Hannah Arendt – endlich verstehen

Rundfunk Berlin-Brandenburg
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Sep 13, 2020 • 17min

Hannah Arendt - Das Nachgespräch (7/7)

"Und? Was haste jetzt gelernt?" Neun Monate der Annäherung an Hannah Arendt - unter Pandemiebedingungen. Das war manchmal zum Aufgeben anstrengend - aber auch die Chance, viel tiefer einzusteigen in die Welt der Hannah A., als wir es je vor hatten. Im Nachgespräch fragten wir, Tina Heidborn und Heide Oestreich, uns, was nun wohl hängebleibt, in unseren Hirnen. Da kam eine Menge zusammen. Denn ein Gefühl hat uns nicht verlassen in dieser ganzen Zeit: Arendts offenes Denken, das ist nicht zu Ende. Mit der kommen wir noch ein ganzes Stück weiter.
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Sep 13, 2020 • 2min

Hannah Arendt – Trailer

"Ich will verstehen". So einfach beschreibt Hannah Arendt ihr Schaffen. Aber ihr eigenes "Denken ohne Geländer" nachzuvollziehen, ist nicht so leicht - aphoristisch, widersprüchlich, streitlustig, wie sie nun mal war. Tina Heidborn und Heide Oestreich machen in diesem Podcast sechs Tiefenbohrungen - mit Menschen, die Arendt bis heute nicht losgelassen hat.
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Sep 13, 2020 • 38min

Was macht Hannah Arendt (fast) zur Feministin, Sabine Hark? (6/7)

In dieser Diskussion tritt die feministische Soziologie-Professorin Sabine Hark auf, die als Expertin für Hannah Arendt gilt. Sie beschreibt Arendts Rolle als "Hausphilosophin" und beleuchtet ihre tiefgreifende Kritik an Männlichkeit in der politischen Theorie. Hark erklärt, wie Arendts Denken zur Emanzipation trotz fehlender feministisch-proklamierter Ambitionen relevant bleibt. Zudem wird die Bedeutung von Verzeihen und Vertrauen in der Politik erörtert, sowie die Herausforderung von Geschlechterrollen und deren Einfluss auf die moderne politische Theorie.
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Sep 13, 2020 • 35min

Was lernen wir von Hannah Arendt über Restitution, Chana Schütz? (5/7)

Die NS-Zeit war auch ein gigantischer Raubzug: Die Nazis rafften alles zusammen, was jüdische Bürger nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, darunter zahllose Kunstwerke und Kulturgüter. Hannah Arendt kam vier Jahre nach Kriegsende zum ersten Mal wieder nach Deutschland, und zwar als Geschäftsführerin der "Jewish Cultural Reconstruction" - und wäre man ihren Plänen zur Restitution gefolgt, dann wären die deutschen Museen heute nicht mehr voll mit Raubkunst, meint Chana Schütz im Gespräch mit Tina Heidborn. Die Kunsthistorikerin ist stellvertretende Leiterin der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. Literatur Der Briefwechsel Hannah Arendt - Gershom Scholem. Herausgegeben von Marie Luise Knott. 2010. || Chana Schütz und Hermann Simon (Hrsg.): Auf der Suche nach einer verlorenen Sammlung. Das Berliner Jüdische Museum 1933-1938. 2011. || Chana Schütz: Max Liebermann. Impressionistischer Maler, Gründer der Berliner Secession. 2004.
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Sep 13, 2020 • 37min

Sind Menschenrechte eine Illusion, Heiner Bielefeldt? (4/7)

Je abstrakter das Recht, desto weniger kümmert uns die Einhaltung. Hannah Arendts Polemiken gegen die Menschenrechte wirken vor dem Hintergrund der NS-Zeit verständlich – aber auch extrem. Doch sie hat auch präzise die "Lebenslüge" der "Declaration of human rights" benannt, sagt der Philosoph Heiner Bielefeldt, langjähriger Leiter des Deutschen Instituts für Menschenrechte, im Gespräch mit Heide Oestreich. Und diese Lüge beschäftigt die Asylpolitik bis heute. Aber Arendt hat auch ein Menschenrecht neu erfunden, das heute – in einer Zeit der "fake news" und "alternative facts" - von immenser Bedeutung ist: Das Recht auf Wahrheit. Literatur Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft || Hannah Arendt: Wahrheit und Lüge in der Politik || Heiner Bielefeldt: Wiedergewinnung des Politischen. Eine Einführung in Hannah Arendts politisches Denken (1993) || Heiner Bielefeldt: Philosophie der Menschenrechte. Grundlage eines weltweiten Freiheitsethos (1998)
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Sep 13, 2020 • 37min

Wie banal ist das Böse heute, Werner Renz? (3/7)

Das sogenannte Böse ist eigentlich ganz banal. Mit dieser These in ihrem Buch "Eichmann in Jerusalem" über den Holocaust-Organisator Adolf Eichmann brachte Hannah Arendt in den sechziger Jahren die halbe Welt gegen sich auf. Kein Wunder, rückte sie doch den Verbrecher, den man so gern dämonisiert, wieder in den Bereich des Menschlichen. Tina Heidborn spricht mit Werner Renz, dem ehemaligen Archivleiter des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt am Main, über den Eichmann-Prozess, die Banalität des Bösen heute und ob man Schuld bestrafen kann. Literatur Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. || Bettina Stangneth: Eichmann vor Jerusalem. Das unbehelligte Leben eines Massenmörders. 2011. || Irmtrud Wojak: Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay. || Hannah Arendt/Karl Jaspers: Briefwechsel 1926-1969 || Werner Renz: Auschwitz vor Gericht. Fritz Bauers Vermächtnis und seine Missachtung. 2018. || Werner Renz: Fritz Bauer und das Versagen der Justiz. Nazi-Prozesse und ihre "Tragödie". 2015. || Werner Renz: Interessen um Eichmann: israelische Justiz, deutsche Strafverfolgung und alte Kameradschaften. 2012.
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Sep 13, 2020 • 39min

Hat Hannah Arendt die Demokratie der Zukunft erfunden, Gesine Schwan? (2/7)

Sie haben sich beide in ihre Dozenten verliebt. Sie sind beide seltene Exemplare von Frauen in der politischen Theorie. Und sie haben es beide gern konkret. Kein Wunder, dass Gesine Schwan, Professorin für politische Theorie und Leiterin der Grundwertekommission der SPD, Hannah Arendt interessant findet. Und auch in ihrer Vorstellung von Macht und Demokratie lässt sie sich von Arendt inspirieren: Gesine Schwans politische "Trialoge" sind “gelebte Hannah Arendt”, sagt sie. Wie kann demokratische Politik von morgen jenseits von Nationalstaat, Neoliberalismus und Politikverdrossenheit gehen? Literatur Hannah Arendt: Macht und Gewalt || Gesine Schwan/Susanne Gaschke: Allein ist nicht genug. Für eine neue Kultur der Gemeinsamkeit (2007) || Gesine Schwan: Vertrauen und Politik. Politische Theorie im Zeitalter der Globalisierung (2006) || Gesine Schwan: Politik und Schuld. Die zerstörerische Macht des Schweigens (1997)
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Sep 13, 2020 • 25min

Sie lässt uns nicht los, warum, Monika Boll? (1/7)

Die Stimme. Die Zigaretten. Das Leben als Verfolgte, Geflüchtete, intellektuelle Weltbürgerin. Aber vor allem diese Ausnahmepersönlichkeit: Wir reden über das Faszinosum Hannah Arendt mit der Frau, die sich gerade am intensivsten mit allen Facetten Arendts auseinander gesetzt hat: Monika Boll, Philosophin, Publizistin und Kuratorin der vielgepriesenen Hannah-Arendt-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) Berlin. Literatur Dorlis Blume, Monika Boll und Raphael Gross (Hrsg): Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog. (2020) || Monika Boll: Der Verfall des Politischen bei Hannah Arendt (1997) || Monika Boll et al.: "Ich staune, dass sie in dieser Luft atmen können" Jüdische Intellektuelle in Deutschland nach 1945 || Monika Boll: Nachtprogramm: Intellektuelle Gründungsdebatten in der frühen Bundesrepublik (2004)

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