Elektroauto News: Podcast über Elektromobilität

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Oct 13, 2024 • 32min

Vectura System: Multi-Energie-Strategie für Flotten

Im Gespräch mit Sébastien Berthebaud, Gründer und CEO von Vectura System Sébastien Berthebaud, Gründer und CEO von Vectura System, erklärte in einem Gespräch, dass der Weg zur Dekarbonisierung der Logistik nicht durch eine Einheitslösung erreicht werden kann. Stattdessen setzt Vectura auf Multi-Energie-Logistikflotten. „Wir müssen technologieoffen sein und sagen, für welchen Bedarf nutze ich welche Energie, abhängig davon, wo ich sie nutze“, so Berthebaud. Die CO₂-Bilanz eines Fahrzeugs hänge stark von der regionalen Energiequelle ab, was maßgeschneiderte Strategien für jedes Land und jede spezifische Anwendung erforderlich mache. Das deutsch-französische Unternehmen, mit Sitz in Nantes und Hamburg, bietet europäischen Logistikunternehmen innovative Lösungen zur Reduzierung der Auswirkungen ihrer Fahrzeugflotten. Mit einem zweistufigen Businessmodell und der auf digitalen Zwillingen basierenden SaaS-Plattform „eco4impact“ ermittelt Vectura System den optimalen Antriebs-Mix für Multi-Energie-Logistikflotten. Damit zeigt das Unternehmen den effizientesten Weg zur Dekarbonisierung und zur Erfüllung der EU-Vorgaben sowie ESG-Ziele für Verlader, Spediteure und Logistiker auf. Es ermöglicht Unternehmen, verschiedene Szenarien durchzuspielen, die CO₂-Emissionen und Kosten unterschiedlicher Energiequellen zu vergleichen und so die optimale Strategie für ihre Flotte zu entwickeln. „Unser Ziel ist es, den besten Kompromiss anzubieten – CO₂-Reduzierung und Kosten müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen“, sagte Berthebaud. Dies sei besonders wichtig, da jede Firma unterschiedliche ESG- und Dekarbonisierungsstrategien verfolge. Die Neutralität von Vectura System ist ein zentraler Punkt in Berthebauds Ausführungen. „Unser Ziel ist es, neutral zu bleiben und den besten Kompromiss anzubieten, das auf die spezifischen Bedürfnisse der Flottenmanager zugeschnitten ist“, erklärte er. Um diese Neutralität zu gewährleisten, arbeitet Vectura mit Universitäten und einem breiten Spektrum von Industriepartnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen auf fundierten Analysen basieren und regelmäßig überprüft werden. Vectura System befindet sich derzeit in einer Beta-Testphase, in der das Tool „Eco4impact“ von ersten Kunden getestet wird. Das Unternehmen plant, die Plattform im Jahr 2025 vollständig auf den Markt zu bringen und einer breiteren Nutzerschaft zugänglich zu machen. „Wir haben bereits unsere erste Plattform, die läuft. Unser Ziel ist es, dass jedes Transportunternehmen und jeder Verlader das Tool nutzen kann, um seine Strategie zu entwickeln und zu verfeinern“, so Berthebaud. Die Dekarbonisierung der Logistik ist ein komplexer und langfristiger Prozess. „Wir müssen jetzt anfangen, mit den Technologien, die uns zur Verfügung stehen“, betonte Berthebaud. Vectura System möchte Unternehmen dabei unterstützen, diese Herausforderung zu meistern, indem sie ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, um informierte, datenbasierte Entscheidungen zu treffen und ihre Flotten nachhaltig zu transformieren. Mehr Details und Insights, gibt's im Podcast mit ihm, also reinhören. Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Oct 9, 2024 • 24min

SQM: Lithium für die Welt – Chiles Rolle im globalen Markt

Im Gespräch mit Denise Kirschner, Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten bei SQM In meinem Gespräch mit Denise Kirschner, Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten bei SQM, hatten wir die Gelegenheit, tief in die Welt der Lithiumproduktion und ihre Bedeutung für die Elektromobilität einzutauchen. Denise, die gebürtig aus Berlin stammt und seit fünf Jahren in Chile lebt, ist seit zweieinhalb Jahren Teil des Teams von SQM, einem der führenden Lithiumproduzenten weltweit. Bereits zu Beginn unseres Gesprächs hob sie die Rolle des Unternehmens hervor: „Wir sind seit mittlerweile knapp 30 Jahren im Salar de Atacama im Norden von Chile tätig, wo wir Lithium und auch Kalium aus Sole fördern. Lithium war lange ein Nebenprodukt der Kaliumproduktion, aber in den letzten Jahren hat sich unser Fokus deutlich auf Lithium verlagert, da die Nachfrage für die Energiewende massiv gestiegen ist.“ Besonders spannend war, als sie über die Bedeutung von Lithium für die Energiewende sprach: „Die Lithium-Ionen-Batterie ist eine Schlüsseltechnologie, um die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu ermöglichen.“ In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch, dass der Bedarf an Lithium in den letzten Jahren stark gestiegen ist, da die weltweite Elektromobilität Fahrt aufnimmt. SQM hat sich in diesem dynamischen Markt als einer der Top-Produzenten weltweit positioniert und hält etwa 20 Prozent des globalen Marktanteils. Ein zentraler Aspekt unseres Gesprächs war das Thema Nachhaltigkeit. Denise betonte, dass SQM großen Wert auf eine umweltfreundliche Produktion legt: „Unser Ziel ist es, der nachhaltigste Lithiumproduzent der Welt zu sein. Es gibt zahlreiche Analysen und Studien, die zeigen, dass unser Lithium aus dem Salar de Atacama einen der niedrigsten CO2- und Wasserfußabdrücke der gesamten Industrie hat.“ Diese Aussage untermauerte sie mit Verweisen auf unabhängige Bewertungen, wie die von Benchmark Minerals und Irma, die SQM als führend im Hinblick auf Nachhaltigkeit eingestuft haben. Ein weiterer Höhepunkt war die Diskussion über die Herausforderungen der globalen Versorgung mit Lithium. „Die geologischen Reserven sind grundsätzlich vorhanden, aber der Abbau und die Entwicklung neuer Projekte dauern ihre Zeit,“ erklärte sie. Hinzu kommen regulatorische und wirtschaftliche Hürden, die solche Projekte beeinflussen können. Dennoch ist sie optimistisch, dass der weltweite Bedarf gedeckt werden kann: „Es werden stetig neue Lagerstätten entdeckt und erschlossen.“ Besonders interessant war ihre Einschätzung zur Rolle Chiles im globalen Lithium-Markt. Sie betonte, dass Chile als einer der größten Lithiumproduzenten eine zentrale Rolle spielt, vor allem aufgrund der lokalen Weiterverarbeitung des Rohstoffs: „Anders als in Australien, wo das Lithiumkonzentrat erst nach China verschifft wird, verarbeiten wir unser Lithium direkt hier in Chile zu Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid in Batteriequalität.“ Das gibt Chile einen enormen Wettbewerbsvorteil, wenn es um die Produktion von hochqualitativem Lithium geht. Einen großen Teil des Gesprächs widmeten wir den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Chile. Unter Präsident Gabriel Boric wurde eine nationale Lithiumstrategie vorgestellt, die die staatliche Beteiligung an der Lithiumproduktion erhöhen soll. In diesem Kontext berichtete Denise von der Zusammenarbeit zwischen SQM und Codelco, Chiles staatlichem Kupferunternehmen: „Ab 2025 werden wir gemeinsam mit Codelco im Rahmen eines Joint Ventures den Betrieb im Salar de Atacama führen. Diese Partnerschaft sichert die Lithiumproduktion bis 2060.“ Interessant war auch ihre Sicht auf die Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland, die sie als sehr positiv einordnete: „Es gibt eine solide Grundlage und vertrauensvolle Beziehungen zwischen beiden Ländern, insbesondere im Bereich der nachhaltigen Rohstoffförderung.“ Sie hob hervor, dass Deutschland ein wichtiger Handelspartner für Chile sei und beide Länder bereits in gemeinsamen Forschungsprojekten, wie dem European Lithium Institute, eng zusammenarbeiten. Am Ende unseres Gesprächs teilte Denise noch persönliche Eindrücke von ihrer Arbeit und den deutsch-chilenischen Beziehungen. Besonders interessant fand ich ihre Schilderung eines Projekts, bei dem indigene Frauen aus der Atacama-Region nach Deutschland reisten, um sich über die Lithium-Wertschöpfungskette zu informieren. „Es war mir ein Herzensprojekt, diesen Frauen zu zeigen, wie unser Lithium in Elektrofahrzeugen verwendet wird und welche Rolle sie dabei spielen.“ Mit diesen umfassenden Einblicken schloss Denise unser Gespräch ab und versprach, in einer weiteren Podcast-Folge noch tiefer auf einige der Themen einzugehen. „Es gibt noch so viel zu besprechen, und ich freue mich, bald wieder dabei zu sein.“ Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt in das spannende Gespräch einsteigen! Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Oct 6, 2024 • 34min

Peter Siegert, EnBW: "E-Mobilität heißt totale Veränderung"

Im Gespräch mit Peter Siegert, Manager E-Mobility B2B EnBW In dieser Folge spreche ich mit Peter Siegert, Manager für E-Mobility im B2B-Bereich bei EnBW. Peter ist seit 2021 für den Vertrieb von Fuhrpark- und Flottenlösungen verantwortlich und bringt über zwölf Jahre Erfahrung in der E-Mobilitätsbranche mit. EnBW, als einer der größten Energieversorger Deutschlands, treibt die Elektromobilität aktiv voran und ist mit über 5000 öffentlichen Schnellladepunkten ein zentraler Akteur in diesem Bereich. Wir diskutieren die unterschiedlichen Ladestrategien, die EnBW für Unternehmen entwickelt hat – vom Schnellladen unterwegs bis zu kostengünstigen Lösungen am Arbeitsplatz und zu Hause. Peter erklärt, wie EnBW Unternehmen dabei unterstützt, die Total Cost of Ownership (TCO) zu optimieren und den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Partnerschaft mit der österreichischen Firma Smartrix, die umfassende Lösungen für die Ladeinfrastruktur und das Flottenmanagement bietet. Peter teilt seine Sicht auf die Herausforderungen bei der Elektrifizierung von Flotten und betont: „Elektromobilität heißt totale Veränderung.“ Diese Umstellung bringt Unsicherheiten mit sich, doch klare Kommunikation und transparente Beratung helfen, diese zu überwinden. Wir sprechen auch über die steigenden Kosten für Ladeinfrastruktur und Strompreise, die Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Peter erläutert, warum Preisanpassungen notwendig waren und wie EnBW weiterhin massiv in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert. Trotz aller Herausforderungen sieht Peter die Zukunft der Elektromobilität positiv: „Die batterieelektrische Mobilität ist der beste Weg zur Dekarbonisierung des Verkehrs.“ EnBW setzt auf langfristige Strategien, starke Partnerschaften und nachhaltige Investitionen, um eine zentrale Rolle in der Elektromobilität zu spielen. Hört rein und erfahrt, wie Unternehmen ihre Flotten nachhaltig und effizient elektrifizieren können! Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Oct 2, 2024 • 21min

Tadus' vollelektrischer Traktor: Nachhaltigkeit auf dem Acker

Dr. Thaddäus Baier, Mitgründer und Geschäftsführer von Tadus, bringt einen faszinierenden Hintergrund aus Landwirtschaft und Luft- und Raumfahrt mit. Er erklärt, wie ihr vollelektrischer Traktor konventionelle Modelle ersetzen und gleichzeitig lokale Energiequellen nutzen kann. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Thema Energiemanagement, da der Traktor nicht nur als Arbeitsgerät, sondern als Teil des gesamten Hofes fungiert. Thaddäus diskutiert auch die Herausforderungen eines Startups im Agrarsektor und die Bedeutung nachhaltiger Energielösungen.
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Sep 29, 2024 • 28min

Monceau Automobiles elektrifiziert Mercedes-Klassiker

Im Gespräch mit Roel Pollen, Geschäftsführer von Monceau Automobiles In meiner jüngsten Podcast-Folge hatte ich die Gelegenheit, mit Roel Pollen, dem Geschäftsführer von Monceau Automobiles, über eine bemerkenswerte Nische im Automobilbereich zu sprechen: die Restaurierung und Elektrifizierung von Mercedes-Benz Klassikern. Monceau Automobiles, ein belgisches Unternehmen, hat sich auf diesen speziellen Markt spezialisiert und bietet einzigartige Umbauten für Modelle der Baureihen W111 und W107 an, die ursprünglich in den 1960er bis 1980er Jahren produziert wurden. Roel Pollen, der selbst ein begeisterter Liebhaber von Mercedes-Benz ist, erklärte mir, wie es zur Gründung des Unternehmens kam. „Wir wollten der Brabus für elektrische Mercedes Klassiker werden,“ erzählte Roel, und das Unternehmen hat sich dieses Ziel ernsthaft auf die Fahne geschrieben. Von Anfang an lag der Fokus darauf, die besten elektrischen Umbauten für diese Fahrzeuge anzubieten. Dabei verlässt sich Monceau Automobiles nicht nur auf die Elektrifizierung, sondern auch auf eine umfassende Restaurierung, um die Qualität und den Charakter der originalen Autos zu bewahren. Interessanterweise bietet Monceau zwei Optionen für ihre Kunden an: Zum einen können sie ihren eigenen Pkw zur Elektrifizierung bringen, oder das Unternehmen übernimmt die vollständige Restaurierung und den Umbau eines von ihnen beschafften Models. Dies ist ein intensiver Prozess, der etwa 12 bis 18 Monate dauert. „Jedes Auto, das wir in die Hände bekommen, wird komplett demontiert, restauriert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht,“ so Roel. Es wurde deutlich, dass Monceau Automobiles Wert auf jedes Detail legt, um den hohen Qualitätsstandards gerecht zu werden. Technisch gesehen sind die umgebauten Autos äußerst beeindruckend. Roel erklärte mir, dass die Autos mit bis zu 80 Kilowatt DC laden können und eine Reichweite von etwa 250 Kilometern haben. „Uns war es wichtig, das Gewicht des Fahrzeugs nahe am Original zu halten und die Bauqualität mit der Mercedes-Benz Philosophie in Einklang zu bringen,“ betonte er. Trotz der modernen Technologie bleibt der ursprüngliche Charakter des Fahrzeugs erhalten – eine Philosophie, die das Unternehmen von Anfang an verfolgt hat. Die Zielgruppe von Monceau Automobiles ist klar definiert: „Unsere typischen Kunden sind keine klassischen Petrolheads, sondern Menschen, die sich für alte Autos begeistern und zugleich umweltbewusst sind,“ erklärte Roel weiter. Diese Kunden schätzen nicht nur die Ästhetik und das Design der Oldtimer, sondern auch den nachhaltigen Ansatz, den das Unternehmen verfolgt. Mit einem Team von über zehn Mitarbeiter:innen und der kürzlichen Übernahme eines Software-Engineering-Büros, das für die Entwicklung der Steuerungssoftware verantwortlich ist, hat Monceau Automobiles nahezu alle Prozesse intern optimiert. „Die Preise für unsere Umbauten liegen zwischen 229.000 und 400.000 Euro aufwärts,“ fügte Roel hinzu und machte deutlich, dass diese einzigartigen E-Klassiker ihren Preis wert sind. Für alle, die neugierig geworden sind: Monceau Automobiles war auch beim aktuellen E-Cannonball im September vertreten, wo Interessierte die Möglichkeit hatten, eines ihrer E-Oldtimer live zu erleben. Wenn du mehr erfahren willst, schaue im aktuellen Nachbericht des E-Cannonball vorbei oder noch besser höre in die aktuelle Podcast-Folge rein. Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Sep 22, 2024 • 28min

China Speed: Europas Lernpotenzial in der E-Auto-Industrie

Im Gespräch mit Daniel Kirchert, CEO von Noyo mobility In dieser Podcast-Folge dreht sich alles um den dynamischen Wettbewerb zwischen Europa und China in der Elektromobilitätsbranche. Im Gespräch mit Daniel Kirchert, dem CEO von NOYO Mobility und einem Experten mit langjähriger Erfahrung in der Automobilindustrie, werden die zentralen Herausforderungen und Chancen für europäische Automobilhersteller diskutiert. Daniel Kirchert teilt seine Einsichten in die Entwicklung des chinesischen Elektroautomarktes, der sich in den letzten Jahren zur globalen Führungsmacht entwickelt hat. Besonders beeindruckend ist Chinas Geschwindigkeit und Effizienz bei der Entwicklung neuer Modelle – der sogenannte „China Speed“ – der es den chinesischen Herstellern ermöglicht, schneller und kostengünstiger zu agieren als ihre europäischen Konkurrenten. Diese Dynamik stellt eine erhebliche Herausforderung für die europäischen Hersteller dar, die zunehmend Marktanteile in China verlieren und nun auch in Europa vor einem Wendepunkt stehen. Ein zentrales Thema der Diskussion ist die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Elektroautos, eine Entscheidung, die Daniel als strategischen Fehler einstuft. Er argumentiert, dass solche Maßnahmen den Markt eher bremsen könnten, anstatt den notwendigen Wettbewerb zu fördern – besonders in einem Segment, das dringend kostengünstige Einsteiger-Elektroautos benötigt. Die Folge geht auch auf die Rolle von NOYO Mobility ein, die chinesischen Marken beim Markteintritt in Europa unterstützt. Dabei wird deutlich, dass Vertrauen und Service entscheidende Faktoren für den Erfolg neuer Marken sind, die europäische Verbraucher überzeugen wollen. Abgerundet wird das Gespräch durch einen Blick in die Zukunft der Elektromobilität. Daniel Kirchert zeigt auf, dass Europa jetzt handeln muss, um nicht den Anschluss in der globalen Automobilindustrie zu verlieren. Er sieht große Chancen in der Zusammenarbeit zwischen europäischen und chinesischen Herstellern, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen und den Wandel hin zur Elektromobilität erfolgreich zu gestalten. Diese Folge bietet tiefe Einblicke in die aktuellen Entwicklungen der Elektromobilität und die Herausforderungen, vor denen Europa steht, sowie konkrete Perspektiven für die Zukunft der Branche. Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Sep 15, 2024 • 25min

Magna Steyr über Elektromobilität und neue Marktchancen

Im Gespräch mit Roland Prettner, President Magna Steyr Für die aktuelle Folge des Elektroauto-News Podcast hatte ich das Vergnügen, ein ausführliches Gespräch mit Roland Prettner, dem Präsidenten von Magna Steyr, zu führen. Dabei ging es um die Rolle und Bedeutung des Unternehmens in der Automobilindustrie. Prettner stellte sich und Magna Steyr vor und betonte, dass das Unternehmen, das vor 65 Jahren gegründet wurde, heute einer der größten Automobilzulieferer weltweit ist, mit 350 Standorten und 180.000 Mitarbeiter:innen. Eine interessante historische Perspektive brachte Prettner ebenfalls ein: „Wir feiern heute 125 Jahre Mobilität an diesem Standort. 1899 hat Johann Puch ein Werk gegründet in Graz.“ Diese lange Tradition bildet die Grundlage für die heutige Stärke und Flexibilität des Unternehmens. Prettner erklärte, wie Magna Steyr in den Wandel zur Elektromobilität involviert ist und welche Bedeutung die Produktion des Jaguar I-Pace im Jahr 2018 hatte. Für unseren Podcast wollte ich von ihm wissen, wie tief Magna Steyr in die Entwicklung solcher Autos involviert ist und Prettner erläuterte, dass sie verschiedene Geschäftsmodelle anbieten: „Wir bieten reine Produktion an. Wir bieten auch reine Entwicklung für Automobilhersteller, die von uns Entwicklungspakete haben wollen an. Und wir bieten Komplettpakete an, wo wir sowohl das Fahrzeug entwickeln als auch produzieren." Spannend war der Fakt, dass Magna Steyr bereits in den späten 80er-Jahren den ersten Fiat Panda Electro entwickelt hat. Ein zentrales Thema unseres Gesprächs war die Anpassung der Mitarbeiter:innen an die neuen Technologien. Prettner betonte: „Ich glaube, es ist ganz entscheidend, die Mitarbeiter da mitzunehmen und abzuholen.“ Diese Herangehensweise ist besonders wichtig, da der Übergang von Verbrennern zu Elektroautos auch eine Veränderung der erforderlichen Expertise bedeutet. Die aktuelle Marktentwicklung stellt natürlich auch Herausforderungen dar. Prettner bestätigte, dass sich das Unternehmen stets an die Produktionsschwankungen anpassen muss: „Das war in der Vergangenheit so, das ist auch heute noch so und wir gehen auch davon aus, dass es auch in der Zukunft so sein wird.“ Diese Flexibilität ist entscheidend, besonders in Zeiten, in denen Projekte wie der Jaguar E-Pace und I-Pace auslaufen und neue Projekte wie die elektrische G-Klasse von Mercedes anlaufen. Wir sprachen auch über die geopolitischen Aspekte und die Chancen, die sich aus den aktuellen Handelsbedingungen ergeben könnten. Prettner berichtete: „Sehr viele chinesische potenzielle Kunden zu uns kommen, wir zu ihnen kommen, die sich mit uns austauschen möchten.“ Diese potenziellen Partnerschaften könnten Magna Steyr helfen, die Produktionskapazitäten optimal auszulasten. Zum Abschluss unseres Gesprächs wollte ich wissen, was die Zukunft für Magna Steyr bereithält. Prettner zeigte sich optimistisch: „Wir haben vor, noch weitere 125 Jahre hier erfolgreich zu sein.“ Das Gespräch hat einen tiefen Einblick in die dynamische und vielseitige Welt eines der größten Automobilzulieferer gegeben und verdeutlicht, wie wichtig Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in der heutigen Industrie sind. Im Detail hörst du dir dies natürlich am besten selbst an. Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Sep 8, 2024 • 23min

Florian Lüft: "E-Mobilität braucht Mut es zu tun"

Im Gespräch mit Florian Lüft, Director of Business Development and Marketing bei Univers Im Gespräch mit Florian Lüft, dem Director of Business Development and Marketing bei Univers, haben wir die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Elektromobilität in Deutschland, im EAN-Podcast, diskutiert. Unser Gespräch begann mit einer kurzen Vorstellung von Florian für unsere Zuhörer, und wir gingen direkt auf die oft negative Darstellung der Elektromobilität in den Medien ein. Florian betonte, dass trotz negativer Berichterstattung Alternative Antriebe weiterhin notwendig sei. „Wenn man sich die aktuellen Medienlandschaften anschaut, könnte man denken, dass Elektromobilität nur ein kurzes Phänomen war“, sagte Florian. Er kritisierte die Zielsetzungen der Regierung, die beispielsweise 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 anstrebt, und erklärte, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht im erforderlichen Tempo vorankomme. Zudem äußerte er sich kritisch über die Förderpolitik, die seiner Meinung nach durch unvorhersehbare Änderungen den Fortschritt behindert. Alles Bremsen beim Wachstum der E-Mobilität, die entsprechend von Medien aufgegriffen werden. Probleme wie Reichweitenangst und unzureichende Ladeinfrastruktur dominieren die Diskussionen seit Jahren, obwohl sich die Technologie weiterentwickelt hat. Alexander Junge von Aral Pulse meinte, dass 200.000 bis 300.000 Schnellladepunkte ausreichend seien, was deutlich unter der ursprünglich angestrebten Million liegt. Florian erklärte weiter, dass die Elektromobilität vor allem über den Unternehmenssektor vorangetrieben werden müsse, da viele Unternehmen ihre Flotten auf Elektorautos umstellen, um ihre Emissionen zu reduzieren. „Über 70 Prozent der verkehrsbedingten CO₂-Emissionen in der EU stammen aus dem Straßenverkehr, und 61 Prozent davon entfallen auf Pkw“, hob Florian hervor. Unternehmen spielen hier eine Schlüsselrolle, da zwei Drittel der Neuzulassungen in Deutschland Firmenwagen sind, die eine Leasingdauer von drei bis vier Jahren haben. E-Autos, die zu einem späteren Zeitpunkt ihren Weg in den Gebrauchtwagenmarkt finden werden. Ein weiterer wichtiger Punkt unseres Gesprächs war die Notwendigkeit, Firmenstandorte mit Ladeinfrastruktur auszustatten, insbesondere weil viele Mitarbeiter:innen in Mehrfamilienhäusern wohnen, wo das Laden von Elektroautos oft schwierig ist. „An Firmenstandorten haben wir meistens größere Kapazitäten, und mit Photovoltaik und Batteriespeichern könnten wir eine effiziente Lösung schaffen“, fügte er hinzu. Eine stärkere Fokussierung auf erschwingliche Elektroautos sei notwendig, um eine breitere Akzeptanz zu erreichen. „Die deutschen Automobilhersteller machen ihren Job nicht richtig, da viele ihrer Modelle weiterhin teuer und für die breite Masse unerschwinglich sind“, stellte Florian fest. Hingegen sieht er, dass gerade im europäischen Umfeld Stellantis einiges richtig macht, wenn es darum geht, leistbare Stromer auf die Straße zu bringen. Zum Schluss des Gesprächs zitierte Florian den ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, der in seiner berühmten "Ruck-Rede" betonte, dass Deutschland einen Innovationsschub brauche und bereit sein müsse, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten. „Uns fehlt der Schwung zur Erneuerung, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, eingefahrene Wege zu verlassen, Neues zu wagen“, zitierte Florian. Diese Worte, so Florian, seien auch heute noch relevant und Deutschland müsse den Mut aufbringen, Innovationen konsequent voranzutreiben, um die Elektromobilität aus der aktuellen Stagnation zu befreien und auf die Überholspur zu bringen. Hör es dir aber doch gerne selbst an. Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Sep 4, 2024 • 25min

Elektrotrucker Tobias Wagner: Praxisbericht eines Pioniers

Im Gespräch mit Tobias Wagner, Elektrotrucker In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich das Vergnügen, mich mit Tobias Wagner zu unterhalten, besser bekannt als der "Elektrotrucker" auf YouTube. Tobias ist ein echter Pionier in der Elektromobilität, der seine Karriere bei Start-ups wie Tesla Motors und The Mobility House begann und später Mitgründer der Firma ChargeX wurde. ChargeX entwickelte modulare Ladelösungen für Mehrparteienhäuser und Firmenstellplätze und war sechs Jahre lang seine berufliche Heimat. Doch Tobias entschied sich für einen radikalen Richtungswechsel: Statt sich weiterhin auf Elektroautos zu konzentrieren, entschied er sich, die Welt der elektrischen Trucks zu erobern. "Ich wollte die Praxis kennenlernen, die Probleme der Lkw-Fahrer verstehen und selbst erfahren, was es bedeutet, einen Elektro-Lkw zu fahren", erzählte er. Seit dem 1. Juli ist Tobias nun als "Elektrotrucker" unterwegs und zeigt der Welt, dass batterieelektrische Zugmaschinen im Fernverkehr schon heute funktionieren. Die Spedition, für die er arbeitet, Nanno Janssen, setzt bereits auf Elektro-Trucks und Tobias fährt Fahrzeuge wie den Volvo FM Electric, den Scania 40R oder den Iveco S-eWay. Der Iveco, mit einem gigantischen 738 kWh Akku, schafft beladen bis zu 500 Kilometer und unbeladen sogar 600 Kilometer. "Natürlich ist die Ladeinfrastruktur noch ein Knackpunkt", betonte er, "aber die bestehenden Pkw-Ladestationen reichen meist aus, um die E-Trucks während der notwendigen Ruhepausen aufzuladen." Ein wichtiges Thema, das wir besprochen haben, ist die Frage, ob wir wirklich Megawatt-Charging benötigen oder ob die bestehenden Ladelösungen ausreichen. Tobias ist überzeugt, dass das Megawatt-Charging nicht zwingend notwendig ist: "Die aktuellen 400 kW CCS-Lader können schon 80 Prozent des Fernverkehrs abdecken." Er sieht jedoch auch, dass in bestimmten Fällen, wie im Mehrschichtbetrieb oder bei Doppelfahrer-Besetzungen, Megawatt-Lader sinnvoll sein könnten. Interessant ist auch seine Einschätzung zur Akzeptanz von Elektro-Lkw in der Branche. "Man hat wenige, die komplett kontra sind", erklärte Tobias. Viele seien offen und neugierig, andere noch skeptisch. "Es ist wichtig, den Dialog zu suchen und aufzuklären." Die Wirtschaftlichkeit spielt dabei eine große Rolle, da viele Speditionen erkennen, dass Elektro-Lkw aufgrund der niedrigeren Betriebskosten und Mautbefreiung heute schon sinnvoll sind. Die Spedition, bei der Tobias arbeitet, zeigt, wie es gehen kann: Mit einem eigenen Ladepark, der durch eine PV-Anlage und Batteriespeicher unterstützt wird, hat sie die Grundlage für eine elektrische Zukunft geschaffen. Tobias sieht das als Blaupause für andere Unternehmen und hofft, dass viele diesem Beispiel folgen. Zum Schluss gibt Tobias noch einen Einblick in seinen YouTube-Kanal, wo er seine Erfahrungen teilt und den Alltag eines Elektrotruckers dokumentiert. "Ich wollte von Anfang an die Kamera dabeihaben, um die Realität zu zeigen – die Herausforderungen, aber auch die Erfolge." Seine Videos finden großen Anklang, weil sie authentisch sind und zeigen, dass die elektrische Zukunft im Transportwesen schon heute beginnt. Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen! Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge
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Sep 1, 2024 • 29min

Christoph Strecker: Ionity bleibt auf Expansionskurs

Im Gespräch mit Christoph Strecker, Country-Manager D-A-CH Region Christoph Strecker, seit 2017 bei Ionity und verantwortlich für den Aufbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz, war im EAN-Podcast zu Gast. Dabei hat er einen umfassenden Einblick in die Entwicklung und Zukunftspläne von Ionity zugelassen. Ionity wurde 2017 von BMW, Mercedes, Volkswagen (mit Audi und Porsche) sowie Ford gegründet, um ein flächendeckendes Schnellladenetz in Europa aufzubauen. Das ursprüngliche Ziel von 400 Standorten bis 2020 wurde 2021 erreicht. Heute verfügt Ionity über 658 Standorte in 24 Ländern und beschäftigt über 240 Mitarbeiter aus 39 Nationen. Von Anfang an hat sich Ionity auf 350-Kilowatt-Ladesäulen entlang von Hauptverkehrsachsen und Autobahnen konzentriert, mit mindestens vier Ladepunkten pro Standort. Christoph betont die kontinuierliche Auslastung dieser Standorte, was sie von saisonalen Schwankungen unabhängiger macht. Er erkennt jedoch, dass die Ladeinfrastruktur in den letzten Jahren schneller gewachsen ist als der E-Automarkt, insbesondere in Deutschland. Trotzdem hält Ionity an ihren Ausbauzielen fest und plant, das Netzwerk weiter auszubauen. Das Unternehmen bezieht seine Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Wasserkraft aus Norwegen, Schweden und Deutschland und arbeitet mit Herkunftsnachweisen, um sicherzustellen, dass der Strom tatsächlich aus diesen Quellen stammt. Christoph erklärt, dass sie sogar an einem Standort in Lovosice, bei Prag, direkt an ein örtliches Wasserkraftwerk angeschlossen sind. Die Preismodelle von Ionity wurden angepasst, um den Kunden preisliche Vorteile zu bieten. So wurden die Ad-hoc-Ladetarife in Deutschland gesenkt und zwei neue Tarife, Passport Motion und Passport Power, eingeführt, die besonders für regelmäßige Nutzer:innen attraktiv sind. Diese Tarife sind monatlich kündbar, was sie auch für Urlauber interessant macht. Christoph erwähnt, dass einige Ionity-Ladestationen auch von Elektro-LKWs genutzt werden, obwohl die meisten Standorte nicht dafür ausgelegt sind. Ein weiteres Thema sind die Herausforderungen durch Bürokratie und Netzanschlussprozesse, die den Ausbau der Infrastruktur verzögern können. Dennoch plant Ionity, das Tempo des Ausbaus beizubehalten und sich auf Kernmärkte sowie städtische Bereiche zu konzentrieren. Dynamisches Pricing und Blockiergebühren sind zukünftige Überlegungen, um die Auslastung zu steuern und die Effizienz zu verbessern. Christoph betont, dass das Ziel von Ionity weiterhin schnelles Wachstum ist und sie daran arbeiten, die Kundenbedürfnisse bestmöglich zu erfüllen. Hier könnten auch Batteriespeicher künftig eine Rolle spielen. Mehr dazu direkt im Podcast, oder im nachfolgenden Transkript der Folge. Shownotes: Webseite von Elektroauto-News.net Archiv des Podcast Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

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