carls zukunft der woche

Michael Carl
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Sep 22, 2022 • 37min

#121 Globaler Klimastreik: Die große Zukunftsdebatte

Diese Woche in der Zukunft: Wir haben die Hoffnung, eine neue Normalität zu entwerfen, eine bessere Normalität. Wir werden zurückschauen und uns wundern. Mit diesem Gedanken schließt Verena Kantrowitsch von Pschologists for Future die große Zukunftsdebatte im Podcast. Für den 23. September haben zahlreiche Organisationen erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen. Ein großes Statement für eine andere Zukunft. Sicher offen, unbestimmt, im Einzelnen strittig, aber: Anders. Wir nehmen das Thema auf und diskutieren: Lohnt es sich, für das Kima zu streiken? Eine Analyse in fünf Schritten. Ist es notwendig, für das Klima zu streiken? Oder haben wir längst alles, was wir brauchen, um der Klimaerwärmung Einhalt zu bieten? Technologisch ist sicher viel einsatzfähig, allein der Wille zur Umsetzung?Ist es angemessen, für das Klima zu streiken – oder ist das Mittel zu radikal?Ist es zielführend, für das Klima zu streiken? Oder ist der Streik ein unzureichendes Mittel, um die Klimakrise abzumildern? Brauchen wir andere, drastischere, wirkungsvollere Mittel?Stiftet der Klimastreik eine ganz neue Gemeinschaft und wirkt damit auf diese Weise über den eigentlichen Tag hinaus?Ist es erfolgversprechend, für das Klima zu streiken?Entstanden ist eine große Zukunftsdebatte mit zahlreichen bemerkenswerten Stimmen und relevanten Aussagen. In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich zahlreiche namhafte Persönlichkeiten bei „carls zukunft der woche“ zum Komplex der Klimakrise geäußert. Ihre Gedanken, Thesen, Fragen und Forderungen sind Teil dieser Zukunftsdebatte bei „carls zukunft der woche“. Zu Gast in dieser Woche:Verena Kantrowitsch, Psychologists4future, Psychologin: #109 Verena Kantrowitsch - Mut und Optimismus für die KlimakriseHans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, Botschafter für 100% Erneuerbare Energien, Mitglied des Deutschen Bundestages 1998-2013, Autor des Entwurfs des EEG 2000: #119 Hans-Josef Fell – Das Ende der fossilen EnergiekonzerneÖzden Terli, Meteorologe und Wetter-Moderator im ZDF. @TerliWetter: #117 Özden Terli – Wenn der ZDF-Wettermann zum Klima sprichtReinhard Steurer, Universität für Bodenkultur Wien, Professor für Klimapolitik. Auf Twitter: @ReiSteurer 05: Review 2021: Reinhard Steurer – Das Scheitern der KlimapolitikJule Darwig, Ärztin, Health for Future : #111 Jule Darwig – Es wird heiß!Dr. Alexander Grevel, Vorstandsmitglied Klimaliste Deutschland, seit einigen Monaten aktiv bei der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“: #108 Alexander Grevel – Der Aufstand der Letzten GenerationProf. Dr. Stefan C. Aykut, Universität Hamburg, Professur für Soziologie, insbesondere ökologische Krisen und Konflikte: #91 Stefan C. Aykut – Warum es nicht genügt, Recht zu habenJan Hegenberg, Autor von „Weltuntergang fällt aus“, Gründer des Blogs Graslutscher.de, freier Autor, Factchecker, Facebook-Trolljäger: #115 Jan Hegenberg - Der Graslutscher sagt: Weltuntergang fällt ausMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Sep 15, 2022 • 44min

#120 Markus Stelzmann – Die erfolgreiche Organisation der Zukunft

Diese Woche in der Zukunft:Meinen wir Transformation und Wandel in Unternehmen ernst? Also wirklich? Und wieviel "New Work" bleibt doch an der Oberfläche, im Arbeitskreis, wird nie wirksam? Tele Haase, hoch spezialisierter Steuergerätehersteller in Wien, nennt es nicht New Work, sondern sinnvolle Arbeit, hat aber schon vor zehn Jahren den Schritt hin zu einem demokratischen Unternehmen gemacht - und ist heute wirtschaftlich erfolgreicher denn je. Markus Stelzmann ist selbst aus der Rolle des Geschäftsführers herausgetreten; nicht nominell, aber faktisch. Im Gespräch mit Michael beschreibt er die Lernreise seines Unternehmens.Die Teams entscheiden über Produkte, Preise, Vertrieb. Nicht leichtfertig, aber umso sachkundiger. Jede:r bei Tele soll den Mut haben, die eigene Aufgabe überflüssig machen zu wollen, und das Vertrauen, dass sich eine neue Aufgabe bei Tele finden wird. Wer das ernsthaft will, der muss Kompetenzen schaffen. Bei Tele können alle Mitarbeiter zumindest die Grundlagen der Bilanz lesen. Transparent und zugänglich sind die Zahlen ohnehin. Also lernen alle Stück für Stück, unternehmerisch zu denken. Und wer sich ausgründen will, wie schon mehrfach geschehen, wird zum B2B-Partner von Tele - alle profitieren. Stichwort "ernsthaft": Wer sich den Tele-Kosmos als Bällebad mit viel Tagesfreizeit vorstellt, muss sich wahrscheinlich selbst vom Gegenteil überzeugen. Die Mitarbeiter:innen selbst regulieren die Kultur - und trennen sich durchaus auch von denen, die nicht passen. Für die erfolgreiche Organisation gibt es keine Blaupausen mehr, keine Schablonen, die wir nur auf die eigene Organisation übertragen müssten. Tele übersetzt das: Experimentieren, lernen, machen, ändern - und wieder von vorn. Tele ist inzwischen ein Lernort geworden. Hier lernt die Organisation. Hierher kommen Menschen und Teams und probieren sich aus. So viele, dass Markus inzwischen einen Spielplatz dafür eingerichtet hat, den "Organisation Playground". Diese Woche zu Gast: Markus Stelzmann, Gesellschafter und Geschäftsführer von Tele Haase und Organisation PlaygroundMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Sep 8, 2022 • 39min

#119 Hans-Josef Fell – Das Ende der fossilen Energiekonzerne

Diese Woche in der Zukunft:An die Arbeit! Hans-Josef Fell kämpft seit Jahrzehnten für die Energiewende. Und er ist schnell auf 180: Es droht schlicht das Ende der menschlichen Zivilisation. Das Ende von dem, was uns lieb ist. Die schlechte Nachricht: Wir haben kaum noch Zeit, das abzuwenden. Die gute Nachricht: Wir haben es in der Hand. Hans-Josef gilt als einer der Väter der Energiewende. Präzise: Der inzwischen abgewürgten Energiewende und aus seinem Ärger über das Scheitern der Politik und die Strategien der großen Energiekonzerne macht er keinen Hehl. Immer noch finden sich die Argumente, erneuerbare Energien sein nicht ausreichend, zu volatil, seien zu teuer. Argumente, mit den uns die Öl- und Atomkonzerne den Kopf vernebeln, sagt Hans-Josef. Die alten Energien Kohle, Öl und Atom, die sind zu teuer. Die Erkenntnis tut weh, aber: Wir haben kaum noch Zeit. Das Zeitfenster, das wir haben, um uns zu aktivieren, schließt sich - und es schließt sich schnell. Klimaneutralität ist nicht genug. Wir müssen auf allen Ebenen davon ablassen, Emissionen freizusetzen. In der Energiewirtschaft, in der Industrie, in der Landwirtschaft. Angesichts von 420 ppm Treibhausgasen in der Atmosphäre haben wir a) kaum noch Zeit für den Turnaround und dürfen b) im Grunde keine zusätzlichen Treibhausgase mehr freisetzen. Wie schaffen wir das? Die großen Konzerne werden es nicht richten. Die Macht dieser Konzerne wird es in zehn Jahren ohnehin nicht mehr geben - und wir haben keinen Grund für Mitleid. Wir können es schaffen, wenn jede:r etwas tut. Keinen Atomstrom mehr bezieht. Seine Mobilität verändert. Und vor allem: In erneuerbare Energien investiert, Genossenschaften gründet, den Bürgermeistern und Stadtwerken Druck macht. Stück für Stück brechen wir so die Macht der Konzerne und können schon 2030 bei 100% erneuerbaren Energien sein. Zu Gast in dieser Woche:Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group, Botschafter für 100% Erneuerbare Energien, Mitglied des Deutschen Bundestages 1998-2013, Autor des Entwurfs des EEG 2000Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Sep 1, 2022 • 47min

#118 Bob Blume – Normale Schule ist radikal anders!

Diese Woche in der Zukunft: Bob Blume ist Lehrer und Blogger, Autor und Bildungsinfluencer, kurzum: Er ist Lehrer mit Leidenschaft und streitet für eine gute Schule. Bob sagt: Gute Schule ist ganz leicht. Wir brauchen Personal, Raum, Zeit und Ressourcen. Mehr nicht. Im Sinne einer verbindlichen Flexibilität können Schulen sich damit zu einem Bildungsort entwickeln. Denn drunter geht es nicht: Schule muss attraktiv sein, ein Ort, an den alle gerne kommen wollen, Schüler:innen, Lehrkräfte und zahlreiche weitere Experten. Das ist das einzige „normal“, das wir an der Schule noch akzeptieren wollen. So sieht eine Schule für heute und morgen aus: Konzentration auf grundlegende Kompetenzen in den ersten fünf Jahren: Lesen, Schreiben, Rechnen, Reden, Coden. Gleitzeit für alle. Die Lehrer:innen werden Mentor:innen; ihre Aufgabe ist es, Lernprozesse zu begleiten und zu unterstützen. Noten gibt es keine, nur die Stufen: nicht bestanden, bestanden, mit Auszeichnung. Statt Abiturzeugnis schickt die Schule Empfehlungsschreiben an ausgewählte Universitäten. Und weil Schule mehr ist als angewandte Berufsvorbereitung, bereitet die Schule auch auf alles das vor, was Menschen nach Feierabend mit Leidenschaft tun. Das, da sind Bob und Michael sich schnell einig, wollen wir von jetzt an eine „normale Schule“ nennen. Die Entwicklung und in Teilen radikale Veränderung, das muss das Normale sein. Der Rest, der sich nicht bewegt, darf in unseren Augen nicht die Norm sein; nennen wir es rückständig, verstaubt, eingeschlafen, ganz nach Belieben. Eine solche neue normale Schule sollte auch kaum Schwierigkeiten haben, ausreichend Lehrkräfte anzuziehen und auf Dauer für die wunderbare Aufgabe von Schule zu begeistern: Kinder bei der Entwicklung zu unterstützen und in ihnen das Gefühl wachsen zu sehen: Mir steht die Welt offen. Wovon wir uns guten Gewissens verabschieden können, ist das Bild des allwissenden Lehrers, der möglichst viel Wissen in möglichst knapper Zeit in die Schülerhirne bringt. Herr Lehrer, muss ich mir das aufschreiben oder kommt das in der Klausur gar nicht dran? In der Folge kommen Bob und Michael auch auf Micha Pallesche zu sprechen, den Leiter der Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe. Er war in Folge 75 „Digitale Bildung ist möglich“ hier im Podcast zu Gast. Zu Gast in dieser Woche:Bob Blume, Lehrer, Bestseller-Autor, Blogger und Bildungsinfluencer, @blume_bobBuch: “10Dinge, die ich an der Schule hasse” Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Aug 25, 2022 • 40min

#117 Özden Terli – Wenn der ZDF-Wettermann zum Klima spricht

Diese Woche in der Zukunft:Wer heute noch Hitzewellen und Dürre in Europa mit spielenden Kindern im Freibad bebildert, macht sich der unterlassenen Berichterstattung schuldig. Die Klimakrise ist real, wir müssen auf null Emissionen runter und das schnell. Ein Gespräch mit Özden Terli, Meteorologe und Wettermann im ZDF. Özden gehört zu den Journalisten, die immer wieder zur besten Sendezeit darauf hinweisen, wo wir die Auswirkungen der Klimakrise bereits heute erleben. Persönlich erhält er dafür ausschließlich positives Feedback. In den sozialen Medien hingegen wird er dafür immer wieder hart angegangen. Özden wehrt sich und veröffentlicht diese Anwürfe - auch um deutlich zu zeigen, dass man sich wehren kann. Ist das Aktivismus statt Journalismus? Özden sagt: Im Gegenteil. Wir laufen auf derzeit eine 3 Grad-Welt zu. Stefan Rahmsdorf hat kürzlich anschaulich beschrieben, was das praktisch bedeutet. Wer das Papier noch kennt, findet es hier. Die Zeit die uns noch bleibt, um diese 3 Grad-Welt abzuwenden, ist Goldstaub. Wir dürfen sie nicht verschwenden mit Diskussionen über Technologieoffenheit oder die Laufzeit von Atomkraftwerken. Das sind Nebelkerzen derer, die einen wirksamen Klimaschutz verhindern wollen. Wer ist hier eigentlich radikal? Özden Terli sagt ganz klar: Die Radikalen, das sind die, die den Klimaschutz verzögern und verhindern. Diejenigen hingegen, die ein sofortiges Umdenken einfordern, die protestieren und sich auf die Straße kleben, die sind nur vermeintlich radikal. Radikal ist ein weiter so. Wir sind alle Aktivisten: Entweder setzen wir uns für einen schnellen Wandel im großen Maßstab ein. Dann sind wir Aktivisten einer 1,5 Grad-Welt. Oder wir blockieren diesen Wandel oder bremsen ihn durch Nichtstun. Dann sind wir Aktivisten für eine 3 Grad-Welt. Öden zitiert damit Prof. Sebastian Seiffert, der in Folge 55 Gast hier in „carls zukunft der woche“ war.Schaut Özden Terli optimistisch in die Zukunft? Er wünschte, er könnte. Özden plädiert für einen realistischen Blick - und da ist derzeit nichts zu erkennen, das uns optimistisch stimmen könnte. Das zu ändern, ist unsere Aufgabe. Da ist zum einen das eigene Verhalten. Aber viel wichtiger noch: Es geht um den Wandel im großen Maßstab. Also schreiben wir unseren örtlichen Politikern, den Managern der ortsansässigen Firmen, allen Multiplikatoren, die wir kennen und erreichen können. Zu Gast in dieser Folge: Özden Terli, Meteorologe und Wetter-Moderator im ZDF. @TerliWetterRahmsdorf-Papier: Stefan Rahmstorf – Klima und Wetter bei 3 Grad mehrEine Erde, wie wir sie nicht kennen (wollen)Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Aug 18, 2022 • 37min

#116 Sylvia Lier – Das 9€-Ticket als Einstieg in die Mobilität der Zukunft: Einfach, günstig, integrativ.

Diese Woche in der Zukunft: Die Mobilität der Zukunft ist einfach. Und sie ist vernetzt. Gut ist: Wir müssen es nur tun. Und noch besser: Wir tun es schon. Das 9€-Ticket ist im Kern eine Vorform dessen, was gute Mobilität der Zukunft ausmacht. Sagt Sylvia Lier, langjährige Führungskraft in Sachen #Kfz-Flottenmanagement und #ÖPNV. Sylvia ist Expertin für multimodale Personenmobilität. Ihr Bild: Eine App regelt meine Mobilität, samt Echtzeitdaten und Tickets – unabhängig von Verkehrsmittel und konkretem Betreiber. Wenn wir wollten, könnten wir das direkt realisieren.Sylvia war in ihrer Karriere verantwortlich für Mobilität auf Reifen wie für solche auf Eisenbahn- wie auf Straßenbahnschienen. Ihr Fazit: Wir brauchen das alles. Der Mix macht es – und zukunftsfähige Mobilität entsteht, wo das vielfältig Vernetzte so einfach zur Verfügung steht, dass niemand mehr vor dem Fahrkartenautomaten verzweifelt, sondern alle ihren jeweils aktuell besten Mix angeboten bekommen. Die Betonung liegt auf „alle“. Auch wenn wir vielfach das eigene Auto mit Freiheit verbinden, tatsächlich schließt es Millionen Menschen aus: Kinder, Alte, körperlich Eingeschränkte, Menschen ohne Führerschein, Menschen, die sich das Autofahren schlicht nicht leisten können. Hinzu kommen auch noch die, die das Auto heute nur nehmen, weil ihnen irgendeine Alternative fehlt. Kurzum: Der Fokus auf das Auto lässt große Teile der Bevölkerung aus dem Blick. Mobilität der Zukunft darf genau das nicht. Was fehlt uns, um eine zukunftsfähige Mobilität umsetzen? Mut, sagt Sylvia. Einfach machen. Technologisch sind die Herausforderungen im Wesentlichen schon gelöst. Es geht nur um das Tun, dann haben wir in weniger als zehn Jahren integrierte Mobilität, flächendeckend, integriert und integrierend. Zu Gast in dieser Woche: Sylvia Lier, Mobilitätsexpertin, war Geschäftsführerin bei Leaseplan, im DB-Konzern und bei den Düsseldorfer Stadtwerken Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Aug 11, 2022 • 37min

#115 Jan Hegenberg - Der Graslutscher sagt: Weltuntergang fällt aus

Diese Woche in der Zukunft: Jan Hegenberg schreibt über die Klimakrise, was wir tun können und was wir tun müssen, um sie abzumildern. Zumindest so weit abzumildern, dass wir gut leben können. Sein Credo: Wir können das. Wir werden unser Leben dafür verändern müssen, allerdings nicht mit Verzicht und Einschränkung. Der Wandel im Zuge der Klimakrise wird im besten Fall die Erderhitzung verlangsamen, sie ermöglicht uns auch ein angenehmeres Leben.Das Buch von Jan trägt den Titel „Weltuntergang fällt aus“. Er sagt: Wir sind es so gewohnt, uns auf die Probleme zu konzentrieren, dass wir darüber die Lösungen vergessen, die längst da sind. Um unserem Optimismus auf die Sprünge zu helfen, hat er sein Buch geschrieben. Dabei hat er es auf die zahlreichen weit verbreiteten Irrtümer abgesehen, denen wir immer und immer wieder auf den Leim gehen. Beispiel: Mit der Verkehrswende wird alles mühsamer, wenn wir nicht mehr überall mit dem Auto hinfahren dürfen. Selbe Entwicklung, positives Framing: Unsere Städte werden sauberer und leiser, wir haben mehr Platz, es wird eleganter und günstiger.Zweites Beispiel: Erneuerbare Energien und die Angst vor den windstillen Nächten im Winter - in denen wir massenhaft Energie brauchen, aber weder wind noch Solar anspringen. Jan hält dagegen: Diese Ausnahmen gibt es - und haben längst Instrumente. Wir können grünen Sommerstrom nutzen, um Wasserstoff zu speichern und künstliches Ethanol zu erzeugen. Wir verfügen mit unserem Gasnetz längst über die Infrastruktur, es zu speichern und zu transportieren. Teuer? Klar, aber so selten, dass das nicht weiter ins Gewicht fällt.Die Klimawende ist für Jan vergleichbar mit der industriellen Revolution: Am Anfang stand die Erfindung der Dampfmaschine und erst in der Folge hat sich gezeigt, was auf einmal alles möglich ist. Ähnlich erwartet er es hier: Was wird auf einmal möglich, wenn zumindest einigenorts Energie im Überfluss zur Verfügung steht? Welche Produkte können wir dann erzeugen, welche Prozesse umsetzen? Wir werden erleben, wie sich die globalen Kräfte verschieben, wenn Länder, die heute eher arm sind, auf einmal Energie ohne Ende bieten können.In Summe: Der Weltuntergang fällt aus. Wir haben jeden Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen.Zu Gast in dieser Woche:Jan Hegenberg, Autor von „Weltuntergang fällt aus“, Gründer des Blogs Graslutscher.de, freier Autor, Factchecker, Facebook-TrolljägerBuch: Jan Hegenerberg – Weltuntergang fällt aus – Verlag KOMPLETT-MEDIA – Preis 22,00 € Mentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Aug 4, 2022 • 36min

#114 Carina Frei - Female Empowerment

Diese Woche in der Zukunft: “Boost your performance, not your boobs.” Carina Frei ist Autorin und Keynote-Speakerin, Female Empowerment ist ihr Thema. In Seminaren und Coachings unterstützt sie Frauen bei ihrer Entwicklung. Frauen wie Männer haben gelernt, Frauen mit dem male gaze, dem männlichen Blick zu betrachten und zu bewerten. Carinas Credo: Es liegt an den Frauen selbst, aktiv zu werden und an ihrer Lage etwas zu verändern. Für Carina wird der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei der Karriere sichtbar – und änderbar. Während Männer Räuberleitern bilden und sich gegenseitig auf dem Weg nach oben unterstützen, greifen Frauen viel zu häufig auf anerzogene Muster von Neid und Konkurrenz zurück und ziehen sich auch noch gegenseitig herunter. Die einen kommen hoch – die anderen halten sich mit blabla auf. Hier ins Handeln zu kommen, da beginnt für Carina Female Empowerment. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen beginnt schon in der Sprache. Männer sagen an, Frauen bitten um Entschuldigung. Man versuche einmal, für die eigene Tochter ein T-Shirt zu kaufen mit Superhelden statt Glitzer. Carina hängt jedes Mal beim Einkaufen die coolen NASA-Shirts aus der Jungsabteilung in die Mädchenabteilung um. Es ist das Thema der Bikini-Figur: Muss ich erst fragen, ob ich es mir erlauben kann? Oder hat nicht jede eine Bikini-Figur, die einfach im Bikini an den Strand geht? Carinas zunächst eher pessimistische Einschätzung: Wir befinden uns auf dem Weg zurück, was die gleichberechtigte Position von Frauen in Gesellschaft und Beruf betrifft. Der Abbau von Frauenrechten in den USA ist nur ein Beispiel, allerdings muss ja Europa gar nicht verlassen, um ganz ähnliche Entwicklungen festzustellen. Umso mehr, sagt Carina, dürfen Frauen sich nicht in unterschiedliche Gruppierungen und Feminismen aufsplitten lassen. Das nützt nur der alten Welt.Zu Gast in dieser Woche: Carina Frei, Keynote Speaker und Autorin – #ALPHAWOMAN - www.carinafrei.comMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Jul 28, 2022 • 31min

#113 Verena Ziegler – Deep Tech Mode

Diese Woche in der Zukunft: Die Modeindustrie Platz aus allen Nähten und produziert immer weiter vor sich hin. Es gibt zu wenig Innovation und zu wenig Digitalisierung im Modebusiness. Wir müssen über unseren Modekonsum sprechen. Jeder kennt es: Der Kleiderschrank quillt über und es muss wieder aussortiert werden. Gut, dass sich seit 160 Jahren in der Modeindustrie, kaum etwas geändert hat. Also, einfach so weiter wie bisher, oder? Unsere Kleidung ist der zweitgrößte umweltverschmutzer weltweit. Es muss sich also etwas ändern, wenn wir die Kurve der Klimakrise nach unten korrigieren wollen. Wir sprechen über die Zukunft von Mode, Technologie und Forschung. Genauer gesagt: OpenDress und wie wir besser mit unserem Modekonsum umgehen können.Verena Ziegler ist Co-founder und CEO von OpenDress, das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, die sich BEAWEAR nennt. Mit dieser Software kann man in online Shops einen 3D-Scan seines Körpers, einfach zuhause, vor seiner eigenen Kamera machen. Die Kleidung bleibt bei dem Scan einfach an und dann wird sich einmal im Kreis gedreht, dreimal die Hacken zusammengeschlagen und schon entsteht der „Digitale Zwilling“ der zu den Maßen des eigenen Körpers passt. Ab jetzt wird nur noch die Kleidung im Onlineshop angezeigt, die exakt passt.Wenn wir uns die Retoure Quoten ansehen, dann werden bis zu 75 % aus Gründen der Passform zurückgeschickt. Was für eine Katastrophe, wenn wir jetzt über unsere Umwelt nachdenken. Stellen wir uns einmal vor, wie wir in Zukunft shoppen gehen, alles online, versteht sich. Wir können unseren Digitalen Zwilling einfach alles anprobieren lassen, senken somit die Retouren und lassen genauer Produktionsbedingungen zu. Hier geht es um Deep Tech: Tiefliegende Informationen entnehmen und somit die Produktion anpassen. Die Unternehmen wissen in Zukunft wie Ihre Kunden aussehen, das ist dann fast so, als würde man einen Laden betreten und freundlich grüßen.Beawear digitalisiert den komplizierten weg des Vermessens und Erstellen eines Schnittmusters. Am Ende bleibt die Nähleistung und damit auch Handwerkliche Kompetenzen vor Ort. Denn die großen Produktionen bleiben durch die Software aus. Produziert wird dann in nachhaltigen Microfactorys die regional vor Ort sind.Zu Gast in dieser Woche:Verena Ziegler ist Co-founder und CEO von BEAWEAR - OpenDress#Timecodes zur Folge:• Begrüßung• 1:24 Technologie• 4:30 Online-Shopping• 10:21 Digitalisierung der Modeindustrie• 14:25 Microfactorys• 24:35 Neue HandwerkskulturMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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Jul 21, 2022 • 39min

#112 Matthias Dersch – Die Zukunft des Fußballs

Diese Woche in der Zukunft: Der Zuschauer reibt sich verwundert die Augen. Die Zuschauerin auch. Die EM der Frauen zeigt einen Fußball, der einen erheblichen Qualitätssprung gemacht hat. Matthias Dersch, Reporter beim kicker, sagt: Einer der Gründe für diese Verwunderung ist: Es schaut normalerweise keiner hin. Die Entwicklung läuft längst. Wenn es eine Zielgruppe für attraktiven, schnellen und hochwertigen Fußball gibt, die gleichzeitig weder Ronaldos Millionengage noch eine WM in Katar wollen: Frauenfußball hat das Potenzial, in diese Lücke zu stoßen und damit ein Stück Zukunft zu werden. Bei aller fundierten Kritik: Die Blase Fußball wird nicht platzen. Die Stadien der WM in Katar werden voll sein, auch mit deutschen Fans. Die Spieler werden weiterhin auf ihre Profile bei FIFA achten, weil sie wissen, dass daran die Anzahl der verkauften Trikots mit dem eigenen Namen hängt. Allerdings hat sich der Fußball längst in mehrere, ganz unterschiedliche Welten aufgespalten. Der jüngste Versuch, eine kleine, teure europäische Liga aufziehen, ist zwar noch krachend gescheitert. Allerdings fragt Matthias, ob es nicht ehrlich wäre, die ohnehin bestehende Spaltung auch anzuerkennen. Bayern München und Greuther Fürth haben gerade in einer Liga gespielt – und eben doch nicht. Der Fußball der Zukunft wird nicht mehr schneller werden, er wird sich vor allem professionalisieren. Nachwuchsstars, die ihr Leben tatsächlich 24/7 der Profi-Disziplin unterordnen. Vereine, die die letzte Million nicht für einen weiteren mittelmäßigen Stürmer ausgeben, sondern für Physio, Koch und Mentaltrainer. Und dann noch einen Data Scientist einstellen und einen Experten für die Kommunikation der komplexen Erkenntnisse aus den Daten an jeden einzelnen Spieler. Geht die Schere im Fußball in den kommenden Jahren weiter auseinander? Matthias hofft: nein. Und erwartet: ja. Zu Gast in dieser Woche:Matthias Dersch, Reporter kicker mit den Schwerpunktthemen BVB Dortmund und Nationalmannschaft#Timecodes zur Folge: • Begrüßung • 01:50 EM der Frauen • 10:00 Wann platzt die Blase?• 17:01 / 28:09 Technologie • 20:10 FinanzenMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

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