Die Leichtigkeit der Kunst

Claudia Linzel
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Dec 1, 2020 • 55min

Frauen in der Erinnerungskultur

Zurzeit sorgt eine spannende wie außerordentlich wichtige Kultur-Blogparade für Schlagzeilen. Die Blogparade mit dem vielversprechenden Namen #femaleheritage ist ein kooperatives Forschungsprojekt zum Kulturerbe und möchten Frauen in der Erinnerungskultur präsenter machen sowie das Bewusstsein für ihr Werk und ihr Wirken stärken. Initiiert wird die Blogparade von der Monacensia. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir ein weiteres Mal in das Münchner Literaturarchiv eingeladen wurden, um dieses bedeutende Kulturprojekt mit einem 5- teiligen Podcastspecial unter dem Titel #femaleheritage zu begleiten und somit unseren Teil dazu beitragen, dass die Spuren all dieser wunderbaren kulturprägenden Frauen wieder sichtbar oder besser: hörbar werden. Unser Auftakt-Gast des Specials ist Anke Büttner, sie ist seit dem 1. Januar 2019 Leiterin des Monacensia im Hildebrandhaus, dem literarischen Gedächtnis der Stadt München, und weist uns auf wunderbar anschauliche Weise und mit sanfter Stimme in das auf 5 Jahre angelegte Projekt gegen das Vergessen von Frauen in Kunst und Kultur ein.
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Nov 29, 2020 • 1h 4min

Dr. Alexandra Kolossa: Bon Voyage!

Heute reisen wir nach Aachen. Doch bei unserem Besuch in der Kaiserstadt stehen weder Dom noch leckere Printen in unserem Fokus – sondern wir möchten uns zusammen mit euch durch zeitgenössische Kunst treiben lassen. Und zwar im Ludwig Forum für Internationale Kunst. Hier findet bis zum 11.04.21 die Ausstellung „Bon Voyage! Reisen in der Kunst der Gegenwart“ statt. Unsere Reiseleitung heißt Dr. Alexandra Kolossa, sie ist die Kuratorin dieser nah- und fernweh geprägten Ausstellung. Timm Ulrichs Wegweiser gibt den Auftakt unseres Abenteuers. Den Eingang zu unserer Entdeckungstour finden wir dank der Hilfe von Christoph Mueller und seiner illustrierten Hommageaktion an Stanley Brouwn. Mit Mareike Foeckings anthropologischem Blick durch die Hasselblad reisen wir in das Silicon Valley. Ein strahlendes Panorama rund um die Welt erhalten wir durch Hiroyuki Masuyamas Arbeit,, wofür  er alle 20‘‘ auf einem Flug rund um die Welt  Fotos aufgenommen hat. Zurück im Ludwigforum angekommen, gewährt uns Stefan Sous mit einer aufgeklappten Stadtkarte den Blick auf Plan A, denn einen Plan B gibt es nicht. Doch der Weg ist noch lange nicht beendet. Denn wir werden vor die Frage gestellt, welche Kopfreisen möglich sind. Kann man beispielsweise auch Anti-Nomaden in die Ferne schicken? Wie ermöglicht Roman Ondak dies? Wie sieht eine Topografie der eigenen Emotionen aus? Gibt es beispielsweise ein Meer der ersten Orientierung? Stefan Huber kartographiert eine Antwort. Dann erreichen wir plötzlich eine Grenze – knallhart und fast schon schmerzhaft werden wir uns bewusst, was politisches Reisen bedeutet. Kann ein Stacheldrahtzaun menschenfreundlich sein? Dani Ploeger setzt dazu ein Zeichen. Unser Blick fällt auf am Boden liegende blaue Kleidung. Die Installation von Kader Attia trägt den Namen La Mer Morte. An dieser Stelle wird es ruhig und es bedarf keiner weiteren Erklärung. Das Ende des politischen Reisens weist uns ein kahl-geschmirgelter Globus. Am Grunde des Werkes liegen die restlichen Flocken der nun grenzenlosen Weltkugel Julians Charrières. Was bleibt, ist nichts. Wie kann man den Blick auf die Ressourcen also wahren? Ein Beispiel dafür setzt die Künstlerin auf ihrer Forscherreise indem sie den Rhein von Bonn nach Köln entlang taucht. So langsam erreichen wir tatsächlich das Ende unserer Reise durch die Kunst der Gegenwart. Mit Tim Ullrichs Augenzwinkern gelangen wir nach 40.000 km zum The End. Liebe Alexandra, an deiner Seite habe ich mich trotz aller Irrungen und Wirrungen sehr sicher gefühlt – und habe festgestellt, dass ein Reisen fern der geplanten Route für facettenreiche Wiederkehr sorgt. Liebe Zuhörer*Innen – kommt mit auf die Reise in die Kunst der Gegenwart!  
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Nov 15, 2020 • 1h 12min

Raffaela Zerilli, König Galerie: Wie kaufe ich ein Bild?

Neulich war ich in einer Galerie und habe dort ein Bild entdeckt, dass mir ziemlich gut gefallen hat. Ich wollte es gerne kaufen – doch ich wusste gar nicht wie. So muss sich wohl der Ochs vorm Berg gefühlt haben. Tatsächlich bemerkte ich, zwischen all den sehr informiert wirkenden Menschen, dass ich die ein oder andere Berührungsangst in mir trage, sollte ich mich als unwissender Neusammler outen, oder wirke ich dann wie eine kleine Dillgurke? Ich hab mir ein Herz gefasst und bin auf eine sehr aufgeschlossen wirkende Mitarbeiterin zugegangen. Das war Raffaela Zerilli, Direktorin der König Galerie in Berlin. Schmunzelnd habe ich ihr von meiner kleinen Schwellenangst erzählt, die mich beinahe davon abhielt, ein wirklich schönes Werk zu kaufen. Sie hat mich sehr einfühlsam an die Hand genommen und mich in all meinen Fragezeichen abgeholt. Abschließend habe mich nicht klein und unerfahren gefühlt, sondern um ein wunderbares Gespräch und viele Ansichten reicher. Möglicherweise kennt der ein oder andere unter uns diese Herausforderung ebenfalls – zumindest im sehr kleinen:-). Wie ist das, wenn ich eine Galerie betrete – muss ich etwas kaufen, darf ich mich mit all meinen Fragezeichen öffnen, hat eine Galerie gar einen kunstvermittelnden Auftrag und was gehört noch alles zu der Tätigkeit in einer Galerie? Mit all den Fragen bin ich erneut zu Raffaela gefahren und sie hat auf sehr herzliche und einfühlsame Weise Einblicke in ihr Leben als Direktorin der König Galerie gewährt. Die König Galerie widmet sich ganz und gar der zeitgenössischen Kunst in all ihren Facetten und mit all ihren Medien. So sehen wir im Hamburger Bahnhof die innen- und außenraumgreifende Installation von Katharina Grosse, in der Julia Stoschek Collection Videoinstallationen des Kanadiers Jeremy Shaw, Fotografien von Annette Kelm im Salon Berlin der Frieder Burda Stiftung und Werke von Karl Horst Hödicke im Palais Populär. Ganz aktuell arbeitet die König Galerie an einer Ausstellung mit Werken von Katharina Grosse im eigenen Haus. Oder besser in der eigenen Kirche. Die Galerie befindet sich in der Kirche St. Agnes, gebaut im Stil des 60er Jahre Brutalismus. Allein die Architektur des Gebäudes mit ihrer Betonskulptur und den Mauersteinen aus den von im 2.ten Weltkrieg zerstörten Wohnhäusern ist eine Reise wert. In unserem Podcast verrät Raffaela auch, wie sich das Gespür für einen Künstler entwickelt, es zu einer Zusammenarbeit kommt, welche Wichtigkeit der Zweitmarkt spielt und welche Werte einen Sammler beeinflussen können. Auf ihre charmant schweizerische Art gewährt uns Raffaela Zerilli Anekdoten und Einblicke in das Wirken der König Galerie.    
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Oct 16, 2020 • 29min

Raffaele Horstmann: Im Kosmos einer Serie

Der Kölner Fotografe Raffaele Horstmann ist fasziniert von dem Kosmos einer Serie. Dafür denkt er nicht ausschließlich im Motiv eines Bildes, sondern er fügt Dinge zusammen, die möglicherweise im ersten Augenblick gar nichts mit der reinen Fotografie zu tun haben. Ein Bild zu verändern, mit ihm zu spielen, ist wesentlicher Bestandteil seiner Art der gestaltenden Fotografie. Er erzählt mit seinen Werken Geschichten und konfrontiert den Betrachter mit seinen Aussagen. Diese können sehr sanft sein und im nächsten Moment mit Brutalität überraschen. Die Kraft seiner Bilder ist ansteckend und es scheint, als befinde man sich im angehaltenen Moment eines Theaterstücks. Ewig verweilt der Blick in einer Szene. Diesen fesselnden Moment erreicht Raffaele Horstmann durch das Transportieren seiner polarisierenden Emotionen. Und in diese weiht er uns während des Gesprächs ein.    
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Oct 12, 2020 • 1h 2min

Dieter Mammel: Du bist nicht allein

Wir sitzen im lichtdurchfluteten Berliner Atelier von Dieter Mammel. Ab und zu hören wir das Knarzen der geöffneten alten Fenster, doch das lenkt gar nicht ab von unserem Blick auf die wie durch Wassertropfen gemalten melancholischen Bilder. Dieter Mammel zieht uns mit seinen Werken in den Bann, sie sind geprägt durch Wasser. Nasse Tusche auf nasser Leinwand, Motive, die gerne das Wasser aufgreifen. Tiere mit fragendem Blick in vereister Landschaft, Menschen, die im Begriff sind, in Wasser einzutauchen und deren Körper von Wasser umspült werden. Wir fühlen uns, als dürfen wir für einen kurzen Moment Teil nehmen an dem Leben der portraitierten Person. Wir können förmlich den Kuss des Sees auf unserer Haut spüren. Ja, Wasser spielt für den Wassermann Mammel eine prägende Rolle. Prägend für Mammel sind vor allem zwei Persönlichkeiten: Sein Großvater, der ihn als Lehrmeister immer wieder aufgefordert hat, sein Talent zu verbessern – und die große Bildhauerin Louise Bourgeoise, die ihn ermuntert hat, die Türen für die Menschen in seinen Bildern zu öffnen. Auch die Tür des Ateliers öffnet sich im Moment der Aufnahme. Herein kommt Claudia Schick, die Lebensgefährtin Dieter Mammels. Sie schenkt uns – als besonderes Highlight – einen Einblick in das Leben an der Seite eines so unverkennbaren Künstlers. Ebenfalls ist die Tür zu seiner Frankfurter Ausstellung in der Galerie Hübner + Hübner „Du bist nicht allein“ geöffnet; und ja, nach diesem Gespräch haben wir das gute Gefühl: in der Gegenwart von Dieter Mammel fühlt man sich nicht allein, sondern sehr vertraut und verstanden.    
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Sep 28, 2020 • 57min

Max Westphal, Pinakothek der Moderne: Museum Digital

Im Café der Pinakothek der Moderne trifft Claudia auf Max Westphal, einem echten „Spezi“ für digitale Kulturvermittlung. Denn er arbeitet im Bereich der Kommunikation der bayerischen Staatsgemäldesammlungen und kümmert sich als interdisziplinärer Projektmanager um die digitale Strategie der Pinakothek. Liebevoll beschreibt Max sein Tätigkeitsfeld auch als Geschichtenerzähler für die social media Kanäle. Als studierter Kunsthistoriker und ausgebildeter Mediengestalter ist er angetrieben durch die Frage „Wie kann man die neuen Medien nutzen, um die Schätze, die weltweit in den Museen verstreut sind, zu den Menschen bringen?“. Er betrachtet social media als wertvolle Chance, um mit dem Publikum in Interaktion zu treten, Hintergrundeinblicke zu liefern und auch neue Blickwinkel zu gewinnen. Hört selbst, welche Einblicke Max hinter die Kulissen der digitalen Strategie der bayerischen Staatsgemäldesammlungen gewährt.    
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Sep 21, 2020 • 41min

Projektraumkunst

In dieser Episode sind Claudia und Rabea gemeinsam on Tour. Mit der Mission ein Projekt zu finden, in dem sich Performancekünstler, Fotografen, Zeichner, Drucker, Schneider, Lyriker und Naturelover unter einem Dach zusammenfinden und gegenseitig inspirieren. Fündig werden sie in Nettetal, einem idyllischen Ort in der Nähe der niederländischen Grenze. Hier verbirgt sich, umgeben von wunderschöner Natur, ein wahres künstlerisches Schmuckstück: das „Projektraumkunst“. Im Projektraumkunst findet jährlich das Künstlersymposium „Atelierprojekt“ statt; organisiert durch das Ehepaar Barbara und Klaus Schmitz-Becker. In dem alten und großzügigen Gebäude, in dem einst havarierte Gegenstände Platz fanden, haben die beiden ein Kleinod geschaffen, an dem sich Künstler aus ganz Deutschland und auch aus den Niederlanden treffen, um sich gegenseitig neue Räume der Kreativität zu zeigen und im Team einzigartiges schaffen. Was genau, steht an Tag 1 noch nicht fest. Klar ist, an Tag 10 sind alle gemeinsam von ihrem Schaffen beeindruckt. Die Herbergsmama und von der Verknüpfung aus Naturwissenschaft und Kunst geleitete Künstlerin Barbara Schmitz-Becker aus Nettetal, der Fotograf Raffaele Horstmann aus Köln, der Licht- und Performancekünstler Jan Philip Scheibe aus Hamburg und die facettenreiche Künstlerin Daniela Baumann aus Solingen sprechen mit uns über ihre Werke, ihren Antrieb, ihre Herausforderungen und die Erfahrung einzeln und doch im Team zu arbeiten. Des Weiteren sind in diesem Jahr während des Symposiums Atelierprojekt vertreten: Tatjana Basting aus Berlin, Dagmar Reichel aus Viersen, Elisabeth Brügger aus Höxter, Sandra van den Meulen aus den Niederlanden, Christian Paulsen aus Essen und natürlich auch Barbara und Klaus Schmitz-Becker.  
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Aug 17, 2020 • 41min

Sylvia Schütz, Monacensia: Erika Mann

Erika Mann, älteste Tochter von Thomas und Katia Mann. Wohlerzogen und Enfant Terrible zugleich, als Herzogparkbande der Schrecken im Münchner Bogenhausen des frühen 20sten Jahrhunderts. Mit Ach und Krach schaffte sie das „Sau-Kotz-Abitur“, zog mit ihrem jüngeren Bruder Klaus Mann in das Berlin der goldenen 20er Jahre. Mit ihrem weißen Ford Mustang, Bubikopf und Zigarette zählte sie sich zum Typus der „Neuen Frau“ und der tanzenden Generation. Als Rennfahrerin und Schauspielerin genoss sie die Zeit der Weimarer Republik. Erika Mann, stets vom Zeitgeschehen geprägt und unermüdliche Kämpferin ihrer Werte „Wahrheit, Ehre, Anstand, Freiheit und Toleranz“ entwickelte sich zur Kabarettistin, Kriegsreporterin und politischen Rednerin. Ihre Aussage „Beteiligt euch, es geht um eure Erde“ hat an Aktualität bis heute nicht verloren. Die Monacensia im Hildebrandhaus widmet sich mit der Ausstellung „Erika Mann. Kabarettistin – Kriegsreporterin – Politische Rednerin“ der fesselnden Biografie dieser außergewöhnlichen und kämpferischen Frau. Sylvia Schütz, begeisterte Co-Kuratorin, nimmt uns mit auf die Reise des leidenschaftlichen Lebens von Erika Mann.  
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Aug 2, 2020 • 48min

Eline van Dijk, LWL Museum für Kunst und Kultur: Woher kommst du?

Ganz ehrlich, wie oft habt ihr diese Frage schon jemandem gestellt, den ihr kennenlernen wolltet? Das ist doch eigentlich die perfekte Einstiegsfrage, um mit einem neuen Gegenüber unkompliziert Bekanntschaft zu schließen. Gleich in der Episode 1 klären wir die Frage Herkunft. Wir möchten Eline van Dijk und ihre Arbeit als Provenienzforscherin im LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster tiefer kennenlernen. Daher fragen wir sie gleich als erstes: Woher kommst du – und tatsächlich hat uns ihre Antwort im ersten Moment ein wenig überrascht. Das LWL Museum für Kunst und Kultur arbeitet seit 2018 aktiv an der Aufklärung der Werke aus der Galerie der Moderne. Vom 31. Juli 2020 – 10.Januar 2021 findet die Ausstellung „Eine Frage der Herkunft. Geschichten hinter den Bildern“ statt. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Forschungsarbeit? Sind Wissenschaft und Emotion an dieser Stelle immer zu trennen? Eline van Dijk schenkt uns auf unverwechselbar authentische, herzliche und informative Weise Einblicke in ihre detektivische Arbeit.    
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Aug 2, 2020 • 4min

Die Leichtigkeit der Kunst

Ein Kunstpodcast über Künstler, Ateliers, Ausstellungen, Museen, Musik, Bücher und Bühne. Regelmäßige, entspannte und nonchalante Gespräche mit Kuratoren, Galeristen, Künstlern und Experten. Der Podcast “die Leichtigkeit der Kunst” bringt dir regelmäßig unbefangene Kunstgespräche aus ganz Deutschland. Ich liebe es, die Kunst mit Achtsamkeit und Leichtigkeit zu betrachten und bin immer gespannt auf die Geschichte hinter den Werken. Im Podcast “die Leichtigkeit der Kunst” schnappe ich mir Experten, die informativ & intim sowie augenzwinkernd & aufschlussreich erklären können. Und zwar genau dort, wo sie am leichtesten zu finden sind: in Museen, Ausstellungen, Galerien, Werkstätten und vielleicht auch mal hinter der Bühne. Dort spreche ich mit meinen Gästen über die Frage der Herkunft, Passion & Leidenschaft sowie über Biografien aller Art. Findet hier eure Inspiration für eine Begegnung mit Kunst und Kultur.

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