

Fränkischer Talk
Andrea Pauly, Fränkischer Tag
"Fränkischer Talk" ist der Interview-Podcast aus Franken. Darin spricht die Journalistin und Podcasterin Andrea Pauly alle zwei Wochen etwa eine Stunde lang mit Menschen aus Franken, die eine spannende Biografie haben, die etwas besonderes erlebt haben, die außergewöhnliche Fähigkeiten haben, oder die das Leben in Franken ein bisschen besser oder interessanter machen.
Firmenchefinnen und Autoren, Künstler und Sportlerinnen, Musiker und Influencer, Prominente mit Wurzeln in Franken und Menschen von nebenan:
Sie alle können inspirierende, spannende und erstaunliche Geschichten erzählen.
Im Podcast geht es darum, wie die Gäste geworden sind, wer sie sind und wie sie auf ihre Erlebnisse blicken.
Alle zwei Wochen donnerstags gibt es eine neue Episode - überall dort, wo es Podcasts gibt und auf www.fraenkischertag.de/podcast.
"Fränkischer Talk" ist ein Podcast der Lokalen Medien der Mediengruppe Oberfranken und gehört zu den Marken Fränkischer Tag, Coburger Tageblatt, Bayerische Rundschau und Saale Zeitung.
Firmenchefinnen und Autoren, Künstler und Sportlerinnen, Musiker und Influencer, Prominente mit Wurzeln in Franken und Menschen von nebenan:
Sie alle können inspirierende, spannende und erstaunliche Geschichten erzählen.
Im Podcast geht es darum, wie die Gäste geworden sind, wer sie sind und wie sie auf ihre Erlebnisse blicken.
Alle zwei Wochen donnerstags gibt es eine neue Episode - überall dort, wo es Podcasts gibt und auf www.fraenkischertag.de/podcast.
"Fränkischer Talk" ist ein Podcast der Lokalen Medien der Mediengruppe Oberfranken und gehört zu den Marken Fränkischer Tag, Coburger Tageblatt, Bayerische Rundschau und Saale Zeitung.
Episodes
Mentioned books

Apr 17, 2025 • 1h 1min
John von Düffel, weißt Du, wer Du bist?
Der Autor und Dramaturg über das Schreiben, Schwimmen und die Sinnsuche
John von Düffel hat 18 Bücher geschrieben, darunter "Vom Wasser", "Beste Jahre" und "Houwelandt", zuletzt die Bände "Das Wenige und das Wesentliche" und "Ich möchte lieber nichts". Das Schreiben bezeichnet er als eine sehr einsame Tätigkeit. Als Dramaturg verbringt er außerdem seit vielen Jahren unzählige Stunden im Dunkel der Theatersäle, oft ohne Tageslicht.
In dieser Folge des "Fränkischen Talk" erzählt der Autor und Dramaturg, warum er sich für diese beiden Berufe entschieden hat, die im Widerspruch zu seiner Person zu stehen scheinen.
Er spricht über seine Liebe zum Theater, darüber, welche Aufgaben er künftig hat und wie er sich die Zukunft des Stadttheaters vorstellt. Und er erklärt, warum der neue Job als Intendant des E.T.A.-Hoffmann-Theaters in Bamberg eine neue Form der Verantwortung für ihn bedeutet: "Es gibt für mich jetzt keine Ausreden mehr", sagt er – und das finde er auch gut. Bamberg habe die Voraussetzung für ein großes Theaterpublikum. Wenn Bamberg keine Theaterstadt werde, liege es nicht am Publikum, sondern an ihm.
Im Podcast geht es um die Herausforderung, aktuell gleichzeitig mit der scheidenden Intendantin Sibylle Broll-Pape am Theater zu sein. Broll-Pape hatte um eine zweijährige Verlängerung gebeten, um die Corona-Jahre nachzuholen. Das wurde ihr nicht gestattet. Im Podcast beschreibt von Düffel, wie er die aktuelle Situation erlebt. Er habe "großes Verständnis für die schmerzhafte Situation und die Verletzung" der Noch-Intendantin und der Menschen, die mit dem Ende der Saison mit ihr das Theater verlassen.
Wie versteht er Theater? Was ist ein poetischer Raum? Wie sollen Menschen im Theater den Abend erleben? Warum ist sein Anfang in Bamberg wie ein Blind Date? Darüber spricht er im Podcast und beschreibt, wie er die Beziehung zwischen Intendanz und Publikum versteht. Er erklärt, warum er in Bamberg nicht in der "ersten Bundesliga" der Theater stehen will und warum das sogar besser für die Qualität sein soll.
Wie will er in Bamberg zurechtkommen als jemand, der den ganzen Tag über nichts isst und keinen Alkohol trinkt? Wie kann man zugleich Asket und Genießer sein, wie er es über sich sagt?
Und woher kommt seine außergewöhnliche Liebe zum Wasser?
John von Düffel erzählt, was mit ihm passiert, wenn er im Wasser ist. Er beschreibt die Polarität von Wasser als Element des Lebens, aber auch des Todes. Er erzählt davon, wie er bei minus 12 Grad in einem Potsdamer Kanal schwimmen ging und sich an einer Eisscholle das Gesicht aufritzte und dann blutüberströmt und verfroren nach Hause laufen musste.
Im Gespräch gehen Andrea Pauly und John von Düffel außerdem der Frage auf den Grund, warum so jemand wie er in dunklen Theatersälen und als Autor am Schreibtisch arbeitet, obwohl er im offenen Gewässer und draußen in der Landschaft am glücklichsten ist.
John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren und lebte schon als Kind und Jugendlicher mit seiner Familie in verschiedenen Ländern.
Er studierte Philosophie und wechselnde Nebenfächer in Stirling in Schottland und Freiburg im Breisgau und wurde bereits im Alter von 23 promoviert.
Seit 1993 ist er als Dramaturg tätig, unter anderem in Oldenburg, Basel und Hamburg. Von 2009 bis 2024 arbeitete er am Deutschen Theater Berlin. Mit seiner Frau und Tochter lebt er noch so lange in Potsdam, bis seine Tochter das Abitur hat. Danach will er mit seiner Frau nach Bamberg umziehen.

Apr 3, 2025 • 53min
Sibylle Broll-Pape, woher kommt Ihre Liebe für die Bühne?
Die Intendantin des E.T.A.-Hoffmann-Theaters über Kunst, Sexismus und Shitstorms
Als Kind sah sie ihr erstes Theaterstück, "Peterchens Mondfahrt", An diesem Tag wusste sie: Sie wollte ins Theater. Seitdem sind viele Jahre vergangen. Die Liebe zum Theater aber nicht.
Trotzdem studierte Sibylle Broll-Pape nach dem Abitur erstmal etwas "Vernünftiges": Mathematik, Informatik und Anglistik. Nach einem kurzen Abstecher in die Computerbranche machte sie ihren Kindheitswunsch dann wahr: In Bochum gründete sie 1991 das Prinz-Regent-Theater mit, das sie bis zu ihrem Wechsel nach Bamberg leitete.
Wie man Regie führt, hat sie sich selbst beigebracht: Sie verbrachte viel Zeit im Theater, schaute Stücke an, las viel. Und als Regisseurin an freien Theatern probierte sie sich aus, lernte und experimentierte. Damals habe sie noch "viel Mist gemacht", erinnert sie sich amüsiert an ihre Anfänge.
Seit zehn Jahren ist Sibylle Broll-Pape Intendantin des E.T.A.-Hoffmann-Theaters, des Bamberger Stadttheaters, und damit eine der prägenden Persönlichkeiten in der Bamberger Kulturlandschaft. In der aktuellen Folge des Podcasts "Fränkischer Talk" spricht sie über ihre Vergangenheit und ihre Zukunft, über das Beste am Theater-Machen und die schwierigsten Momente ihrer Intendanz.
In den zehn Spielzeiten hat sie nicht nur die Stücke ausgewählt, verantwortet und zahlreiche davon selbst inszeniert, sondern auch einige grundsätzliche Neuerungen am Theater bewirkt. Sie hat
den Anteil der Frauen im Ensemble auf 50 Prozent erhöht
die Gagen von Männern und Frauen angepasst
Menschen aus Syrien und der Ukraine eingestellt
zwei Vorführungen mit Gebärdensprache ermöglicht
Paten- und Partnerschaften mit Schulen geschlossen
günstige Last-Minute-Tickets für Schülerinnen und Studierende eingeführt
im Rahmen des Projekts "Kultur-Tafel" insgesamt 3600 Menschen einen Theaterabend ermöglicht, die es sich sonst nicht leisten könnten.
Als Intendantin ist Broll-Pape Künstlerische Leiterin, Regisseurin und Geschäftsführerin zugleich. "Es gibt Intendanten, die haben mit der Geschäftsführung nicht so viel zu tun. Es gab Momente, da hab ich sie beneidet", sagt sie amüsiert und verweist damit indirekt auf die Diskussionen ums Geld und die Vorwürfe, sie habe Zahlen geschönt. Aber dazu später mehr.
Andererseits habe ihr die kombinierte Aufgabe immer mehr Gestaltungsspielraum gegeben – deshalb habe sie diese Version lieber gemocht.
Künstlerisch hat sie in dieser Zeit einen Schwerpunkt auf zeitgenössische Werke mit hoher gesellschaftlicher Relevanz gelegt, auch wenn das nicht jeder und jedem gefiel: "Wir sind nicht dazu da, hier einfach Unterhaltung zu machen", sagt sie mit Überzeugung. Ein Stadttheater, das vom Geld der Stadt finanziert werde, habe die Aufgabe, sich – durchaus unterhaltend – mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen und das Publikum mit Fragen nach Hause zu schicken, Fragen über die Welt oder sich selbst. Was die Leute daraus machen, sei ihnen selbst überlassen.
Sie erklärt, warum ihr Preise, Auszeichnungen und Einladungen zu Gastspielen viel bedeuten und warum in Bamberg nach ihrem Gefühl nicht so wichtig ist, was die Theaterwelt außerhalb Frankens über das E.T.A.-Hoffmann-Theater denkt. Und sie erzählt, welche Stücke in ihrer Zeit die erfolgreichsten waren.
Eines davon war "Das weiße Rössl" – die einzige Operette, die unter ihrer Leitung in Bamberg gespielt wurde. Im Podcast verrät sie, warum es unter ihrer Intendanz keine Musikstücke in Bamberg gab – und warum die zuvor öfter gastierenden Ensembles aus Coburg oder Hof sogar sehr einverstanden damit waren, nicht mehr in Bamberg zu spielen.
Das perfekte Programm für die Bamberger? Das kann sie nicht beantworten: "Nach über 30 Jahren könnte ich nicht sagen, was bei einem Publikum ankommt und was nicht", sagt Broll-Pape. "Und das ist auch gut so, sonst wäre das ja alles so wahnsinnig berechenbar."
Im Gespräch blickt sie auf einen holprigen Start zurück. "Es ist nicht immer ganz einfach, als Frau in die etablierten Kreise reinzukommen", erinnert sie sich. "Männer, die alleine sind, werden sofort eingeladen." Allerdings betrachtet sie das mittlerweile mit Humor.
Ganz anders war das Ankommen in der Kulturszene: Mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia und den Bamberger Symphonikern sei der Kontakt von Anfang an hingegen sehr gut gewesen. Dafür sei sie dankbar.
Im Podcast geht es auch um das Jahr 2023, in dem sie nach einem Brief eines früheren Angestellten persönlich scharf angegriffen wurde, ihr eine schreckliche Führung und falsche Zahlen unterstellt wurden.
Sie schaut darauf zurück, abgeklärt, aber nicht ohne über die Verletzung und Enttäuschung zu sprechen. Kritik übt sie an ihrem Arbeitgeber, der Stadt Bamberg. Von ihren Vorgesetzten hätte sie sich mehr Unterstützung, mehr Verteidigung gewünscht, als es gegen sie ging. "Naja. Auch das bring mich jetzt nicht um."
In ihrer letzten Spielzeit stehen mit einem Teil von "Anthropolis", "Peer Gynt" und "Der große Gatsby" drei besondere Stücke auf dem Spielplan. Außerdem lädt das Theater zum "Tanz in den Mai" ein. Damit erfüllt sich Broll-Pape einen Wunsch: Schon lange wollte sie das machen, nie passten die Premierentermine dazu.
Die letzten Stücke sind große Aufgaben für Dramaturgie, Regie und Ensemble. "Wir wollten schon mit nem Paukenschlag gehen", schmunzelt sie im Gespräch. "Wir wollten uns nicht einfach verdünnisieren."
Ein paar griechische Tragödien, die hätte sie gern noch ausgerollt. Und es gibt ein Thema, das sie immer wieder geschoben hat, aber unbedingt noch machen wollte, weil es so wichtig in der Domstadt Bamberg ist: der Glauben.
Im "Fränkischen Talk" spricht sie darüber, wie sie die Anwesenheit ihres Nachfolgers am Haus wahrnimmt, und sie beide mit der Situation umgehen. Sie spricht über ihren Nachfolger John von Düffel und verrät, ob sie dem E.T.A.-Hoffmann-Theater als Zuschauerin erhalten bleibt,.
Nach dem Ende ihrer letzten Spielzeit in Bamberg geht Sibylle Broll-Pape zurück nach Bochum. Eine Zeitlang hatte sie überlegt, in Bamberg zu bleiben. Doch nach den Debatten um ihre Person vor zwei Jahren kam das nicht mehr in Frage. "Es ist die richtige Entscheidung wegzugehen, so sehr ich die Stadt mag."
In der nächsten Folge "Fränkischer Talk" ist Broll-Papes Nachfolger John von Düffel zu Gast. Die Episode erscheint am Donnerstag, 17. April 2025.

Mar 20, 2025 • 1h
Till Mayer, wie fotografiert man im Krieg?
Der Bamberger Fotograf und Reporter berichtet seit Jahren aus der Ukraine
Schon als Kind hat er Fotos aus den Weltkriegen betrachtet, auch die grauenhaftesten Fotos der Menschheitsgeschichte: die Bilder aus dem Konzentrationslager Auschwitz. Er wusste sehr früh, dass er den Krieg mit eigenen Augen sehen wollte. Dass er dokumentieren wollte, was in der Welt geschieht.
Und so schloss er sich mit nur 21 Jahren einem Hilfskonvoi nach Bosnien an. Mit der dort entstandenen Reportage samt Fotos bewarb sich der damalige Jung-Journalist beim Roten Kreuz, um über dessen Arbeit in Kriegs- und Krisengebieten zu berichten. Er flog nach Ruanda, das erste von zahlreichen afrikanischen Ländern, die er besuchte.
Seitdem hat er nicht aufgehört, in Kriegs- und Krisengebieten auf der ganzen Welt zu fotografieren und darüber zu schreiben. Er geht vor allem in die Regionen, wo die Krisen und Kriege in Vergessenheit zu geraten drohen. Im Lauf der Jahrzehnte fotografierte er unter anderem im Afghanistan, in Iran und Irak, im Kosovo, in Gaza und zahlreichen anderen Ländern.
Der Mensch soll in seinen Bildern die Würde behalten, sagt Mayer. Man soll von ihrer Stärke lernen können. Seine persönliche Grenze hat er unter anderem im Jahr 2000 erreicht. Bei einer Reise nach Äthiopien war es ihm nicht möglich, die verhungernden Menschen mit Würde oder Stärke zu portraitieren.
Vor seiner Linse gab es nur noch Elend.
Danach brauchte er ein Jahr Pause, bevor er wieder in Krisenregionen auf Reisen gehen konnte. Er konzentrierte sich weder auf vergessene Kriege – allerdings viel weiter weg als in Europa.
Nachdem ihn ukrainische Freunde 2016 gefragt hatten, warum er nicht über den Krieg in ihrem Land berichte, begann er, die Entwicklungen im Donbas langfristig zu begleiten.
Seit dem Beginn des Angriffskriegs ist die Dokumentation in der Ukraine sein Schwerpunkt.
Mittlerweile verbringt er zwei Wochen pro Monat dort. "In der Ukraine geht es nicht nur um den Krieg, den ich da festhalte, sondern auch um meine persönliche Freiheit", sagt Mayer. "Ich bin der festen Überzeugung: Wenn die Ukraine fällt, dann ist unser demokratisches liberales Europa, die Europäische Union, sehr stark gefährdet. Und das ist sie auch jetzt schon."
In diesem Podcast gibt er seine persönliche Einschätzung, was der Konflikt für Deutschland und Europa bedeutet. Und er malt düstere Szenarien an die Wand: Er hält es für völlig realistisch, dass Putin irgendwann auch Bomben auf Nürnberg werfen würde, wenn kein Schutzschild vorhanden ist.
Till Mayer erläutert, wie er für seine Reportagen so nah an Menschen herankommt. Er erinnert sich daran, wie er eine Mutter interviewte, deren Sohn erst Stunden zuvor gestorben war. "Das war für die Frau ein immenser Kraftakt." Dass diese Menschen mit ihm sprechen, gerade in solchen Situationen, sei ein großes Geschenk. Er erzählt, wovor er Angst hat. Er schildert, wie sich das Land immer mehr verändert, wie Straßen, Zugstrecken, Bahnhöfe, Supermärkte, Restaurants – ganze Städte mittlerweile nur noch aus Trümmern bestehen. Und er gibt Einblicke, wie seine außergewöhnliche Arbeit organisiert ist.
Übrigens: Der Fotograf im Raum, auf den sich Till Mayer im Gespräch bezieht, ist unser Producer Matthias Hoch, der ebenfalls Fotograf ist und selbst schon in Krisengebieten fotografiert hat.

Mar 14, 2025 • 52min
Ein Jahr Fränkischer Talk – Die Best-of-Folge
Von Überraschungen, Technik-Problemen und Lieblings-Momenten
Seit dem 14. März 2024 gibt es den "Fränkischen Talk". Zu Gast sind Frauen und Männer aus Franken mit spannenden Lebensgeschichten, außergewöhnlichen Hobbys oder Berufen und besonderen Fähigkeiten. Im „Fränkischen Talk“ erzählen diese Meschen aus ihrem Leben, von ihrer Kindheit oder von Momenten, die alles verändert haben.
Seit dem Start des Podcasts gab es 28 Folgen mit mehr als 32 Stunden Laufzeit. Produziert wird das Format vom Content-Development-Team des Fränkischen Tags in Bamberg, wo sich auch ein kleines Podcast-Studio für die Aufnahmen befindet.
Die Gäste haben alle eines gemeinsam: Sie haben einen Bezug zu Franken, stammen von hier oder leben hier. Im „Fränkischen Talk“ kommen sie in aller Ruhe zu Wort, können ausschweifend erzählen und ins Detail gehen. Oft werden die Gespräche sehr persönlich. Immer stehen die Menschen im Fokus: Was motiviert sie? Wie sind sie geworden, wer sie heute sind? Was macht ihr Leben besonders?
In einer Sonderfolge zum ersten Geburtstag blickt Podcast-Host Andrea Pauly auf besondere Momente aus dem ersten Jahr zurück. Es geht um die allererste Folge, die schon aufgezeichnet wurde, als der Titel des Formats noch gar nicht feststand. Es geht um kleine technische Schwierigkeiten und musikalische Überraschungen, um Künstliche Intelligenz, Alien-Entführungen, um Sterne-Gastronomie und Backen für Social Media.
Mal drehen sich die Gespräche um die Frage, warum das berühmte Schlenkerla erst beim dritten Glas richtig schmeckt, mal um die Familienpläne des ehemaligen Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick. Die Gäste und ihre Themen sind so unterschiedlich, wie sie nur sein könnten: Gedichte und Musik, Mikrochips unter der Haut und Magersucht bei Sportlerinnen, Krimis und historische Romane, und das Leben auf Theaterbühnen und vor der Fernsehkamera.
Insgesamt 27 Frauen und Männer saßen im vergangenen Jahr hinter dem „Fränkischer Talk“-Mikrofon: Autorinnen und Schauspieler, Köche und Bäcker, Influencerinnen und Social-Media-Stars, der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša und die Leiterin des Kinderhospizes „Sternenzelt“, Wissenschaftlerinnen und Wortkünstler sind nur einige von ihnen.
Alle Gäste aus dem ersten Jahr im Überblick:
Paul Maar, Sams-Autor
Ingalena Schömburg-Heuck aka Leni_Runner, Lauf-Influencerin
Markus Rudolf Axt, Intendant der Bamberger Symphoniker
Sabine Weyermann, Senior-Chefin der gleichnamigen Mälzerei und Bamberger Prominenz
Matthias Trum, Inhaber der Brauerei Heller und der Kult-Brauwirtschaft Schlenkerla
Jörn Glasenapp, Taylor-Swift-Forscher an der Uni Bamberg
Helmut Vorndran, Frankenkrimi-Autor
Ludwig Schick, Bischof Emeritus
Markus Barth, Comedian und Moderator “Kabarett aus Franken” im BR
Prof. Ute Schmid, KI-Koryphäe Uni Bamberg/ Direktorin des BaCAI
Beate Neumeister, Leiterin des Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt BA
Michael Jakob, Slam-Master und mehrfacher Poetry-Slam-Sieger
Max Kropf, Sandkerwa Urgestein
Chris Zagel, Innovations-Forscher an der Hochschule Coburg
Wilfried Hochholdinger, Bösewicht-Schauspieler (Tatort, Inglorious Basterds, Die Snobs)
Dieter Kellouche, Coburger, der unschuldig in Haft in den Vereinigten Arabischen Emiraten saß (Doppelfolge, Teil 1)
Dieter Kellouche (Doppelfolge, Teil 2)
Jakub Hrusa, Dirigent der Bamberger Symphoniker
Thomas Goger, Leiter der Cybercrime-Stelle Bayern
Nora Gomringer, Lyrikerin & Direktorin Künstlerhaus Villa Concordia
Stefan Eichner alias „Das Eich“, Mundart-Comedian und Asterixübersetzer
Eli Wasserscheid, „Tatort“-Kommissarin und Theater-Schauspielerin
Axel Schmitt, Brot-Sommelier und erster Fernseh- und Internetbäcker
Niklas Döbler, Deutschlands einziger Alien-Psychologe, Uni Bamberg
Cordula Pflaum, Flugkapitänin & Ausbilderin bei Lufthansa
2-Sterne-Koch Alexander Herrmann (Live)
Jan Liepold, Philosophie-Podcaster
Bestsellerautorin Tanja Kinkel
Musik in dieser Folge: "Heute ist Geburtstag", Kapelle Petra / Florida!!! , Taylor Swift, Florence + The Machine

Mar 6, 2025 • 1h 25min
Tanja Kinkel, wie schreibt man Bestseller?
Die Bamberger Ausnahme-Autorin über Recherche, Schreiben und ihren Erfolg
Schon während des Studiums schrieb sie ihren ersten erfolgreichen Roman "Wahnsinn, der das Herz zerfrisst", ihr drittes Werk "Die Puppenspieler" kam auf die Bestseller-Liste und wurde Jahre später verfilmt. Seitdem veröffentlicht sie ohne große Unterbrechungen ein Buch nach dem anderen: Tanja Kinkel gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen.
Sie hat zur Science-Fiction-Reihe "Perry Rhodan" beigetragen, Kinder- und Jugendbücher verfasst und einen Aspekt aus der Unendlichen Geschichte weitererzählt. Doch ihr Schwerpunkt ist ein anderer: Von ihren 31 Büchern sind 24 Historien-Romane, auch ihr neues Werk "Im Wind der Freiheit", das am selben Tag erscheint wie diese Episode des "Fränkischen Talks": am 6. März 2025.
Darin nimmt sie ihre Leserschaft mit ins Jahr 1848. Auch diesmal gibt es keinen direkten Bezug zu einem vorherigen Werk. Jedes ihrer Bücher ist eine neue Reise in eine andere Epoche, ein anderes Land. Kinkel springt zwischen den Zeiten hin und her: mal die Hexenverbrennung, mal die Gründung Roms, mal der deutsche Thronstreit zwischen Welfen und Staufern, mal der Kampf um die Macht in der Mongolei im 15. Jahrhundert.
Nur eines haben ihre Bücher gemeinsam: Sie basieren auf echten Menschen – oder auch Tieren.
In vielen Werken sind es weltberühmte Persönlichkeiten wie Elisabeth I., Lord Byron oder die Brüder Grimm. Aber es gibt auch die Unbekannten, die Randfiguren, über die sie in Recherchen stolpert.
Manchmal ist es nur ein Satz in einer einzigen Quelle, der sie zu einer Romanheldin inspiriert.
In dieser Folge erzählt die 55-Jährige ausführlich von ihrem künstlerischen Schaffen. Sie berichtet, wie sie Epochen und Persönlichkeiten auswählt, wie ihre Geschichten entstehen, wie sie sie strukturiert und wie sie vom fertigen Konzept ausgehend ans Schreiben geht. Sie berichtet davon, wie sie sich einigelt und den Kontakt zu Freunden und Familie auf ein Minimum reduziert, um konzentriert zu schreiben – nur unterbrochen von regelmäßigen Spaziergängen.
Und sie erklärt, warum sie keinesfalls in Bamberg an ihren Romanen arbeiten kann, sondern ausschließlich in ihren Wohnungen in München und am Tegernsee.
Sie erinnert sich, wie es war, ihre Geschichte verfilmt zu sehen und spricht offen über ihre Selbstzweifel, immer bevor ein neues Buch erscheint. Ihre Erfahrung zeigt: Manche Leser mögen das eine Buch sehr, das nächste aber gar nicht, sagt Kinke. "Aber es ist okay, nicht alle Bücher von einem Autoren zu mögen."
Für sie sei es wichtiger, ihrem eigenen Bedürfnis zu folgen, als strategisch zu denken: „Wenn man sich davon abhalten lässt, zu schreiben, wonach das Herz einen drängt, dann ist man als Autorin ohnehin im Inneren etwas abgestorben. Und das möchte ich nicht.“ Das Schreiben sei für sie etwas Quintessenzielles, so selbstverständlich wie das Atmen. "Es ist die Antwort auf die Frage 'Warum sind sie auf der Welt, Frau Kinkel?'“, sagt die Autorin.
Im Podcast spricht sie über ihre eigenen Lieblingsbücher, über Recherchen zu jüdischen Persönlichkeiten in ihrer Heimatstadt Bamberg und über den "Totentanz", der vor wenigen Monaten uraufgeführt wurde.
Einen besonderen Teil ihres Lebens nimmt das Spendenprojekt "Brot und Bücher" ein, das Tanja Kinkel schon 1992 mit Freunden und Familie gegründet hat.
Seitdem hat der Verein (teilweise in Zusammenarbeit mit dem BR-Projekt "Sternstunden" mehr als 6 Millionen Euro Spenden für Projekte in Deutschland und der ganzen Welt gesammelt, um Kindern einen Zugang zu Bildung und damit einer besseren Zukunft zu ermöglichen. Über ihre Erfahrungen, die Motivation und wie oft sie selbst in direktem Kontakt mit den Spendenempfängern steht, erzählt sie ebenfalls im Podcast.

Feb 20, 2025 • 59min
Jan Liepold, wie werden wir glücklich?
Der Coburger Autor und Podcaster über die ganz großen Fragen des Lebens
Es ist genau vier Jahre her, dass sich Jan Liepolds Leben komplett änderte.
Der erfolgreiche Geschäftsmann aus Gestungshausen im Coburger Land lebte auf der Überholspur, führte eine Agentur als Mitinhaber, hatte ein Haus bei München gekauft.
Dann kam der 11. Februar 2021. Ein kalter, sonniger Tag. Jan Liepold und seine Frau Dietke machten sich zu einem Spaziergang in ihrem Wohnort in der Nähe von München auf.
Eigentlich hatte seine Frau an diesem Morgen mit dem Auto wegfahren wollen. Aber weil die Tür zugefroren war, änderte sie spontan ihren Plan – der erste von mehreren Zufällen, die Jan Liepold das Leben retten sollten.
Unterwegs brach er ohne jede Vorwarnung leblos zusammen: plötzlicher Herzstillstand. Seine Frau verstand augenblicklich, dass es sich nicht nur einen Schwächeanfall handelte. "Sie hat sofort angefangen zu pumpen", sagt Liepold. Er hat keine Erinnerung an diese Minuten. Er weiß nur aus Erzählungen, was in der Zeit zwischen seinem Zusammenbruch und dem Aufwachen im Klinikum Großhadern geschah. In diesen Stunden hatte er wahnsinnig viel Glück. Ein zufällig vorbeilaufender Jogger, der sich mit Reanimation auskannte, ein mobiler Defibrillator in wenigen Minuten Entfernung: weitere Zufälle sorgten dafür, dass er ohne bleibende Schäden überlebte.
Der Beinahe-Tod war der Anlass für den Familienvater, sich zu fragen, wie er sein Leben ändern könnte.
Es sei sein Nachbar Dr. Albert Kitzler gewesen, der die große Veränderung dann auch wirklich angestoßen habe, sagt Jan Liepold. Denn Kitzler habe ihn motiviert, sich zu fragen, was er wirklich will. Früher Rechtsanwalt, dann Oscar-prämierter Filmproduzent, ist Albert Kitzler seit Jahren ein anerkannter Philosoph mit eigenem Tagungshaus.
Aus den Gesprächen der beiden über die großen Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Suche nach dem Glück entstand der Podcast "Der Pudel und der Kern". Darin nähern sich die beiden der praktischen Philosophie und machen sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten, die zum Teil Jahrtausende alt sind und bis heute helfen können.
Mittlerweile gibt es 140 Folgen, gemeinsam haben sie ein Buch veröffentlicht. Tausende Menschen hören Jan Liepold und Albert Kitzler jede Woche bei ihren Überlegungen zu. „Der Pudel und der Kern“ ist ein Podcast für Philosophie-Anfänger, es geht um Themen wie Demut, Angst oder auch ganz aktuelle Begriffe wie "Fomo" – die Angst, etwas zu verpassen.
Wie Jan Liepold es schaffte, seinen Job trotz Haus und Familie aufzugeben,
wie sich sein verändertes Leben auf die Beziehung zu seiner Frau und seinen beiden Söhnen auswirkte, ob er noch Angst vor dem Tod hat, und ob er heute glücklich ist – all das und mehr erzählt er in der aktuellen Episode "Fränkischer Talk".
Wir verlosen drei signierte Exemplare des Buchs "Der Pudel und der Kern" von Albert Kitzler und Jan Liepold. Für die Teilnahme am Gewinnspiel müsst Ihr nur die Antwort auf Jan Liepolds Frage im Podcast herausfinden und inklusive Name und postalischer Adresse an podcast@mgo-lokalemedien.de senden. Zu den Teilnahmebedingungen geht es hier.
Viel Glück!
Hier erfahrt Ihr mehr über "Der Pudel und der Kern".

Feb 6, 2025 • 1h 23min
Alexander Herrmann, warum teilst Du Deine Sterne und Deinen Erfolg?
Fränkischer Talk LIVE: Der Zwei-Sterne-Koch über Schicksalsschläge, seine Kindheit und die Gourmet-Küche
In Wirsberg im Posthotel führt er gemeinsam mit Tobias Bätz das Zwei-Sterne-Restaurant Aura mit dem Future-Lab Anima sowie das Bistro "Oma & Enkel". Dazu kommen das Imperial und das Fränk'ness sowie das Varieté-Zelt Palazzo in Nürnberg, und - was in der Aufzählung seiner Betriebe fast immer fehlt - der Kiosk im Waldschwimmbad in Wirsberg.
Er ist der König der Sprachnachrichten, ein Unternehmer ohne eigene Email-Adresse und wenn man ihm den Aufenthalt in einem Hotel gleich zu Beginn vergrätzen möchte, fragt man ihn, ob er eine angenehme Anreise hatte: Alexander Herrmann.
Der Spitzenkoch und Michelin-Sterne-Sammler war Premierengast im ersten "Fränkischer Talk LIVE", der am 1. Februar 2025 vor Publikum in den Räumen der Mediengruppe Oberfranken in Bamberg stattfand.
Diese Episode ist ein wenig anders als die bisherigen 25 Folgen "Fränkischer Talk". Denn erstmals hört man im Hintergrund Applaus oder lautes Lachen – und lustige Geschichten hatte Herrmann einige zu erzählen.
Im Gespräch mit Andrea Pauly erzählt er davon, wie er als Kind im heimischen Posthotel so viel Geld verdiente, dass er sich davon heimlich Rambo-Messer und Ninja-Wurfsterne kaufen konnte. Geschäftssinn hatte er schon damals: Das Trinkgeld der Schönen und Reichen während der Wagner-Festspiele steckte er ein, ohne jemandem davon zu erzählen, wie lukrativ das Schleppen der schweren Koffer für ihn war.
Die ersten Handgriffe lernte er in der heimischen Küche bei Jürgen Beyer, nach der Hotelfachschule in Oberbayern machte er die Ausbildung beim Rottner in Nürnberg, und wo auch sein Küchenchef Tobias Bätz gelernt hat. Weiter ging es in den "Schweizer Stuben" bei Familie Schmitt in Wertheim-Bettingen, dann im "Scholteshof" in Flandern, für ein paar Wochen zu Alfons Schuhbeck in München und danach ins "Glockenbach" bei Karl Ederer. Den Meisterkurs in Bayreuth schloss er als Jahrgangsbester ab.
1996 stieg er ins Familienunternehmen ein und machte sich nicht nur dort einen Namen, sondern auch im Fernsehen. Mit dem Kochduell bei Vox begann er im gleichen Jahr seine TV-Karriere, die er nach unzähligen Formaten und Sendungen heute vor allem mit "The Taste" fortführt. Warum er das Format so liebt und man ihn "nur mit einstweiliger Verfügung" aus dem Studio bekommen wird, erzählt er im Podcast. Und er zählt auf, welche Gerichte er sich in einem Acht-Gänge-Menü von Tim Raue und Tim Mälzer, Cornelia Poletto und Lea Linster, Johann Lafer und Frank Rosin, Roland Trettl und Stefan Marquard wünschen würde.
Bei aller guten Laune wird er im "Fränkischen Talk LIVE" ernst und persönlich. Er spricht über seine Kindheit ohne Eltern, über die Fehler, die dazu führten, dass es mit dem zweiten Stern lange nicht klappte, und über eine Entscheidung, die ihn bei seinen Kollegen nicht immer beliebt machte, weil er damit den Narzissmus von anderen bloßlegte.
Zum im Podcast erwähnten und kostenlosen Genuss-Newsletter "Feines aus Franken" mit Beiträgen von Joshi Osswald und anderen Genuss-Profis geht es hier.

Jan 30, 2025 • 1h 3min
Cordula Pflaum, warum gibt es so wenige Pilotinnen?
Kapitänin, Ausbilderin, Rekord-Fliegerin: eine Exotin im Flugbetrieb
"Es muss für die Kollegen schon komisch sein, mit einer Frau neben sich zu fliegen", sagte einmal ein Pilot zu ihr. "Das hat doch noch nie eine Frau gemacht" hieß es, als sie die Weiterbildung für Crew Resource Management, also in die Rolle der Ausbilderin, gehen wollte. Ihr wurde abgeraten: Die Piloten würden ihr ohnehin nicht zuhören.
Cordula Pflaum ließ sich von solchen Sätzen nie einschüchtern. Ganz im Gegenteil: Fast trotzig entschied sie immer wieder: jetzt erst recht!
Heute gehört sie zu den gerade mal zwei Prozent Flugkapitäninnen. In dieser Rolle ist sie Kommandantin über das gesamte Flugzeug und die ganze Crew. Sie ist eine von vier Ausbilderinnen bei der Lufthansa – und entgegen der Prognosen hören die Piloten ihr durchaus zu.
Sie hat einen Rekordstreckenflug auf die Falkland-Inseln unter besonderen Voraussetzungen absolviert. Und sie war unter 10.000 Bewerbern unter den letzten 30 für die Astronauten-Ausbildung bei der ESA.
Cordula Pflaum bezeichnet sich selbst als eine Exotin, die sie nie sein wollte. Dennoch ist sie es auch nach 34 Jahren als Pilotin noch heute: Es gab bisher keinen einzigen Flug, bei dem nicht mindestens ein Crew-Mitglied sagte, dass es zum ersten Mal mit einer Flugkapitänin fliege.
Über das Fliegen, ihren Arbeitsalltag, über Vorurteile und Karrieresprünge hat sie mit Hilfe von Heidi Friedrich ein Buch geschrieben: "Guten Tag, hier spricht Ihre Kapitänin". Drei signierte Exemplare verlosen wir im Podcast.
Wenn Ihr eins der drei signierten Bücher gewinnen möchtet, schickt die Antwort per Mail an podcast@mgo-lokalemedien.de.
Alle Infos zum Podcast und die Teilnahmebedingungen findet Ihr hier.
In der aktuellen Folge "Fränkischer Talk" spricht sie über die Faszination Fliegen, erlaubt Einblicke hinter die Kulissen, spricht über ihren Rekordflug und über die Auswirkungen von Flugzeugentführungen und Terroranschlägen auf sie und ihre Kollegen.
Die gebürtige Bremerin, die mit ihrem Mann in Hallstadt lebt, hat schon als Kind gewusst, dass sie ans Ruder eines Flugzeugs wollte. Sie ist den Weg dorthin sehr bewusst und gezielt gegangen. In allen Wartezeiten bereitete sie sich auf den Job vor, studierte ein paar Semester, absolvierte die Ausbildung zur Flugbegleiterin.
Später, als sie den nächsten Schritt zur Astronautin gehen wollte, überbrückte sie die Wartezeit bis zur Ausschreibung mit Russisch- und Tauchkursen.
Sie erreichte fast alle Ziele, wurde Pilotin, Flugkapitänin, Ausbilderin. Und sie wurde Mutter.
Neben den immer wieder geäußerten Zweifeln an ihren Fähigkeiten als Frau im beruflichen Umfeld gab es diesen Satz, den sie irgendwann einfach nicht mehr hören konnte: "Und wie machst Du es mit den Kindern?"
Dieses Thema beschäftigt sie bis heute so sehr, dass sie ihm ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet hat. Denn ihre männlichen Kollegen fragte niemand, wie sie Elternschaft und Beruf unter einen Hut bekamen. Sie ärgerte sich. Und irgendwann fragte sie zurück: "Wie war die Frage nochmal?" – was zumindest für Verwirrung beim Gegenüber sorgte.
Im Podcast erzählt sie, dass nicht nur sie unter männlichen Kollegen die Ausnahme war, sondern auch ihr Mann auffiel, wenn er die Kinder zum Schwimmen begleitete oder der einzige Vater auf dem Spielplatz war. Denn vor 15, 20 Jahren war die Erziehungsrealität noch eine andere als heute.
Ihr Mann war der erste Polizist beim Spezialeinsatzkommando (SEK), der einen Antrag auf Elternzeit stellte.
Diese Folge "Fränkischer Tag" erscheint außerhalb des zweiwöchigen Rhythmus als Spezialfolge zum Literaturfestival BamLit. Ihr Buch "Guten Tag, hier spricht Ihre Kapitänin" stellt Cordula Pflaum beim BamLit am 3. Februar 2025 in der IHK vor. Karten gibt es auf www.bamlit.de

Jan 23, 2025 • 1h 8min
Niklas Döbler, warum faszinieren uns Aliens so sehr?
Exo-Psychologe aus Bamberg forscht über die Psyche rund um Außeridische
Alf und der Predator, Akte X und die Gremlins, Yoda, ET und schleimige Wesen mit scharfen Zahnreihen: Aliens, Außerirdische, Extra-Terrestrials – egal, wie wir sie nennen, sie faszinieren uns Menschen schon seit langer Zeit. Gerade in der Kultur sind Aliens ein echtes Faszinosum, viele Figuren aus der Phantasie von Kunstschaffenden haben Kultstatus.
Das fasziniert wiederum Niklas Döbler, der an der Universität in Bamberg zur so genannten Exo-Psychologie forscht. Dabei stellt er verschiedene Fragen: Wie stellen sich Menschen Aliens vor? Und warum? Und was sagt das über uns als Spezies aus?
Außerdem ist er in einem extrem theoretischen Gebiet unterwegs und versucht zu definieren, wie Außerirdische selbst "ticken".
Dass das ziemlich schwierig ist, wenn man nie einen Alien getroffen hat, nicht einmal weiß, ob es sie überhaupt gibt, streitet er gar nicht ab.
In der aktuellen Episode erklärt Niklas Döbler, warum die Exo-Psychologie mehr als ein Beruf für Star-Trek-Fans ist.
Er spricht darüber, warum er die Suche nach intelligentem Leben im All durch SETI kritisiert und beschreibt, was in Menschen vorgeht, die sicher sind, von Aliens entführt worden zu sein. Er erzählt, wie Menschen in seinem Umfeld reagieren, wenn sie von seinem Forschungsfeld erfahren und was hinter den Begriffen Anthropomorphismus und Anthropozentrismus steckt.
Und er erklärt, was Alf und Gott gemeinsam haben.
"Fränkischer Talk" ist ein Podcast von fränkischertag.de und erscheint alle zwei Wochen donnerstags.
Seit kurzer Zeit gibt es auch einen Podcast für Kinder im Grundschulalter und ihre Eltern: In "Kleine Fragen – Große Antworten" erklären Expertinnen und Experten Kindern die Welt.
Und im Musik-Podcast "Proberaum" präsentiert fränkischertag.de fränkische Bands und Nachwuchskünstlerinnen.
Alle Formate findet Ihr dort, wo Ihr gerade diesen Podcast hört und auf www.fränkischertag.de/podcast

Jan 9, 2025 • 1h 13min
Axel Schmitt, wie wird man der Rockstar unter den Bäckern?
Der Social-Media-Star und Wacken-Bäcker über Gluten, Metal und die Frage, ob Brot dick macht
Keiner backt schneller Brötchen, keiner schlägt mehr Brezeln pro Minute – und keiner wurde so jung als "World Baker" ausgezeichnet wie er: Axel Schmitt aus Frankenwinheim bei Gerolzhofen ist der berühmteste Bäcker Deutschlands.
Er steht für diverse Fernsehsender vor der Kamera, ist Spiegel-Bestseller-Autor und betreibt unter dem Handle @brotsommelier verschiedene sehr erfolgreiche Social-Media-Kanäle: Mehr als 40 Millionen Menschen haben sein Video gesehen, in dem er die schnellsten Brötchen der Welt backt.
In dieser Episode spricht Axel Schmitt darüber, wie er Tradition, Kreativität, Arbeit und Spaß am Job zu einem Erfolgsrezept zusammenbaut, warum er Brotteig mit Metal beschallt hat, warum sein Gesicht in einer chinesischen Brauerei zu sehen ist, wie er den Spagat zwischen fränkischem Dorfbub und Social-Media-Promi schafft und wie es sich für ihn anfühlt, in Wacken nicht nur zu backen, sondern auch zu rocken.
Als Bäcker- und Konditormeister führt Axel Schmitt ein Familienunternehmen mit acht Bäckerei-Filialen und Backstube. Gemeinsam mit seiner Frau Eva hat er den Betrieb vor zehn Jahren übernommen – viel früher als geplant.
Zwar war er damals schon sehr gern Bäcker und stand täglich in der heimischen Backstube. Als Unternehmer, Arbeitgeber, Personalchef und Verwalter hat er sich aber noch lange nicht gesehen.
Doch dann starb sein Vater plötzlich. Innerhalb von einer Nacht mussten Eva und Axel Schmitt nicht nur mit dem Gedanken klarkommen, dass ein wichtiger Mensch in ihrem Leben tot ist, sondern auch die Frage nach der Zukunft des Familienunternehmens mit 40 Angestellten beantworten.
Gemeinsam entschieden sich Axel und Eva Schmitt, weiterzumachen. Aber anders als zuvor: Einen Abenteuerspielplatz für Erwachsene wollten sie schaffen, mit regionalen Produkten, sie wollten nachhaltig und energetisch sinnvoll produzieren. Und sie wollten das Bäcker-Handwerk entstauben und zeigen, wie modern, kreativ und abwechslungsreich es sein kann. Die fränkischen Winzer waren dabei das Vorbild für Axel Schmitt. So wie sie es geschafft haben, das Image des Frankenweins von "saurer Plörre zu einem High-End-Produkt" zu ändern, wollte und will er Anerkennung und Wertschätzung für gutes Brot schaffen.
Und das mit dem Abenteuerspielplatz nahmen sie richtig ernst: Im Keller des großen Doppelgebäudes in Frankenwinheim befindet sich ein Proberaum, in dem Axel Schmitt als Drummer mit seiner Band spielt. Im Erdgeschoss sind die Backstube und das Geschäft, und unter dem Dach gibt es ein Fernsehstudio, in dem Axel regelmäßig vor der Kamera steht.
Apropos Drummer: Die zweite große Liebe von Axel Schmitt ist und bleibt die Musik. Als offizieller Wacken-Bäcker kann er beide Leidenschaften verbinden. Auf Deutschlands größtem Metal-Festival backt er nicht nur mit Bands wie Judas Priest Stockbrot mit dem Flammenwerfer oder entwirft Brotrezepte mit Bier und Flips für die Festival-Besucher. In diesem Jahr durfte er selbst vor zehntausenden Menschen als Drummer mitspielen – wenn er darüber spricht, bekommt er jetzt noch Gänsehaut.
Wir verlosen zwei mal zwei handsignierte Bücher von Axel Schmitt. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, schickt uns die Antwort auf die Frage im Podcast bis zum 23. Januar 2025 mit der Angabe, welches der beiden Bücher Ihr gewinnen möchtet, an podcast@mgo-lokalemedien.de
Die Teilnahmebedingungen sind hier verlinkt.
Hier geht's zu Axel Schmitts Social-Media-Kanälen:
https://www.instagram.com/axelschmitt_brotsommelier/
https://baeckerei-schmitt.de/axel/
https://www.youtube.com/@brotsommelier