

Chefgespräch | Der True-Success-Podcast
Varinia Bernau, Konrad Fischer
Varinia Bernau (Ressortleiterin Management & Karriere) und Konrad Fischer (Ressortleiter Unternehmen & Technologie) diskutieren im Wechsel mit den wichtigsten Familienunternehmern, Top-Managerinnen und CEOs Deutschlands, wie es in der aktuellen Situation gelingt, erfolgreich ein Unternehmen zu führen – und wie sie selbst erfolgreich wurden. Dabei geben die Gäste faszinierende und unterhaltsame Einblicke in ihr Leben – als Inspiration für Ihren Karriereweg.
Logodesign: Patrick Zeh
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Jul 21, 2023 • 47min
Severin-Chefin Gesing: „Staubsauger werden nicht nur von Frauen gekauft und Grills nicht nur von Männern“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast steht nicht so gerne selbst am Grill, aber mag es zu bügeln. Wie man das eine an die Frau und das andere an den Mann bringt, unter anderem darum geht es in dieser Folge des WiWo-Podcasts Chefgespräch mit Joyce Gesing, CEO des Haushaltsgeräteherstellers Severin.
Das Unternehmen, 500 Mitarbeiter weltweit, 150 Millionen Euro Jahresumsatz, hat eine lange Geschichte: Es ging aus einer 1892 von Anton Severin gegründeten Schmiede im Sauerland hervor. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde aus der Schmiede eine Metallfabrik – für Gardinenstangen. In den 1920er Jahren fertigte das Unternehmen dann Tortenplatten, Untersetzer und Glasteller, später kamen Servierwagen hinzu. Und seit 1952 produziert Severin vorwiegend Elektroartikel: von Kaffeeautomaten über Toaster und Mixer bis zum Grill und Lockenstab.
Gesing kennt sich aber nicht nur Familienunternehmen von innen, sondern auch Dax-Unternehmen – und die Welt der Unternehmensberatungen: Begonnen hat sie ihre Karriere bei KPMG, als Partnerin bei McKinsey & Company betreute sie internationale Klienten in Fragen der Organisation, Strategie sowie dem Change Management. Sie hatte verschiedene Führungspositionen beim Industriekonzern ThyssenKrupp inne – und zwar in einer Zeit, in der das Unternehmen einen grundsätzlichen Strategie- wie Kulturwandel durchlaufen hat. Vor ihrem Wechsel zu Severin war sie drei Jahre lang bei der Beratung Egon Zehnder, wo sie mittelständische Unternehmen bei Transformationsprojekten, aber auch in Fragen der richtigen Führung unterstützt hat.
Solche Fragen diskutieren wir auch in dieser Podcast-Folge. Zudem will ich von Gesing wissen, wie besorgt sie derzeit nach China und auf die Chinastrategie unserer Bundesregierung schaut – als Chefin eines Unternehmens, das vor allem in China fertigt. Aber auch, wo sie Ausgleich zum hektischen Alltag findet – und wie sie eigentlich noch auf neue Ideen kommt.
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Jul 13, 2023 • 42min
BGA-Präsident Jandura: „Die Alternative wäre, mit China als systemischem Rivalen gar nicht mehr zu reden“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast im Chefgespräch, ein promovierter Kaufmann, führt nicht nur seit 2011 in Berlin den Großhandel Oskar Böttcher sondern seit 2021 als Präsident auch den Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
Begonnen hat seine Karriere einst in der Wirtschaftsprüfung und der Steuerberatung, später hat er bei Banken in Frankfurt und London gearbeitet – und die Erschütterungen durch die Finanzkrise hautnah miterlebt, er ist also krisenerprobt. Seinen Glauben daran, dass der wirtschaftliche Austausch eine Gesellschaft zum Besseren verändert, den Glauben also an die Maxime „Wandel durch Handel“, hat auch die jüngste Krise nicht erschüttert.
Dirk Jandura erzählt mir, welche Noten er den Top-Politikern geben würde, was er von der Chinastrategie der Bundesregierung hält und wie er als Unternehmer, aber auch als Ehemann und Vater von fünf Kindern dafür sorgt, dass mehr Frauen Karriere machen können.
Mitarbeit: Marcel Joschko, Benedikt Burghardt, Anna Hönscheid
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Jul 6, 2023 • 54min
Celonis-Co-Chef Nominacher: „Wir erzeugen eine perfekte Kopie der Realität“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast hätte auch gut und gerne die Bäckerei seiner Eltern im bayerischen Forstern übernehmen können, die seit über 100 Jahren im Besitz der Familie war. Er hätte auch einfach ein normaler Berater bei McKinsey werden können. Oder ein guter Projektmanager für den bayerischen Rundfunk – denn über ein Projekt beim Öffentlich-rechtlichen kamen die drei Celonis-Gründer, darunter Bastian Nominacher, zu ihrem Heureka-Moment.
Celonis ist das einzige deutsche Dekacorn – also ein Start-up, das von Investoren mit über 10 Milliarden Dollar bewertet wird. Inzwischen sind es sogar 13 Milliarden. Das Münchner Unternehmen ist ein Spezialist für das sogenannte Process Mining. Hinter dem Schlagwort verbirgt sich einer der großen Tech-Trends: Beim Process Mining werden alle Daten eines Unternehmens durchleuchtet und sichtbar und verstehbar gemacht.
Eine Art „Röntgengerät für Unternehmensdaten“, so haben es die Gründer einmal ausgedrückt. Oder „ein Google Maps für Firmenprozesse“. Ja, und inzwischen nennt Celonis sich Weltmarktführer im Bereich Execution Management, hat über 3000 Mitarbeiter und über 5000 Projekte oder „Implementierungen“, wie die „Celonauten“ es nennen.
Nominacher erzählt mir, ob Celonis das neue SAP werden könnte, wie er seinen Job auf Volksfesten erklärt und warum ein japanischer Professor dringend seine Hilfe brauchte.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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Jun 29, 2023 • 49min
Deutsche-Reihenhaus-Chef Arnold: „Die Menschen müssen für ein Eigenheim Abstriche machen“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast im Chefgespräch hat einmal gesagt: „Das Reihenhaus hatte lange Zeit keinen guten Ruf. Ich hoffe, wir haben dazu beigetragen, den Ruf zu verbessern.“ Daniel Arnold muss es wissen, schließlich hat er mit seinem Unternehmen, der Deutschen Reihenhaus AG, Tausende davon gebaut, von Flensburg bis Gelsenkirchen, pro Jahr werden zwischen 600 und 700 Einheiten an neue Bewohner übergeben. Schon sein Urgroßvater, ein Maurermeister, gründete 1899 eine Baufirma in Hessen, der Großvater war Architekt, der Vater Robert Arnold konzentrierte sich ab den 1970er unter anderem auf sozialen Wohnungsbau – und entwickelte zudem die ersten Reihenhäuser, welche 1989 in Kaiserslautern entstanden.
Daniel Arnold hat Wirtschaftsingenieurwesen in Karlsruhe und Kanada studiert. Danach ging es kurz in dir Telekommunikationsbranche zu EM.TV, der Hypefirma des Neuen Markts. Ein Anruf des Vaters trieb Arnold in die Baubranche. Er hatte sein Architekturbüro dem Partner übergeben. Er sagte: „Du, mir ist langweilig in der Rente.“ Er wollte ein neues Projekt machen: Reihenhäuser in Marburg. Dort ging einiges schief. Trotzdem gründete Daniel Arnold 2002 die Deutsche Reihenhaus AG – der Name übrigens, dachte der Gründer, klingt wie „Deutsche Telekom“, jedenfalls „viel geiler und größer“.
Arnold erzählt mir, was Reihenhäuser und Autos gemeinsam haben, wie sich durch die Zinserhöhungen die Stornoquoten verändern, warum er selbst sagt, Reihenhäuser seien unsexy – und wie ihm einmal mehrere Häuser gestohlen wurden.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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Jun 22, 2023 • 45min
Miele-Geschäftsführerin Steinhage: „Auf einer Marke dürfen Sie sich nicht ausruhen“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast im Chefgespräch hätte gern Tiermedizin studiert, fand die Anatomie menschlicher Karrieren dann aber interessanter und wurde Personalerin. Sie kommt ursprünglich aus der Medienindustrie und hat ihre duale Ausbildung zur Diplom-Betriebswirtin beim Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann gemacht. Dort wechselte sie 2006 als Personalleitern zur IT-Dienstleistungstochter Arvato.
Nach einigen Stationen bei Bertelsmann unternahm sie einen kurzen Ausflug in die Kosmetikindustrie und kehrte 2015 zurück zu Bertelsmann in das Personalmanagement. Dort arbeitete Rebecca Steinhage für die Bertelsmann Divisionen, darunter den Musikkonzern BMG oder die Venture Sparte Bertelsmann Investments – mit Themen wie Vertragswesen, Vergütung, Talentmanagement sowie M&A Prozesse.
Dann kam 2019 der Wechsel zu Miele – geographisch nicht weit entfernt, aber doch eine andere Welt, zu dem Haushaltsgerätehersteller aus Bielefeld. Dort wurde sie Senior Vice President Human Resources, also Personalchefin, bevor sie 2022 für das neu geschaffene Ressort „Human Resources & Corporate Affairs“ in die Geschäftsleitung berufen wurde. Damit wurde sie die sechste Geschäftsführerin der Miele Gruppe – und die erste Frau in der Geschäftsführung des Traditionsunternehmens. Diese wurde bisher von den zwei Mitgliedern der Gründerfamilie geführt.
Steinhage erzählt mir, wie Miele junge Talente anwirbt, warum wir noch immer einen Coronakrisen-„Hangover“ haben und weshalb sie glaubt, es werde keine Deglobalisierung geben.
Mitarbeit: Johannes Grote, Florian Högerle, Anna Hönscheid
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Jun 15, 2023 • 46min
New-Space-Pioneer Spott: „Wenn Sie Elon heißen, bekommen Sie Gehör“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast im Chefgespräch kann etwas von sich sagen, was nur sehr wenige deutsche Unternehmer von sich sagen können: Er war mit seiner Idee genauso früh dran wie Elon Musk.
Bereits 2014 sicherte er sich Funkfrequenzen, um die Welt per Satellit mit schnellem Internet zu versorgen. Warum heute trotzdem Musks Weltraumunternehmen SpaceX der größte Betreiber von Satelliten im All ist – und nicht Kleo Connect, die Firma meines Gastes, erzählt er mir im Podcast.
Matthias Spott hat Maschinenbau und Luft- und Raumfahrt in Stuttgart, Braunschweig und im schwedischen Linköping studiert, war bei den Luft- und Raumfahrtkonzernen Dasa und EADS in führenden Positionen und zuletzt, also ehe er selbst Unternehmer wurde, als Berater bei Roland Berger. Jetzt ist er Business Angel bei Polaris – und versucht, den niedrigen Erdorbit, also alles bis 2000 Kilometer über der Erdoberfläche, als Wirtschaftsraum zu erschließen.
Er erzählt mir, wie gefährlich es ist, dass wir in Europa uns in Sachen Satellitenkommunikation auf einen irren Milliardär wie Musk verlassen, wie es sich eigentlich anfühlt, mit einer Idee so früh dran zu sein, dass man für verrückt erklärt wird, wie man als Unternehmer mit Rückschlägen umgeht, was ihn am Weltall fasziniert – und welche irdischen Freuden er genießt.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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Jun 8, 2023 • 48min
Stiebel-Eltron-Chef Schiefelbein: „Wärmepumpen waren etwas für Nerds und Ökos“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Im heutigen Gespräch geht es um einen Mann und eine Firma, die vor einigen Jahren vermutlich nicht allen so geläufig war: Stiebel Eltron. Das Familienunternehmen sitzt in Holzminden in Niedersachsen, hat rund 5500 Mitarbeiter und machte im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Euro Umsatz. Und das vor allem mit einem Gerät, das seit einigen Wochen für Wirbel sorgt. Die Wärmepumpe. Während sich das Land auf sie stürzte, schreckte uns der Verkauf einer Perle des Mittelstandes auf. Viessmann verkauft seine Klimatechnik an Carrier und sagt: Bei dem Spiel zählt Geld und Größe. Stiebel Eltron geht einen anderen Weg und investiert viele, viele Millionen in neue Fabriken, unter anderem in Deutschland. Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten im Geschäft aktiv mit Warmwasser und Heiztechnik – und ein Spezialist für Wärmepumpen. Gegründet wurde das Ganze 1924 von dem Ingenieur und Betriebswirt Theodor Stiebel in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte die Firma in die niedersächsische Kleinstadt Holzminden. Im vergangenen Jahr wurde die symbolische Umsatz-Milliarde geknackt. Fünf Jahre zuvor lag der Umsatz noch bei der Hälfte.
Seit Dezember 2012 führt Kai Schiefelbein Stiebel Eltron. Er wurde 1967 in Oberhausen geboren und studierte Maschinenbau in Essen. 1997 startete er bei Stiebel Eltron als Entwicklungsingenieur für Heizgeräte und Wärmepumpen. Später leitete er die Wärmepumpen-Produktentwicklung, wurde technischer Geschäftsführer der Gruppe und anschließend CEO.
Schiefelbein erzählt mir, wie sich der Viessmann-Verkauf auf den Wärmepumpenmarkt auswirkt, was den Standort Deutschland attraktiv macht und weshalb sein Unternehmen zwar auf Premiumprodukte setzt, aber nicht den „Bentley“ unter den Wärmepumpen produziert.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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Jun 1, 2023 • 54min
Hitschies-Chef Hitschler-Becker: „Der Zuckerpreis ist über 120 Prozent in die Höhe geschnellt“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gast im Chefgespräch sagt von sich, dass er als Kind in einen Zuckertopf gefallen ist – und seine Karriere damit vorgezeichnet war. Sein Urgroßvater Ferdinand Hitschler handelte Ende der 1920er-Jahre mit Tabak und Lakritzbonbons. Dessen Sohn Walter Hitschler entdeckte in amerikanischer Kriegsgefangenschaft Bubblegum – und fand Gefallen daran. Der Kaugummihersteller Wrigley wollte ihn später sogar als Vertreter gewinnen, doch er wollte lieber selbst produzieren. Im Odenwald eröffnete er in den Fünfzigerjahren die erste deutsche Kaugummifabrik. Dort produziert Hitschler noch heute.
Inzwischen ist also der Urenkel am Ruder. Seit 2017 führt Philip Hitschler-Becker das Unternehmen mit 150 Mitarbeitern, bekannt für saure Spinnenbeine, Drachenzungen, Schnüre und Ufos, mit Brausepulver gefüllte bunte Oblaten. Für einen Kölner Unternehmer versteht es sich fast von selbst, dass er nicht nur im Karneval Kamelle schmeißt, sondern auch Teil der Ehrengarde ist.
Wir sprechen über das Geheimnis einer erfolgreichen Nachfolge in Familienunternehmen – und die Frage, warum er sich jetzt bereits darüber Gedanken macht, obwohl er gerade einmal Mitte dreißig ist. Hitschler-Becker erzählt mir, wie er es schafft, dass die Belegschaft geschliffene Hierarchien nicht mit Anarchie verwechselt, warum er samstags auf keinen Fall in seine E-Mails schaut, Hitschie trotz erfolgreicher neuer Strategie vor großen Herausforderungen steht – und natürlich auch, was er selbst am liebsten nascht.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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May 25, 2023 • 53min
True-Fruits-Marketingchef Lecloux: „Wir sind ein Haufen Kinder ohne Erwachsene“
WirtschaftsWoche Chefgespräch
Mein heutiger Gesprächspartner kommt aus der Unterhaltungsindustrie. Und damit er das machen kann, muss er Saft herstellen. Genauer gesagt Smoothies. Die Idee kam drei Studenten nach einer Reise nach Schottland. Aber es war nicht Whiskey, den sie dort kennengelernt hatten, sondern jene dickflüssigen Säfte, die man sich gerne unterwegs oder morgens reinzieht, wenn man denkt, dass man mal seinen Vitaminhaushalt in den Griff bekommen muss.
Nach einigen Experimenten in den Laboren ihrer Fachhochschule in Bonn gründeten die drei, Marco Knauf, Inga Koster und Nicolas Lecloux „True Fruits“ und eroberten damit den Smoothie-Markt. Und sie dominieren ihn auch noch heute. Ihr Markenzeichen: Glasflaschen, ausgefallene Sorten und ausgefallene Sprüche und Texte. Hauptsache Provokation. Deshalb scheuen sie sich auch nicht, Sorten mit dem Namen „Einhornkotze“ auf den Markt zu bringen. Das Besondere ist: Dahinter steckt keine Agentur, sondern ein Team von gut 30 Mitarbeitern. Und vor allem auch ein Kopf: Nicolas Lecloux. Marketing, sagt er, ist vor allem Unterhaltung. Und deshalb sagt Lecloux auch: „Wir werden lieber von einigen nicht gemocht, dafür aber von anderen gefeiert. Everybody's Darling ist auch Everybody's Arschloch.“ Und aus dieser Studentenidee ist ein Unternehmen von rund 62 Millionen Euro Umsatz geworden. Er ist inzwischen Vater von drei Kindern, testet nebenher heimlich Restaurants, postet Fotos von sich, wo er auf dem Klo sitzt. Und die Klobürste, können aufmerksame Beobachter erkennen, ist ein Pistolengriff. Er liebt Cheeseburger, träumt von seiner eigenen Show, isst gerne und geht sogar auf Jagd.
Nicolas Lecloux erzählt mir, warum True Fruits inzwischen weniger auf Provokation setzt, welche Geschmacksrichtung richtig widerlich war, wie „grässlich“ Smoothies in Sachen Nachhaltigkeit sind – und er trotzdem nicht weniger als die Weltherrschaft anstrebt.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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May 19, 2023 • 47min
Numa-Chef Gaiser: „Ein wirklich gutes Unternehmen zu bauen dauert oftmals zehn Jahre“
WiWo Chefgespräch
Meinen heutigen Gast hätte ich, wenn ich nachtragend wäre, gar nicht einladen dürfen: „Als Schrecken der Verlage“ bezeichnete ihn 2010 eine Fachzeitschrift, nachdem er Kaufda gegründet hatte. Das Internetportal sammelt regionale Angebote von Einzelhändlern und bringt sie aufs Smartphone, listet sie in Newslettern oder platziert sie auf Nachrichtenportalen im Internet. Das digitale Pendant zum Werbeblättchen im Briefkasten also – oder eben zwischen Zeitungsseiten. Ein Schrecken für Verlage. Aber zum einen bin ich nicht nachtragend. Zum anderen hat er inzwischen schon sein nächstes Unternehmen gegründet: Numa, einen Anbieter von Boutique-Hotels mit 57 Häusern in neun verschiedenen Ländern. Im vergangenen Jahr lag die Auslastungsquote bei 87 Prozent.
Christian Gaiser erzählt mir, ob sich Frustrationstoleranz trainieren lässt – die nämlich braucht man als Gründer zweifelsohne. Erst recht, wenn ein paar Monate nach der Gründung einer neuen Hotelkette eine Pandemie ausbricht – und Reisen auf einmal tabu ist. Ich will von ihm wissen, wohin er selbst gern reist – und ob er dann ein pflegeleichter Hotelgast ist. Aber natürlich auch, ob er eigentlich Angst hat, dass ihn demnächst eine Fachzeitschrift als Schrecken all der Familienbetriebe im Hotelgewerbe tituliert. Schließlich ist er selbst in einer Hotelierfamilie im Schwarzwald groß geworden.
Mitarbeit: Johannes Grote, Anna Hönscheid
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