WDR 5 Dok 5 - das Feature

WDR 5
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Nov 14, 2025 • 54min

Gefährdetes Gedächtnis? Archive zwischen Digitalisierung, KI und Krieg

Gegenwart für die Zukunft bewahren – das ist die Aufgabe staatlicher Archive. Als "gesellschaftliches Gedächtnis" bezeichnen sie sich deshalb gern selbst. Aber was heißt das in Zeiten der digitalen Transformation?Das gute alte Papierdokument hat noch lang nicht ausgedient, Archivmagazine werden nicht so bald von Serverfarmen ersetzt. Aber seit die Digitalisierung selbst deutsche Amtsstuben erreicht hat, liegen amtliche Dokumente oft digital vor: als E-Mails, Excel-Dateien und PDFs, Fotos und Tondokumente, inzwischen auch als SMS und Chatverläufe. Doch längst nicht immer landet alles in den Akten, was "aktenrelevant" ist - und geht damit für die Nachwelt, aber auch für Gerichtsprozesse verloren.Wie stellen wir sicher, dass wir das Richtige, das Wichtige archivieren? Und dass es auch in Jahrzehnten oder Jahrhunderten noch lesbar ist? Wie kann KI dabei helfen, die riesigen Datenschätze der staatlichen Archive zu heben? Wie schützen wir historische Dokumente für die Zukunft: vor Manipulation und Fälschung? Vor Katastrophen? Dem Klimawandel? Und in Zeiten von hybriden Bedrohungen und Cyberangriffen: vor Krieg?Ein Feature von Martin Herzog. Produktion: WDR 2025Podcast-Empfehlung: Das Vergewaltiger-Netzwerk – Doku über eine Undercover-Recherche unter Täternhttps://1.ard.de/recherche-unter-taetern
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Nov 7, 2025 • 52min

Von der Rolle - Mangelware Papier

Papier ist ein  Allerweltsstoff: tonnenweise gebraucht für Bücher, Zeitungen, Flyer, Verpackungen. Eigentlich nichts Aufregendes. Doch seit zwei Jahren  wird Papier knapp und immer teurer. Droht eine echte "Papierkrise"?Die Digitalisierung der Medien macht seit Jahren rasante Fortschritte: Handy statt Zeitungen, Wikipedia statt Brockhaus. Das bedeutet: es wird deutlich weniger Papier verwendet. Die Corona-Krise brachte einen zusätzlichen Einschnitt: Die Zahl der Anzeigenblättchen und Reklamezettel nahm drastisch ab. Schlecht für Papierindustrie und Druckereien. Doch nach dem Ende der Beschränkungen für den Einzelhandel drehte sich das Blatt: Die Briefkästen wurden binnen kürzester Zeit wieder geflutet – mit so viel Printwerbung, dass die Papierbranche nicht hinterherkam. Der während der Pandemie eingesetzte und anhaltende Boom des Online-Handels tat sein Übriges, der Absatz von Verpackungspapier und Kartonagen boomte. Papier wurde plötzlich zur Mangelware. Und dann neues Ungemach: Explodierende Strom- und Gaspreise, die  Herstellern und Druckereien massiv zu schaffen machen. Wird Papier über kurz oder lang von der Massenware zum Nischenprodukt?Ein Feature von Ulrich Land. Produktion: WDR 2023
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Oct 31, 2025 • 54min

Putsch in Chile – Pinochets deutsche Paten

Der Sturz Salvador Allendes durch das chilenische Militär bewegte im September 1973 die Welt. Wenig bekannt war bislang die Rolle deutscher Nazis beim Staatsstreich und Aufbau des Unterdrückungsapparates. Nicht nur das Weltbild von Hitler bewundernden Offizieren und zahlreichen Deutsch-Chilenen war Nährboden der Pinochetdiktatur. Anders als von Historikern jahrzehntelang vermutet, brachte der als Kriegsverbrecher gesuchte ehemalige SS Standartenführer Walther Rauff vor und nach dem Putsch an zentraler Stelle seine Erfahrungen bei der Vernichtung Oppositioneller ein. Rauff war 1958 vom Bundesnachrichtendienst rekrutiert worden, um "die Ausbreitung des Kommunismus auf dem amerikanischen Subkontinent möglichst zu verhindern". Erstmals bestätigen Zeugen aus dem chilenischen Geheimdienst seine führende Rolle bei der Organisation systematischer Folter und dem Verschwindenlassen. Andere "Alte Kameraden" halfen dem Regime bei der Beschaffung von Waffen und Giftgas. Erstmals zugängliche Dokumente zeigen, dass auch die deutsche Colonia Dignidad dabei eine weit wichtigere Rolle spielte, als bislang öffentlich wurde.Die Recherchen wurden von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.Ein Feature von Wilfried Huismann. Produktion: WDR 2023
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Oct 30, 2025 • 52min

100 Jahre Schweigen – Deutsches Giftgas in Marokko

Es war weltweit der erste Giftgasangriff aus der Luft: 10 000 Behälter Giftgas "Made in Germany" wurden innerhalb von drei Jahren über dem Rif-Gebiet im Norden Marokkos abgeworfen. Spanien und Frankreich führten in den 1920er Jahren Krieg gegen die dortige Bevölkerung. Das Giftgas "Lost" wurde von einem deutschen Chemiker entwickelt, obwohl dies laut Versailler Vertrag verboten war. // Von Andrea Geißler, Christiane Kreiner, Dunja Sadaqi/ HR 2023/ www.radiofeature.wdr.deAnlässlich der neuen ARD-Hörspielserie Lamyas Buch der Scharlatane veröffentlichen wir das Feature „100 Jahre Schweigen – Deutsches Giftgas in Marokko“ erneut. Das Hörspiel greift die historischen Ereignisse im Rifgebirge der 1920er-Jahre auf: Als Lamya mit ihrer kranken Schwester in die marokkanische Heimat reist, entdeckt sie ein verborgenes Kapitel kolonialer Gewalt – und ein dunkles Familiengeheimnis. Unsere Podcast-Empfehlung: Lamyas Buch der Scharlatanehttps://1.ard.de/Lamya
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Oct 30, 2025 • 52min

Grüne Adern – Wie Ökokorridore Natur vernetzen

Die Natur kehrt zurück! Dank dem Schutz von Biotopen und dem Jagdverbot für bedrohte Arten, können sich die Populationen von Wildkatze, Otter, Biber und viele andere bereits ausgestorbene Arten erholen. Doch solange die einzelnen Schutzgebiete nicht miteinander verbunden sind, hat die Natur keine Chance auf eine dauerhafte Rückkehr. Das hat auch die EU erkannt und will die verschiedenen Schutzgebiete durch Ökokorridore verbinden. Dieser Biotopverbund ist einer der Schlüsselfaktoren der EU-Biodiversitätsstrategie. Doch bei der Umsetzung sind einige Hindernisse zu überwinden. Nicht nur Autobahnen, Städte und Kohlegruben, sondern auch unterschiedliche Ansätze in den verschiedenen EU-Ländern sowie Vorbehalte in der Bevölkerung. Das Feature folgt Wildkatze und Co und zeigt, wie diese Hürden zwischen dem Naturpark Maas-Schwalm-Nette an der niederländischen Grenze und der Eifel bewältigt werden können.Ein Feature von Katharina Nickoleit. Produktion: WDR 2023
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Oct 24, 2025 • 49min

Atompoker mit Russland

Die Firma ANF im niedersächsischen Lingen produziert Brennelemente für Atomkraftwerke in Westeuropa beliefert mit russischem Uran. Jetzt soll eine direkte Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom auf den Weg gebracht werden.Das russische Uran wird über den Rotterdamer Hafen bis zur Brennelemente-Fabrik ins Emsland transportiert - ganz legal, denn Sanktionen für Uran hat die EU bisher nicht beschlossen. Trotz des Krieges in der Ukraine steigen die Mengen. ANF ist eine Tochter des französischen Kernenergiekonzerns Framatome, weltweit einer der größten im Nukleargeschäft. Um zukünftig auch osteuropäische Reaktoren beliefern zu können, will Framatome mit Rosatom kooperieren. Ein stark umstrittenes Projekt. Denn bei der Produktion von Brennelementen könnten Spionage und Sabotage drohen, mit katastrophalen Auswirkungen. Über den Antrag von Framatome/ANF muss nun die Politik entscheiden. Dabei geht es um mehr als ein Geschäftsprojekt. Diese Entscheidung dreht sich um die Frage: Wird Deutschland seine innere und äußere Sicherheit aufs Spiel setzen?Ein Feature von Maike Hildebrand und Karl Amannsberger. Produktion DLF/WDR 2025
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Oct 17, 2025 • 50min

Staatsschulden gegen Naturschutz – Wie sinnvoll sind Debt-for-nature Swaps?

Die Galápagosinseln – ein einzigartiges Naturparadies mitten im Pazifik, das zum Inbegriff biologischer Vielfalt geworden ist: Riesenschildkröten, Darwinfinken, Seelöwen – sie alle leben hier, viele von ihnen nirgends sonst auf der Welt. Doch das Paradies ist bedroht: durch Klimawandel, Tourismus, Überfischung und organisierte Kriminalität. Und es fehlt an Geld, um das fragile Ökosystem wirksam zu schützen.Ein sogenannter Debt-for-nature Swap soll helfen. Ecuador, hochverschuldet und finanziell unter Druck, erhält durch einen innovativen Deal Schuldenerleichterung – im Gegenzug verpflichtet sich das Land, Millionen in den Schutz der Galápagosinseln zu investieren. Es ist das bislang größte Geschäft dieser Art weltweit. Doch was wie eine Win-Win-Situation klingt, wirft kritische Fragen auf: Wer profitiert tatsächlich von diesen Tauschgeschäften – die Natur, die lokale Bevölkerung oder doch internationale Banken und Stiftungen? Warum wurde die Öffentlichkeit auf den Inseln erst informiert, als der Vertrag bereits unterschrieben war? Und was bedeutet es, wenn internationale Organisationen und Investoren entscheiden, wie und wo Artenschutz stattfinden soll?Das Feature zeichnet ein vielschichtiges Bild eines Deals, der Hoffnung und Misstrauen gleichermaßen weckt – und stellt die Grundsatzfrage: Können Finanzinstrumente aus der Welt der Hochfinanz die Lösung für den globalen Arten- und Klimaschutz sein?Ein Feature von Sophia Boddenberg. Produktion WDR 2025Unsere Podcast-Empfehlung: Weltspiegel Podcasthttps://1.ard.de/weltspiegel_podcast?cp=dok5
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Oct 10, 2025 • 1h 1min

"Don`t Say Gay" und Ron DeSantis - Wie ein Gesetz Queers in Florida bedroht

In Florida hat ein Gesetz von Ron DeSantis einen erbitterten Identitätskampf ausgelöst. Es gehe dabei lediglich um den Schutz von Kindern, sagen die Ultrakonservativen. Kritiker*innen sagen, dass damit in Wirklichkeit das Sprechen über sexuelle Identität und Vielfalt verhindert werden soll.// Von Mohamed Amjahid/ WDR 2023/ www.radiofeature.wdr.de
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Oct 3, 2025 • 53min

Die Vertriebenen von Louisiana – Wie Landzerstörung Indigene zur Umsiedlung zwingt

Der Anstieg des Meeresspiegels zwingt Menschen auf der ganzen Welt zur Flucht - von Bangladesch bis in den USA.An der Südküste Vereinigten Staaten, unweit von New Orleans, versinken ganze Landstriche im Golf von Mexico. Die Landmasse der vor allem von Indigenen bewohnte Isle de Jean Charles ist in rund sechzig Jahren um 98 Prozent geschrumpft. Aber weder Anstieg des Meeresspiegels noch die Wirbelstürme sind die Hauptursachen, sondern die von Öl- und Gasgesellschaften gebauten Kanäle. Durch sie dringt Meerwasser ein und erodiert das Land. Dennoch wurde die Insel vom Deichschutz ausgeschlossen. Begründung: Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht nicht auf. 2016 hat die Obama Regierung 48,2 Millionen Dollar für die Umsiedlung bereitgestellt und die Bewohner als Klimaflüchtlinge eingestuft. Der Staat Louisiana übernahm die Leitung des Umsiedlungsprojekts und ging kaum auf die Wünsche der Indigenen ein. Bis Ende 2022 sind knapp 100 Einwohner in die 40 Meilen nördlich neu erbaute Siedlung umgezogen. Sie sehen sich aber nicht als Flüchtlinge, sondern als abermals von ihrem Land Vertriebene.Ein Feature von Egon Koch. Produktion: WDR/DLF/HR/ORF 2023
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Sep 26, 2025 • 54min

Merch, Marketing und Musik – Das Geschäft mit den Fans

Wir leben in einer Zeit, in der Musikhören fast nichts kostet. Trotzdem geben Musik-Fans so viel Geld für ihre Stars aus wie nie zuvor. Das Geschäft mit Merchandise-Artikeln boomt – und viele wollen daran mitverdienen.Auf Konzerten stehen Fans Schlange, um ein Armband, T-Shirt oder Socken mit dem Namen ihres Idols zu ergattern. In sozialen Netzwerken präsentieren junge Pop-Fans ihre Merchandise-Sammlungen, für die sie manchmal mehrere tausend Euro ausgegeben haben. Gerade in einer Zeit, in der Fans ihre Lieblingsband nicht mehr unbedingt durch den Kauf einer CD mitfinanzieren, spielt das Geschäft mit Merchandise eine wichtige Rolle. Es ermöglicht so manch einer Band erst, überhaupt auf Tour zu gehen. Allerdings wollen immer mehr Beteiligte daran verdienen – vom Plattenlabel bis zum Hallenbetreiber. Dok 5 trifft Musikerinnen und Musiker, Merchandiser und Fans und spricht mit Plattenfirmen und Merch-Produzenten über das Geschäft mit Fan-Artikeln.Ein Feature von Annelen Bergenthum. Produktion: WDR 2025Unsere Podcast-Empfehlung:Meilensteine – Alben, die Geschichte machten https://1.ard.de/SWR1_Meilensteine

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