Handelsblatt Disrupt - Der Podcast über die Zukunft der Wirtschaft

Sebastian Matthes, Handelsblatt
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Aug 19, 2022 • 55min

Bits & Pretzels-Gründer Haas über Erfolge, Niederlagen und was gute Unternehmer ausmacht

Wenn man sich mit der deutschen Hightech-Gründerszene beschäftigt, dann kommt man an Felix Haas nicht vorbei. Er hat schon im Kinderzimmer seine erste Firma aufgebaut, die er mit 19 Jahren verkauft hat. Mit gerade mal 25 hat er seinen zweiten Exit hingelegt. Dann baute er mit Bits & Pretzels eine der größten Gründerkonferenzen auf - und dann mit IDNow ein Unternehmen für Video-Identifizierung übers Handy, das viele in der Runde hier schon genutzt haben dürften. Darüber hinaus hat er zusammen mit anderen Investoren in rund 300 Start-ups investiert. Wie steht es um die deutsche Gründerszene? Sind die sinkenden Bewertungen vieler Unternehmen ein Risiko? Oder sogar eine Chance? Was bedeutet der Technologie Wettstreit zwischen China und den USA für die europäische Technologieszene? Und vor allem: Was macht eigentlich gute Unternehmer aus? All das besprechen wir heute bei Handelsblatt Disrupt. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader gewinnen. Mehr Informationen unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
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Aug 12, 2022 • 44min

Kann grüner Wasserstoff Europas Erdgas ersetzen?

Handelsblatt Disrupt vom 12.08.2022 Die neue Folge von Handelsblatt Disrupt wird in dieser Woche von Energiereporterin Kathrin Witsch moderiert. Sie ist Host des Podcasts Handelsblatt Green und spricht über grünen Wasserstoff. Der gilt als Wunderwaffe der Energiewende, denn er könnte fossiles Erdgas ersetzen. Das Problem dabei: Bis jetzt wird Wasserstoff noch aus Erdgas hergestellt. Grünen Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert wird, gibt es bisher nur in kleinen Mengen. Ob es Europa gelingt, grünen Wasserstoff in großem Stil verfügbar zu machen, und ob er ein Ersatz für Erdgas aus Russland ist - über die Fragen diskutieren Wasserstoffexperte Michael Sterner und Gilles Le Van, Deutschlandchef von Air Liquide, einem der größten Wasserstoffunternehmen der Welt.*** Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader gewinnen. Mehr Informationen unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
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Aug 5, 2022 • 43min

Talentrocket-Gründerin Oehl: Warum sich Arbeitgeber bei Bewerbern bewerben müssen – und nicht umgekehrt

Handelsblatt Disrupt vom 05.08.2022 Der Arbeitskräftemangel ist so dramatisch wie nie - 1,74 Millionen Stellen waren im ersten Quartal dieses Jahres unbesetzt. Im Podcast Handelsblatt Disrupt spricht Chefredakteur Sebastian Matthes mit einer Frau, die den Fachkräftemangel zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat: Magdalena Oehl, Co-Gründerin der Karriereplattform Talentrocket, vernetzt arbeitsuchende Juristen mit großen und mittelständischen Kanzleien. Konnten Unternehmen noch vor wenigen Jahren den besten Kandidaten aus einer Vielzahl von Bewerbern auswählen, seien es jetzt die Unternehmen, die mit einem attraktiven Arbeitsumfeld die Aufmerksamkeit der Bewerber auf sich ziehen müssten, sagt Oehl. Gerade in konservativen Branchen wie den Rechtswissenschaften hätten ältere Partner diese Denkweise noch nicht begriffen. „Es kommt häufig vor, dass sich immer noch darüber echauffiert wird, wie jemand im ersten Gespräch nach Teilzeit oder Remote work fragen kann“, sagt sie. Stattdessen müssten Unternehmen auf diese Fragen vorbereitet sein und gute Antworten liefern. Im Podcast gibt Oehl Personalern Tipps, wie sie Talente für das eigene Unternehmen gewinnen können. Oehl spricht auch über ihre Erfahrung als Gründerin in einer männlich dominierten Start-up-Welt, den Ursprung ihrer Karriere und die Motivation, als Jura-Absolventin eine Jobplattform aufzubauen. Aus eigener Betroffenheit sei die Idee entstanden, sagt sie. Als Oehl 2012 nach ihrem Examen selbst einen Job suchte und im Internet nicht fündig wurde, bat sie das Karrierezentrum ihrer Universität um Rat – eine „Abstellkammer“ mit „Leitz-Ordnern“, bestückt mit Blättern, „die Informationen über Kanzleien beinhalten sollten“, sagt sie. Das war der Auslöser, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das die Jobsuche digitalisiert. Heute beschäftigt Talentrocket 50 Mitarbeiter und ist seit 2020 profitabel. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader gewinnen. Mehr Informationen unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
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Jul 29, 2022 • 42min

Politikberater Bremmer über die großen Krisen der Gegenwart

Handelsblatt Disrupt vom 29.07.2022 Ian Bremmer ist einer der bekanntesten politischen Analysten der Welt. Im Podcast Handelsblatt Disrupt spricht der Chef der internationalen Politikberatung Eurasia-Group mit Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes über die großen Krisen der Gegenwart: Krieg in der Ukraine, drohende geopolitische Rezession, Klimawandel, Entkopplung zwischen Ost und West. „Die Ukrainer leiden seit Jahrzehnten unter der Kurzsichtigkeit und den Verfehlungen einer mangelnden globalen Führung“, sagt er über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Dass Russland ihn gewinne, hält er für unwahrscheinlich. „Ich weiß nicht, wie die Russen in der Lage sein wollen, eine militärische Großmacht zu sein, wenn ihr bestes Humankapital aus dem Land geflohen ist und nicht zurückkommt“, sagt er. Das sei die „vielleicht größte Fehleinschätzung, die ein Staatsführer auf geopolitischer Ebene seit dem Fall der Mauer im Jahr 1989 getroffen hat“. Das Argument, die russischen Sanktionen seien nicht hart genug, nimmt Bremmer nicht hin. Immerhin schrumpfe die Wirtschaft des Landes. Wenn Deutschlands Wirtschaft um sieben bis acht Prozent einbräche, „würde man fordern, den Kanzler zu stürzen“, so der Politikwissenschaftler. Das Gespräch geht über das Kriegsgeschehen hinaus. Matthes und Bremmer sprechen über den Umgang mit dem Klimawandel, die Folgen der technologischen Entkoppelung zwischen Ost und West, die drohende geopolitische Rezession – und über die Frage, welche Qualifikationen junge Menschen heute brauchen, um in der immer komplexer werdende Welt erfolgreich zu sein. Bremmer ist Autor zahlreicher Beststeller. Sein letztes Buch, „The Power of Crisis“, erschien kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Darin analysiert er die globalen Krisen der letzten 100 Jahre und zeigt Bedrohungen der Zukunft auf. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader gewinnen. Mehr Informationen unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
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Jul 22, 2022 • 1h 14min

1&1-Chef Dommermuth: “Wer in die Fußstapfen eines anderen tritt, wird ihn nicht überholen”

Handelsblatt Disrupt vom 22.07.2022 Der Unternehmer Ralph Dommermuth brachte 1998 eine der ersten deutschen Internetfirmen, 1&1, an die Börse. Im Podcast Handelsblatt Disrupt mit Chefredakteur Sebastian Matthes berichtet er, wie das Unternehmen die Dotcom-Blase überlebte, warum viele Schritte seiner Karriere Zufall waren und wie Dommermuth heute ein viertes deutsches Handynetz aufbauen will. Es sei „nicht die große Vision oder das große strategische Vorgehen“, die hinter seinen Erfolgen stünden, sagt er – vielmehr „sind es Themen, von denen ich denke, dass sie auf Dauer funktionieren“. Das Geschäftsmodell von 1&1, heute einer Tochtergesellschaft von United Internet, funktionierte. Bei der Gründung 1988 war der Konzern noch ein Softwarevertrieb. In den Folgejahren entwickelte Dommermuth ihn zu einem der großen Kommunikations- und Digitalunternehmen der Republik. Mittlerweile verkauft das Unternehmen auch Mobilfunkverträge, für die es die Netze von Telefónica (O2) und Vodafone mitbenutzt. Als „Trittbrettfahrer“, wie Telekom-Chef Tim Höttges ihn einmal bezeichnete, sieht sich Dommermuth aber nicht. „Ein Trittbrettfahrer ist jemand, der ohne Ticket fährt“, sagt er. „Wir sind letztendlich Mieter.“ Höttges könne seine Kunden nur deshalb so bezeichnen, weil sie auf die Lieferung der Telekom angewiesen seien. „Wenn das eine normale Lieferantenbeziehung wäre, dann würde man über seine besten Kunden so nicht reden“, sagt er. Matthes und Dommermuth sprechen auch über den Ursprung der Karriere des Unternehmers. In den Achtzigern begann Dommermuth im Westerwald eine Lehre bei der Deutschen Bank, wollte dort aber nie arbeiten. Stattdessen half er entgegen dem großmütterlichen Rat als freier Mitarbeiter im Computergeschäft des Nachbarn aus. Mit 20 kaufte er seinen ersten Porsche und gründete sein erstes eigenes Unternehmen. Heute ist Dommermuth Multimilliardär. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen für 1 € und mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader gewinnen. Mehr Informationen unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
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Jul 15, 2022 • 47min

Ex-Evernote-CEO Libin: „Abschwünge sind eine sehr gute Zeit, um Dinge von Wert zu bauen“

Handelsblatt Disrupt vom 15.07.2022 Krisenzeiten sind gute Zeiten für neue und nachhaltige Produkte, das hat der Serienunternehmer Phil Libin in seiner Laufbahn immer wieder beobachtet: „Wenn die Wirtschaft sehr stark ist, ist es eine gute Zeit, Dinge zu verkaufen", sagt der ehemalige Chef des Onlinedienstes „Evernote“ im Podcast Handelsblatt Disrupt. „Wenn die Wirtschaft schwächelt, ist es eine gute Zeit, Dinge zu bauen.“ Diese Phasen seien gut, „um sich hinzusetzen, sich zu konzentrieren und zu fokussieren“. In der Coronakrise hat der US-Unternehmer auch seine Führungsprinzipien überdacht. Und er ist dabei vom Homeoffice-Gegner zum Verfechter der neuen Work-from-home-Kultur geworden: „Ich werde niemals von einem Programmierer, einem Designer oder einem Anwalt verlangen, drei Stunden am Tag im Stau zu stehen“, sagt Libin. „Das ist schrecklich und unmenschlich.“ Im Hinblick auf die Kommunikation im Team plädiert er für ein dreistufiges Verfahren. Geht es um den reinen Wissensaustausch, genügen aufgezeichnete Informationsvideos. Sind Teilnehmer aufgefordert, miteinander zu diskutieren, schlägt er interaktive Videokonferenzen vor. Geht es um Erfahrungen mit Kollegen, sei physischer Kontakt nötig. In seinem Unternehmen kommt das aber wohl nicht allzu häufig vor: Er selbst hat seine Wohnung in San Francisco aufgelöst und ist nach Arkansas gezogen - allen Mitarbeitern hat er gesagt, dass er nie wieder eine Büropflicht einführen wird. Heute leitet Libin mit „All Turtles“ ein Studio für Künstliche Intelligenz, das zahlreiche Projekte unterstützt: von „Tasseled“, das Schülern bei der Planung eines möglichst kostengünstigen Studiums hilft, bis zu „Carrot“, das Arbeitgebern ermöglicht, ihre Mitarbeiter bei Fruchtbarkeitsbehandlungen zu unterstützen. Hinter dieser Firma steht auch Kritik am Silicon Valley: Libin kritisiert, dass von jedem Vordenker mit einer guten Idee erwartet werde, ein Start-up zu gründen, auch wenn er dazu nicht genügend unternehmerische Fähigkeiten besitze. Mit „All Turtles“ will Libin diesen Vordenkern helfen, ihre Ideen umzusetzen, ohne dafür eine Firma gründen zu müssen. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: https://www.handelsblatt.com/mehrwirtschaft
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Jul 8, 2022 • 35min

Ex-Tesla-Ingenieur Berdichevsky über die Batteriezelle der Zukunft

Handelsblatt Disrupt vom 08.07.2022 Gene Berdichevsky, Co-Gründer des Tech-Start-ups Sila Nanotechnologies, will Batterien aus Silizium in Serienfertigung bringen. Im Podcast Handelsblatt Disrupt erklärt er, wie das geht – und wie Batteriezellen von Elektroautos künftig schneller laden und mehr Energie speichern können. „Insgesamt sehen wir bis zum Ende des Jahrzehnts eine Verbesserung der Energiedichte um etwa das Doppelte gegenüber dem bisherigen Stand der Technik“, sagt Berdichevsky. Er prognostiziert, dass die Kosten „durch diese Innovationen bis zum Ende des Jahrzehnts von etwa 100 Dollar pro Kilowattstunde auf etwa 50 Dollar sinken könnten“. Silizium in der Anode der Batterien einzusetzen, ist nicht neu. Die Verarbeitung ist wegen bestimmter physikalischer Eigenschaften jedoch nicht leicht. Die Ursache: Das Halbmetall dehne sich beim Aufladen der Batterie stark aus, sagt Berdichevsky. „Das ist wirklich schädlich für die Batterie.“ Also entwickelte Sila Nanotechnologies eine neue Technik, die der Belastung standhält. Schon heute wird die Technik in Fitnesstrackern verbaut. Der nächste Partner von Sila ist die Autoindustrie. Weil die Verarbeitung so kompliziert ist, setzen große Autohersteller wie Mercedes und BMW auf spezialisierte Start-ups wie Sila. „Wir versuchen ihnen dabei zu helfen, ein besseres Fahrzeug zu bauen“, sagt Berdichevsky. Mit Erfolg: In der elektrischen Mercedes-Benz-G-Klasse wird die neue Generation verbaut. Berdichevsky war der siebte Angestellte des Elektroautobauers Tesla und leitete die Entwicklung eines der weltweit ersten Lithium-Ionen-Batteriesystems für Kraftfahrzeuge, das in Serie produziert wurde. Er ist Absolvent der renommierten Stanford-Universität, Inhaber zahlreicher Patente und wurde 2013 in die Forbes-Liste „30 under 30“ aufgenommen. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: handelsblatt.com/sommer-special
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Jul 1, 2022 • 53min

Ifo-Chef Clemens Fuest über den wahren Zustand der deutschen Wirtschaft

Handelsblatt Disrupt vom 01.07.2022 Steigende Inflation, Krieg in der Ukraine, Fachkräftemangel – Clemens Fuest, Chef des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, und Chefredakteur Sebastian Matthes sprechen im Podcast Handelsblatt Disrupt über die großen Krisen der Gegenwart. Fuest schlägt vor, diese „mehr von hinten zu denken“. Was er damit meint, erklärt er anhand mehrerer Beispiele, etwa der drohenden Eurokrise. Wenn Europa die Währungsunion bewahren wolle, müsse die Europäische Zentralbank (EZB) ihrem „klaren Auftrag“ nachkommen, „für Preisstabilität zu sorgen“, sagt er. „Das bedeute, sie muss aufhören, mehr Staatsanleihen zu kaufen, und sie muss die Zinsen erhöhen.“ Durch die Konjunkturprognosen des Ifo-Instituts kennt Fuest die Stimmung in der Wirtschaft gut. Das Geschäftsklima, sagt er, sei stabil geblieben – aber die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten schätzten die befragten Unternehmen negativ ein. „Die Unternehmen machen sich erhebliche Sorgen.“ Im Podcast erklärt er die Ursachen. Matthes und Fuest diskutieren außerdem über das Krisenmanagement der Bundesregierung und über die Frage, weshalb sich die Politik auf kurzfristige Maßnahmen fokussiert, statt in langfristigen Strategien zu denken. Der Fachkräftemangel beschäftigt den Ökonomen besonders. Bestand früher die Sorge, dass Automatisierung Jobs kostet, kommt sie heute nicht schnell genug voran, um die Arbeit zu übernehmen, die Menschen nicht leisten können. „Wir haben gleichzeitig Angst davor, zu wenig Arbeitskräfte zu haben und zu wenig Arbeitskräfte zu brauchen“, sagt er. „Nur eins kann richtig sein.“ Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: https://www.handelsblatt.com/mehrwirtschaft
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Jun 24, 2022 • 50min

Investorin Gfrerer: Das Ende von „Wachstum um jeden Preis“

Handelsblatt Disrupt vom 24.06.2022 Der Start-up-Boom von 2021 sieht aus wie eine Blase. In der Krise mit Krieg und Inflation zeigt sich, dass viele Geschäftsmodelle nicht tragfähig sind: „Wir standen lange in der Flut und jetzt kommt die Ebbe und dann sehen wir, wer hat wirklich die Badehose an“, sagt Investorin Eva-Valérie Gfrerer im Podcast Handelsblatt Disrupt. Hat im vergangenen Jahr noch fast jede Firma Geld bekommen, halten Investoren plötzlich ihr Geld zusammen. Hochbewerteten Firmen droht das Geld auszugehen. In den vergangenen Jahren hätten Investoren auf „Wachstum um jeden Preis“ gesetzt, sagt Gfrerer. Auf Unternehmensseite habe das dazu geführt, dass Firmen „sehr viel Kapital in Marketingaktionen gepusht haben, um neue Kunden einzukaufen“. Im Gespräch mit Tech-Reporterin Larissa Holzki prognostiziert sie, dass die ersten Entlassungen bei Berliner Start-ups erst den Anfang einer Krise markieren. Sie sieht aber auch Chancen für ein Umdenken und einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Geschäftsmodelle. Ihr Appell an die eigene Zunft: „Die Art und Weise, wie heute investiert wird, muss verändert werden“, fordert sie. 2019 hat Eva-Valérie Gfrerer ihre Investmentfirma Morphais gegründet, die Künstliche Intelligenz im Investmentprozess einsetzt. Damit findet sie Gründer, die bei anderen Risikokapitalgebern durch's Raster fallen: „Wir sehen, dass wir so viel effizienter sein können, so viel skalierbarer investieren können und das Risiko so viel besser managen können, wenn wir Technologie dafür verwenden.“ Sie verweist auf Studien, die zeigen: Mit datenbasierten Investments ließe sich im Schnitt sechzehnmal so viel Geld erwirtschaften wie in einen Fonds eingezahlt wurde. Ein traditionell agierender Risikokapitalfonds erreiche durchschnittlich nur das Elffache. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: https://www.handelsblatt.com/mehrwirtschaft
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Jun 17, 2022 • 26min

Infineon-CEO Hanebeck: „Innovation ist die Wachstumsmaschine, das schafft die größten Werte“

Handelsblatt Disrupt vom 17.06.2022 Der neue Infineon-CEO Jochen Hanebeck positioniert sich im Podcast Handelsblatt Disrupt deutlich: „Innovation ist die Wachstumsmaschine, das schafft die größten Werte“, sagt er und verspricht, den Halbleiterkonzern noch profitabler zu machen. „Wir sehen einige Potenziale.“ Statt Kosten zu sparen stelle der Konzern weiteres Personal ein, kündigt der Manager an. Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes und Hanebeck diskutieren im Livepodcast auf dem Innovation Summit in Dresden außerdem über den weltweiten Chip-Mangel, die Rolle Dresdens als wichtigster Chip-Standort in Deutschland sowie über den europäischen „Chips Act“. Angesichts der weltweiten Lieferengpässe hat die EU ein groß angelegtes Unterstützungsprogramm angekündigt, nach dem Europa seinen Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion bis 2030 mehr als verdoppeln soll. „Ich kann nur appellieren, schnell voranzugehen“, fordert Hanebeck. Denn die Konkurrenten in Asien hätten ähnliche Projekte längst beschlossen. „Es wir niemals eine Autarkie bezüglich der Halbleiter geben, aber wir sollten so viel Gewicht in Europa haben, dass wir mit den anderen Regionen auf Augenhöhe reden können.“ Das Gespräch geht weit über die Tagespolitik hinaus. Hanebeck beschreibt, wie sich Dresden zu einem der führenden Innovations- und Produktionsstandorte in Deutschland entwickelt hat, wie Infineon entstanden ist und wie Hanebeck der Aufstieg vom Schüler, der mit 14 einen Computer programmierte, zum CEO gelang. Das exklusive Abo-Angebot für Sie als Handelsblatt Disrupt-Hörerinnen und Hörer: https://www.handelsblatt.com/mehrwirtschaft

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