

Musik für einen Gast
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
«Musik für einen Gast» – die besondere Talkshow auf SRF 2 Kultur: Ein Mensch und seine Musik. Persönlichkeiten – ob aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik oder Wirtschaft – erzählen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Träume und Visionen und vor allem über die Musik, die sie geprägt hat und ihnen wichtig ist.
Episodes
Mentioned books

Sep 14, 2025 • 58min
Eva Wildi-Cortés: «Man muss feinfühlig bleiben für diese Arbeit»
Menschenhandel, Terrorismus, organisierte Kriminalität: Wer sich tagtäglich mit diesen Themen beschäftigt, braucht ein dickes Fell, könnte man meinen. Nein, sagt Eva Wildi-Cortés, Direktorin des Bundesamts für Polizei – vielleicht sogar im Gegenteil.
Zuhören. Hinschauen. Das sind Worte, die im Gespräch mit Eva Wildi-Cortés immer wieder fallen. Etwa wenn sie davon spricht, was sie unter Führung versteht; welche Kultur sie im Fedpol etablieren möchte, jenem Bundesamt, dem sie seit Februar vorsteht. Doch auch wenn sie beschreibt, wie sie sich als Kind und Jugendliche für alle möglichen Schulfächer interessierte, in ihrer Studienzeit als Flight Attendant die Welt bereiste oder als junge Frau den Einstieg ins Berufsleben fand.
Vor 23 Jahren stieg die Tochter spanischer Eltern beim Fedpol ein, frisch ab der Uni – und ist geblieben, auch wenn sie das damals nicht für möglich gehalten hätte. «Im Studium sagte man uns immer: Länger als drei Jahre solltet ihr an keiner Stelle bleiben.» Es kam anders. Heute leitet Wildi-Cortés das Bundesamt für Polizei und ist Chefin von über 1000 Angestellten. Im Gespräch mit Melanie Pfändler erzählt sie, was sie an dieser Arbeit fasziniert und begeistert und warum sie überzeugt ist, dass es sich lohnt, auch schwere Themen mit einer gewissen Leichtigkeit anzugehen.
Die Musiktitel:
1. Patent Ochsner - Bälpmoos
2. Pink Floyd: Another Brick in the Wall
3. Alejandro Sanz: Y, ¿si fuera ella?
4. Frédéric Chopin: Nocturne cis-Moll. Aus dem Film «Der Pianist» / Janusz Olejniczak, Piano
5. Hecht: Kawasaki

Sep 13, 2025 • 1h 4min
REPRISE: Sabine Meyer, Beziehungskosmos
Sie war eine der Ersten in der Schweiz, die Podcastformate umsetzte. 2020 startete sie mit der Psychotherapeuten Felizitas Ambauen den unabhängigen Podcast «Beziehungskosmos», der schnell zu einem der meistgehörten Podcasts der Schweiz wurde.
Ihre Bühnenauftritte sind jeweils ausverkauft, ihr Buch zum Podcast ein Bestseller. Seitdem erkennen die Leute Sabine Meyer auf der Straße, was ihr nicht immer leichtfällt.
Doch Sabine Meyer ist viel mehr als die Co-Produzentin des «Beziehungskosmos». Als freie Journalistin recherchiert und produziert sie Audio-Biografien und Audio-Dokumentationen und reist dafür auch mal Hals über Kopf um die halbe Welt.
Eigentlich wäre sie gerne Auslandkorrespondentin fürs Radio geworden, doch aus diesem Traum wurde nichts...
Die Musiktitel:
1. Noir Désir – A ton étoile
2. Tiken Jah Fakoly – Plus rien ne m’étonne
3. Maceo Parker: Roots & Grooves – Pass the Peas
(Maceo Parker: Life on planet Groove – Pass the Peas)
4. Adele – Hello
5. Anouar Brahem – Le pas du chat noir
Erstsendung: 26.1.2025

Sep 7, 2025 • 1h 2min
REPRISE: Nicole Probst-Hensch: Epidemiologin, Forscherin
Sie weiss, was Trottoirs mit unserem Körperumfang zu tun haben, wie Lärm und Diabetes zusammenhängen und warum Kultur die Gesundheit beeinflusst. Um solche Beziehungen zu erkennen, braucht es einen langen Atem. Den hat Nicole Probst-Hensch. Denn was heute passiert, macht oft erst später krank.
Nicole Probst-Hensch sagt von sich: «Ich bin nicht gross, ich bin nicht Medizinerin, und ich bin eine Frau.» Trotzdem hat sie als Epidemiologin in einer lange männlich dominierten Forschungsdisziplin Karriere gemacht. Dabei geholfen hat ihr ihre Weitsicht. Sie hat früh den Wert von Langzeitstudien erkannt. Sie ist eine überzeugte Biobankerin. Seit vielen Jahren entwickelt die Epidemiologin am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut Langzeitstudien und Biobanken. Hier werden menschliche Proben über lange Zeit gelagert und die Menschen, von denen diese stammen, über Jahrzehnte beobachtet. Die Forscherin will wissen, was krank macht vor allem aber auch, was Menschen gesund hält. Trotzdem sieht sie in der Begrenztheit des Lebens auch Schönheit.
Die Musiktitel
- ANSAMBLI NewBorn ENSEMBLE - Vet' ke mbetë
- Beth Hart – My California
- Fairuz – Le Beirut
- Cesaria Evora – Sentimento
- Neil Young – This Old Guitar
Erstsendung: 01.09.2024

Aug 31, 2025 • 1h 6min
Guido Fluri: «Man muss sich mit seinen Wunden konfrontieren.»
Er war ein Heimkind und brach die Spengler-Lehre ab. Als Tankwart-Lehrling putzte er Autoscheiben, betankte Autos und legte jeden Trinkgeldfranken zur Seite.
Mit 5000 Franken und einem Bankkredit kaufte sich Guido Fluri mit 20 sein erstes Grundstück, baute ein Dreifamilienhaus und verkaufte es mit Gewinn. So legte er den Grundstein für sein Millionenvermögen.
Heute steckt er einen grossen Teil seines Vermögens in soziale Projekte.
Er initiierte die Wiedergutmachungsinitiative, gründete die KESCHA-Anlaufstelle und treibt mit der Justice Initiative europaweit die Aufarbeitung von Kindesmissbrauch voran.
Das Kinderheim Mümliswil, in dem er selbst lebte, machte er zur Gedenkstätte.
Seine Geschichte erzählt der Unternehmer und Philanthrop Guido Fluri in der Sendung Musik für einen Gast bei Simon Leu.
Die Musiktitel:
1. In the Ghetto - Elvis Presley
2. Eye of the Tiger - Survivor
3. Beds Are Burning - Midnight Oil
4. Rich and Miserable - Kenny Chesney
5. Onde Vais - Bárbara Bandeira

Aug 24, 2025 • 55min
Marco Wanda: Wir haben gelernt, wieder miteinander zu sprechen
Marco Wanda ist Rockmusiker und Kopf der österreichischen Indie-Pop-Band Wanda. In seinem ersten Buch «Dass es uns überhaupt gegeben hat» schaut er auf eine 14-jährige Bandgeschichte mit allen Höhen und Tiefen zurück, die es im Rock’n’Roll geben kann.
Der Weg zum Erfolg war lang und steinig. Zwei Jahre bestand er darin, Songs zu schreiben, ohne zu wissen, ob sie jemals ein Publikum erreichen würden. Doch als die Band dann zusammen war und loslegen konnte, hatte sie genug Material für zwei ganze Alben. Und dann ging’s ganz schnell. Nach ersten Auftritten in Szenenlokalen am Wiener Gürtel folgten Konzerte vor zehntausenden von Menschen im gesamten deutschsprachigen Raum. Dazu Auszeichnungen und Ehrungen wie keine österreichische Formation vor ihnen. Doch der Preis für den Erfolg war hoch. Alkohol und Drogen, das allmähliche Ausbrennen der einzelnen Bandmitglieder, heftige Schicksalsschläge. Mittlerweile hat sich die Band gefangen. Man redet wieder miteinander. Und Marco Wanda hat ein Buch über seine Geschichte mit Wanda geschrieben, das sehr viel mehr ist als ein Buch über einer Rock’n’Roll-Band.
Die Musiktitel:
Einspieler: Wanda – Meine beide Schwestern
1. Der Nino aus Wien – Winter im April
2. Nirwana – Come As You Are
3. The Beatles – Ticket to Ride
4. Oasis – Live Forever
5. Obongjayar – Try
Einspieler: Annett Louisan – Bologna (Lied von Wanda)
Das Buch von Marco Wanda:
Dass es uns überhaupt gegeben hat
Zsolny-Verlag

Aug 17, 2025 • 58min
Albin Brun: «Einfachheit ist oft interessanter als Raffinesse»
Albin Brun mag es, Naturerfahrungen und Landschaftsstimmungen in Klänge zu fassen. Beim Festival «Alpentöne» gehört er zu den Stammgästen. Im Theater Uri erzählt er von seiner Faszination für Volksmusik aus verschiedenen Kulturen. Und er verrät, weshalb er seine Konzerte in Gedichtform ankündigt.
In seiner Kindheit in Luzern hätte wohl niemand vermutet, dass Albin Brun einmal Musiker werden würde. Sieben Jahre lang ging er lustlos in den Flötenunterricht, bis er in den 1970er Jahren erstmals das Folk-Festival Lenzburg besuchte: „Dort entdeckte ich den Geist des Einfachen, Unverfälschten.“ Albin Brun fing Feuer und begann, autodidaktisch mehrere Instrumente zu lernen.
Nach der Schule tingelte er eine Weile als Strassenmusiker durch die Lande, bevor er sich an der Jazzschule einschrieb. Mittlerweile hat ihn seine Leidenschaft um die ganze Welt geführt. Diese Erfahrung kommt in seiner Musik zum Ausdruck, in der Heimisches und Fremdes ganz selbstverständlich zusammenfinden.
Die Musiktitel:
1. Urs Hostettler: Outobahn
2. Bobby Jones: Bringin' in the sheep
3. Didier Squiban: Ledenez
Kurzer Einspieler: Ala Fekra - Longa Yamen
4. Singfrauen Winterthur: Aslanuri Mravaljamier
Albin Brun Quartett / Franziska Welti, Leitung
5. Mikhail Alperin & Arkady Shilkloper: Unisons
6. Paul Giger: Zäuerli - Pt. 1
7. Albin Brun Quartett – Himbrimi (Album: «Pas de quatre»)

Aug 16, 2025 • 1h 4min
REPRISE: Pia Zanetti – Fotografin
Als eine der ersten Fotoreporterinnen bereiste Pia Zanetti die Welt. Eine Pionierin nennen mag sie sich trotzdem nicht. Lieber erzählt sie von den Menschen, die sie in den letzten 60 Jahren kennengelernt und fotografiert hat – von Musikern über Minenarbeiter bis zu Vivienne Westwood und Max Frisch.
Wenn Pia Zanetti mit ihrer Kamera unterwegs ist, hat sie ein Ziel vor Augen: «Den Stolz, die Intelligenz, die Schönheit der Menschen zu zeigen.» Das galt für die afroamerikanischen Jazzmusiker, zu denen sie sich als 18-Jährige an einem Konzert in Basel mit einem Trick Zugang verschaffte. Die Frauen in Mexiko, die bei der Arbeit auf dem Feld ihre Kinder auf dem Rücken trugen und Zanetti darüber nachdenken liessen, was es für sie selbst bedeuten würde, Mutter zu sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner eines indischen Dorfes, die die Traurigkeit eines Schweizer Volksliedes kaum ertragen konnten. Die Fotografie habe ihr Türen geöffnet: «Ich finde es einmalig, dass man dank dieses Berufs an Orte kommt, wo man sonst nie hingehen würde.»
Angetrieben von ihrer Neugierde und einem starken Gerechtigkeitssinn produzierte Pia Zanetti – oft gemeinsam mit ihrem Mann Gerardo, einem Journalisten – Fotoreportagen für renommierte Magazine. «Ich habe mich immer gefragt: Wie kann ich vermitteln, wie die Menschen leben, was das Leben ist?» So dokumentierte Zanetti auch politische und soziale Zustände, die sie selbst fassungslos zurückliessen. Etwa die Apartheid in Südafrika; die «whites only»-Schilder an den Badestränden, das Billigfleisch in den Metzgereien, das für die Angestellten bestimmt war – «und das man hier nicht einmal einem Tier vorsetzen würde». Doch auch Porträts von berühmten Persönlichkeiten wie Max Frisch, der Designerin Vivienne Westwood oder des Regisseurs Federico Fellini gehören zu ihren Arbeiten. Festgehalten sind sie in ihrem neuen Buch, das im Verlag «Edizioni Periferia» erschienen ist und als eines der schönsten Schweizer Bücher des Jahres 2023 ausgezeichnet wurde.
Wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag blickt Pia Zanetti in «Musik für einen Gast» auf ihr reiches, erfülltes Leben zurück – und nach vorne, auf alles, was es noch bringen mag.
Die Musiktitel:
- Art Blakey's Jazz Messengers – No hay problema
- Fatima Dunn – Anneli, wo bisch geschter gsi
- Lucio Dalla – Piazza Grande
- Pink Martini – Amado mio
- Mercedes Sosa – Gracias a la vida
Erstsendung: 23.06.2024

Aug 10, 2025 • 59min
REPRISE: Nina Kunz – Autorin, Journalistin
Nina Kunz, Autorin und Journalistin aus Zürich, spricht über den Druck, den Titel 'Autorin' zu tragen. Sie reflektiert persönliche Kindheitserinnerungen und ihre literarische Entwicklung, wobei sie über Themen wie Klimawandel und gesellschaftliche Erwartungen diskutiert. Musikalische Einflüsse der 90er Jahre, insbesondere die Girlband Tic Tac Toe, werden ebenso thematisiert wie die Bedeutung von Identität und Verlust. Ihre tiefgreifende Verbindung zu Musik und Natur zeichnet ein eindringliches Bild der Herausforderungen der Gegenwart.

Aug 9, 2025 • 59min
REPRISE: Sacha Batthyany - Journalist, Autor
Seine Vorfahren gehörten zum ungarischen Uradel; sie besassen Herrschaften und Ländereien, hatten Einfluss und waren reich.
Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Kommunisten und nahmen der Familie Batthyany Boden und Schlösser.
Dem Journalisten Sacha Batthyany blieben aus den glanzvollen Zeiten seiner Gross- und Urgrosseltern nur ein paar vergilbte Stiche, silberne Buttermesser und viel blumenbemalte Keramik.
Und die Frage: Was hat die eigene Familiengeschichte eigentlich mit mir zu tun?
Es sind die grundlegenden Fragen des Lebens, die ihn als Journalisten an- und umtreiben: Warum handeln Menschen so, wie sie handeln?
Batthyany gilt als begnadeter Journalist mit viel Talent. Er schrieb viele Jahre für das Magazin und den Tages Anzeiger (u.a. als USA-Korrespondent); heute publiziert er im Magazin der NZZ am Sonntag.
Zum Journalismus fand er rein zufällig: während einer Reise entlang der neuen EU-Aussengrenzen...
Die Musiktitel:
1. Tchaikovsky - Violin concerto in D Mayor, Op. 35, I. Allegro moderato
Live von den Salzburger Festspielen 1988 - Anne-Sophie Mutter / Wiener Philharmoniker / Herbert von Karajan
2. Bruce Springsteen - The Ghost of Tom Joad
3. Keith Jarrett - The Köln Concert, Live 24.1.1975
4. Radiohead - Fake Plastic Trees (Album: The Bends)
5. Måneskin - Torna a Casa
6. Béla Bartok - Divertimento, BB 118: 3. allegro assai
Sandor Végh / Camerata Salzburg
Erstsendung: 29.12.2024

Aug 3, 2025 • 1h 2min
REPRISE: Adolf Ogi, alt Bundesrat
In Adolf Ogis linker Hosentasche steckt stets ein Rauchquarz. Ohne Bergkristall, seinen Glücksbringer, geht er nicht aus dem Haus. Der ehemalige SVP-Bundesrat ist heute 82 Jahre alt, das Altwerden beschäftigt ihn.
Was mit dem Tod seines Sohnes Mathias zusammenhänge. «Sein Tod war das Schwierigste überhaupt», sagt Ogi. Weil er auf die Frage des «Warum» keine Antwort finde könne.
Ogi, der umtriebige Kommunikator und Motivator, schaut zurück auf ein ereignisreiches Leben. Er war SVP-Bundesrat, Parteipräsident, Direktor des Schweizerischen Skiverbandes und Sonderberater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, mit dem ihm eine tiefe Freundschaft verband. Ogi wünscht sich eine bessere, friedlichere Welt und dient auch heute noch, wo er kann.
Die Musiktitel
1. Swiss Ländler Gamblers: Im Felsa-Schuss
2. Joe Dassin - Aux Champs-Elysées
3. Chris Barbers Jazz Band - Runnin Wild, Ice Scream, Wild Cat Blues
4. Frank Sinatra – New York New York
5. Jodlerklub Wiesenberg: Büchel Juiz (Jauzer)
Erstsendung: 27.10.2024