

Musik für einen Gast
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
«Musik für einen Gast» – die besondere Talkshow auf SRF 2 Kultur: Ein Mensch und seine Musik. Persönlichkeiten – ob aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik oder Wirtschaft – erzählen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Träume und Visionen und vor allem über die Musik, die sie geprägt hat und ihnen wichtig ist.
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Dec 29, 2024 • 1h 5min
Sacha Batthyany - Journalist, Autor
Seine Vorfahren gehörten zum ungarischen Uradel; sie besassen Herrschaften und Ländereien, hatten Einfluss und waren reich.
Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Kommunisten und nahmen der Familie Batthyany Boden und Schlösser.
Dem Journalisten Sacha Batthyany blieben aus den glanzvollen Zeiten seiner Gross- und Urgrosseltern nur ein paar vergilbte Stiche, silberne Buttermesser und viel blumenbemalte Keramik.
Und die Frage: Was hat die eigene Familiengeschichte eigentlich mit mir zu tun?
Es sind die grundlegenden Fragen des Lebens, die ihn als Journalisten an- und umtreiben: Warum handeln Menschen so, wie sie handeln?
Batthyany gilt als begnadeter Journalist mit viel Talent. Er schrieb viele Jahre für das Magazin und den Tages Anzeiger (u.a. als USA-Korrespondent); heute publiziert er im Magazin der NZZ am Sonntag.
Zum Journalismus fand er rein zufällig: während einer Reise entlang der neuen EU-Aussengrenzen...
Die Musiktitel:
1. Tchaikovsky - Violin concerto in D Mayor, Op. 35, I. Allegro moderato
Live von den Salzburger Festspielen 1988 - Anne-Sophie Mutter / Wiener Philharmoniker / Herbert von Karajan
2. Bruce Springsteen - The Ghost of Tom Joad
3. Keith Jarrett - The Köln Concert, Live 24.1.1975
4. Radiohead - Fake Plastic Trees (Album: The Bends)
5. Måneskin - Torna a Casa
6. Béla Bartok - Divertimento, BB 118: 3. allegro assai
Sandor Végh / Camerata Salzburg

Dec 25, 2024 • 1h 2min
REPRISE: Liselotte Haas, ehemalige Tänzerin und Yogalehrerin
Was Yoga ist, wusste in der Schweiz noch kaum jemand, als Liselotte Haas ihr Studio in Bern eröffnete. Die frühere Tänzerin und Radiomacherin lernte Yoga in den 1960er Jahren in Indien kennen, zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem afroamerikanischen Schriftsteller Vincent O. Carter.
Heute macht Liselotte Haas nicht mehr täglich Yoga, denn mit 90 Jahren habe sie beschlossen: «Ich muss nichts mehr müssen». Dass Yoga heute so verbreitet ist, freut sie einerseits. Andererseits bedauert sie die Kommerzialisierung. Die spirituelle Dimension gehe verloren, wenn beim Yoga in erster Linie die körperlichen Übungen unterrichtet werden, sagt sie.
Ihre Weltoffenheit und ihr künstlerisches Interesse wurzeln in ihrem Elternhaus. Dank ihrer Mutter, die gut Klavier spielte, fand Liselotte Haas in jungen Jahren im Tanz ihr künstlerisches Ausdrucksmittel. Später machte sie Radiosendungen, und weil sie die Plattentitel oft nicht verstand, nahm sie Englisch-Unterricht bei Vincent O. Carter, dem Schriftsteller, dessen Werke nun mit Verspätung entdeckt werden. Mehr als 20 Jahre lebten sie zusammen, bis zu seinem frühen Tod 1983. Kürzlich hat Liselotte Haas seinen Nachlass dem Schweizer Literaturarchiv übergeben, in der Hoffnung, dass seine bisher unveröffentlichten Werke eines Tages übersetzt werden.
Erstsendung: 22.9.2024
Die Musiktitel
- Sergeij Rachmaninow: 2. Satz aus dem Klavierkonzert Nr.2 c-Moll
Lang Lang / Orchestra of the Mariinsky Theatre / Valery Gergiev
- Edith Piaf: Non, je ne regrette rien
- Louis Armstrong: What a Wonderful World
- Jorge Ben: Por Causa de Você
- Ravi Shankar: Raga Malgunji

Dec 22, 2024 • 1h 2min
Stephan Braun – ehemaliger Veterinär
41 Jahre nach seinem ersten Auftritt in «Musik für einen Gast» ist Stephan Braun erneut Gast in dieser Sendung. Aus dem Studenten der Veterinärmedizin ist ein gestandener Tierarzt geworden. Sein Musikgeschmack hingegen gleich dem von 1983 immer noch: Erlesen und anspruchsvoll.
Das hat mit Stephan Brauns Sozialisation zu tun. Im Alter von fünf Jahren besucht er zum ersten Mal ein klassisches Konzert und will daraufhin Cellist werden. Rasch lernt er das Instrument und hätte auch das Zeug, Musiker zu werden, entscheidet sich aber dann doch für ein Studium. Nach drei Jahren in der Forschung wird er Tierarzt und übernimmt eine Praxis im Zürcher Oberland. Die Musik begleitet ihn aber weiterhin. Sei es als Hörer von Klassik, Rock und Funk, sei es als Vater dreier Kinder, von denen zwei immer noch Berufsmusiker sind. Die Zeit als Tierarzt ist mittlerweile vorbei. Seit September ist er pensioniert und hat zum ersten Mal im Leben keinen Plan, wie er sagt. Alles ist offen. Ein faszinierendes Lebensgefühl. Gut möglich aber, dass er sich bald wieder für eine neue Aufgabe entscheidet. Falls dem so ist, wird er sie mit genauso viel Leidenschaft anpacken, wie er es immer getan hat in seinem Leben.
Die Musiktitel:
1. Marmen Quartet - Brahms, String Quartet in c minor, op. 51 No. 1,
II. Romanze. Poco adagio https://www.youtube.com/watch?v=Lcu4PtVxHR0
Aufnahme Radio Lissabon
2. Franz Schubert «Abschied» -(Schwanengesang) arr. Leopold Jansa
Ursina Maria Braun, Cello & Florian Birsak, Fortepiano https://www.youtube.com/watch?v=k3GKZhyNueY – CD erscheint im März 2025 (Koproduktion SRF 2 Kultur)
3. Talking Heads – Slippery People ( Live)
4. Yello – Till Tomorrow
5. Stevie Ray Vaughan - Life without you
6. Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 3, d-moll: Part 2 – Langsam, Tempo
Wiener Philharmoniker / Claudio Abbado, Leitung

Dec 15, 2024 • 1h 4min
Andrea Abraham - Lebensbrüche erforsche
Kein Leben ist ohne Brüche. Doch manche Zäsuren sind so einschneidend, dass sie das ganze Leben prägen. Und oft auch das der nächsten Generationen.
Fürsorgerische Zwangsmassnahmen, illegale Adoptionen und gestohlene Kindheiten – Brüche sind Andrea Abrahams Forschungsthema.
Wie gelingt es Menschen, sich trotz biografischer Brüche zusammenzuhalten. Wie werden sie ein Ganzes. Kann man erfahrene Willkür in sein Leben integrieren und Sinnhaftigkeit in Unverstehbarem finden. Wie verknüpfen Opfer das Davor und Danach. Ohne das Erlittene an ihre Kinder weiterzugeben. Diesen Fragen geht die Sozialanthropologin Andrea Abraham nach.
Andrea Abraham ist selber brucherfahren. Erste Lebensjahre im arabischen Kulturraum. Kindheit in einem kleinen Aargauer Dorf. In einer traditionell jüdischen Familie angekommen. Am 7. Oktober 2023 einen Menschen verloren und den Nahost-Konflikt als innere Zersprengung erlebt.
Die Musiktitel:
1. Santana - Oye Como Va
2. Faithless - Insomnia
3. Joe Bel - In the Morning
4. Oi va voi - Refugee
5. Sophie Hunger - Die Fahrende

Dec 8, 2024 • 1h 1min
Daniel Perrin, Sprachwissenschaftler
Seine Welt ist die der Sprache, der Musik und des Rhythmus. Sein Leben das eines Denkers und Machers.
Daniel Perrin studierte Klavier, Gesang und Informatik, später Medienwissenschaft und Linguistik, «um dem Menschen auf die Spur zu kommen».
Heute befasst er sich als Professor mit der Frage: Was ist die Rolle des Menschen in Zeiten, in denen die Künstliche Intelligenz scheinbar alles kann?
Was den Menschen auszeichne, sei dessen Eigenverantwortung, sagt Perrin. «Wir sind befähigt und verdammt zur Entscheidung.»
Musik spielen und hören verstand Daniel Perrin stets als Kontrapunkt zur Schreibforschung. «Die Musik ist meine Therapie.»
Die Musiktitel:
1. Mani Matter – Boxmätsch (Boxmatch)
2. Glenn Gould – J.S. Bach: 5. Tempo di Minjuetta auf der Partita für Klavier Nr. 5 G-Dur, BWV 829
3. Amy Winehouse: There Is No Greater Love
4. Hiromi Uehara – Love and Laughter
5. Lake Street Dive – Help Is On Your Way

Dec 1, 2024 • 60min
Marianne Racine, Jazzsängerin
Vor dem Röhrenradio lernte Marianne Racine in ihrer Kindheit in Nordschweden autodidaktisch Jazzgesang. Später kam sie liebeshalber nach Zürich. Seit Jahrzehnten bereichert sie die Schweizer Jazzszene mit ihrem breiten musikalischen Spektrum, ihrem Bühnen-Charisma und ihrem warmen Humor.
Als Marianne Racine in einem kleinen Ort an der Grenze zu Finnland aufwuchs, gab es weit und breit keine Möglichkeit, Gesangsstunden zu nehmen. Also lernte sie klassisches Klavier und sang an langen Winterabenden ausgiebig mit ihren Geschwistern. Nach ihrem Studium genoss sie das Grossstadtleben in Stockholm, bevor sie 1984 nach Zürich zog. - Ein Glück für eine ganze Generation von Jazzsängerinnen, die sie an der Hochschule der Künste als Lehrerin erleben durften.
In einer Live-Ausgabe von «Musik für einen Gast» beim Suisse Podcast Festival erzählt Marianne Racine davon, wie überrascht sie war, dass von Müttern in der Schweiz lange erwartet wurde, zu Hause zu bleiben. Und von den Kassetten mit starken Frauenstimmen, die sie für ihre Tochter, die Musikerin Evelinn Trouble aufnahm. Und natürlich stellt sie ihre Playlist vor, in der sich ihr weit gefasster musikalischer Geschmack spiegelt.
Die Musiktitel
- Mose Allison: Modest Proposal (Racine Rhythm & Horns)
- Dizzy Gillespie : One Bass Hit (Les Doubles Six)
- Jan Johansson: Polska efter Höök-Olle
- Grace Jones : Nightclubbing
- Georgia on My Mind (Shirley Horn)
- Jon Balke: Butano

Nov 30, 2024 • 56min
Historische Reprise: Stephan Braun – Student der Veterinärmedizin
Gerade mal 23 Jahre alt ist der Student Stephan Braun, als ihn Heidi Abel interviewt. Doch was der junge Mann erzählt, hätte für mehrere Sendungen gereicht. Das vielleicht ausserordentlichste Gespräch, das Heidi Abel für Musik für einen Gast geführt hat, beendet die Reprisen-Serie dieses Herbstes.
Ja, diese Sendung ist wirklich speziell. Die bekannte und beliebte Fernseh- und Radiomoderatorin Heidi Abel, die 1982 und 1983 zwei Jahre lang auch die Sendung «Musik für einen Gast» moderiert hat, besucht den Studenten Stephan Braun in einer Wohnung in Schwamendingen, die dieser nur temporär und nur als Gast bewohnt. Gleich zu Beginn erzählt der Student der Veterinärmedizin, welchen intensiven Bezug er zu Anton Bruckner hat und wie wenig ihn Musik interessiert, die nicht diese Komplexität hat. Danach entwickelt sich ein Gespräch über ein damals noch recht junges Leben, in dem aber schon so sehr viel passiert ist: Der frühe Unfalltod des Vaters, eine ausgewachsene Krise in der Spätpubertät, das Nachholen der Matura und der Beginn des Studiums und schliesslich die grosse Sehnsucht nach der Freundin, die zum Zeitpunkt der Ausstrahlung am 17.März 1983 noch ganze sechs Monate in New York sein wird, und das, obwohl «jeder Tag zu viel» sei, wie Stephan Braun zum Schluss des Gespräches sagt. Dazwischen exquisite Musiktitel aus Klassik und Pop, kaum jemandem bekannt, die weder an- noch abgesagt werden und auf diese Weise das Gespräch nicht unterbrechen, sondern ergänzen. Ein unerwartetes Radiohighlight aus dem Archiv.
Sendung vom 17. April 1983
Die Musiktitel:
1. Anton Bruckner – 4. Finale aus der Sinfonie Nr. 8 in c-Moll
Berliner Philharmoniker / Herbert von Karajan, Leitung
2. Al Jarreau – Love Is Real
3. Blue rondo a la Turk – Change
4. J.S. Bach – 6. Gigue aus der Suite Nr. 2 in d-Moll, BWV 1008
János Starker
5. Santana – Searchin’
6. David Bowie – Heroes
7. Captain Sensible – Wot
8. Material – (feat. Whitney Housten)

Nov 24, 2024 • 57min
Historische Reprise: Hans Schneider - Reformierter Pfarrer
Gast von Heidi Abel in dieser historischen Aufnahme der Musik-für-einen-Gast-Sendung vom 19. September 1982 ist Pfarrer Hans Schneider. In seiner offenen, reflektiven und selbstkritischen Art zeigt er sich als Geistlicher, der seine Aufgabe weniger im Belehren als im Selberlernen sieht.
Hans Schneider, zum Zeitpunkt der Aufnahme reformierter Pfarrer in Regensdorf, hätte auch Künstler oder Lehrer werden können. Dass er sich nach der Matura für ein Theologiestudium entscheidet, hat mit zwei einschneidenden Erlebnissen als der Kindheit und Pubertät zu tun. Der Tod seines Vaters, der starb, als Hans Schneider elf Jahre alt war und dringende Fragen nach dem Sinn des Lebens auslöste. Und die Begegnung mit einem jungen Pfarrer im Religionsunterricht, der ihm vorlebte, wie man den Beruf auch ausüben kann: Nicht als eine Art erhabener Übermensch, der alles im Griff hat, sondern als jemand, der das weitergibt, das er selbst ausprobiert hat. Nach dem Gespräch mit Heidi Abel, das sechs Jahre nach dem Dienstantritt in Regensdorf stattgefunden hat, bleibt Hans Schneide noch weitere acht Jahre Pfarrer der Gemeinde treu und zieht nach seiner Pensionierung im Jahr 1990 zusammen mit seiner Frau Anita Schneider-Müller in seine Heimatgemeinde Holderbank zurück.
Die Musiktitel:
1. Franz Schubert – Das Fischermädchen
Ernst Häfliger Tenor / Erik Werba, Klavier
2. W.A. Mozart- 2. Romance aus dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll
Svjatoslav Richter, Klavier / Warsaw Philharmonic Orchestra / Stanislaw Wislocki
3. Radio Operette – Komm Kleine, süsse Liftmamsell: Hörspiel-Klassiker - «Susi erobert Zürich» - Radio SRF Musikwelle - SRF
Arthur Welti, Gesang / Radio-Orchester Beromünster / Hans Steingruber, Leitung
4. J.S. Bach – «7. Fecit potentiam» aus Magnificat für Soli, Chor und Orchester D-Dur (BWV 243)
Münchner Bachchor /Münchner Bachorchester / Karl Richter, Leitung
5. Jacques Loussier Trio - Gavotte en si mineur von Johann Sebastain Bach. Transcription pour piano, contrebasse et batterie
6. Ben Zimet – Youss Yiddish vert no
7. Ariel Ramírez & Los Fronterizos – La Anunciación ( Chamamé)

Nov 23, 2024 • 54min
Historische Reprise: Elsa Benz - pensionierte Geschäftsfrau
In den historischen Reprisen der Musik-für-einen-Gast-Sendungen mit Heidi Abel begegnen wir heute Elsa Benz. Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist die «Geschäftsfrau», als das sie vorgestellt wird, 82 Jahre alt. Und rundum glücklich. Denn Elsa Benz schaut zwar auf ein hartes, aber erfülltes Leben zurück.
Viel ist nicht mehr zu erfahren, wenn man sich heute auf die Suche nach Elsa Benz macht. Im Gespräch, das die Radio- und Fernsehmoderatorin Heidi Abel im März 1983 mit ihr geführt hat, erzählt sie von einer harten Kindheit in Zürich während des ersten Weltkriegs. Die Familie litt Hunger. Die Kinder wurden aufs Land geschickt. Die ältesten Söhne mussten einrücken und konnten nichts zum Unterhalt der Familie beitragen. Die Behörden drohten Elsas Mutter, ihre Kinder zu verdingen, wenn sich die Ernährungslage nicht änderte. Später wird Elsa Benz «Geschäftsfrau». Das heisst: Sie führt mit ihrem Mann ein Geschäft für Tapeten und Vorhänge. Allmählich kommt die Familie zu etwas Wohlstand. Im Alter reicht es für eine kleine Pension und eine Wohnung an der Zürcher Osttangente. Noch ganz ohne Verkehrsberuhigung und Dreifachverglasung, was man der Sendung, die in dieser Wohnung aufgenommen wurde, auch deutlich anhört. Doch unbeirrt vom Verkehrslärm unterstreicht Elsa Benz die schönen Seiten des Lebens. Ganz besonders ihre Begegnung mit dem Yoga, das ihre an sich schon äusserst lebensbejahende Grundhaltung nochmals deutlich verstärkte.
Die Musiktitel:
1. Robert Schumann – An den Sonnenschein (o Sonnenschein!)
Dietrich Fischer-Dieskau
2. Peter Tschaikowsky – Wojewoda = Voyevoda (orig.) Sinfonische Ballade für Orchester, op.78
3. Giovanni Battista Pergolesi - Tre giorni son che Nina. Air pour ténor et piano
Carlo Bergonuim tenor / Felix Lavilla, Klavier
4. Hubert Giraud – Sous le ciel de Paris
Freddy Balta, Akkordeon
5. Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 4 G-Dur – Bedächtig. Nicht eilen
6. Georg Friedrich Händel – Messiah – Er weidet seine Herde
Sylvia Meinardus, Sopran
Sendung vom 27.3.1983

Nov 17, 2024 • 59min
Historische Reprise: Alice Meier – Bäuerin
In der aktuellen Folge der historischen Reprisen mit den Musik-für-einen Gast-Sendungen von Heidi Abel begegnen wir der Bäuerin Alice Meier vom Hof Beitlen in Hombrechtikon. Zusammen mit ihrem Mann Emil Meier war sie eine der Pionierinnen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in der Schweiz.
Aufgewachsen ist Alice Meier im Kanton Thurgau. Das merkt man auch gleich zu Beginn der Sendung, denn Alice Meier wünscht sich als Einstiegsmusik «O Thurgau, du Heimat». 1949 heiratet die Bauerntochter ins zürcherische Hombrechtikon, nicht weit von Rapperswil entfernt, und wird Bäuerin auf dem Hof Breitlen. (Nicht etwa Bauersfrau, denn Alice Meier war selbst Bäuerin. Genauso wie ihr Mann Emil Meier Bauer war.) Das Paar betreibt biologisch-dynamische Landwirtschaft, jene Form der Landwirtschaft also, die auf Rudolf Steiner und die Anthroposophie zurückgeht. Gleichzeitig verbindet es Landwirtschaft mit Handwerk und Kunst und organisiert diverse Kulturveranstaltungen auf dem Hof, wofür Alice Meier 1982 vom Kanton Zürich geehrt wird. Im selben Jahr entsteht auch die Aufnahme dieser Sendung, die am 31. Oktober 1982 zum ersten Mal über den Äther geht. Mittlerweile sind Alice und Emil Meier gestorben. Der Hof Breitlen hingegen steht als «Demeterhof» immer noch in derselben Tradition und bietet auch nach wie vor Kurse und Veranstaltungen an.
Sendung vom 31. Oktober 1982
Die Musiktitel:
· Der Thurgau / Thurgauerlied - Männerchor Liederkranz Am Ottenberg / Paul Forster, Leitung
Arrangiert: Otto Kreis / Text: Johann Ulrich Bornhauser / Komponiert: Johannes Wepf
· James Last – Ännchen von Tharau
· Friedreich Silcher – Ännchen von Tharau
Fritz Wunderlich
· Rumänische Volksmusik – Joc de doi
Benone Damian, Violine / Pantelimon Stinga, Cimbalom / Petru Videan, Kontrabass
· Georg Friedrich Telemann – Allegro aus dem Konzert für Blockflöte, Streicher und Basso continuo,
C-dur
Michaela Petri, Altblockflöte / Academy of St Martin in the Fields / Iona Brown, Leitung
· W.A. Mozart – 2. Gloria aus der Missa solemnis in C-Dur für Soli, Chor und Orchester. Krönungsmesse
Edith Mathis, Sopran / Norma Procter, Alt / Donald grobe, Tenor / John Sherley-Quirk, Bass / Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks / Rafael Kubelik, Leitung
· Frédéric Chopin – 3. Allegro vicace aus dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2, F-Moll, Op. 21
Alexis Weissenberg, Klavier / Orchestre de la Société des concerts du Conservatoire / Stanislaw Skrowaczewski, Leitung