Die Leichtigkeit der Kunst

Claudia Linzel
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Feb 8, 2021 • 57min

Yilmaz Dziewior: Andy Warhol Now

Ich habe über die social Media Kanäle des Podcasts eine Umfrage gestartet… „Was fällt euch spontan zu Andy Warhol ein?“ Eine erste und häufige Reaktion lautete: Marylin Monroe, eine weitere war: Jacqueline „Jackie“ Kennedy, eine dritte lautete: Campell‘s Tomatosoup, die vierte hieß: Studio 54, feiern und Muse, die fünfte ruft die Stones Zunge auf den Plan und die sechste wie letzte schrieb: queer, schüchtern, Einwanderer, Fabrik Vermutlich hat jeder sein eigenes kleines und auch irgendwie vertrautes Puzzleteilchen, welches er mit dem ikonischen Künstler Andy Warhol verbindet. Möglicherweise finden wir kollektive Überschneidungen und staunen immer wieder über Neuentdeckungen. Doch so richtig nahbar wirkt der Mann mit den mal silbernen und mal blauen Haaren nicht. Es scheint als sei er in all seinem Facettenreichtum entrückt, gar auch ein Stückchen fremd. Wir stecken in einer Zeit, in der Migration und gesellschaftliche Diversität eine immer größere Rolle spielen – daher möchten wir den Mensch und den Künstler Andy Warhol – der vermutlich unbewusst Vorbild für viele ist und war, näher kennenlernen. Wer ist das also, der größte amerikanische Künstler, mit den Wurzeln in den Karpaten. Was verbinden wir heute mit ihn und wie hat er uns geprägt? Das erfahren wir heute. Und zwar von keinem geringeren als Yilmaz Dziewior, Leiter des Museums Ludwig in Köln. Er gewährt uns Einblicke in das Leben und die Ausstellung Andy Warhol Now. Lieber Yilmaz, herzlichen Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst, um uns ein bisschen mehr in das schrille und melancholische Leben Andy Warhols zu begleiten. Lass uns ein Interview führen, in dem nebensächliche Banalitäten genauso willkommen sind, wie die informative Retrospektive und das ambivalente Lebensgefühl des Künstlers, der unsere bunte Gesellschaft immer noch prägt.    
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Jan 25, 2021 • 1h 14min

Dr. Dr. Thomas Rusche: Alte Meister vs Kunst der Gegenwart

Tatsächlich war ich im letzten halben Jahr sehr viel unterwegs und habe viel über Kunst erfahren. Ich habe erfahren, wie ich ein Bild kaufe, was ich bei einer Auktion wissen muss, habe zeitgenössische Künstler wie Maler, Zeichner und Fotografen kennengelernt und Kuratorengespräche geführt. Ich gebs zu, die Alten Meister sind noch ein wenig zu kurz gekommen. Doch eins nach dem anderen – ein Weg entsteht im Gehen. Ich frag mich manchmal, wie kann ich denn Alte Meister und zeitgenössische Kunst einen? Stehen die Kunstrichtungen in Konkurrenz oder gibt es eine Möglichkeit, einen Dialog aufzubauen? Und tatsächlich, habe ich eine wunderbar charismatische Persönlichkeit getroffen, die mir mit Sicherheit Antwort schenken wird. Mir gegenüber sitzt Dr. Dr. Thomas Rusche, Philosoph, Theologe, Unternehmer und vor allem mein „erster“ Kunstsammler. Vielleicht  wird sich mit dieser Episode auch der ein oder andere Jungsammler motiviert fühlen, wagemutig und mit Freude die eigene Sammlung zu erweitern. Denn sicherlich erhalten wir den ein oder anderen „Insider-Tipp“, eine Kunstsammlung aufzubauen. Vielleicht nicht direkt mit 4.000 Werken, doch peu a peu. Von Herzen Dank an das Auktionshaus VAN HAM, die dieses wunderbare Gespräch ermöglicht haben.  
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Jan 18, 2021 • 1h 23min

Mary Bauermeister: Jedes Schlechte birgt einen Schatz Teil 2

Das Gespräch mit Mary Bauermeister geht weiter. Doch es nimmt eine zarte Wendung. Statt gemeinsam mit ihrem Sohn Simon Stockhausen anekdotenreich über die Kunst der Vergangenheit zu sinnieren, lassen wir uns nun von Marys ethischem und anthropologischem Blick – immer noch gespickt mit humorvoll-liebenswürdigen Erinnerungen – verzaubern. Ihre klugen und zugewandten An- und Einsichten schenken Mut und Hoffnung, dass jede schwierige, gar schlechte Situation einen wundervollen und am Ende guttuenden Schatz birgt.  
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Jan 11, 2021 • 26min

Sandra Loebich: Keramik

Keramik – ist das Kunst oder Handwerk? Mit dieser polarisierenden Frage fallen wir direkt – fast wie der berühmte Elefant im Porzellanladen – in das Atelier von Sandra Loebich, eine von Leidenschaft und Neugier geprägte Keramikerin in München. Zum Glück geht nichts zu Bruch, sondern mit viel Empathie und in aller Ruhe erklärt uns Sandra, wie sie in liebevoller Detailarbeit Formen und Muster aus Porzellan herausarbeitet. Ihr Antrieb ist dabei ihre unermüdliche Suche nach neuen Techniken und der Realisationen ihrer Impulse. Die findet sie auf Reisen genauso wie vor der eigenen Haustür. Das kann mal die leuchtende Farbvielfalt Südafrikas, die beeindruckenden Vorbilder Australiens, die reduzierten Formen Japans oder die täglichen Muster der heimischen Blüten und Gräser sein. Sie experimentiert gerne mit den Werkstoffen Ton und Porzellan, ist dabei fasziniert von den großen und facettenreichen Gegenständen, die Ton ermöglicht und verliebt in die transluzente und filigrane Anmut des weißen Goldes. Es gibt Tage, da fühlt es sich wunderschön an, allein an neuen Ideen zu arbeiten und Sachen zu bauen, für die sie förmlich brennt. Dann gibt es Tage, da erfüllt es sie, so lange verträumt der kleinen Buche in ihrem Innenhof beim Blätterspiel zu zusehen bis sie von spontanem Kaffeebesuch – natürlich aus ihren selbst gefertigten Bechern – aus dem Gedankenfluss geholt wird. Sandra träumt davon, ihre Exponate eines Tages in Galerien auszustellen und in kleinen Manufaktur-bewussten Läden zu verkaufen. Ein Leben für die Industriedrehscheibe kann sie sich nicht vorstellen. Auch wenn das Keramikhandwerk längst den Staub der 80er Jahre abgelegt hat und mehr denn je floriert, ist es als One-Man-Show oft herausfordernd. Für Sandra steht fest, sie möchte als Keramikerin das Handwerk verstehen, um ihre Kunst entfalten zu können.
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Jan 11, 2021 • 38min

Dr. Eva Schurr, Sammlung Ludwig in Bamberg: Glanz des Barock

Unsere heutige Reise führt uns in den Süden Deutschlands. Genauer gesagt in das von der Regnitz umspülte, berühmte und wunderschöne Alte Rathaus in Bamberg. Es entpuppt sich als entzückendes Schatzkästchen barocker Kostbarkeiten. An einem besonders prunkvoll gedeckten Tisch – mit Duftgefäßen, einer Terrine in Truthahnform und einem Affenorchester,- dürfen wir Platz nehmen. Ich habe das Gefühl, als hätte ich eine Zeitreise in das kultivierte Leben des Barock unternommen. Mir gegenüber sitzt Dr. Eva Schurr, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Museen der Stadt Bamberg und Spezialistin für Porzellan und Fayence. Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Sammlung Ludwig in Bamberg“ findet im Alten Rathaus eine Sonderausstellung rund um die Tischkultur des 18. Jahrhunderts statt. Eine Tradition, die scheinbar ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Wir möchten von der genussvollen Leidenschaft für edles Porzellan früherer Zeiten vs. Heutiges schnell & spülmaschinentauglich angesteckt werden und werfen einen Blick auf einen Teil der 25 Geschichten von Sitten und Gebräuchen im 18. Jahrhundert, die zum Jubiläum präsentiert werden. Und ganz nebenbei sowie äußerst humorvoll erfahren wir auch, um was es sich bei einem Dröselkästchen und einem Bourdaloue handelt.
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Jan 4, 2021 • 1h 22min

Markus Eisenbeis, Van Ham: Zum 1., zum 2., zum 3.! VAN HAM!

Sehr spontan und voller Zuversicht trafen Markus Eisenbeis, Inhaber und Geschäftsführer des Auktionshaus VAN HAM, und ich aufeinander. Was für ein großes Glück, denn bisher hat die Unsicherheit der wenigen Erfahrung den Reiz des Nervenkitzels übertrumpft und mich von der Spannung des Mitbietens bei einer Auktion abgehalten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann war ich mir gar nicht bewusst, dass es Online-Auktionen gibt und wie unkompliziert diese ablaufen. Naja und dann ist da auch immer noch diese kleine Hemmung: Gibt es denn auch Werke, die für Sammler mit kleinerem Budget geeignet sind? Auf herzlich-kölsche Art sowie mit charmant-verpacktem Allgemeinwissen, Hintergrundinfos und Anekdoten führt uns Markus Eisenbeis durch die Auktionshallen und begeistert uns für das reizvolle Erlebnis: zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten.
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Dec 24, 2020 • 1h 35min

Yadegar Asisi: Achtsamkeit, Mut & Dankbarkeit

Yadegar Asisi eint Kunst und Architektur auf ganz besondere Weise: als Raumbildner und Zeichner, als Kultur- und Geschichtsvermittler und auch als Mann für das große Verstehen sowie für den Blick auf das Detail. Aber wie gelingt ihm dies? Auf monumentalen Panoramen präsentiert er historische Stadtansichten, faszinierende Naturerfahrungen und schicksalhaftes Zeitgeschehen. Dabei reisen wir 360° durch Berlin, Leipzig und Rouen. In dieser weihnachtlich-geprägten Episode geht es vor allem um seinen weitschweifigen, philosophischen Rundumblick über Achtsamkeit, Mut, Demut und vor allem Dankbarkeit.  
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Dec 19, 2020 • 1h 11min

Alexander Baumgarte: Ein Tag vor dem Winter

Unsere – so gerade noch – „vorwinterliche“ Kunstpodcast – Reihe führt uns nach Ostwestfalen – in die Stadt des herrlich aromatischen Vanilledufts und der einst emsigen Leineweber. Wir sind in Bielefeld. Unterhalb der Burg Sparrenberg und fußläufig von der Bielefelder Kunsthalle gelegen, befindet sich die Samuelis Baumgarte Galerie. Wir treffen uns mit dem Inhaber und Geschäftsführer Alexander Baumgarte und unterhalten uns mit ihm über das Leben und Wirken der Künstlerin Ruth Baumgarte, die empathisch Menschen in ihrem fragilen Dasein darstellte, sich präzise und künstlerisch mit sozialen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen auseinandersetzte und ihre zahlreichen Reiseerlebnisse in Afrika eindrücklich zu Papier brachte. Darüber hinaus zeigt er uns, welche wichtige Rolle Kunst für eine Unternehmenskultur mit Wohlfühlfaktor spielt. Natürlich nimmt er uns auch an die Hand und führt uns durch die von bedeutenden Expressionisten bespielte Ausstellung „Der Tag vor dem Winter“, dabei gewährt Alexander Baumgarte Einblicke in Werke von Emil Nolde und Gabriele Münter und schlägt eine spannende Brücke zu dem Wirken von Künstlerinnen in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts.  
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Dec 14, 2020 • 49min

Sascha Berretz: Memento Mori

Sascha Berretz, freischaffender Künstler aus Aachen mit einem Faible für Bauhausarchitektur und vielen amüsanten Anekdoten, die er mit warmer Stimme gerne preisgibt. Beispielsweise berichtet er mit charmanter Art über sein Kunststudium in den Niederlanden und resümiert ehrlich „Ich weiß, dass ich etwas sehr Prägendes mitgenommen habe: nämlich genau das, was ich nicht machen möchte.“ Auch erzählt er sehr lebendig von seiner ersten „wahrhaftigen Berührung“ mit einem Gemälde des alten Meisters Hieronymus Bosch – als damals 6-jähriger. Doch, wie genau diese „Begegnung“ ablief, müsst ihr selber hören. Nachhaltig inspiriert ist Sascha Berretz von der Poesie verlassener Architektur in Kombination mit der Macht der Natur, besonders prägend ist für den Künstler – und großen Fan Mies van der Rohes – die Biografie des Farnsworth House in Chicago. Einst als Wohnhaus geplant – steht es nun Synonym für die Metamorphose eines Hauses zu einer Skulptur. Den Einfluss von Natur auf Architektur beschreibt er als sein Hauptthema, dabei interessieren ihn mehr Formen als Farben. Möglicherweise ein Grund warum er vielschichtig in schwarz und weiß arbeitet. Beeinflusst ist er ebenfalls von den reduzierten Farbspektren japanischer Kunst.  
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Dec 9, 2020 • 1h 10min

Janine Mackenroth: WE LOVE WOMEN IN ART

In dieser Folge darf ich mich  mit Janine Mackenroth treffen, mit der gleich 2 Themengebiete zusammengeführt werden. Als noch recht junge Künstlerin hinterlässt sie mit dem längsten Wandgemälde Europas „District overflow“, bereits großformatige Spuren in ihrer Heimatstadt; zeitgleich hat sie sich auf Spurensuche bedeutender und leider auch fast vergessener deutscher Künstlerinnern gemacht, um ihnen ein beeindruckendes Denkmal gegen das Vergessen zu setzen. Mit diesem Podcast widmen wir uns nun der Frau, die zusammen mit ihrer Freundin und Co-Autorin Bianca Kennedy dafür sorgt, dass 100 Frauen aus Kunst und Kultur in dem Künstlerinnenverzeichnis mit dem bezeichnenden Titel „I love women in art“ zu finden sind. Mit dem bezeichnenden Titel I love women in art begrüße ich nun Janine Mackenroth, ein echtes Münchner Kindl, Co-Autorin des Buchs „I Love Women in Art“, Künstlerin des längsten zeitgenössischen Wandgemäldes in Europa mit dem Titel „District overflow“, Preisträgerin des Studio Sponsorships des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst 2020, der Prinzregent- Luitpold Stiftung 2019 und Rudolf Augstein Stiftung 2019 sowie mit Lesungen in der Pinakothek der Moderne in München und der Messe St Agnes in Berlin und einer Ausstellung in der Residency Unlimited in New York vertreten war. Es werden Fragen in den Raum geworfen, wer unsere ästhetische Erziehung prägt und ob künstlerische Qualität gleichwertig und auf Augenhöhe mit Werken von Männern betrachtet werden, ob Frauen nach einem Jahrhundert an Kunstakademien Deutschlands, künstlerisch auf gleichwertige Akzeptanz stoßen und in welchem Kontext Georg Baselitz mit der Erfindung einer Nail Polish Malmaschine steht.  

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