
So techt Deutschland - der ntv Tech-Podcast
'Deutschland im digitalen Abseits' oder 'Wir verlieren den Anschluss an China oder die USA'. So klingt es häufig, wenn über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder Kryptowährungen gesprochen oder geschrieben wird. Aber verschlafen wir wirklich die großen Trends? In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Dieser Podcast wird vermarktet durch die Ad Alliance: audio-sales@ad-alliance.de.Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschland+++ Dieser Podcast wird vermarktet durch die Ad Alliance: audio-sales@ad-alliance.de ++++++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++
Latest episodes

Jan 1, 2020 • 31min
Renault-Chef Hochgeschurtz: Batterien hängen Brennstoffzelle ab
Wenn Uwe Hochgeschurtz auf etwas stolz ist, dann auf den Zoe. Als Deutschlandchef von Renault kann er von sich behaupten, mit dem Kleinwagen das erfolgreichste Elektroauto in Deutschland zu verkaufen – als französischer Autohersteller. "Wir haben vor sieben Jahren richtig viel Geld investiert in die E-Mobilität. Die fällt ja nicht vom Himmel", sagt der gebürtige Kölner. "Keiner ist gezwungen, ein thermisches Auto zu kaufen."
Das Thema Elektro krempelt die Branche um. Das sei auch gut – allein schon im Sinne der Umwelt, findet der Automanager. Deshalb unterstützt er es auch, wenn die Politik sich mit finanziellen Anreizen dafür einsetzt, dass mehr Menschen auf Elektrofahrzeuge umsteigen.
Und was ist mit den Menschen, die auf Verbrenner mit hohem Verbrauch setzen? "Die sollte der Staat in einer gewissen Art und Weise zahlungspflichtig machen", findet Hochgeschurtz – was mit dem Klimapaket und dem CO2-Preis in Zukunft auch passieren würde. Die Nachfrage nach Elektromobilität in Deutschland ist auf jeden Fall da, sagt der Renault-Deutschlandchef.
Auch beim Thema Batterien hat er eine klare Meinung. Selbst bauen müssen wir sie nicht, findet Hochgeschurtz. Wichtig sei aber die Forschung: "Als Standort, der alles zusammenführt und dann die Verteilung, den Verkauf, die Wartung übernimmt. Das ist schon wichtig, dass man das behält."
Bei der Forschung dürfe man auch nicht die Brennstoffzelle vergessen. Die Technologie, die mit Wasserstoff arbeitet, war zuletzt wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Doch Priorität hat sie für Hochgeschurtz nicht: "Wer jetzt nicht erkennt, dass die nächsten zwanzig bis dreißig Jahre dem Elektroauto gehören, der investiert in die falsche Richtung." Der Vorsprung der Elektrobatterien sei gegenüber Wasserstoff derzeit zu hoch.
Wie groß die Gefahr für deutsche Hersteller ist von neuen Anbietern wie Tesla oder auch Uber technologisch überholt zu werden, verrät Hochgeschurtz in "So techt Deutschland".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dec 25, 2019 • 29min
Gründerin Pausder: "Bildungsbürgertum verweigert seine Rolle"
"Das Bildungsbürgertum war immer der Vorreiter, wenn neues Wissen auf den Markt kam. Jetzt aber verweigert es seine 'First-Mover-Rolle' und sagt: meine Kinder nicht. Sie sollen im Wald spielen, Cello lernen und zum Hockey gehen." Das sagt Verena Pausder, wenn man sie auf die ablehnende Haltung einiger Eltern zur Digitalisierung anspricht.
Durch ihre Gegenwehr halten diese Eltern aber alle Kinder zurück: "Ich erwarte vom Bildungsbürgertum zumindest beim Elternabend neutral bis ruhig zu sein", kritisiert Pausder. "Weil es unfair ist, es für alle zu verhindern".
Verena Pausder hat selbst zwei Kinder im Grundschulalter und kämpft für die Digitalisierung der Bildung. Frei nach dem Motto "Wenn sich nichts tut, mache ich es eben selbst" wollte sie etwas verändern und gründete zusammen mit dem Spielehersteller Haba die Digitalwerkstätten. Dort können Schulklassen ihren Unterricht digital nach vorne bringen.
Ähnliche Ziele verfolgt Pausder mit ihrem zweiten Unternehmen, das sie bereits 2011 gegründet hat. Fox & Sheep ist ein App-Entwickler für Kinderspiele, die meist nur wenige Minuten dauern sowie ohne Werbung und InApp-Käufe auskommen. "Das war unsere Motivation, damit sind wir auf über 25 Millionen Downloads gewachsen und haben einen Nerv getroffen", sagt Verena Pausder.
Das Interesse ist also da, umso mehr ärgert es die Bildungsunternehmerin, dass an Schulen die grundlegendsten Dinge fehlen: Geräte, WLAN oder auch Fachkräfte wie Systemadministratoren. "Es ist viel durch den Digitalpakt angestoßen worden", meint Verena Pausder und hofft, dass neue Geräte jetzt auch genutzt werden. Was es noch braucht an Deutschlands Schulen, erzählt sie in "So techt Deutschland".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dec 18, 2019 • 35min
e.Go-Chef Schuh: "Kein Tesla fährt ohne deutsche Teile"
Günter Schuh will mit e.Go günstige Elektroautos für jeden bauen. Denn der Kunde ist bereit dafür, sagt der Mann, der auch für den Elektroflitzer der Post verantwortlich ist. "Die Kunden sind allerdings nicht bereit, den Mehrpreis alleine zu tragen", ist sich der Aachener Professor sicher.
Ein anderes Problem beim Umstieg auf das E-Auto ist das Nachladen. Die Batterien müssen regelmäßig geladen werden und belasten die Umwelt. "Klar ist das erstmal eine ökologische Bürde ", sagt Schuh. Es sei aber nicht so schlimm, wie es viele gerne darstellen. Bei einer mittelgroßen Batterie sei "der ökologische Breakeven nach 40.000 bis 70.000 Kilometern erreicht." Danach könne man noch lange fahren.
Aber es gibt viel zu tun, um Batterien noch sauberer zu machen. Eine Möglichkeit ist, den Anteil von Kobalt weiter zu reduzieren. Ziele, die Günther Schuh auch mit e.Go verfolgt: "Wir wollten wirklich das nachhaltigste Elektroauto der Welt bauen. Und das ist uns auch gelungen", erzählt Schuh stolz. Das Auto halte 50 Jahre.
Auch in der deutschen Autoindustrie kann Schuh Fortschritte erkennen. Das liegt an einem Mann: Elon Musk. Dass der Tesla-Chef eine Gigafabrik in Brandenburg bauen will, findet Schuh auch für die Zulieferer "super". "Kein Tesla würde ohne die deutsche Autoindustrie fahren." Das sei schon jetzt so.
Und warum nicht weiter voneinander profitieren? Günther Schuh kann sich eine Zusammenarbeit mit Elon Musk sehr gut vorstellen. In welchem Bereich, erzählt er in "So techt Deutschland".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dec 11, 2019 • 35min
Miriam Wohlfarth - erst Reisekauffrau, jetzt Fintech-Lady
Die Fintech-Karriere von Miriam Wohlfarth hat mit Zufall begonnen: Über ein abgebrochenes Studium und eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau landete sie im Jahr 2000 bei einem Startup in den Niederlanden. Damit war ihr berufliches Schicksal besiegelt: "Ich habe die Welt des Onlinebezahlens von der Pike auf gelernt, quasi als noch niemand wusste, was das ist", resümiert die Unternehmerin. Heute feiert sie mit ihren Partnern das zehnjährige Bestehen von Ratepay.
Ratepay sorgt als Zahlungsdienstleister für Onlinehändler dafür, dass Kunden ihre Rechnungen möglichst bequem so bezahlen können, wie sie möchten. Das Zauberwort lautet "Bonitätsprüfung": "Das ist die eigentliche Kunst, die hinter Ratepay steckt", sagt die Gründerin: "Das Prüfen von Personen in Millisekunden mit ganz verschiedenen Daten. Nehmen wir diese Person an oder nicht?"
Möglich macht es künstliche Intelligenz. Mit deren Hilfe hat Ratepay bereits Millionen von Daten gesammelt. "Die liegen in Deutschland, bei einem deutschen Anbieter", beruhigt Wohlfarth und verspricht verantwortungsvoll: Die Daten würden auch nicht weiterverkauft oder für andere Zwecke verwendet.
Was Miriam Wohlfarth nicht versteht, ist das "Fintech Bashing", das in Deutschland gerne betrieben wird. Stichwort N26: Die deutsche Startup-Bank stand in letzten Monaten immer wieder in der Kritik, ist für Wohlfarth aber trotzdem eine Erfolgsgeschichte. "Ich war jetzt in San Francisco und habe dort ein Bus mit Werbung für N26 gesehen und habe echt gedacht: Wow, richtig cool. Das hat mich total gefreut."
Wenn sie in die Zukunft blickt, ist Wohlfarth aber etwas pessimistischer. Vor allem wenn es um den Fachkräftemangel geht. "Wir haben nur noch Gerätebediener", beklagt die Gründerin. Was sie damit meint, erklärt Miriam Wohlfarth in "So techt Deutschland".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Dec 4, 2019 • 38min
"Milla" ist das Netflix der Weiterbildung
Abgeordnete wie Thomas Heilmann gibt es im Bundestag selten. Der CDU-Politiker ist im Herzen Unternehmer, war an Firmen wie Xing beteiligt und wurde in den 1990er Jahren zum "Agenturkopf des Jahres" gewählt.
Im Parlament ist eines seiner Fachgebiete das Thema Weiterbildung. Die müsse "so einfach wie Netflix gucken" sein, sagt Heilmann. Deswegen hat er geholfen, die digitale Lernplattform "Milla" ins Leben zu rufen. Denn bislang sei Weiterbildung für 50 Prozent der Arbeitnehmer ein Fremdwort, "weil sie keine Angebote haben und weil sie gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen."
"Milla" ist erst einmal auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten. Zum Beispiel sei man in Gesprächen mit dem Deutschen Fußball-Bund. Aber die CDU setzt auch bei sich selbst an, den Politikern. "Da erklären wir nicht nur, was die Blockchain ist, sondern warum das auch politisch wichtig ist." Das Ganze soll möglichst einfach sein und mehr bringen als trockener Frontalunterricht.
Stichwort Blockchain: Auch dort hat der gebürtige Dortmunder seine Finger im Spiel. Erst im Sommer hat die Bundesregierung ihre Blockchain-Strategie vorgestellt. "Das Glas ist halb voll", lautet das Zwischenfazit von Thomas Heilmann. Wir seien schneller als viele andere Länder, aber Veränderungen würden eben immer nur schrittweise gehen. Dabei habe die Blockchain-Technologie viel Potenzial. Etwa, wenn es um digitale Identitäten oder Projektfinanzierung gehe.
Beim Thema Blockchain kommt man auch am digitalen Euro nicht vorbei. Thomas Heilmann ist "mehr denn je der Auffassung, dass wir ihn brauchen." Alleine, um Angeboten aus China oder den amerikanischen wie Libra von Facebook etwas entgegen zu setzen. Denn erstmal, ist Heilmann überzeugt, wäre so ein Token vor allem für den Interbanken-Verkehr interessant. Dieser würde mit einer digitalen Währung auf Blockchain-Basis viel schneller und kostengünstiger funktionieren.
Der Erfolg der Blockchain-Strategie hängt aber auch von einem anderen Faktor ab, erzählt Heilmann in "So techt Deutschland". Nämlich davon, ob die SPD den "Spexit" beschließt oder nicht.
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 27, 2019 • 37min
PWC will Nachhaltigkeit messbar machen
Eine "Social Zone", ein "Living Room" oder auch die "Ideation Lounge" - in der 34. Etage des PWC-Towers in Frankfurt am Main vergessen Besucher schnell, dass sie bei einer der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Unternehmensberatungen der Welt gelandet sind. Deutschlandchef Ulrich Störk ist stolz auf das "Experience Center", in dem es darum geht, neue digitale Lösungen zu finden "und da hilft eine Arbeitsumgebung, die Kreativität fördert", erzählt Störk. Lösungen, die am Ende den Kunden von PWC weiterhelfen. Ein 3D-Drucker ist da nur ein Beispiel. Software-Entwickler, Mediziner oder auch Ingenieure lassen hier gemeinsam die Köpfe rauchen.
Denn der Wandel ist da und geht auch an PWC nicht spurlos vorbei. Der Klimawandel etwa beschäftigt auch Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer. Nachhaltiges Wirtschaften muss messbar werden. Deswegen ist PWC Teil der "Value Balancing Alliance". Es geht darum Beiträge, die Unternehmen in ökologischer oder auch sozialer Hinsicht leisten auch in einer Bilanz messbar zu machen. Das sei "mehr als nur ein Hype, es ist eine absolute Notwendigkeit, das umzusetzen. Schauen Sie sich die ganzen Diskussionen um Fridays for Future und CO2-Neutralität an", sagt Ulrich Störk. Deswegen sei es gut, dass bei der "Value-Balancing-Alliance" die Wirtschaft voran gehe: "Zum Regulator zu schauen und zu warten, bis der einem was vorgibt", wäre der falsche Weg.
Auf reines Politik-Bashing will sich Störk ohnehin nicht einlassen. Es komme auch auf die Unternehmen und die Bürger an. Wenn er dafür ein Beispiel sucht, muss er nur vor die eigene Haustür gehen. In seinem 3000-Seelen-Dorf wird derzeit die Einführung des Mobilfunkstandards 5G diskutiert. Die Menschen hätten es "selbst in der Hand, über ihr Schicksal zu entscheiden", erzählt der Manager. Denn die 5G-Masten werden nur kommen, wenn die Mehrheit dafür stimmt. Viele Menschen sorgen sich, haben zum Beispiel Angst vor Strahlung. Deswegen müsse die Politik für Transparenz sorgen. Aber eben nicht nur die Politik: "Es ist die Aufgabe aller, die hier auch Wirtschaft betreiben, diese Aufklärung voranzutreiben", mahnt Störk in "So techt Deutschland" an.
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 21, 2019 • 33min
Ein Milliarden-Startup aus digitalen Post-it-Notes
Das Startup Celonis kann keine Garage als Startpunkt vorweisen. Stattdessen war eher die Bäckerei Nominacher im bayerischen Forstern die Grundlage für das milliardenschwere deutsche Einhorn. "Es war auf jeden Fall ein spannender Ablauf", sagt Gründer Bastian Nominacher ganz trocken im oberbayerischen Akzent in "So techt Deutschland". Statt später einmal das Familienunternehmen zu übernehmen, studierte er Finanzwirtschaft und gründete mit zwei Kommilitonen Celonis – ein Startup, das derzeit 2,5 Milliarden Euro wert ist.
Als Antrieb für die Entscheidung nennt Bastian Nominacher seine "Passion für die Technologie". Sein Vater habe ihn immer unterstützt: "Wir haben zu Hause noch eine Festplatte, die ist so dick wie zwei große Bücher mit zehn Megabyte. Ein Unternehmen zu gründen, war nie mein Ziel." Aber das Projekt habe so viele Kunden begeistert, dass man die Gründung am Ende vorantreiben musste.
Celonis betreibt sogenanntes "Process Mining". Dabei werden Daten aus IT-Systemen von Unternehmen durch einen Algorithmus so aufbereitet, dass die Prozesse sichtbar und transparent werden. Man könnte es auch als digitalen Unternehmensberater bezeichnen: "Unsere Hauptwettbewerber sind die Hersteller von Post-it-Notes."
Der größte Erfolg von Celonis sei, dass alle Prozesse darstellbar sind: IT-Prozesse, betriebswirtschaftliche oder auch Produktionsprozesse. Ob man nun den Ablauf des Brötchenbackens analysiere oder hochkomplexe Prozesse in einem Industriebetrieb: "Heute nutzen über 20 verschiedene Industrien, viele der größten Unternehmen der Welt, unsere Lösung für hunderte Anwendungsfälle." Dazu gehört auch eine Großbäckerei. Und so schließt sich der Kreis für Bastian Nominacher, der den Sprung geschafft hat aus der Bäckerfamilie ins Milliardenbusiness.
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 13, 2019 • 39min
Teufel geht offline in die Zukunft
Köln ist bereits Nummer sechs. Gemeint ist der sechste Store, den Lautsprecher Teufel eröffnet hat. Der Mittelständler verabschiedet sich vom reinen Digitalangebot und widmet sich dem klassischen Ladengeschäft mit Produkten zum Anfassen. Teufel habe gelernt "wie fantastisch es ist, diese Nähe zum Kunden haben", erzählt Sascha Mallah. Er ist seit 2016 Co-Geschäftsführer bei Teufel. Bislang geht das Konzept "Analogisierung" auf, auch durch Humor: Wer im Laden einen etwas größer geratenen Lautsprecher kauft, kann sich eine Sackkarre leihen, um die Beute ins Auto zu bringen. "Die Karre ist natürlich gebrandet", lacht Mallah.
Bis 2021 will das Unternehmen insgesamt zwölf Stores eröffnen, aber bei aller Euphorie ist klar: Ladengeschäfte sind ein teures Unterfangen. Möglich macht die Offline-Expansion ein französischer Investor. Naxicap Partners hat Teufel im vergangenen Jahr übernommen und unterstützt die Strategie, denn Mallah glaubt: "Die Innenstädte sterben gar nicht aus, sie verändern sich." Wenn eine Marke, die sonst nur online zu haben sei, auf einmal in einem Store anzuschauen ist, sei es für Kunden ein Grund mal wieder in die Fußgängerzone zu gehen.
An die Umsätze aus dem Onlinehandel werden die stationären Geschäfte nicht herankommen, da macht sich auch Mallah keine Illusionen. Deswegen heißt es: Produktpalette erweitern und neue Zielgruppen ansprechen. Frauen zum Beispiel. Aber keine Sorge, pinke Lautsprecher werde es nicht geben.
Zwar hat Teufel inzwischen einen französischen Eigentümer, das Unternehmen stehe dennoch zu Deutschland. "Allerdings hat man in vielen Bereichen gar keine Möglichkeit mehr, allumfassend zu arbeiten, weil viele Bereiche in Deutschland gar nicht mehr existieren", sagt Mallah. Was er damit meint, erzählt er in "So techt Deutschland".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Nov 6, 2019 • 49min
Quantenwirtschaft statt Kapitalismus
Wer trifft die Entscheidungen in unserem Leben? Wir selbst oder Algorithmen? Und was macht das mit der Wirtschaftsordnung oder gleich der ganzen Gesellschaft? Technologien wie künstliche Intelligenz zwingen uns dazu, solch komplexe Fragen zu beantworten. Anders Indset sieht darin seinen Arbeitsauftrag. Irgendwann hatte der gebürtige Norweger genug vom "Hardcore-Kapitalismus" und handelte: Er widmete sich der Philosophie und verbindet sie mit Technologie und Wissenschaft.
Das ist alles andere als einfach. Moderne Technik verändert fast alle Bereiche unseres Lebens, während der Mensch immer weiter in den Hintergrund rückt: "Wir haben junge Männer, die ein Jahr Vaterschaftsurlaub nehmen und nach Außen mit materiellen Gütern suggerieren: Alles ist super. Und dann fressen sie Antidepressiva wie bekloppt", klagt Indset an.
Gleichzeitig kennt uns die Technik mittlerweile besser als wir selbst: "Wir reagieren nur auf Algorithmen", warnt Indset. Schon bald könnte es passieren, dass unser Smartphone einen Tisch im Restaurant reserviert, bevor wir überhaupt darüber nachgedacht haben, ob das eine gute Idee sein könnte. Deshalb hält es Indset für wichtig, dass der Mensch zurück in die Mitte rückt - im Privaten wie im Beruflichen. "Wir brauchen Menschen, die wissen, wie man lernt." Das sei wichtig, um nicht zum Zombie zu werden.
Doch Anders Indset verteufelt neue Technologien nicht. Im Gegenteil. "Wenn wir technologisch richtig rangehen, können wir Unfassbares leisten", ist er überzeugt. Das gilt auch für den Kampf gegen den Klimawandel. Warum Firmen darüber nachdenken sollten, Philosophen einzustellen und warum die Quantenwirtschaft den klassischen Kapitalismus ablösen sollte, verrät Anders Indset in "So techt Deutschland" und in seinem aktuellen Buch "Wildes Wissen".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.

Oct 30, 2019 • 37min
Ist Mediamarkt-Saturn noch zu retten?
Nils Seebach war früher Investmentbanker, jetzt investiert er in Startups und hilft anderen Firmen dabei, die Digitalisierung zu verstehen. Das Problem vieler Unternehmen: Die meisten denken am Anfang zu groß, "während sie selbst noch die Kundenbestellungen per Fax bekommen", sagt Seebach. Seine Hauptaufgabe sieht er deshalb scherzhaft in der "Erwachsenenbildung".
Dass Tech-Unternehmen in Deutschland erfolgreich und groß werden können, zeige About You. Die Otto-Group-Tochter hat es auch mit der Hilfe von Nils Seebach geschafft, den Verkauf von Klamotten im Netz neu zu denken. Letztlich "könnten sie auch Schrauben verkaufen", meint der Digital-Experte. Das Maß aller Dinge im Onlinehandel sei aber immer noch Amazon: Man müsse es sich als Einzelhändler heute gut überlegen, einen eigenen Onlineshop zuzulegen. Es sei fast "logischer zu akzeptieren, dass man einen Kunden nicht mehr besitzen, sondern nur noch von einer der US-Plattformen mieten kann."
Wie man es nicht machen sollte, zeige in Deutschland der kriselnde Elektronikhändler Mediamarkt-Saturn. Seebach sieht keine Möglichkeit, das Unternehmen zu retten. Die Idee, dass Kunden im Netz Ware bestellen und sie in einem der Läden abholen können, hält der Digital-Experte für Quatsch: Ich kann es nicht anfassen und muss auch noch in die Innenstadt fahren, um es abzuholen".
Was die Politik tun könne, damit Deutschland bei der Digitalisierung nicht abgehängt wird? Die Finger weglassen, meint Seebach. Das Einzige, was aus politischer Sicht wirklich Sinne mache, sei, für ein flächendeckendes Handynetz zu sorgen, erzählt er in "So techt Deutschland".
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an sotechtdeutschland@n-tv.de.
Sie finden "So techt Deutschland" in der n-tv-App, auf Audio Now und allen anderen bekannten Podcast-Plattformen. Mit dem RSS-Feed können Sie "So techt Deutschland" auch in jeder anderen Podcast-App hören: www.n-tv.de/mediathek/audio/podcast/so_techt_deutschland/rss
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.