. Masurkewitz-Möller, Julia (2023): Formen der Solidarität. Eine Begriffssystematik. Bielefeld. Roig, Emilia (2024): Lieben. Berlin. Sunderman, Zachary (2023): Dilemmas of Allyship. White Anti-Racists and the Challenges of Social Justice. London. Susemichel, Lea/ Kastner, Jens (Hrsg.) (2021): Unbedingte Solidarität. Münster. Noras Literaturtipp: Endler, Rebekka (2025): Witches, Bitches, It-Girls - Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen. Hamburg.
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Jun 6, 2025 • 1h 25min

Denken mit KnI

Über das Denken in Zeiten künstlich nachahmender Intelligenz Womit denken wir eigentlich und was nimmt uns KI ab, wenn wir das Denken an große Sprachmodelle abgeben, die lediglich menschliches Denken simulieren? Künstliche Intelligenz bringt große Verunsicherung mit sich. Und doch trauen wir den großen Sprachmodellen wie ChatGPT zu, schlauer zu sein als wir. Eindeutige Antworten zu liefern und damit unser Leben zu erleichtern. Bisweilen stellen wir aber fest, dass wir es doch besser wissen - oder sich unsere Schleichwege zur Erkenntnis als effektiver herausstellen. Im wahren und übertragenen Sinne. In dieser Folge fragen sich Rita und Nora, womit wir eigentlich denken, wovon unser denken abhängig ist und wieso es KI gelingt, uns Denken zu simulieren. Welche Rolle spielen unsere Körper dabei, wenn es um Welterfahrung und Lernprozesse geht - und können wir überhaupt ohne Körper denken? Und ohne die anderen Menschen im Raum? Denn auch wenn große Sprachmodelle den Vorteil haben, dass sie uns optisch nicht bewerten - vielleicht brauchen wir auch die Zumutung in Gesellschaft zu sein, um daran zu wachsen. Ritas Literaturliste: Alloa, Emmanuel/ Bedorf, Thomas/ Grüny, Christian/ Klass, Tobias Nikolaus (Hrsg.) (2019): Leiblichkeit. Geschichte und Aktualität eines Konzepts. 2. Auflage. Tübingen. Böhme, Gernot (2003): Leibsein als Aufgabe. Leibphilosophie in pragmatischer Hinsicht. Baden-Baden. Böhme, Gernot (2008): Ethik leiblicher Existenz. Über unseren moralischen Umgang mit der eigenen Natur. Frankfurt/Main. Brinkmann, Malte/ Türstig, Johannes/ Weber-Spanknebel, Martin (Hrsg.) (2019): Leib – Leiblichkeit – Embodiment. Wiesbaden. Cantieni, Benita/ Hüther, Gerald/ Storch, Maja/ Tschacher, Wolfgang (2022): Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. 4. Auflage. Bern. Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara (2022): Leib mehr als Körper. Bemerkungen zu Edith Steins Anthropologie. In: Revista Portuguesa de Filosofia, S. 347-360. Kleiner, Konrad (2019): Konturen von Zeit und Zeitdidaktik. Zur Orchestrierung von Lehr- und Lern-Zeit in Bewegung und Sport. In: In Esterbauer, Reinhold/ Palette, Andrea/ Meer, Julia (Hrsg.): Der Leib und seine Zeit. Temporale Prozesse des Körpers und deren Dysregulationen im Burnout und bei anderen Leiberfahrungen. München, S. 227-270. Leder, Drew (1990): The absent body. Chicago. Merleau-Ponty, Maurice (2006): Causerien 1948. Köln. Noë, Alva (2010): Du bist nicht Dein Gehirn. Eine radikale Philosophie des Bewusstseins. München, Zürich. O‘ Connell, Mark (2019): To Be a Machine: Adventures Among Cyborgs, Utopians, Hackers, and the Futurists Solving the Modest Problem of Death. London. Putnam, Hilary (1999): The Threefold Cord Mind, Body and World. New York. Thiele, Jörg (2006): Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung (1966). In: Court, Jürgen/ Meinberg, Eckhard (Hrsg.): Klassiker und Wegbereiter der Sportwissenschaft. Stuttgart, S. 398-405. Waldenfels, Bernhard (2000): Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes. Frankfurt/Main.
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May 9, 2025 • 60min

Patriarchale Mythen

Über die Ursprünge des Patriarchats - mit Rebekka Endler In ihrem ersten Buch "Das patriarchat der Dinge" ist die Journalistin und Autorin Rebekka Endler der Frage nachgegangen, wie patriarchales Design unsere Umgebung bestimmt. In ihrem zweiten Buch begibt sie sich auf die Suche nach den Ursprüngen des Patriarchats und die Frage, was das mit Geschichtserzählung zu tun hat. Geschichte hat abertausende Autor*innen und das, was kleben bleibt, ist nicht unbedingt das, was am wahrscheinlichsten war, sondern das, was wir als Gesellschaft am wahrscheinlichsten sexy fanden und deswegen weitererzählt haben. - Rebekka Endler Am 13. Mai 2025 erscheint "Witches, Bitches, It-Girls - Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen" und deshalb freuen wir uns sehr, dass Rebekka Endler Zeit gefunden hat, im "Was denkst du denn?" Podcast vorbeizuschneien, um mit uns über ihre Recherchen und das neue Buch zu sprechen. Denn - ihr werdet es vielleicht gemerkt haben - auch wir beschäftigen uns immer wieder mit patriarchalen Hierarchien und den Auswirkungen auf unsere Leben. Ausschlaggebend für die Recherchen zum neuen Buch war eine Frage, die Rebekka Endler auf ihren Lesungen zum ersten Buch immer wieder gestellt wurde: Wo kommt es denn jetzt her, das Patriarchat. Warum sind die Dinge, wie sie sind? Eine Frage, auf die Rebekka Endler drei Jahre lang Antworten gesucht hat. Und unter anderem darauf gestoßen ist, dass es auch mit den Geschichten zu tun hat, die wir uns erzählen. Ritas Literaturliste: Endler, Rebekka (2025): Witches, Bitches, It-Girls. Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen. Hamburg. Gerhard, Ute (2017): Patriarchat – Patriarchalismus: Kampfparole und analytisches Konzept. In: Kortendiek, Beate/ Riegraf, Birgit/ Sabisch, Katja (Hrsg.): Handbuch interdisziplinäre Geschlechterforschung. Band 1. Wiesbaden, S. 221-230. Kuster, Friederike (2020): Leben wir schon im Post-Patriarchat? In: Rendtorff, Barbara/ Mahs, Claudia/ Warmuth, Anne-Dorothee (Hrsg.): Geschlechterverwirrungen. Was wir wissen, was wir glauben und was nicht stimmt. Frankfurt/Main, New York, S. 116-122. Radford Ruether, Rosemary (2007): "Patriarchy". In: Malti-Douglas, Fedwa (Hrsg.): Encyclopedia of Sex and Gender. Band 3. Detroit, S. 1104-1106. Warda, Johanna (2023): Die Entdeckung des Patriarchats. In: fluter. Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung. Abrufbar unter https://www.fluter.de/barbie-film-feminismus-mattel (Datum des letzten Abrufs: 07.05.2025) Winkler, Katharina (2017): Blauschmuck. Berlin.
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Apr 13, 2025 • 1h 4min

Digitale Aufklärung

ChatGPT - Das T steht für Trottel Wie abhängig sind wir eigentlich inzwischen von digitalen Apps und Anwendungen? Und wie sieht eigentlich Aufklärung aus im digitalen Zeitalter. Dazu schauen wir uns die Fragen an, die von der historischen Aufklärung gestellt wurden. Es geht zum Beispiel um die Frage nach der Mündigkeit. Aber auch darum im Angesicht von Künstlicher Intelligenz zu fragen, was eigentlich der Mensch ist. Rita hat dazu unter anderem ChatGPT auf Herz und Nieren geprüft und stellt fest: Noch ist der künstlichen Intelligenz die analoge Intelligenz "Rita" deutlich überlegen. Und wir stellen fest, dass die Fragen der Aufklärung hoch aktuell sind, und vielleicht neu beantwortet werden müssen. Ritas Literaturliste: AG Digitalitätsforschung/ Philosophie der Digitalität der DGPhil: Digitaler, kuratierter Handapparat unter https://digitale-philosophie.de/publikationen/digitaler-handapparat (Datum des letzten Abrufs: 08.04.2025) Gramelsberger, Gabriele: Philosophie des Digitalen zur Einführung. Hamburg 2024.   Harris, Michael John: The End of Absence: Reclaiming What We've Lost in a World of Constant Connection. London 2015. Krämer, Sybille/ Noller, Jörg (Hrsg.): Was ist digitale Philosophie? Phänomene, Formen und Methoden. Paderborn 2024. Nida-Rümelin, Julian/ Wiedenfeld, Nathalie: Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. München 2018. Noras Linktipps: Aus dem Weird-Newsletter von Krautreporter: Reporterin Theresa Bäuerlein hat ChatGPT gebeten, ein korrektes Bild der Klitoris zu erstellen. Das Ergebnis findet ihr in diesem instagram-Post
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Mar 8, 2025 • 1h 6min

Eigentümlich

Über Eigentum, Müllberge und das Leben in den Dingen der Welt Es ist schon erstaunlich, wo einen die Gedanken hintragen wenn es um das Thema Eigentum geht. Von der Frage, was uns denn zu eigen ist, über die Frage, was wir nicht als Eigentum betrachten bis hin zu den Emotionen, die damit verbunden sind. Es sind so viele Themen anhängig, dass es eigentlich eine ganze Podcastreihe dazu bräuchte. Wir fangen mal mit einer Stunde an. Es geht um Kapitalismuskritik, Neuen Materialismus und Posthumanismus. Darum, was wir überhaupt als "eigen" also zu uns gehörig betrachten, obwohl es augenscheinlich erst mal nicht Teil unseres Körpers ist. Es geht um Verantwortung und Verpflichtung, Macht und Konsum. Es ist ein wilder Gedankenritt. Aber ihr kennt uns: Meist gibt es dabei auch was zu lachen. Ritas Literaturliste: Bennett, Jane: Lebhafte Materie. Eine politische Ökologie der Dinge. Berlin 2020. Braidotti, Rosi: Posthumanismus: Leben jenseits des Menschen. Frankfurt/Main 2014. Fromm, Erich: Haben oder Sein. München 1976. Hoppe, Katharina/ Lemke, Thomas: Neue Materialismen zur Einführung. Hamburg 2021. Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. 3 Bände. Berlin 2013-2022. [Orig. 1876] Proudhon, Pierre-Joseph: Was ist Eigentum? Übersetzt von Ludwig Feuerbach. Stuttgart 1984. [Orig. 1840] Reckwitz, Andreas: Der Ort des Materiellen in den Kulturtheorien. In: Ders.: Unscharfe Grenzen. Perspektiven der Kultursoziologie. Bielefeld 2008. S. 131-156. Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigentum. Kommentierte Studienausgabe mit einer Einführung von Anselm Ruest. Berlin 2021. [Orig. 1844] Woolf, Virginia: Ein Zimmer für sich allein. Stuttgart 2012. [Orig. 1929]
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Feb 8, 2025 • 1h 12min

ÜberBrücken

In dieser Diskussion geht es um die erstaunliche Wirkkraft schwacher und superschwacher Verbindungen in sozialen Netzwerken. Diese Beziehungen bieten nicht nur Schutz, sondern auch einen wichtigen sozialen Zusammenhalt. Der Einfluss der Digitalisierung auf die Dynamik zwischen starken und schwachen Beziehungen wird beleuchtet. Zudem wird thematisiert, wie politische Themen zunehmend im Alltag präsent sind und welche Rolle emotionale Konflikte dabei spielen. Auch die Herausforderungen und Chancen, die durch strukturelle Löcher in sozialen Netzwerken entstehen, werden umfassend untersucht.
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Jan 11, 2025 • 1h 32min

Demokratieübung

Überzeugen, überreden und die Rolle von Konsensen Eigentlich war Ritas Eingangsfrage, wie wir eigentlich zu den Themen Überreden und Überzeugen in politischen Fragen stehen. Aber dank unseres Gastes, Dr. Stefan Schäfer von der Katholischen Hochschule in Köln, haben wir vor allem erstmal Einblick erhalten in Räume, in denen Demokratie eingeübt wird. Vornehmlich von jungen Menschen. Dabei ist vor allem eins aufgefallen: Wie große die Diskrepanz zwischen der Kinderwelt und der Erwachsenenwelt ist. Wie wenig wir selber zum Beispiel in Debatten leben, was wir Kindern gerne in Bezug auf demokratischen Streit beibringen wollen. Zeitgleich haben wir uns in Ausschnitten und auf einer Metaebene angesehen, was in der Debatte um die Besetzung des Journalisten Thilo Mischke als Moderator des Kulturmagazins "titel, themen, temperamente" schief gelaufen ist. Und warum es so schwer ist, die (eigene) Person von (früheren) Aussagen zu trennen und aus der Debatte rauszuhalten. Welche Ängste es gibt, sich zu veröffentlichen und was das für Demokratie bedeutet, wenn es keine Räume gibt, in denen wir den Leisen zuhören. Ritas Literaturliste: Fink, Eugen: Erziehungswissenschaften und Lebenslehre. Freiburg. 1970. (Passage zur coexistenziellen Beratungsgemeinschaft) Stefans Lesetipp: Journal für politische Bildung, Wochenschau Verlag Heuer, Wolfgang: Hannah Arendt - Politik und Verantwortung. APuZ. bpb. 21. September 2006. (Datum des letzten Abrufs: 11. Januar 2025) So erreicht ihr Dr. Stefan Schäfer: Profil auf der Homepage der Katholischen Hochschule in Köln Transfer e.V. - Initiative transparente Zivilgesellschaft Noras Linktipps: Brockschmidt, Annika / Caldart, Isabella / Endler, Rebecca / Rützel, Anja/: Causa tttThilo Mischke. 23. Dezember 2024 (Datum des letzten Abrufs 11. Januar 2025) In eigener Sache: ARD verzichtet auf Thilo Mischke als ttt-Moderator. 4. Januar 2025 (Datum des letzten Abrufs 11. Januar 2025) Heimann, Ralf: Die Ruhe nach dem Sturm. mdr Altpapier vom 3. Januar 2025 (Datum des letzten Abrufs 11. Januar 2025) Staun, Harald: Wie Thilo Mischke zu ttt kam. FAZ.de vom 08. Januar 2025 ProQuote: ProQuote Medien fordert Konsequenzen und Transparenz. 7. Januar 2025. (Datum des letzten Abrufs 11. Januar 2025)
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Dec 15, 2024 • 1h 16min

Verbindungswunsch

Wie wir im Erwachsenenalter Bindung finden und leben Die einen haben und pflegen Freundschaften, die sie seit Kindertagen haben. Andere wiederum müssen im Erwachsenenalter neue Bindungen suchen, weil die alten aus welchen Gründen auch immer nicht mehr verfügbar sind. Aber was braucht es eigentlich für gute und stabile Bindungen im Erwachsenenalter. Und wie muss die Umgebung gestaltet sein, damit wir Bindung finden können? Und was ist eigentlich mit unserer Bindung zu einem Land oder einem Staat? Unser Denksportangebot für die Winterzeit. Ritas Literaturliste: Ainsworth, Mary/ Bowlby, John: Frühe Bindung und kindliche Entwicklung. München und Basel 2001. [Orig. 1965] Bowlby, John: Bindung und Verlust. Band 1 „Bindung“. München und Basel 2006. [Orig. 1969] Brisch, Karl Heinz: Bindungsstörungen. Von der Bindungstheorie zur Therapie. 9. Auflage. Stuttgart 2013. Grossmann, Karin/ Grossmann, Klaus E.: Bindungen. Das Gefüge psychischer Sicherheit. Stuttgart 2004. Nowacki, Katja/ Gahleitner, Silke Birgitta/ Izat, Yonka/ Schröder, Martin (Hrsg.): Professionelle Bindungs- und Beziehungsgestaltung. Grundlagen und Anwendung in der psychosozialen Arbeit. Weinheim 2023. Rogers, Carl Ransom: Entwicklung der Persönlichkeit: Psychotherapie aus der Sicht eines Therapeuten. Übersetzt von Jacqueline Giere. 13. Auflage. Stuttgart 2000. Stahl, Stefanie: Jeder ist beziehungsfähig. Der goldene Weg zwischen Freiheit und Nähe. München 2017.
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Nov 8, 2024 • 1h 2min

Offene Enden

Warum uns das schmerzt und wie wir damit umgehen lernen Wir alle kennen sie: Beziehungen, die irgendwie enden - und dann aber doch nicht so richtig. In denen das letzte Wort noch nicht gesprochen scheint. Oder Geschichten mit ungewissem Ausgang, die uns ratlos zurücklassen. Oder ein Bündel loser Enden in der Hand, die wir irgendwie nicht mehr miteinander verstrickt bekommen. Das ist nicht selten schmerzhaft. Es kostet uns Zeit und Energie, weil die Lösung vermeintlich nicht nur bei uns liegt. Wir sprechen mit der Psychologin und Autorin Nady Mirian über diese losen Enden, was sie mit Nostalgie und Melancholie zu tun haben, und warum darin vielleicht auch ein Geschenk verborgen sein kann. Nadys Literaturliste: Mirian, Nady: Leid. Die emotionalen Wellen des Lebens. Warum schwere Lebensphasen dazugehören und uns sogar wachsen lassen. München. 2024 Swart, Tara: The Source. Open your Mind. Change your life. London. 2020. Ritas Literaturliste: Breyer, Thiemo: Das Phantom im Spiegel: Ein phänomenologischer Versuch über somatosensorische Plastizität und Leibgedächtnis. In: internationale Zeitschrift für Philosophie und Psychosomatik. 7. Ausgabe 2/2012. Online abrufbar unter https://izpp.de/fileadmin/userupload/Ausgabe72-2012/IZPP2-2012_Breyer.pdf (Datum des letzten Abrufs: 29.10.2024) Fink, Eugen: Der Mensch als Fragment. In: Ders.: Zur Krisenlage des modernen Menschen. Würzburg 1989. Fischer-Geboers, Miriam/ Wirz, Benno (Hrsg.): Leben verstehen. Zur Verstricktheit zweier philosophischer Grundbegriffe. Weilerswist 2015. (Hier vor allem: Boehm, Gottfried: Der springende Punkt) Kather, Regine: Eugen Fink, Grundphänomene des menschlichen Daseins. In: Böhm, Winfried/ Fuchs, Birgitta/ Seichter, Sabine (Hrsg.): Hauptwerke der Pädagogik. Studienausgabe. Paderborn 2011, S. 131-133. Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung. Frankfurt/Main 2003. [Orig. 1945] Merleau-Ponty, Maurice: Sinn und Nicht-Sinn. München 2000. [Orig. 1948] Ott, Karl Heinz: Ins Offene. Hamburg 2006. Schapp, Wilhelm: In Geschichten verstrickt. Zum Sein von Mensch und Ding. 5. Auflage. Frankfurt/Main 2012. [Orig. 1953] Sloterdijk, Peter: Du mußt dein Leben ändern. Frankfurt/Main 2009.
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Oct 11, 2024 • 1h 6min

Reiner Geist

Über Unsterblichkeit, Ewigkeit und die digitale Seele "Der Tod ist immer ein Skandal". Und etwas, mit dem wir schwer fertig werden. Aber was, wenn wir die Menschen, die wir durch den Tod verloren haben, wieder auferstehen lassen können. Zumindest in digitaler Form? Was, wenn wir mittels KI wieder und weiter mit ihnen sprechen könnten? Wenn wir mithilfe von digitalen Anwendungen sogar Hologramme von ihnen erzeugen, sie wieder sehen und vielleicht sogar spüren könnten? All das gibt es bereits. In der Doku "Eternal You" von Hans Block und Moritz Riesewieck gibt es Einblicke in eine Welt, die längst keine Utopie mehr ist. Eine Welt, in der KI-Modelle Verstorbene imitieren. In der Trauernde weiter mit ihren Liebsten chatten können, obwohl diese nicht mehr physisch existieren. Und es stellen sich so viele moralische Fragen, dass wir die in dieser Episode eigentlich nur anreißen können. Aber sich das mal anzuschauen lohnt sich allemal. Ritas Literaturliste: Damberger, Thomas: Cyborgs sind auch nur Menschen. 2015. Abrufbar unter https://www.pedocs.de/volltexte/2015/10911/pdf/Damberger_2015_Cyborgs.pdf (Datum des letzten Abrufs: 23.09.2024) Daum, Philipp: Der Sprung ins ganz hohe Alter. In: DIE ZEIT Nr. 26/2024. Elkeles, Barbara: Die begrenzte (Lebens)-Zeit – Alterstheorien und -konzepte in der Medizin. In: Jüttemann, Veronika: Ewige Augenblicke. Eine interdisziplinäre Annäherung an das Phänomen Zeit. Münster 2008, S. 192-210. Krüger, Oliver: Virtualität und Unsterblichkeit. Gott, Evolution und die Singularität im Post- und Transhumanismus. Freiburg im Breisgau/Berlin/Wien 2019. Ode, Erik: Scham oder Stolz – wie man in der digitalen (Arbeits-)Welt überlebt. In: Busch, Dominic (Hrsg.): Individuen in digitalen Arbeitswelten. Wiesbaden 2024, S. 69-89. Schenk, Sabrina/ Karcher, Martin (Hrsg.): Überschreitungslogiken und die Grenzen des Humanen. (Neuro-)Enhancement – Kybernetik – Transhumanismus. Berlin 2018. Wimmer, Michael: Antihumanismus, Transhumanismus, Posthumanismus: Bildung nach ihrem Ende. In: Jahrbuch für Pädagogik. Frankfurt/Main 2014, S. 237-265. Noras Linktipps: Mit Hilfe von KI zur digitalen Unsterblichkeit: Die neue Doku "Eternal You" | Westart | WDR | 22. Mai 2024 (Datum des letzten Abrufs 11.10.2024) Wolfangel, Eva: Wo stehen Chatbots auf dem Weg zur Superintelligenz? | re:publica 2024 | 28. Mai 2024 Block, Hans/Riesewieck, Moritz: Die digitale Seele: Unsterblich werden im Zeitalter Künstlicher Intelligenz. München. 2020. Block, Hans/Riesewieck, Moritz: Vom Ende der Endlichkeit. Unsterblichkeit im Zeitalter Künstlicher Intelligenz (Gekürzte Neuauflage von "Die Digitale Seele"). München. 2022.

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