

carls zukunft der woche
Michael Carl
Wir bringen die Zukunft ins Gespräch. Inspirierend, überraschend, anregend, belebend. Jede Woche hat Zukunftsforscher Michael Carl bemerkenswerte Menschen zu Gast: Expert:innen, Innovator:innen, Gründer:innen, die alle ein Stück unserer Zukunft prägen. So entsteht Stück für Stück ein lebendiges Bild einer wahrscheinlichen und attraktiven Zukunft.
Mehr über Zukunft, Michael Carl und unser Institut auf https://carls-zukunft.de
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Episodes
Mentioned books

Jul 31, 2021 • 34min
#35 Sex der Zukunft
Diese Woche in der Zukunft: Ein Special über die Sexualität der Zukunft mit den Leipziger Paar- und Sexualberater:innen Theresa Langlotz und Oliver Wolf. Was wird die Sexualität der Zukunft prägen? Wolf und Langlotz zeichnen ein positives Bild von Toleranz und Vielfalt, erwarten deutlich mehr Respekt gegenüber unterschiedlichsten Formen der Sexualität und ebenso gegenüber den eigenen Bedürfnissen. Ihr Argument: Wir sprechen heute deutlich anders über Sex mit Kindern, zuhause, in der Kita und in der Schule – und es geht um deutlich mehr als nur die technische Funktionsweise: Wie entsteht ein Kind und wie benutze ich ein Kondom? Sind diese Kinder einmal erwachsen, haben wir ein Fundament für mehr Respekt.Das Bild der Sexualität wird immer individueller, die eigene Familie, die Herkunft aus Stadt oder Land, die eigenen Erfahrungen, die Werte – am Ende ist Sexualität immer individuell und wandelt sich darüber hinaus im Laufe des Lebens.Oliver Wolf und Theresa Langlotz berichten von einem wachsenden Leistungsdruck, unter dem Menschen sexuell leiden – oder in ihrem Leben leiden und sich dann wundern, warum sie sexuell nicht zu der Performance fähig sind, die sie von sich erwarten. Das reicht von dem Wunsch nach mechanischen Lösungen bis hin zu eigentlich intakten Beziehungen, die in der Beratung beendet werden in der Annahme: Da muss doch noch etwas Besseres kommen.Aus dieser Erfahrung beurteilen sie die wachsenden digitalen Möglichkeiten ambivalent. Was immer unterstützt, die eigene Sexualität zu finden, hilft – aber das smarte Kondom, das letztlich nur die Frequenz der Stöße zählen kann, unterstützt eher den Leistungsdruck. Was den einen heiß macht, lässt den anderen unter Druck und schlaff zurück.Eine große Unbekannte ist der Sex der Alten – und das, obwohl wir immer älter werden und sich die Bedürfnisse nach Sex zwar im Laufe des Lebens verändern, aber bis zum Tod bestehen. Theresa Langlotz und Oliver Wolf vermissen hier noch Forschungsarbeit und praktische Handhabung für Beratung und Bildung.Der praktische Tipp für die eigene sexuelle Zukunft: Reden. So einfach.Die Gäste dieser Woche:Theresa Langlotz, Paar- und Sexualtherapeutin, calaidoskop, LeipzigOliver Wolf, Paar- und Sexualtherapeut, calaidoskop, LeipzigMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 31, 2021 • 38min
#34 Warum wir die Klimakrise nicht sehen (können)
Diese Woche in der Zukunft: Kaum legt sich der pandemische Nebel langsam wieder, der alle anderen Themen fast magisch verschluckt hat, tauchen altbekannte Themen wieder auf – und sorgen direkt für Streit in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Klimakrise ist wieder da. Im Unterschied zu den 90er Jahren lautet der Tenor nun aber nicht mehr „US-amerikanische Wissenschaftler haben gewarnt …“, sondern: „Wir haben noch zehn Jahre. Nicht bis wir anfangen. Bis wir fertig sind.“ Zugleich gelingt es uns immer noch, die Auswirkungen der Klimakrise zu negieren, sie zu verdrängen, auszublenden, uns in Hoffnungen zu ergehen.Sara Schurmann war zuletzt Redaktionsleiterin des Formats „Ozon“ bei Funk, einem Angebot für jüngere Zielgruppen der ARD. Sie hat die Klimakrise zu ihrem Thema gemacht, genauer: Sie will Aufmerksamkeit dafür schaffen. Im Gespräch mit Michael Carl klärt sie prägnant die Eckdaten: Ja, die Forderung nach einem Ende der klimaschädlichen Subventionen bis 2025, keinen neuen Verbrennern nach 2025, Kohleausstieg spätestens 2030 und einem Ende der Massentierhaltung ist nicht Aktivismus, sondern beschreibt recht nüchtern den überwältigenden Konsens der Wissenschaft. Nein, die Hoffnung auf technologische Innovation ist trügerisch; Lösungen, die wir heute noch nicht kennen, kommen in jedem Fall zu spät für einen globalen Einsatz in den 20er Jahren. Ja, die Klimakrise wird sich direkt in Mitteleuropa auswirken. Sie wirkt sich jetzt schon aus. Warum sprechen wir eigentlich nicht über das Waldsterben, das sich vor unseren Augen vollzieht?Im Gespräch mit Michael Carl erwägt Sara Schurmann die Gründe, warum wir eine seit Jahren bekannte Entwicklung immer noch verdrängen – und das, obwohl ein Einsatz für ein besseres Klima direkt positive Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden hätte. Sie diskutiert Strategien, wie dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit zukommen kann. Ein Weg kann der über zwei unterschiedlich kontrastierte Zukunftsbilder sein: Ein positives, in dem wir uns aufzeigen, wie sich die Lebensumstände auch in Mitteleuropa durch einen drastischen Klimaschutz massiv verbessern. Das aktiviert und zieht die Menschen. Gleichzeitig schlägt Sara Schurmann vor, ein solches Zukunftsbild durch ein zweites zu begleiten, das ganz deutlich aufzeigt, was andernfalls passiert.Dazu ein Impuls aus der Sozialpsychologie. Die lehrt uns, warum gute Vorsätze scheitern. Frühere Belohnungen („Jetzt Schokolade“) sind immer attraktiver als spätere („weniger Gewicht langfristig“). Das gilt auch kollektiv: Heute das vermeintlich gute Leben fortsetzen wird sich meist durchsetzen gegen die Forderung, heute radikale Veränderungen vorzunehmen, um künftig Schaden abzuwenden. Schlechte Aussichten für uns in der Klimakrise? Als Ausweg nennt die Sozialpsychologie: Zum einen bewusst Belohnungen schaffen, also zum Beispiel Wahlergebnisse herbeiführen. Zum anderen – und wichtiger: Bewusst Optionen vom Tisch nehmen und damit neues Verhalten motivieren. Was in jedem Transformationsprozess in Unternehmen und Teams gilt, greift auch hier. Das führt zu einem neuen, innovativen Sinn von Verboten. Statt eine vermeintliche oder tatsächliche Verbotskultur zu beklagen, können wir auch auf den ermöglichenden Charakter von Verboten setzen. Sie können auch Veränderungen wahrscheinlicher machen und dafür sogar motivieren.Der Gast dieser Woche:Sara Schurmann, freischaffende Journalistin mit dem Schwerpunkt Klimakrise.Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 30, 2021 • 42min
#33 Arbeitswelt nach Corona
Diese Woche in der Zukunft: Creating the better normal – unter dieser Überschrift versammeln wir ganz unterschiedliche Stimmen in einer Debatte über unsere künftige Normalität. Heute im Gespräch mit Michael Carl ist Jan Wokittel, Product Owner Digital Solutions bei Hoffmann La Roche und einer der Autor:innen unseres Sammelbands, der in Kürze erscheinen wird.Er sagt: „Was wir nie wieder sehen wollen sind Prozesse auf Papier. Was wir ebenfalls nicht wieder sehen wollen, sind Führungskräfte, die aus dem Eckbüro heraus die Anwesenden regieren wollen. Diese Zeit ist vorbei, Führung ist nach Corona endgültig keine Übung in Beaufsichtigung widerspenstiger Zeitgenossen.“Jan rät Unternehmen wie Einzelpersonen, sich gerade angesichts der Corona-Erfahrung auf Null zu setzen. In einer Test-Umgebung, aber immer wieder: Was mache ich, wenn meine Kompetenzen nicht mehr gebraucht werden, wenn meine Produkte nicht mehr marktfähig sind? Wenn ich Lagerarbeiter bin und es immer mehr Roboter gibt, die meine Tätigkeit übernehmen könnten, was dann? Sollte ich dann lernen, Roboter zu installieren und zu warten? Jan Wokittel nennt diese Übung sogar eine Pflicht nach Corona.Michael Carl und Jan Wokittel sprechen über die Frage, ob Corona nicht auch eine große Enttäuschung darstellen kann: Home-Office ist anstrengend, die Kinder nerven fast genauso stark wie der Hund, die viel gerühmte Flexibilität ist anstrengend – ist die Zukunft der Arbeitswelt unter Umständen doch gar nicht attraktiv? Jan Wokittel hält dagegen: Enttäuschung macht sich dort breit, wo die Chancen eben nicht genutzt werden, wo die Learnings aus der Pandemie nicht verstetigt werden und das Geschäftsmodell nicht digital entwickelt wird.Jan Wokittel hat einen Beitrag zu unserem Buch „Creating the better normal“ verfasst, das Buch erscheint in Kürze.Der Gast dieser Woche:Jan Wokittel, Hoffmann La Roche, Product Owner Digital SolutionsMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 30, 2021 • 34min
#32 Mobilität der Zukunft
Diese Woche in der Zukunft: Die Mobilität der Zukunft beginnt, wenn ich nicht mehr auf mein eigenes Auto angewiesen bin. Die Mobilitätsexpertin Katja Diehl („She drives mobility“) setzt sich für eine Mobilität ein, die flexibler, gerechter und nachhaltiger ist – und die zu lebenswerteren Städten führt. Mit Michael Carl spricht sie darüber, warum wir trotzdem an einer Mobilität festhalten, die auf private Autos setzt. Ein Grund ist die intransparente Verteilung der Kosten. Man vergleiche alleine die Kosten für einen Anwohnerparkausweis (30 € im Jahr zum Beispiel in Hamburg) mit der anteiligen Miete für das Kinderzimmer in der Wohnung. Deutlich mehr als Faktor 100. Hinzu kommen Dienstwagenprivileg, Dieselbesteuerung, das Ignorieren der Folgekosten der Mobilität. Allen Rufen nach einer neuen Mobilität zum Trotz rechnen wir uns die bisherigen Formen von Verkehr immer noch schön.Katja Diehl ist eher skeptisch, wenn es um Hyperloop und Flugtaxi geht. eMobility hält sie im Wesentlichen für einen Wechsel der Antriebsart, der abgesehen von der lokalen Emission kein wesentliches Problem löst. Sie plädiert für adaptive Lösungen, die jeweils im konkreten Umfeld gefunden werden. Teils sind es auch Maßnahmen der Stadtentwicklung, die eine neue Form der Mobilität hervorbringen, wie die Rückkehr zu den Super-Blocks in Barcelona. Große Blocks im Viertel – und wer nicht drin wohnt, muss außen herum fahren. Ein System das längst Nachahmer findet.Dazu ein weiterer Sneak aus unserem Buch zur besseren Normalität nach der akuten Phase der Pandemie. Diese Woche aus dem Beitrag von Harald R. Fortmann, Digitalunternehmer und Personalberater. Seine These: Selbst wenn viele derzeit Sehnsucht verspüren, wieder ins Büro zu gehen, das Home-Office am Küchentisch zu verlassen und nicht mehr nebenbei Homeschooling organisieren zu müssen: Mit dem nächsten Mietvertrag wird der Arbeitgeber die Büroflächen verkleinern. Der Arbeitsplatz, wie wir ihn kannten, ist Geschichte. Ein weiterer Beitrag vorab zu „Creating the better normal“.Der Gast dieser Woche:Katja Diehl, Mobilitätsexpetin, Podcast „She drives mobility”Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 30, 2021 • 34min
#31 Systembiologie
Diese Woche in der Zukunft: Eine Kombination aus Biologie, Physik und Mathematik, angereichert mit Hochleistungs-IT: Der Begriff Systembiologie ist noch weithin unbekannt. Unter dem Radar wird hier Schritt für Schritt das eingelöst, was die Verfechter einer individualisierten Medizin seit Jahren fordern und in Aussicht stellen: Wir erheben größte Menge unterschiedlichster Daten quer durch alle Aspekte des persönlichen Lebens, bilden Modelle, um Verlauf und Entwicklung simulieren und prognostizieren zu können und schaffen damit ein hoch potentes Instrument: Der einzelne Mensch erfährt seine Perspektive – welche Krankheiten wahrscheinlich sind, wie sich Umweltfaktoren auswirken, etc. – und kann damit steuern: Wenn ich hundert gute Jahre erleben will, wie wirkt sich dann das Glas Rotwein am Abend konkret aus, wie die schräge Ehe, wie die Bäume im Garten und vor allem: Was kann ich tun?Der Wissenschaftsautor Peter Spork hat gerade ein Buch über die Systembiologie veröffentlicht: „Die Vermessung des Lebens“. Er erwartet, dass wir in den kommenden zehn Jahren den Punkt erreichen, an dem tatsächlich jeder und jede einzelne konkret das eigene Wohlbefinden steuern kann. Das bedeutet dann zugleich auch das Ende der Medizin, wie wir sie kennen.Falls sich jemand fragt: Ja, das bedeutet, dass wir das gesamte Gesundheitswesen umbauen müssen, zu völlig anderen Formen der Datenerhebung und -verarbeitung, der Zusammenarbeit und der Finanzierung kommen müssen. Allerdings: Das müssen wir ohnehin, insofern hilft es, eine konstruktive Richtung zu erkennen.Dazu eine Lesung vorab aus unserem neuen Buch „Creating the better normal“. Jan Wokittel, Head of digital Products bei Roche, reflektiert über Digitales Arbeiten nach Corona. Aus seiner Sicht wirkt die Pandemie wie ein Brandbeschleuniger, hin zu einer vernetzten, digitalen Arbeitswelt, die auch grundlegend andere Strukturen hervorbringen wird. Das tradierte Führungsmodell hat endgültig ausgedient, gute Entscheidungen werden möglichst nah an der Basis getroffen, ohne Zutun von Führungskräften.Der Gast dieser Woche:Peter Spork, Wissenschaftsautor, zuletzt von „Die Vermessung des Lebens“, DVA 2021Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 29, 2021 • 34min
#30 Supermarkt der Zukunft
Diese Woche in der Zukunft: Eine große Rolle aus Holz liegt in einem ungenutzten Zwischenraum der Stadt, begehbar, bunt angestrichen, begrüntes Dach. Drinnen ein Lebensmittelmarkt ohne Personal – und doch haben die Kundinnen und Kunden hoch emotionale Erlebnisse in TEO, so der Name des Markts. Ist das die Zukunft des Einzelhandels? Jedenfalls reagieren die Menschen, sorgen sich um ihren TEO, erläutern sich gegenseitig die Funktionsweise. Ein Traum für Marketeers. Technisch auf ersten Blick Konzepten wie Amazon GO vergleichbar und doch völlig anders in der Wirkung.Wie ein solch emotionaler Ort entsteht, wie es gelingt, Kontakt zu den Menschen aufzunehmen, wie die Bindung zum urbanen Raum wächst und was genau daran Zukunft ist, darüber spricht Michael Carl mit Arne Schultchen, Gründer und Creative Head des Hamburger Design-Labors „design for human nature“. In seiner Werkstatt ist das Projekt ganz handfest gewachsen.Dazu einige Überlegungen zur Zukunft des Handels. Während die Perspektiven des stationären Handels stark mit der Diskussion um die Stadt der Zukunft unter Corona-Bedingungen verknüpft sind, werden die Aussichten des Online-Handels eher von logistischen Entwicklungen bestimmt. Die Stadt der Zukunft wird weit stärker als heute geprägt sein von resilienten Quartieren. Faustregel: Je seltener ich mein Quartier im Alltag verlassen muss oder will, desto resilienter ist es, damit krisenfester, lebenswerter, stabiler. Die Stadt der Zukunft wird ebenfalls von einer veränderten Mobilität geprägt sein. Weniger Autos, jedenfalls weniger private Autos, weniger parkende Autos – und die Erfahrung zeigt: Gerade die Entwicklung einer anderen Mobilität hebt die Umsätze und Nutzungsfrequenz des stationären Handels.Der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Aufstellung liegt ein einer intelligenten Kombination stationären und digitaler Angebote. Diese wird durch autonom fahrende Lieferroboter stark vorangetrieben, gerade für kleine und eigenständige Händler für die Logistik im Nahbereich. Die Entwicklung dieser Roboter beschleunigt sich aktuell erheblich. Dahinter liegt das Grundthema des Handels: Das Maß des Vertrauens, das Kund:innen in den Anbieter legen, bestimmt, in welchem Umfang sie mit ihm ihre persönlichen Daten teilen. Damit ermöglichen sie es dem Handel in Echtzeit zu lernen und vorauseilend zu handeln – die beiden Grundtugenden des Handels der Zukunft.Der Gast dieser Woche:Arne Schultchen, Founder + Creative Head, design for human nature, HamburgMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 29, 2021 • 38min
#29 Noch mal von vorn: Daten
Diese Woche in der Zukunft: Spätestens seit dem Gespräch mit Christian Stöcker aus Folge 27 wissen wir: Wir Menschen sind furchtbar schlecht darin, uns komplexe Vorgänge wie exponentielles Wachstum vorzustellen und darauf rechtzeitig zu reagieren. Bestes aktuelles Beispiel dafür: Der Pine-Island Gletscher und der Thwaites-Gletscher in der Antarktis haben ihre Kippunkte erreicht. Will heißen: Sie schmelzen und lassen in den nächsten Jahrzehnten den Meeresspiegel um circa 3 Meter steigen. Und es gibt nichts, was wir Menschen dagegen jetzt noch tun können. Das hätten wir verhindern können, wenn, tja, Entscheider vor Jahrzehnten auf die Wissenschaft gehört hätten und sich diese Entwicklung hätten tatsächlich vorstellen können. Ein weiterer Grund, niemals mehr – man kann es nicht oft genug betonen – niemals nie, nie mehr den drastisch verharmlosenden Begriff „Klimawandel“ zu benutzen. Worte machen einen Unterschied.Systeme künstlicher Intelligenz werden mehr und mehr in vielen unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Sie werden unsere Arbeits- und Lebenswelten selbstverständlich nachhaltig beeinflussen. Zugleich ruft jede smarte Idee oder kluge Innovation sofort jemanden auf den Plan, der die Datenschutzkeule schwingt. Der Reflex sitzt. Daten scheinen uns an sich schon Angst zu machen. Warum das eine grundlose Überreaktion ist – und wo die eigentlichen Herausforderungen im Kontext von digitalen Daten liegen, darüber spricht Michael Carl mit dem Informatiker Prof. Kristian Kersting, Leiter des Kompetenzclusters Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der TU Darmstadt. Warum können individuelle Daten Leben retten? Und wie bringen wir den „Datenhunger“ der Systeme künstlicher Intelligenz mit unserem Verständnis mit Datenschutz in Einklang? Über welche Daten sprechen wir eigentlich, wenn wir von Big Data erhebliche Veränderungen erwarten?Ein Werkstattbericht zu unserem Buchprojekt „Creating a better normal: re:start 2021“: Immer mehr spannende Beiträge von Autor:innen treffen bei uns ein und was dürfen Leser:innen des Sammelbandes erwarten? Heute einen Auszug aus einem Beitrag von Michael Husarek, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten. Kleiner Spoiler: Es ist ein flammender Appell an eine differenzierte Mitte der Gesellschaft.„Creating a better normal: re:start 2021“ bedeutet: Genau jetzt ist es Zeit, sich aktiv auf die Zeit nach der Pandemie vorzubereiten, das künftige Normal zu entwerfen, zu diskutieren und zu gestalten: Wie wollen wir arbeiten und zusammenarbeiten? Wie wollen wir kommunizieren, wie integrieren, wie entscheiden und wie leben?Mehr Infos findet ihr auf carls-zukunft.deOder kontaktiert Michael Carl direkt: Entweder per Mail oder kommentiert gerne bzw. markiert jemanden in seinem LinkedIn-Artikel, der unbedingt dabei sein sollte.Der Gast dieser Woche:Kristian Kersting, Professor für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der TU DarmstadtMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 29, 2021 • 42min
#28 Digitale Bildung ist möglich!
Diese Woche in der Zukunft: Unser (Reiz-)Thema diese Woche: Bildung. Aber blicken wir zunächst eine Folge zurück. Letzte Woche hat Christian Stöcker, Spiegel-Kolumnist und Kognitionspsychologe, bereits erklärt, warum es uns so schwer fällt, exponentielles Wachstum vorzustellen. Ein Grund: Unser Verständnis von Bildung und das Mindset von Menschen, die heute über Bildung entscheiden. Genauer: Die Art und Weise, wie klassisch gebildete Menschen über Technologie und Wissenschaft diskutieren. Es gilt immer noch als sympathisch, absolute Unkenntnis über die Funktionsweise von Rechnern zu demonstrieren. Aber wehe man hat „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ nicht gelesen – dann ist aber was los! Und dieses Mindset von Entscheidern führt letztendlich auch dazu, dass man in Deutschland immer noch das Abitur ohne Computerkenntnisse abschließen kann.Keine Pointe und so viel zur offensichtlichen Kritik. Aber wie kann denn zeitgemäße und digitale Bildung funktionieren? Micha Pallesche hat das als Rektor der Ernst-Reuter Gemeinschaftsschule in Karlsruhe bereits vorgemacht und den Lehrbetrieb seiner Schule grundlegend verändert. Er hat gezeigt: Digitalisierung in der Schule bedeutet weit mehr, als Lehrer mit Tablets auszustatten. Völlig zurecht wurde die Gemeinschaftsschule 2017 als „Smart School“ ausgezeichnet – und damit seine Leistung, ein Bildungssystem zu reformieren. Im Gespräch mit Michael Carl beschreibt der Medienpädagoge diesen Prozess und gibt Einblicke in den Alltag einer zukunftsweisenden Schule.Ein sehr erfreuliches Update zu unserem Buchprojekt „Creating a better normal: re:start 2021“: Einige Autor:innen haben bereits zugesagt und es sind noch Plätze im Team „Creating a better normal“ frei! Genau jetzt ist es Zeit, sich aktiv auf die Zeit nach der Pandemie vorzubereiten, das künftige Normal zu entwerfen, zu diskutieren und zu gestalten: Wie wollen wir arbeiten und zusammenarbeiten? Wie wollen wir kommunizieren, wie integrieren, wie entscheiden und wie leben?Mehr Infos findet ihr auf carls-zukunft.deOder kontaktiert Michael Carl direkt: Entweder per Mail oder kommentiert gerne bzw. markiert jemanden in seinem LinkedIn-Artikel, der unbedingt dabei sein sollte.Die Gäste dieser Woche:Micha Pallesche, Rektor der Ernst-Reuter Gemeinschaftsschule in Karlsruhe, die unter seiner Führung 2007 den Ehrentitel „Smart School“ erhielt, Medienpädagoge, DigitalvordenkerChristian Stöcker, Kognitionspsychologe, Professor für Digitale Kommunikation an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Buchautor, Spiegel-Kolumnist und NerdMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 28, 2021 • 39min
#27 Exponentielles Wachstum
Diese Woche in der Zukunft: Halten wir fest: Wir Menschen sind kognitiv schlecht dafür ausgerüstet, mit exponentiellem Wachstum umzugehen. Dennoch sind wir davon umgeben: Sei es die Ansteckungsrate mit SARS-CoV-2, unser Beitrag zur CO2-Menge in der Atmosphäre, die Papierproduktion, der weltweite Tourismus etc. Umso dringlicher müssen wir lernen, mit diesem Mechanismus umzugehen. Christian Stöcker, Spiegel-Kolumnist und Kognitionspsychologe, beschreibt in seinem Buch „Das Experiment sind wir“ anschaulich, was exponentielles Wachstum für unsere Lebens- und Arbeitswelten bedeutet. Im Gespräch mit Michael Carl erklärt er, was exponentielles Wachstum mit unserem Jahrhundert der Krisen zu tun hat und zeigt dabei hoffnungsvoll mögliche Lösungswege auf. Kleiner Spoiler: Mehr Bildung für alle!Seit fast einem halben Jahr sind die neuen Gaming-Konsolen von Sony und Microsoft auf dem Markt und wegen der Pandemie sollte man ohnehin nicht vor die Tür. Eine ideale Situation für Gamer also. Oder nicht? Der stationäre Handel hat weitestgehend geschlossen und online sind die neuen Konsolen – dank trickreichen und von Bot-Armeen unterstützten Resellern – kaum zu bekommen. Ein Teufelskreis an first world problems. Werfen wir also einen Blick auf das rein digitale Cloud Gaming. Ist das die Zukunft des Gamings? Zudem: Über viele Jahre war die Hardware der Treiber von Innovation im Gaming – wird die Branche ihre Innovationskraft erhalten können? Tech-Experte Nils Bote übernehmen Sie!Letzte Woche haben wir bereits unser Projekt zum re:start nach der akuten Phase der Pandemie vorgestellt: „Creating the better normal“. Jetzt wird es konkret: Wir suchen Autor:innen, die sich mit ihrer Perspektive auf ein „better normal“ in die Debatte einbringen möchten. Genau jetzt ist es Zeit, sich aktiv auf die Zeit nach der Pandemie vorzubereiten, das künftige Normal zu entwerfen, zu diskutieren und zu gestalten: Wie wollen wir arbeiten und zusammenarbeiten? Wie wollen wir kommunizieren, wie integrieren, wie entscheiden und wie leben?Wir werden im Mai einen Sammelband veröffentlichen, der genau diese Diskussion antreibt und abbildet: „Creating the better normal: re:start 2021“. Wir wünschen uns 20 unterschiedliche Beiträge zu je rund 10.000 Zeichen bis Ende April. Gerne zugespitzt, persönlich, mutig und neugierig. Wir machen ein Buch draus und veröffentlichen noch im Mai.Kontaktiert Michael Carl einfach per Mail an michael@future-carl.institute oder kommentiert gerne bzw. markiert jemanden in seinem LinkedIn-Artikel, der unbedingt dabei sein sollte.Die Gäste dieser Woche:Christian Stöcker, Kognitionspsychologe, Professor für Digitale Kommunikation an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Buchautor, Spiegel-Kolumnist und NerdNils Bote, Technologie-Experte, Early Adopter, Digital-EnthusiastMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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Jul 28, 2021 • 38min
#26 Zukunft der Raumfahrt
Diese Woche in der Zukunft: Steigen wir diese Woche auf ins All: Das Thema Raumfahrt prägt und inspiriert die Menschheit intensiv, spätestens seit Mitte des letzten Jahrhunderts auch wissenschaftlich, technisch, ideologisch. Mit seiner historischen Rede von 1962 begründete JFK das „Moonshot-Thinking“, das bis heute prägend für nahezu jedes Start-up und jede echte Innovation ist: „Why the moon? Because it’s hard!“Michael Carl spricht mit Jörn Spurmann, Chief Commercial Officer und Member of the Executive Board bei RFA – Rocket Factory Augsburg, über kostengünstige und wiederverwertbare Raketen für internationale Raumfahrtprojekte aus Deutschland. Wie arbeitet ein privates, deutsches Raumfahrtunternehmen? Was bedeutet die Kommerzialisierung der Raumfahrt für internationale Projekte? Wie sieht die Zukunftsperspektive für die Raumfahrt in den 20er Jahren und darüber hinaus aus? Ist der Weltraumtourismus à la Elon Musk realistisch und bald erlebbar?Was kommt nach der Pandemie? Ein Zurück zur alten Normalität – bitte nicht! Ein new normal? Bestimmt, aber bitte nur, wenn wir alle mitgestalten! Und da setzen wir als carl institute an: Wir möchten nicht länger auf ein Ende der Pandemie warten oder zusehen, wie andere über unsere Köpfe hinweg entscheiden! Als ersten Schritt möchten wir mit möglichst vielen, unterschiedlichen Stimmen ein Buchprojekt starten: „Creating a better normal“. Hier sammeln wir die Erfahrungswerte mit der Pandemie sowie die Perspektiven darüber hinaus, die zu einem „better normal“ führen können, ordnen diese ein und machen ein Buchdeckel drumherum. Jede:r ist dazu aufgerufen mitzumachen. Bitte kontaktiert uns via LinkedIn und Twitter oder per Mail: kontakt@future-carl.instituteNoch ein kurzer Recap zu unserer letzten Future Week „Teamwork“ mit Input von der Hacking HR: Diversität in Teams ist ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Teammanagement und wird noch oft unterschätzt. Ein paar Gedanken dazu, warum Diversity in unseren Teams gerade während der Pandemie greifbarer ist, als wir es oft merken, und wie Vertrauen das Limit der Vielfalt ist: We are moving at the speed of trust.Der Gast dieser Woche:Jörn Spurmann, Chief Commercial Officer und Member of the Executive Board bei RFA – Rocket Factory AugsburgMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de
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