

Geschichten aus der Geschichte
Richard Hemmer und Daniel Meßner
Seit über neun Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte. Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird. Dabei geht es um vergessene Ereignisse, außergewöhnliche Persönlichkeiten und überraschende Zusammenhänge der Geschichte aus allen Epochen.
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Episodes
Mentioned books

Feb 12, 2020 • 44min
GAG229: Elisabeth Báthory, die (angebliche) Blutgräfin
Eine Geschichte über eine Gräfin, deren angebliche Mordlust Einzug in unzählige Geschichten fand.
Wir springen in dieser Folge ins frühe 17. Jahrhundert. Protagonistin ist die einflussreiche ungarische Gräfin Elisabeth Báthory, die im Jahr 1610 vom Vizekönig Ungarns festgenommen wird. Vorgeworfen werden ihr beinahe unbeschreibbare Grausamkeiten und eine Vielzahl an Morden.
Wir sprechen darüber, was es mit den Vorwürfen tatsächlich auf sich hatte, was aus Báthory wurde und vor allem, wie man sich auch noch Jahrhunderte später an sie erinnert.
Das Episodenbild zeigt Báthory in einer Version des einzigen von ihr noch existierenden Porträts.
Literatur
Die in der Folge erwähnte Literatur sind die folgenden Bücher:
Michael Farin – “Heroine des Grauens – Elisabeth Bathory”
Tony Thorne – “Countess Dracula: The Life and Times of Elisabeth Bathory, the Blood Countess”
Kimberley Craft – “Infamous Lady – The True Story of Countess Erszebet Bathory”
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Feb 5, 2020 • 44min
GAG228: Berliner Blau – die Erfindung einer Farbe
Eine Geschichte über Alchemie und das erste künstlich hergestellte Pigment
Wir springen nach Berlin in ein alchemistisches Labor im Jahr 1706: Bei der Herstellung von Florentiner Lack färbt sich das Gemisch überraschend tiefblau statt rot. Johann Jacob von Diesbach und der Johann Conrad Dippel haben aus Versehen das erste moderne, künstliche Pigment hergestellt: das Berliner Blau. Auch bekannt als Prussian Blue oder Eisenblau.
Berliner Blau verbreitet sich in der Folge, weil es eine günstige Alternative zu anderen Blautönen ist, wie Ultramarin oder Azurit. Aber nicht nur in der Malerei kommt das Berliner Blau zum Einsatz. Es wird auch zur Weinschönung verwendet und ist heute auch als Medikament gegen Thallium- oder Caesium-Vergiftung im Handel.
Das in der Folge erwähnte Buch ist Berliner Blau von Alexander Kraft.
Bei der Großen Welle vor Kanagawa kam auch Berliner Blau zum Einsatz.
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Jan 29, 2020 • 39min
GAG227: Die unsterbliche Henrietta Lacks
Eine Geschichte über eine wissenschaftliche Errungenschaft und die zweifelhaften Methoden, die dazu führten.
Wir springen in dieser Folge in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Im Zuge der Behandlung eines bösartigen Tumors wird einer Frau namens Henrietta Lacks im Johns Hopkins Krankenhaus in Baltimore Gewebe entnommen. Damit beginnt eine wissenschaftliche Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Allerdings ist es nicht nur eine Geschichte des wissenschaftlichen Triumphes, sondern auch eine Geschiche zweifelhafter wissenschaftlicher Praxis.
Das erwähnte Buch von Rebecca Skloot heißt “The Immortal Life of Henrietta Lacks“.
Das Episodenbild zeigt fluoreszierende HeLa Zellen.
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Jan 22, 2020 • 50min
GAG226: Der Untergang der Batavia
Eine Geschichte über einen Schiffbruch mit grausamen Folgen
Wir springen in dieser Folge etwa 400 Jahre zurück und beschäftigen uns mit einem Schiffsunglück und seinen Folgen: Im Oktober 1628 sticht ein neues, riesiges Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie in See und macht sich auf den Weg nach Java. Dort wird das Schiff aber niemals ankommen, weil es vor Australien auf ein Riff läuft und untergeht.
Während sich die meisten Passagiere auf Inseln des Houtman-Abrolhos-Archipels retten können, übernimmt der Unterkaufmann Jeronimus Cornelisz das Kommando und errichtet ein Terrorregime, dem viele der Geretteten zum Opfer fallen.
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Jan 15, 2020 • 47min
GAG225: Die Rundfahrt der Schlachtfelder
Eine Geschichte über ein Radrennen, das so wahrscheinlich nie hätte stattfinden sollen.
Wir springen nach Frankreich, ins Jahr 1919. Der Erste Weltkrieg ist erst seit einigen Monaten vorbei, als die Tageszeitung “Le Petit Journal” beschließt, ein Radrennen zu veranstalten. Allerdings kein herkömmliches, sondern eines entlang der Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs.
Gedacht als ein Zeichen des Triumphes des Lebens über den Tod, der Franzosen über die Deutschen, als ein kaum dagewesenes sportliches Großereignis, stellt sich schnell heraus, dass das ganze Unterfangen nicht ganz so einfach ist, wie angenommen.
Das Episodenbild zeigt den Gewinner des Rennens, Charles Deruyter.
Die verwendete Literatur ist dieser Artikel der Süddeutschen Zeitung, und das darauf basierende Buch “Riding in the Red Zone” von Tom Isitt.
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Jan 8, 2020 • 48min
GAG224: Die Balmis-Expedition und eine kurze Geschichte der Pockenimpfung
Eine Geschichte über die erste große Impfkampagne
Wir springen an den Anfang des 19. Jahrhunderts und beschäftigen uns mit der Geschichte der Pockenimpfung. Nachdem Edward Jenner die Impfung gegen eine der tödlichsten Krankheiten der Menschheitsgeschichte 1798 entwickelt, verbreitet sich das Wissen um die Impfung rasch in großen Teilen der Welt. Und der spanische König Karl IV. ordnet an, dass die Menschen in Spanien und den Kolonien in den Amerikas geimpft werden sollten. Und so startet 1803 die erste große (fast weltweite) Impfaktion der Geschichte: die Balmis-Expedition oder die Real Expedición Filantrópica de la Vacuna.
Und das Expeditionsteam um die beiden Ärzte Francisco Javier Balmis und José Salvany musste erst einmal ein Problem lösen: Wie den Impfstoff, der seine Wirkung nach ungefähr 10 Tagen verliert, über den Atlantik bringen?
Das Episodenbild zeigt die María Pita, das Schiff, mit dem die Expedition 1803 von La Coruña aus gestartet ist.
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Jan 1, 2020 • 40min
GAG223: Ramen und die Transformation Japans
Eine Geschichte über ein Nudelgericht, das zum Symbol des modernen Japans wurde
Wir springen in dieser Folge nach Japan um uns mit einem seiner wichtigsten Gerichte auseinanderzusetzen: Ramen. Wir sprechen über den Ursprung der Speise, aber auch darüber, warum sie eigentlich so beliebt wurde und was das mit der Transformation Japans in eine Wirtschaftsmacht zu tun hat.
Das Episodenbild zeigt eine Schüssel Tonkotsu Ramen, verspeist in der Wiener Mochi Ramen Bar.
Die verwendete Literatur ist das Buch “The Untold History of Ramen” von George Solt.
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Dec 25, 2019 • 2h 3min
GAG222: Das Voynich-Manuskript
Eine Geschichte-Interview mit Jürgen Hermes
Kaum ein überlieferter Text übt eine derartige Faszination aus wie das Voynich-Manuskript. Zwar gibt es jede Menge Theorien, was es mit dem Manuskript auf sich hat, aber eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht. Handelt es sich um einen Hoax? Ist der Text in einer unbekannten Sprache verfasst oder auf eine uns unbekannte Art und Weise verschlüsselt?
In dieser Folge erzählen wir uns nicht gegenseitig eine Geschichte, sondern Daniel spricht mit Jürgen Hermes über den rätselhaften Text: Jürgen Hermes (@spinfocl, Blog) ist Computerlinguist und Geschäftsführer des Instituts für Digital Humanities (IDH) an der Universität zu Köln und er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Voynich-Manuskript. Wir sprechen über die Eigenschaften des Textes, etwa im Vergleich zu natürlichen Sprachen, seine Entropie, wie er überliefert wurde und über mögliche Lösungsansätze.
Podcasttime für @GeschichteFM mit dem tollen @meszner pic.twitter.com/VaizgZTsgd
— jhermes (@spinfocl) July 2, 2019
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Dec 18, 2019 • 42min
GAG221: Hans Staden - ein Landsknecht bei den Menschenfressern
Eine Geschichte über einen Landsknecht bei den Tupinambá Brasiliens
Wir springen in dieser Folge ins 16. Jahrhundert. Hans Staden, gebürtiger Hesse und Landsknecht, wird Teil einer spanischen Expedition nach Brasilien. Kurz nach seiner Ankunft wird er von Mitgliedern des dort ansässigen Stammes der Tupinambá gefangen genommen.
Wir sprechen über seine Zeit in Gefangenschaft, vor allem aber auch über seine illustrierten Erzählungen darüber, die schließlich mithilfe des Verlegers Theodor de Bry, der ganz eigene Ziele verfolgte, die europäische Sicht auf die Eingeborenen Brasiliens nachhaltig verändern sollten.
Das Episodenbild zeigt die Tupinambá bei menschenzubereitender Tätigkeit auf einem Holzschnitt aus Stadens illustrierter Erzählung.
Die gesamte Erzählung Hans Stadens, mitsamt der Holzschnitte, gibt’s auf archive.org.
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Dec 11, 2019 • 44min
GAG220: Eine kurze Geschichte der Rohrpost
Eine Geschichte über pneumatische Telegrafie
Wir beschäftigen uns in dieser Folge mit einer Technik, die in den Großstädten um 1900 weit verbreitet war: die Rohrpost. Über Rohrsysteme, die hunderte Kilometer lang waren, wurden kleine Büchsen von Postamt zu Postamt verschickt und so war es möglich, Briefe innerhalb von nur 2 Stunden zuzustellen. Heute findet sich die Technik nur noch in viel kleinerem Maßstab – als Hausrohrpost in Gebäuden.
Doch hinter der Rohrpostidee steckt viel mehr: Vor der Elektrifizierung galt die Pneumatik als Alternative zum Dampfantrieb. Wir sprechen daher über die Anfänge der Rohrpost, über pneumatische und atmosphärische Bahnen und wie es dazu kam, dass die erste U-Bahn in New York pneumatisch betrieben wurde.
Die Einspieler dieser Folge stammen aus einer Folge „Stimmen der Kulturwissenschaften“ mit Florian Bettel.
Themenpate für diese Folge ist Volker, das haben wir leider vergessen zu erwähnen. Als Lektüre sei empfohlen das Buch „Luftzüge. Die Geschichte der Rohrpost“ von Ingmar Arnold.
Das Episodenbild zeigt das Postscheckamt Berlin 1959 (Bundesarchiv, Bild 183-61662-0003 / Mihatsch / CC-BY-SA 3.0)
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