

Elektroauto News: Podcast über Elektromobilität
Elektroauto-News.net
Elektroauto-News.net wartet immer sonntags, pünktlich zum Ende der Woche, mit aktuellen Entwicklungen, Diskussionen, Interviews und teils exklusiven Einblicken aus der Welt der Elektromobilität auf.
Elektroautos, Plug-In-Hybride und Hybridfahrzeuge stehen hierbei im Fokus. Dabei ist es gänzlich egal, ob es sich um Volumenmodelle großer Hersteller handelt oder durchdachte E-Fahrzeuge neu aufkommender Start-Ups.
Mit unserem Podcast möchten wir einen möglichst umfangreichen Überblick über die Welt der Elektromobilität ermöglichen. Sei ein Teil der Reise.
Elektroautos, Plug-In-Hybride und Hybridfahrzeuge stehen hierbei im Fokus. Dabei ist es gänzlich egal, ob es sich um Volumenmodelle großer Hersteller handelt oder durchdachte E-Fahrzeuge neu aufkommender Start-Ups.
Mit unserem Podcast möchten wir einen möglichst umfangreichen Überblick über die Welt der Elektromobilität ermöglichen. Sei ein Teil der Reise.
Episodes
Mentioned books

Nov 7, 2024 • 28min
Nachhaltigkeit bei SQM: Mehr Lithium mit weniger Ressourcen
Im Gespräch mit Denise Kirschner, Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten bei SQM
In der aktuellen Podcastfolge hatte ich das Vergnügen, erneut mit Denise Kirschner zu sprechen, die bei SQM in Chile als Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten tätig ist. SQM gehört zu den weltweit führenden Lithiumproduzenten und spielt eine Schlüsselrolle für die Elektromobilität und die Energiewende. Das Unternehmen engagiert sich stark im Bereich der Nachhaltigkeit und verfolgt eine langfristige Strategie, die Produktionskapazitäten zu steigern und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren – ein Thema, das wir in dieser Folge genauer beleuchtet haben.
Zu Beginn des Gesprächs erklärte Denise die Bedeutung der kürzlich verabschiedeten nationalen Lithiumstrategie Chiles, die die Rolle des Staates in der Lithiumproduktion stärken soll. Entgegen mancher Annahmen handle es sich jedoch nicht um eine Nationalisierung. „Schon heute betreiben die beiden derzeit in Chile produzierenden Unternehmen, SQM und Albemarle, ihre Anlagen im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft“, stellte Denise klar. Die neue Strategie sieht vor, diese Kooperationen weiter auszubauen. Als Folge daraus ist SQM eine Partnerschaft mit Codelco eingegangen, dem staatlichen Kupferunternehmen, das ab 2025 mit einer Mehrheit von 50 Prozent plus einer Aktie ins Lithiumgeschäft einsteigt. Diese Zusammenarbeit verschafft SQM Planungssicherheit bis ins Jahr 2060 und ermöglicht dem Unternehmen, weiter in innovative und nachhaltige Produktionsmethoden zu investieren.
Ressourceneffizienz als Kern der Nachhaltigkeitsstrategie
Ein wesentlicher Pfeiler der Nachhaltigkeitsstrategie von SQM ist die kontinuierliche Verbesserung der Ressourceneffizienz. Denise erklärte, dass das Unternehmen heute bereits rund 30 Prozent weniger Sole und 50 Prozent weniger Wasser als behördlich vorgeschrieben verwendet, obwohl die Produktionskapazität in den letzten fünf Jahren vervierfacht wurde. „Unser Ziel ist es, die Soleextraktion bis 2028 auf 50 Prozent zu senken“, betonte sie. Möglich macht das der Einsatz modernster Technologien und eine immer effizientere Nutzung der Ressourcen. Ein Beispiel ist die Direkte Lithiumextraktion (DLE), eine Methode, die SQM seit mehreren Jahren studiert. DLE soll es ermöglichen, das Lithium selektiv aus der Sole zu extrahieren. „Wir haben über 70 verschiedene DLE-Technologien evaluiert und verschiedene Ansätze in einem Pilotzentrum direkt im Salar de Atacama getestet“, erzählte Denise stolz. Direkt investiert hat das Unternehmen bisher in die Technologie des französischen Unternehmens Adionics.
Auch in ihrem Risikokapitalfonds und Accelerator-Programm zeigt sich die Innovationskraft von SQM, das Start-ups in den Bereichen Lithium- und Batterie-Recycling, Wasser und Elektromobilität unterstützt. „Unsere durchschnittliche Investitionssumme liegt bei etwa drei Millionen US-Dollar pro Start-up“, erklärte Denise. So ist auch Deutschland im Accelerator-Programm mit zwei Startups zu den Themen Batterie-Recycling und Ladeinfrastruktur vertreten. Recyceltes Lithium sieht SQM nicht als Konkurrenz, sondern als wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. „Eine Lithium-Ionen-Batterie kann wiederverwendet und anschließend recycelt werden“, erklärte sie und betonte, dass dabei nicht nur Lithium, sondern auch weitere wertvolle Materialien wie Nickel und Kobalt zurückgewonnen werden könnten.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von SQM ist die Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden. Denise betonte, dass die Interessen der verschiedenen Gemeinden oft unterschiedlich seien und daher ein kontinuierlicher Dialog notwendig ist. „Unser Team, das direkt im Norden Chiles lebt und arbeitet, pflegt den Kontakt zu den Gemeinden und schafft Vertrauen“, sagte sie. Die Unterstützung reicht von Projekten in den Bereichen Gesundheit und Bildung bis hin zu Infrastrukturmaßnahmen und kulturellen Initiativen. Ein besonders interessantes Projekt ist das gemeinsame Umweltmonitoring, bei dem die Gemeinden aktiv in den Prozess eingebunden werden. „Gemeindemitglieder begleiten unsere Mitarbeiter bei der Datensammlung an den Kontrollpunkten im Salar de Atacama und können so direkt an den Prozessen teilnehmen“, erklärte Denise. Durch solche Maßnahmen schafft SQM Transparenz über wichtige Messwerte, wie etwa den Soleverbrauch.
Transparenz als Basis für Vertrauen
Abschließend betonte Denise die Bedeutung von Transparenz für SQM, um Vertrauen aufzubauen und die oft komplexen, technischen Themen rund um Nachhaltigkeit für die Öffentlichkeit verständlich zu machen. „Wir sind stets bemüht, die Prozesse offen zu legen und Besuchern die Möglichkeit zu geben, unsere Produktionsanlagen vor Ort zu besichtigen“, sagte sie. Mit diesem Engagement für Nachhaltigkeit und Dialog zeigt das Unternehmen, wie sich wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung vereinen lassen. Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt in das Gespräch mit Denise eintauchen und noch mehr über die Projekte von SQM erfahren.
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

Nov 3, 2024 • 22min
Roberto Diesel: Warum die E-Mobilität keine teure Wette ist
Im Gespräch mit Roberto Diesel, Vice President Energy System and Drivetrain EDAG Group
In dieser Podcast-Folge spreche ich mit Roberto Diesel, Vice President Energy System and Drivetrain bei der EDAG Group, über die Herausforderungen und Chancen der Elektromobilität. Roberto teilt seine über 20-jährige Erfahrung in der Automobilindustrie und erklärt, warum die Sektorenkopplung – die Verknüpfung von Mobilitäts- und Energiesektoren – entscheidend für den Erfolg der Elektromobilität ist.
Wir diskutieren, ob Nachhaltigkeit beim Antriebswechsel wirklich mehr kostet oder langfristig Vorteile bietet und welche Rolle die Politik und Automobilhersteller spielen sollten, um den Wandel zu erleichtern. Roberto erläutert auch, warum Elektromobilität nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich interessant sein kann, und welche technologischen Entwicklungen dazu beitragen, E-Autos für alle erschwinglicher zu machen.
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

Oct 27, 2024 • 22min
Helmut Kastler: Der Antrieb der Zukunft ist elektrisch
Im Gespräch mit Helmut Kastler, Mitgründer und CEO von Cable Sherpa
In unserer neuesten Podcast-Folge habe ich mich mit Helmut Kastler, Mitgründer und CEO von Cable Sherpa, zusammengesetzt, um über den Wandel vom Verbrenner zum Elektroauto zu sprechen und warum dieser Wandel vielleicht doch nicht so negativ ist, wie es oft in den Massenmedien dargestellt wird. Vor allem, wenn man eher Lösungs- statt Problemorientiert denkt. Klingt einfach, ist es nicht immer.
Helmut, der seit über 20 Jahren im Automobilsektor tätig ist und bereits umfangreiche Erfahrung in der Elektrifizierung und Hybridisierung von Fahrzeugen gesammelt hat, teilt seine Sicht auf die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Elektromobilität. Er hat eine beeindruckende Karriere hinter sich, die ihn von der Getriebeentwicklung über die Hochvoltintegration bis hin zur Mitgründung seines eigenen Start-ups Cable Sherpa geführt hat. Dabei war er weltweit unterwegs und konnte in den verschiedensten Märkten wertvolle Erfahrungen sammeln.
Eines der zentralen Themen unseres Gesprächs war die Polarisierung in den Medien, die häufig die Schwierigkeiten des Wandels zur Elektromobilität betont. Helmut ist jedoch überzeugt, dass „der Antrieb der Zukunft elektrisch ist“ und sieht die eigentliche Diskussion bei den Energiespeichern, also den Batterien und deren unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen, nicht mehr beim Antrieb an sich. Während in Deutschland oft E-Fuels und Wasserstoff als Alternativen diskutiert werden, sieht Helmut diese eher in Bereichen wie der Luftfahrt und Landtechnik sinnvoll, wo es weniger Alternativen gibt.
Was die Entwicklung von E-Autos angeht, betont Helmut, dass es entscheidend ist, die Nutzer stärker einzubeziehen. „Wir müssen die Benutzer, die Fahrer:innen ein Stück weit mehr mit einbeziehen“, erklärt er. Es wird noch viel zu wenig getan, um die Ladeinfrastruktur und die mit dem E-Auto verbundenen Kosten für die Nutzer attraktiver zu gestalten. Statt nur den Listenpreis von E-Autos zu betrachten, wäre es aus seiner Sicht sinnvoll den Blick auf die Gesamtkosten transparent abzubilden. In der Praxis eher selten gelebt.
Sein Start-Up hingegen nimmt sich Herausforderungen beim Thema Laden an. Cable Sherpa hat eine Lösung entwickelt, die das Laden von Elektroautos komfortabler und sicherer macht: Ein Schwenkarm-System, das dafür sorgt, dass Ladekabel nicht mehr auf dem Boden liegen. „Das Kabel soll sauber geführt und sicher sein“, beschreibt Helmut das Konzept. Diese einfache, aber effektive Idee soll dazu beitragen, die Akzeptanz für E-Autos zu steigern, indem sie das Laden komfortabler und barrierefreier gestaltet. Der Name Cable Sherpa ist dabei kein Zufall: „Ein Sherpa ist ein Unterstützer, ein Lastenträger, der dem Benutzer die Belastung abnimmt“, erklärt er weiter.
Das Produkt, das ursprünglich aus einer persönlichen Erfahrung heraus entwickelt wurde, stößt mittlerweile auf großes Interesse – sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen, die ihre Flotten ausstatten wollen. Helmut sieht hier einen wachsenden Markt: „Wir bekommen mittlerweile bereits Anfragen aus dem gesamten europäischen Raum.“ Besonders in gewerblichen Anwendungen, wo Ordnung und Sicherheit oft weniger strikt eingehalten werden, bietet die Lösung von Cable Sherpa einen klaren Kostenvorteil, da sie Schäden und damit verbundene Reparaturkosten vermeiden kann.
Die Zukunft sieht Helmut klar elektrisch und ist überzeugt, dass dieser Wandel, trotz aller Herausforderungen, nur durch eine Kombination aus technologischer Innovation und einem Umdenken bei den Konsumenten erfolgreich sein kann. „Das Laden anstelle des Tankens passiert mehr oder weniger nebenbei und das ist perfekt“, fasst Helmut seine Vision zusammen. Nun aber genug der Vorworte lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen und mehr über Helmut Kastlers spannende Ansichten und Projekte erfahren!
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

6 snips
Oct 23, 2024 • 24min
E-Auto-Markt 2025: Mehr Zulassungen und Preissenkungen
Maximilian Huber, Managing Director von e-bility Consulting mit umfangreicher Erfahrung in der Automobilbranche, beleuchtet die aktuellen Entwicklungen im E-Automarkt. Er stellt fest, dass die Zulassungszahlen trotz Wegfall der Förderungen stabil geblieben sind. Besonders interessant ist seine Prognose für 2025: Zunehmende Zulassungen durch verschärfte CO₂-Flottenziele. Zudem diskutiert er die Herausforderungen der Ladeinfrastruktur, insbesondere in ländlichen Regionen, und die Bedeutung von E-SUVs im Kontext der sich wandelnden Kundenbedürfnisse.

Oct 20, 2024 • 27min
E-Mobilität: Veränderung findet im Kopf statt
Ein Gespräch mit Ralph Schmidt-Mixner, Unternehmensberater bei C•D•E Beratung
In der aktuellen Podcast-Folge habe ich mit Ralph Schmidt-Mixner, einem erfahrenen Unternehmensberater bei C•D•E Beratung, über die vielen Facetten der Elektromobilität gesprochen. Ralph ist seit über 40 Jahren im Automotive- und Leasingbereich tätig und kennt die Branche in- und auswendig. Im Gespräch ging es um die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Bereich der Elektromobilität, und es wurde schnell klar, dass Ralph nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr engagiert ist.
Ein zentrales Thema war die Frage, ob Elektromobilität tatsächlich die "eierlegende Wollmilchsau" ist, die alle Mobilitätsprobleme löst. Ralph brachte hier eine differenzierte Sichtweise ein. Er betonte, dass Elektromobilität aus energetischer Sicht die effizienteste Form der Energieumwandlung ist und somit in vielen Fällen die erste Wahl darstellen sollte. Gleichzeitig verwies er auf die großen Herausforderungen, die auf dem Weg zur flächendeckenden Nutzung von E-Autos noch bestehen. Dazu gehören vor allem die mangelnde Transparenz und Beratung durch die Hersteller und Autohäuser, die oft unzureichend auf die Bedürfnisse der Kund:innen eingehen.
Positiv hervorzuheben sind jedoch auch die Entwicklungen im Bereich der Ladeinfrastruktur. Ralph, der selbst einen Hyundai Ioniq 6 fährt, hat berichtet, dass seine jährliche Fahrleistung von 40.000 bis 60.000 km trotz fehlender privater Lademöglichkeiten problemlos zu bewältigen ist. Hier zeigt sich, dass die Ladeinfrastruktur, gerade durch zentrale Schnellladestationen und attraktive Tarife, immer besser wird. Besonders für Unternehmen sieht Ralph großes Potenzial, ihre Flotten auf Elektromobilität umzustellen - damit Geld zu sparen. Fördermöglichkeiten für Schnellladestationen gibt es bereits, und diese sind nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für Mittelständler eine interessante Option.
E-Mobilität als ein Baustein in einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept
Ralph betonte auch, dass es im Bereich der Elektromobilität nicht nur um die Fahrzeuge selbst geht, sondern um ein ganzheitliches Mobilitätskonzept. Dazu gehört die Entwicklung und Förderung von Ladeinfrastruktur, aber auch die Integration von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern, um den Eigenverbrauch zu maximieren - auch im Unternehmensumfeld. In seiner beratenden Funktion hilft er Unternehmen dabei, ihre Mobilitätsbedürfnisse umfassend zu analysieren und entsprechende Konzepte zu entwickeln. So soll die Betriebskostenstruktur verbessert und die CO₂-Bilanz optimiert werden. Dabei geht es nicht nur um die kurzfristigen Anschaffungskosten, sondern um eine langfristige Gesamtkostenbetrachtung (Total Cost of Ownership), die oft deutlich günstiger ist. Nicht nur im Unternehmensumfeld, wie er im Gespräch betont.
Für die Zukunft sieht Ralph einen klaren Bedarf an mehr Begeisterung und Leidenschaft für die Elektromobilität, sowohl bei den Herstellern als auch bei den Endkunden. Elektromobilität sollte nicht nur als notwendige Veränderung betrachtet werden, sondern als eine spannende und positive Entwicklung, die Freude bringt und neue Möglichkeiten eröffnet. Um das zu erreichen, plädiert er für eine bessere Kommunikation und innovative Modelle, die mehr Kunden für die Elektromobilität begeistern können. Ein Beispiel dafür sind spezielle Tarife oder Zusatzleistungen, die das Laden attraktiver und kostengünstiger machen. Am Ende ist er aber vor allem davon überzeugt, dass man über E-Mobilität nicht nur sprechen, sondern diese erleben sollte. Also los einsteigen. Oder zumindest mal zuhören, in der neuen EAN-Podcast-Folge.
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

Oct 13, 2024 • 32min
Vectura System: Multi-Energie-Strategie für Flotten
Im Gespräch mit Sébastien Berthebaud, Gründer und CEO von Vectura System
Sébastien Berthebaud, Gründer und CEO von Vectura System, erklärte in einem Gespräch, dass der Weg zur Dekarbonisierung der Logistik nicht durch eine Einheitslösung erreicht werden kann. Stattdessen setzt Vectura auf Multi-Energie-Logistikflotten. „Wir müssen technologieoffen sein und sagen, für welchen Bedarf nutze ich welche Energie, abhängig davon, wo ich sie nutze“, so Berthebaud. Die CO₂-Bilanz eines Fahrzeugs hänge stark von der regionalen Energiequelle ab, was maßgeschneiderte Strategien für jedes Land und jede spezifische Anwendung erforderlich mache.
Das deutsch-französische Unternehmen, mit Sitz in Nantes und Hamburg, bietet europäischen Logistikunternehmen innovative Lösungen zur Reduzierung der Auswirkungen ihrer Fahrzeugflotten. Mit einem zweistufigen Businessmodell und der auf digitalen Zwillingen basierenden SaaS-Plattform „eco4impact“ ermittelt Vectura System den optimalen Antriebs-Mix für Multi-Energie-Logistikflotten. Damit zeigt das Unternehmen den effizientesten Weg zur Dekarbonisierung und zur Erfüllung der EU-Vorgaben sowie ESG-Ziele für Verlader, Spediteure und Logistiker auf.
Es ermöglicht Unternehmen, verschiedene Szenarien durchzuspielen, die CO₂-Emissionen und Kosten unterschiedlicher Energiequellen zu vergleichen und so die optimale Strategie für ihre Flotte zu entwickeln. „Unser Ziel ist es, den besten Kompromiss anzubieten – CO₂-Reduzierung und Kosten müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen“, sagte Berthebaud. Dies sei besonders wichtig, da jede Firma unterschiedliche ESG- und Dekarbonisierungsstrategien verfolge.
Die Neutralität von Vectura System ist ein zentraler Punkt in Berthebauds Ausführungen. „Unser Ziel ist es, neutral zu bleiben und den besten Kompromiss anzubieten, das auf die spezifischen Bedürfnisse der Flottenmanager zugeschnitten ist“, erklärte er. Um diese Neutralität zu gewährleisten, arbeitet Vectura mit Universitäten und einem breiten Spektrum von Industriepartnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen auf fundierten Analysen basieren und regelmäßig überprüft werden.
Vectura System befindet sich derzeit in einer Beta-Testphase, in der das Tool „Eco4impact“ von ersten Kunden getestet wird. Das Unternehmen plant, die Plattform im Jahr 2025 vollständig auf den Markt zu bringen und einer breiteren Nutzerschaft zugänglich zu machen. „Wir haben bereits unsere erste Plattform, die läuft. Unser Ziel ist es, dass jedes Transportunternehmen und jeder Verlader das Tool nutzen kann, um seine Strategie zu entwickeln und zu verfeinern“, so Berthebaud.
Die Dekarbonisierung der Logistik ist ein komplexer und langfristiger Prozess. „Wir müssen jetzt anfangen, mit den Technologien, die uns zur Verfügung stehen“, betonte Berthebaud. Vectura System möchte Unternehmen dabei unterstützen, diese Herausforderung zu meistern, indem sie ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, um informierte, datenbasierte Entscheidungen zu treffen und ihre Flotten nachhaltig zu transformieren. Mehr Details und Insights, gibt's im Podcast mit ihm, also reinhören.
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

Oct 9, 2024 • 24min
SQM: Lithium für die Welt – Chiles Rolle im globalen Markt
Im Gespräch mit Denise Kirschner, Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten bei SQM
In meinem Gespräch mit Denise Kirschner, Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten bei SQM, hatten wir die Gelegenheit, tief in die Welt der Lithiumproduktion und ihre Bedeutung für die Elektromobilität einzutauchen. Denise, die gebürtig aus Berlin stammt und seit fünf Jahren in Chile lebt, ist seit zweieinhalb Jahren Teil des Teams von SQM, einem der führenden Lithiumproduzenten weltweit. Bereits zu Beginn unseres Gesprächs hob sie die Rolle des Unternehmens hervor: „Wir sind seit mittlerweile knapp 30 Jahren im Salar de Atacama im Norden von Chile tätig, wo wir Lithium und auch Kalium aus Sole fördern. Lithium war lange ein Nebenprodukt der Kaliumproduktion, aber in den letzten Jahren hat sich unser Fokus deutlich auf Lithium verlagert, da die Nachfrage für die Energiewende massiv gestiegen ist.“
Besonders spannend war, als sie über die Bedeutung von Lithium für die Energiewende sprach: „Die Lithium-Ionen-Batterie ist eine Schlüsseltechnologie, um die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu ermöglichen.“ In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch, dass der Bedarf an Lithium in den letzten Jahren stark gestiegen ist, da die weltweite Elektromobilität Fahrt aufnimmt. SQM hat sich in diesem dynamischen Markt als einer der Top-Produzenten weltweit positioniert und hält etwa 20 Prozent des globalen Marktanteils.
Ein zentraler Aspekt unseres Gesprächs war das Thema Nachhaltigkeit. Denise betonte, dass SQM großen Wert auf eine umweltfreundliche Produktion legt: „Unser Ziel ist es, der nachhaltigste Lithiumproduzent der Welt zu sein. Es gibt zahlreiche Analysen und Studien, die zeigen, dass unser Lithium aus dem Salar de Atacama einen der niedrigsten CO2- und Wasserfußabdrücke der gesamten Industrie hat.“ Diese Aussage untermauerte sie mit Verweisen auf unabhängige Bewertungen, wie die von Benchmark Minerals und Irma, die SQM als führend im Hinblick auf Nachhaltigkeit eingestuft haben.
Ein weiterer Höhepunkt war die Diskussion über die Herausforderungen der globalen Versorgung mit Lithium. „Die geologischen Reserven sind grundsätzlich vorhanden, aber der Abbau und die Entwicklung neuer Projekte dauern ihre Zeit,“ erklärte sie. Hinzu kommen regulatorische und wirtschaftliche Hürden, die solche Projekte beeinflussen können. Dennoch ist sie optimistisch, dass der weltweite Bedarf gedeckt werden kann: „Es werden stetig neue Lagerstätten entdeckt und erschlossen.“
Besonders interessant war ihre Einschätzung zur Rolle Chiles im globalen Lithium-Markt. Sie betonte, dass Chile als einer der größten Lithiumproduzenten eine zentrale Rolle spielt, vor allem aufgrund der lokalen Weiterverarbeitung des Rohstoffs: „Anders als in Australien, wo das Lithiumkonzentrat erst nach China verschifft wird, verarbeiten wir unser Lithium direkt hier in Chile zu Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid in Batteriequalität.“ Das gibt Chile einen enormen Wettbewerbsvorteil, wenn es um die Produktion von hochqualitativem Lithium geht.
Einen großen Teil des Gesprächs widmeten wir den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Chile. Unter Präsident Gabriel Boric wurde eine nationale Lithiumstrategie vorgestellt, die die staatliche Beteiligung an der Lithiumproduktion erhöhen soll. In diesem Kontext berichtete Denise von der Zusammenarbeit zwischen SQM und Codelco, Chiles staatlichem Kupferunternehmen: „Ab 2025 werden wir gemeinsam mit Codelco im Rahmen eines Joint Ventures den Betrieb im Salar de Atacama führen. Diese Partnerschaft sichert die Lithiumproduktion bis 2060.“
Interessant war auch ihre Sicht auf die Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland, die sie als sehr positiv einordnete: „Es gibt eine solide Grundlage und vertrauensvolle Beziehungen zwischen beiden Ländern, insbesondere im Bereich der nachhaltigen Rohstoffförderung.“ Sie hob hervor, dass Deutschland ein wichtiger Handelspartner für Chile sei und beide Länder bereits in gemeinsamen Forschungsprojekten, wie dem European Lithium Institute, eng zusammenarbeiten. Am Ende unseres Gesprächs teilte Denise noch persönliche Eindrücke von ihrer Arbeit und den deutsch-chilenischen Beziehungen. Besonders interessant fand ich ihre Schilderung eines Projekts, bei dem indigene Frauen aus der Atacama-Region nach Deutschland reisten, um sich über die Lithium-Wertschöpfungskette zu informieren. „Es war mir ein Herzensprojekt, diesen Frauen zu zeigen, wie unser Lithium in Elektrofahrzeugen verwendet wird und welche Rolle sie dabei spielen.“
Mit diesen umfassenden Einblicken schloss Denise unser Gespräch ab und versprach, in einer weiteren Podcast-Folge noch tiefer auf einige der Themen einzugehen. „Es gibt noch so viel zu besprechen, und ich freue mich, bald wieder dabei zu sein.“ Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt in das spannende Gespräch einsteigen!
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

Oct 6, 2024 • 34min
Peter Siegert, EnBW: "E-Mobilität heißt totale Veränderung"
Im Gespräch mit Peter Siegert, Manager E-Mobility B2B EnBW
In dieser Folge spreche ich mit Peter Siegert, Manager für E-Mobility im B2B-Bereich bei EnBW. Peter ist seit 2021 für den Vertrieb von Fuhrpark- und Flottenlösungen verantwortlich und bringt über zwölf Jahre Erfahrung in der E-Mobilitätsbranche mit. EnBW, als einer der größten Energieversorger Deutschlands, treibt die Elektromobilität aktiv voran und ist mit über 5000 öffentlichen Schnellladepunkten ein zentraler Akteur in diesem Bereich.
Wir diskutieren die unterschiedlichen Ladestrategien, die EnBW für Unternehmen entwickelt hat – vom Schnellladen unterwegs bis zu kostengünstigen Lösungen am Arbeitsplatz und zu Hause. Peter erklärt, wie EnBW Unternehmen dabei unterstützt, die Total Cost of Ownership (TCO) zu optimieren und den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Partnerschaft mit der österreichischen Firma Smartrix, die umfassende Lösungen für die Ladeinfrastruktur und das Flottenmanagement bietet.
Peter teilt seine Sicht auf die Herausforderungen bei der Elektrifizierung von Flotten und betont: „Elektromobilität heißt totale Veränderung.“ Diese Umstellung bringt Unsicherheiten mit sich, doch klare Kommunikation und transparente Beratung helfen, diese zu überwinden. Wir sprechen auch über die steigenden Kosten für Ladeinfrastruktur und Strompreise, die Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Peter erläutert, warum Preisanpassungen notwendig waren und wie EnBW weiterhin massiv in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert.
Trotz aller Herausforderungen sieht Peter die Zukunft der Elektromobilität positiv: „Die batterieelektrische Mobilität ist der beste Weg zur Dekarbonisierung des Verkehrs.“ EnBW setzt auf langfristige Strategien, starke Partnerschaften und nachhaltige Investitionen, um eine zentrale Rolle in der Elektromobilität zu spielen.
Hört rein und erfahrt, wie Unternehmen ihre Flotten nachhaltig und effizient elektrifizieren können!
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge

6 snips
Oct 2, 2024 • 21min
Tadus' vollelektrischer Traktor: Nachhaltigkeit auf dem Acker
Dr. Thaddäus Baier, Mitgründer und Geschäftsführer von Tadus, bringt einen faszinierenden Hintergrund aus Landwirtschaft und Luft- und Raumfahrt mit. Er erklärt, wie ihr vollelektrischer Traktor konventionelle Modelle ersetzen und gleichzeitig lokale Energiequellen nutzen kann. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Thema Energiemanagement, da der Traktor nicht nur als Arbeitsgerät, sondern als Teil des gesamten Hofes fungiert. Thaddäus diskutiert auch die Herausforderungen eines Startups im Agrarsektor und die Bedeutung nachhaltiger Energielösungen.

Sep 29, 2024 • 28min
Monceau Automobiles elektrifiziert Mercedes-Klassiker
Im Gespräch mit Roel Pollen, Geschäftsführer von Monceau Automobiles
In meiner jüngsten Podcast-Folge hatte ich die Gelegenheit, mit Roel Pollen, dem Geschäftsführer von Monceau Automobiles, über eine bemerkenswerte Nische im Automobilbereich zu sprechen: die Restaurierung und Elektrifizierung von Mercedes-Benz Klassikern. Monceau Automobiles, ein belgisches Unternehmen, hat sich auf diesen speziellen Markt spezialisiert und bietet einzigartige Umbauten für Modelle der Baureihen W111 und W107 an, die ursprünglich in den 1960er bis 1980er Jahren produziert wurden.
Roel Pollen, der selbst ein begeisterter Liebhaber von Mercedes-Benz ist, erklärte mir, wie es zur Gründung des Unternehmens kam. „Wir wollten der Brabus für elektrische Mercedes Klassiker werden,“ erzählte Roel, und das Unternehmen hat sich dieses Ziel ernsthaft auf die Fahne geschrieben. Von Anfang an lag der Fokus darauf, die besten elektrischen Umbauten für diese Fahrzeuge anzubieten. Dabei verlässt sich Monceau Automobiles nicht nur auf die Elektrifizierung, sondern auch auf eine umfassende Restaurierung, um die Qualität und den Charakter der originalen Autos zu bewahren.
Interessanterweise bietet Monceau zwei Optionen für ihre Kunden an: Zum einen können sie ihren eigenen Pkw zur Elektrifizierung bringen, oder das Unternehmen übernimmt die vollständige Restaurierung und den Umbau eines von ihnen beschafften Models. Dies ist ein intensiver Prozess, der etwa 12 bis 18 Monate dauert. „Jedes Auto, das wir in die Hände bekommen, wird komplett demontiert, restauriert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht,“ so Roel. Es wurde deutlich, dass Monceau Automobiles Wert auf jedes Detail legt, um den hohen Qualitätsstandards gerecht zu werden.
Technisch gesehen sind die umgebauten Autos äußerst beeindruckend. Roel erklärte mir, dass die Autos mit bis zu 80 Kilowatt DC laden können und eine Reichweite von etwa 250 Kilometern haben. „Uns war es wichtig, das Gewicht des Fahrzeugs nahe am Original zu halten und die Bauqualität mit der Mercedes-Benz Philosophie in Einklang zu bringen,“ betonte er. Trotz der modernen Technologie bleibt der ursprüngliche Charakter des Fahrzeugs erhalten – eine Philosophie, die das Unternehmen von Anfang an verfolgt hat.
Die Zielgruppe von Monceau Automobiles ist klar definiert: „Unsere typischen Kunden sind keine klassischen Petrolheads, sondern Menschen, die sich für alte Autos begeistern und zugleich umweltbewusst sind,“ erklärte Roel weiter. Diese Kunden schätzen nicht nur die Ästhetik und das Design der Oldtimer, sondern auch den nachhaltigen Ansatz, den das Unternehmen verfolgt. Mit einem Team von über zehn Mitarbeiter:innen und der kürzlichen Übernahme eines Software-Engineering-Büros, das für die Entwicklung der Steuerungssoftware verantwortlich ist, hat Monceau Automobiles nahezu alle Prozesse intern optimiert. „Die Preise für unsere Umbauten liegen zwischen 229.000 und 400.000 Euro aufwärts,“ fügte Roel hinzu und machte deutlich, dass diese einzigartigen E-Klassiker ihren Preis wert sind.
Für alle, die neugierig geworden sind: Monceau Automobiles war auch beim aktuellen E-Cannonball im September vertreten, wo Interessierte die Möglichkeit hatten, eines ihrer E-Oldtimer live zu erleben. Wenn du mehr erfahren willst, schaue im aktuellen Nachbericht des E-Cannonball vorbei oder noch besser höre in die aktuelle Podcast-Folge rein.
Shownotes:
Webseite von Elektroauto-News.net
Archiv des Podcast
Kostenfreier Newsletter von Elektroauto-News.net
Shownotes, Fotos und mehr zur aktuellen Podcast-Folge