

Meilensteine - Alben, die Geschichte machten
SWR1 Rheinland-Pfalz
Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge.
Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten.
Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.
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Sep 25, 2023 • 1h 10min
Status Quo – "Hello!"
Bei 33 veröffentlichten Alben stellt sich die Frage: Über welches Album von Status Quo sprechen wir zuerst in unseren SWR1 Meilensteinen. Wir haben uns für das mit der Begrüßung entschieden: "Hello!" Nicht nur, weil die Band uns auf dem Plattencover scheinbar so freundlich winkt, sondern weil "Hello!" das Album ist, mit dem die Band es vor ziemlich genau 50 Jahren zu ersten Mal an die Spitze der britischen Albumcharts geschafft hat.
Und das in einem Jahr, in dem mit "Dark Side of the Moon" von Pink Floyd, "Quadrophenia" von The Who und "Goodbye Yellow Brick Road" von Elton John auch musikalisch richtig starke Konkurrenz auf dem Plattenmarkt unterwegs war.
Von der Schulbank auf den Rockolymp
Wie so viele Bands haben auch die Anfänge von Status Quo zu Schulzeiten stattgefunden. Dort haben sich Francis Rossi und Alan Lancaster kennengelernt – im Schulorchester. Bis der Rest der Band dann fest dazu gekommen ist, hat es aber noch eine Weile gedauert. Und erst nach verschiedensten Bandnamen und gefloppten Singles sind sie dann zum ersten Mal als "Status Quo" aufgetreten.
Status Quo – Von der Popgruppe zur Rockband
Bis die Band endgültig in ihrer passenden Konstellation beieinander war, hat es also eine ganze Weile gedauert. Und auch dann war Status Quo noch nicht die groovige Rockgruppe, als die wir sie heute kennen, sondern eher eine rockige Popband. Es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis sie ihren eigenen Sound gefunden hatten.
Irgendwann hat Francis Rossi [...] gesagt, das mit diesen Popsingles, das ist irgendwie so kurzlebig. Da ist immer die Gefahr, dass man wieder relativ schnell weg vom Fenster ist und wir wollen aber längerfristig erfolgreich sein. Und deshalb haben sie sich irgendwann von diesem Popsound ganz bewusst abgewendet.
Quelle: Christian Rönspies, SWR Redakteur über den Soundwandel von Status Quo
Shownotes
Status Quo bei ZDF Rock Pop in Concert (1982)Dokumentation “Rock `til You Drop”Youtube-Kanal von Status QuoÜberblick zu Status Quo Dokus bei MusikwocheStatus Quo im MusikladenStatus Quo im Beat ClubAlbum Review auf Allmusic.comDie Doku zu “Rockin‘ All Over The World”
Über diese Songs vom Album “Hello!” wird im Podcast gesprochen
(13:25) – "Roll Over Lay Down"(30:10) – "Caroline"(42:51) – "Softer Ride"(44:57) – "It’s Better Now"(01:00:38) – "Forty Five Hundred Times"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
(04:06) – "You’re So Vain" von Carly Simon(04:15) – "Live And Let Die" von Wings(04:19) – "Angie" von The Rolling Stones(07:46) – "Pictures of Matchstick Man" von Status Quo(56:12) – "I Who Have Nothing" von Shirley Bassey(57:29) – "Roadhouse Blues" von The Doors

Sep 18, 2023 • 1h 24min
Blondie – "Parallel Lines"
Die Songs von Blondie fand Produzent Mike Chapman von Anfang an zwar sehr gut, die Arbeitseinstellung und die Qualität der Band war für ihn allerdings weniger überzeugend. Er soll die Band rund um Sängerin Debbie Harry als "die schlechteste Band, mit der er jemals zusammengearbeitet habe", bezeichnet haben, erzählt SWR-Musikredakteur Stephan Fahrig im Meilensteine Podcast. Trotz dieses vernichtenden Urteils schafften sie es gemeinsam, das Album "Parallel Lines" nicht wie geplant in sechs Monaten, sondern sogar schon in sechs Wochen fertigzustellen.
"Parallel Lines" von Blondie ist ein Schmelztigel der Genres
Auf "Parallel Lines" verschmelzen viele unterschiedliche Musikgenres zu einem Mix. Die Band um Sängerin Debbie Harry war eigentlich eher eine Rockband, die aber immer mal wieder auch Reggaeelemente mit reingebracht hat. Und weil zu der Zeit auch noch Discomusik angesagt war, durften wichtige Bestandteile davon auch bei dem Album nicht fehlen. Das zeigt auch der Überhit des Albums "Heart of Glass" mit seinem treibenden Discobeat.
Musikalisch ging es Ende der 70er-Jahre dann schon in Richtung elektronischer Musik und Synthieklänge, auch die hat die Band mit auf das Album gepackt. Sängerin Debbie Harry selbst hat darüber hinaus auch noch ganz viel Punkfeeling mit in die Band gebracht – auch durch ihre Texte.
Das Album verabschiedet sich in gewisser Form von den 70ern und führt schon in die 80er hin.
Quelle: Katharina Heinius, SWR1-Musikredakteurin über "Parallel Lines" von Blondie
Produzent Mike Chapman kreiert den "New York Sound"
Einen elementaren Anteil am tollen Sound von Blondies Album "Parallel Lines" hat natürlich Produzent Mike Chapman, der Ende der 70er der Experte für glamourösen und rockigen Sound war. Neben Blondie produzierte er auch Bands wie The Sweet, The Knack oder Suzi Quatro.
Er arrangierte und produzierte die Songs so, dass sie einen glamourösen aber urbanen Sound hatten, der auch zur Herkunft der Band New York passte – schillernd, aufregend und auch ein bisschen schmutzig. Das passte auch zum Look der Band, den man auf dem Cover zu "Parallel Lines" sieht: Die Band im Anzug mit Krawatte und dreckigen Turnschuhen. Debbie Harry im Kontrast und im Mittelpunkt dazu mit weißen Kleidchen, aber dafür mit Händen in den Hüften und einem ernsten Blick.
Debbie Harry als Vorbild
Diese Rolle hatte Debbie Harry inne. Sie war "die Chefin im Ring", heißt es im SWR1 Meilensteine Podcast. Debbie Harry wusste ihr Aussehen in ihrer Karriere wohl einzusetzen, war dabei aber stets selbstbestimmt und hat sich nichts sagen lassen. Mit dieser Einstellung war (und ist sie bis heute) ein Vorbild für viele starke weibliche Künstlerinnen, die Debbie Harry auch immer wieder als Vorbild nennen. Darunter sind auch absolute Megastars wie Madonna, Miley Cyrus, Cyndi Lauper, Lady Gaga oder auch Gwen Stefani.
Shownotes
Wie “Hanging On The Telephone” entstanden istBlondie Youtube-Kanal“Heart Of Glass” in der Version von Miley CyrusArte-Reihe Music Queens „Blondie”Autobiographie von Debbie Harry“Parallel Lines” Review im Rolling StoneSWR1 Meilenstein Folge zu Billy Joels "Songs In The Attic"SWR1 Meilenstein Folge zu "Sports" von Huey Lewis

Sep 11, 2023 • 1h 13min
Huey Lewis and the News – "Sports"
Nach seiner exzellenten Schullaufbahn, auf der er einige Klassen übersprang, hätte Huey Lewis eigentlich Anwalt oder Arzt werden können. Doch der New Yorker will mit Musik sein Geld verdienen, fährt nach Europa, wo er sein Mundharmonika-Spiel perfektioniert und spielt - zurück in den USA - in diversen anderen Bands, darunter Thin Lizzy. 1979 gründet Lewis seine eigene Band, die zunächst unter dem Namen Huey Lewis and the American Express firmiert. Die beiden ersten Alben floppen, doch dann folgt 1983 "Sports".
Klassisches Popsong-Writing gepaart mit 50er Jahre Rock 'n' Roll
Das Album entsteht ohne Produzent, weit weg vom Sitz des Labels Chrysalis. Musikalisch überzeugt es durch klassisches Popsong-Writing in Verbindung mit 50er-Jahre Rock 'n' Roll und Soul - immer mit einem Augenzwinkern, typisch für die Band, aber vor allem für den charismatischen Huey Lewis.
Zwei Drittel altes und ein Drittel neues Material: so lautet bei Huey Lewis and the News die Formel für Hits. Konkret heißt das: der groovende 50er Jahre Sound wird kombiniert mit dem Drum-Machine-Sound der 80er. Das zeigt sich zum Beispiel bei "Bad is Bad". Der Song wurde zur Blaupause, nach der das ganze Album produziert wurde.
Über die Live-Qualitäten der Band, die mit A-cappella-Einlagen begeistern kann, ihren besonderen Sound, über Parallelen zu Jimi Hendrix und den Rechtsstreit mit Ray Parker und dem Song "Ghostbusters" sprechen wir in dieser Folge 236 der "Meilensteine".
Shownotes
YouTube Channel von Huey Lewis and the News"Sports" bei AllmusicUdiscover Artikel zum 40. Jubiläum und zur Jubiläums-Vinyl-Ausgabe von "Sports"Offizielle Website der Band

Sep 1, 2023 • 1h 28min
Nirvana – "In Utero"
"In Utero" ist das dritte und letzte Studioalbum von Nirvana. Erschienen ist es am 13. September 1993 und es sollte nicht mehr viel mit ihrem Erfolgsalbum "Nevermind" zu tun haben. Statt des doch eher nach Rock-Pop klingenden Sounds, wollten sie wieder ein Album mit Ecken und Kanten machen, um den Hype um sie zu reduzieren, der die Band quasi über Nacht ereilt hat.
"In Utero" sollte Nirvana aus dem Mainstream rausholen
Als Produzenten holten sie sich für "In Utero" Steve Albini ins Boot, der vorher schon mit den Pixies gearbeitet hatte und für seinen klaren Sound, ohne viel "Schnickschnack" bekannt ist. Mit seiner Hilfe sollte das Album wieder rockiger klingen und Nirvana in die Zeit zurückkatapultiert werden, in der sie noch nicht so erfolgreich waren.
Mit der Rolle als berühmte Rockmusiker im Mainstream kam die Band nicht klar. Der Erfolg, der mit "Nevermind" kam, wurde ihnen zu viel. Mit "In Utero" wollte Nirvana nicht ins große Rampenlicht und einfach alles anders machen, so wie zu den Zeiten ihres ersten Albums "Bleach". Und genau das war auch für die Fans damals das Wichtigste, für die es nichts Schlimmeres gab, als Mainstream zu sein.
"In Utero" war mein Vehikel, mich irgendwie abzugrenzen.
Quelle: Journalist und Moderator Jo Schück
Die Songtexte zeigen Kurt Cobains Zerrissenheit
Obwohl Kurt Cobain "In Utero" selbst mal als unpersönlich bezeichnet hat, lässt sich in den Songtexten viel aus seinem Seelenzustand erkennen. Gerade die eigene Zerrissenheit wird in einigen Songs deutlich.
Kurt Cobain springt durch seine Gefühlswelten und Erfahrungen.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig
Immer wiederkehrende Themen auf dem Album sind Überforderung mit dem Dasein als Rockstar, existenzielle Fragen, Drogenkonsum und natürlich die bizarre Beziehung zu Sängerin Courtney Love.
Cobain schaffte es in seinen Stücken harte Themen wie Krankheit und Tod mit weichen Liebesthemen zu vereinen. So handelt das erfolgreichste Lied des Albums, "Heart-Shaped Box", einerseits von Krebserkrankungen, kann aber auf der anderen Seite auch als Liebeslied angesehen werden.
Dank "Rape Me" bekamen sie doch wieder Aufmerksamkeit
Der Song "Rape Me" gilt als sehr umstritten. Auf Deutsch bedeutet der Titel so viel wie "vergewaltige mich". Manche Kritiker sahen darin eine Verharmlosung von Vergewaltigungen und fanden es falsch, dass sich Cobain in die Rolle einer Betroffenen oder eines Betroffenen versetzt.
"Rape Me" ist aber in Wahrheit ein Anti-Vergewaltigungssong, der sich mit den Opfern solidarisiert. Kurt Cobain nimmt darin extra die Rolle des Vergewaltigten ein, um so Stellung gegen das Unrecht zu beziehen. Die ganzen Diskussionen um "Rape Me" verhalfen der Band wieder zu mehr Aufmerksamkeit, die sie ja eigentlich gar nicht haben wollten.
Ist es Nirvana mit "In Utero" geglückt, wieder aus dem Mainstream ausbrechen zu können? Und was haben Bands wie R.E.M. und die Beatles mit dem Album zu tun? All das erfahren Sie in dieser Episode der SWR1 Meilensteine.
Shownotes
Review bei AmplifiedNirvana – Die wahre Kurt-Cobain-StoryNirvana YoutubeChannelBlow Up – Nirvana im Film [Arte Doku über Filme über Nirvana]Wer oder was ist Nirvana Was steckt eigentlich hinter diesem T-Shirt und dem Schriftzug „Nirvana“? In diesem Video erklärt Prof. Dr. PlusPlusPlus den Aufstieg und das abrupte Ende eines der wichtigsten Bands der Musikgeschichte. Beitrag von Funk

Aug 25, 2023 • 1h 2min
Lauryn Hill – "The Miseducation of Lauryn Hill"
Lauryn Hill gilt als die Queen of Hip-Hop, die das Genre in ein ganz neues Licht gerückt hat. Von Anfang an war es ihr Ziel, mit bestehenden Konventionen zu brechen und die Stereotype abzulösen, die im Hip-Hop, Rap und ganz besonders im Gangsta-Rap vorkommen.
Lauryn Hill hat den Rap auf eine neue Stufe gehoben.
Quelle: SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius
Wer an das Genre Gangsta-Rap denkt, dem kommen schnell mit Schimpfwörtern vollgepackte Songs über Geld und Sex in den Sinn. Lauryn Hill setzt dem in "The Miseducation of Lauryn Hill" aber etwas Zartes und Sanftes entgegen. Ihre Texte sind poetisch und fast schon philosophisch. Sie handeln von Liebe, Gefühlen, Religion und gesellschaftlichen sowie politischen Themen. In jedem ihrer Songs vermittelt sie das Gefühl, dass sie sich ihren ganzen Schmerz von der Seele geschrieben hat.
Sie kann Gangsta-Rap, aber sie macht es nicht. (...) Sie löst die Stereotypen des Raps ins Gegenteil auf.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig
Familie oder Karriere?
Angefangen hat Hills Karriere in der Hip-Hop-Band "Fugees". Ende der 1990er Jahre hat sie die Gruppe wegen der Geburt ihres Sohnes verlassen. Damals hatte man sie davor gewarnt, ihr Kind der Karriere vorzuziehen. Ihr wurde das Ende ihrer Karriere prophezeit und deshalb hat man ihr sogar dazu geraten, das Kind abzutreiben.
Die Sängerin hat sich aber dagegen entschieden. Im Jahr 1997 kam dann ihr erster Sohn Zion zur Welt. Ihm widmete sie mit "To Zion" auch einen Song auf ihrem Album. Mittlerweile hat sie sechs Kinder.
Ihre Musik steht für Hoffnung auf Gleichberechtigung
Das Lied "Everything is Everything" und der Titelsong "The Miseducation of Lauryn Hill" beinhalten gesellschaftliche und politische Themen, besonders in Bezug auf die Situation schwarzer Jugendlicher in den USA. "Everything is Everything" handelt von Jugendkriminalität auf den Straßen, von Verlust und Hoffnungslosigkeit. Die Botschaft des Liedes soll den Jugendlichen Mut machen und ihnen Hoffnung geben, dass sich für sie etwas ändern wird.
Das Titellied "The Miseducation of Lauryn Hill" ist eine Anlehnung an ein Buch des afroamerikanischen Historikers Dr. Carter G. Woodson. Darin beschreibt er, dass schwarze Jugendliche im amerikanischen Schulsystem dazu gebracht werden, sich selbst als minderwertig anzusehen. Lauryn Hill greift das in ihrem Song auf und ermutigt die Jugendlichen dazu, sich selbst stark zu machen, selbstbewusst zu werden und sich nicht manipulieren zu lassen.
Warum kam bisher kein weiteres Album?
Trotz des großen Erfolgs mit "The Miseducation of Lauryn Hill" bleibt es bis jetzt ihr einziges Album. In dieser Podcast-Folge diskutieren wir unter anderem darüber, warum bisher kein weiteres von ihr herauskam. Außerdem erfahren Sie mehr über ihre Inspirationsquellen und ihre musikalischen Vorbilder.
Shownotes
Lauryn Hill bei den GrammysLauryn Hill "Best New Artist" bei den Grammys 1999 - überreicht von Eric Clapton und BB KingLauryn Hill "Album of the Year" bei den Grammys 1999 - überreicht von Sting und Whitney HoustonLauryn Hill "Sister Act 2" FinaleJohn Legend über seine erste StudioaufnahmeLauryn Hill Musikvideo zu "Doo Wop (That Thing)"

Aug 21, 2023 • 45min
Spliff – "85555"
Was steckt hinter dem Zahlencode "85555", dem Albumtitel von Spliff? Das haben sich 1982 vermutlich viele Fans der Band gefragt. Die Antwort ist ziemlich einfach: Es war die Bestellnummer des Albums.
Auf "85555" hatten Spliff mit harten Gitarren, Drums, einem Slap-Bass und Synthesizern einen sehr kantigen Sound. Und trotz des Songs "Computer sind doof", hat Keyboarder Reinhard Heil sich für das Album mit sogenannten Fairlight Computern beschäftigt und sich auch an der Band Kraftwerk orientiert.
Der besondere Sound von Spliff
Spliff haben für das Album "85555" sehr viel mit technischen Elementen rumprobiert und auch sehr viel unterschiedliche Technik genutzt. Dabei stand das Equipment aber nie im Vordergrund, sondern wurde von der Band immer gekonnt kaschiert. "Wir haben ganz schön mit der Technik rumgekämpft", erklärt Herwig Mitteregger von Spliff. "Aber man hört das eben nicht, dass wir soviel Technik verwendet haben, das ist der Clou der Geschichte", sagt Mitteregger weiter.
Wir machen komplizierte Musik, die sich einfach anhört.
Quelle: Herwig Mitteregger, Sänger und Schlagzeuger von Spliff
Der Erfolg von "85555" gibt Spliff recht
Im Februar 1982 wurde "85555" veröffentlicht, erreichte umgehend die Spitzenposition der Albumcharts und konnte sich insgesamt über ein Jahr lang in den deutschen Album Charts halten. Damit war es nicht nur das kommerziell erfolgreichste Album, sondern enthielt mit "Carbonara" auch noch den erfolgreichsten und bekanntesten Song, den die Band unter dem Namen je veröffentlicht hat.

Aug 14, 2023 • 1h 2min
Cyndi Lauper – "She's So Unusual"
In den 80er-Jahren ist unglaublich tolle Popmusik entstanden und ganz viele Künstler, die inzwischen Weltstars sind oder waren, haben da ihre ersten musikalischen Gehversuche gemacht oder haben den Sprung vom Popsternchen zum Popstar geschafft. Madonna brachte zum Beispiel ein Jahr vor Cyndi Lauper ihr Debütalbum raus und schockierte und begeisterte damit viele. Cyndi Lauper schockierte mit ihrem Debüt ebenfalls, war aber doch ganz anders als Madonna. So bunt schrill, ungewöhnlich wie sie war, wurde sie vom Online-Musikmagazin laut.de sogar als Anti-Madonna beschrieben.
Cyndi Laupers Weg zum Ruhm
Der Weg zum Popstar verlief für Cyndi Lauper alles andere als einfach. Mit 17 verlässt die gebürtige New Yorkerin wegen schwieriger Familienverhältnis ihr Elternhaus, holt ihren Highschool-Abschluss nach, schnappt sich ihren Hund Sparkle und zieht nach Vermont. Dort arbeitet sie als Haushälterin, Tierpflegerin und Kellnerin. Ein Leben kann sich Cyndi Lauper dort nicht wirklich aufbauen, deshalb kehrt sie Ende der 70er-Jahre wieder zurück nach New York und fängt an zu Singen.
Auch hier gelingt ihr nicht direkt der große Durchbruch, sondern sie startet erst in Coverbands, bis sie die Rockabilly Band "Blue Angel" gründet und mit ihr den ersten Plattenvertrag bekommt. Die Plattenfirma ist weniger von der Band als mehr von der schrillen und besonderen Stimme von Cyndi Lauper begeistert.
Ein bunter Mix aus Coverversionen und eigenen Songs
Nichts, was Cyndi Lauper so tut, ist in irgendeiner Form gewöhnlich. Warum also sollte es die Songzusammenstellung auf ihrem Debütalbum sein?
Zehn Songs sind insgesamt auf dem Album, fünf davon sind Coverversionen. Das ist ungewöhnlich, aber für Cyndi Lauper genau die richtige Entscheidung gewesen, denn so konnte die junge Sängerin direkt zeigen, dass sie jedem Song ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken kann.
Das ist das Besondere. Sie schafft es in dreieinhalb Minuten, diese Songs zu ihren zu machen. Du verbindest diese Songs eigentlich nur noch mit ihr und nicht mehr mit den Originalen, auch wenn du die Originale gut findest.
Quelle: Stephan Fahrig, SWR1-Musikredakteur über die Coversongs von Cyndi Lauper
Cyndi Lauper und The Hooters
Für ihr Debütalbum hat Cyndi Lauper auch ganz eng mit der Rockband The Hooters zusammengearbeitet. Cyndi wollte einen Mix aus richtigen Instrumenten und auch den elektronischen Synthie-Sound, der in den Clubs gerade angesagt war. Monatelang sind die Hooters für das Album zwischen Philadelphia und New York gependelt.
Als die Band eigentlich schon nicht mehr konnte und die geplante Studiozeit fast zuende war, sollte aber noch ein letzter Song entstehen. In wenigen Minuten geschrieben wurde der dann zu einem der größten Hits von Cyndi Lauper: "Time After Time"
Auch am Song "Girls Just Want to Have Fun" haben die Hooters zusammen mit Cyndi Lauper gearbeitet. Geschrieben wurde er zwar nicht von den Hooters, aber das Arrangement kommt von Robert Hyman und der Band.
Ursprünglich wollte Cyndi Lauper den Song auch gar nicht singen, erzählt Hyman im Interview. Aber der Produzent konnte Cyndi überreden, als er ihr klar machte: Wenn du als Frau den Song singst, dann kannst du ihn zu einer echten Hymne werden lassen. Es hat viele verschiedene Versionen und Arrangements gebraucht, bis auch Cyndi Lauper zufrieden war. Aber was zählt, ist ja schließlich das Endresultat, erklärt Hyman.
Cyndi Lauper ist eine "Straight Ally" der LGBTQ-Community
Mit ihrer unangepassten, schrillen Art wurde Cyndi Lauper auch schnell zu einer Ikone der LGBTQ-Community. Sie ist zwar selbst heterosexuell, aber dadurch, dass sie damals schon ihr "Anderssein" zelebriert hat und es Anfang der 80er-Jahre kaum offen schwule, lesbische oder andere nicht hetereonormative Popstars gab, wurde sie zu einer "Straight Ally", also einer heterosexuellen Verbündeten, wie SWR1-Musikredakteur Dave Jörg im Podcast erklärt.
Shownotes
Buchempfehlung „She Bop“ von Lucie O’BrienMusikvideo zu "Time After Time"Entstehung von "Time After Time" mit Rob Hyman von den HootersCyndi Lauper – eine "Gay Ikone"Cyndi Lauper über queere Kultur, die sie beeinflusst hat (Englisch)Deutsche Albumbesprechung von "She’s So Unusual"

Aug 7, 2023 • 1h 22min
Lynyrd Skynyrd – "Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd"
Zu den bekanntesten Titeln des Albums gehören bis heute: "Gimme Three Steps", "Simple Man", "Tuesday's Gone" und "Free Bird", von denen der letzte die Band zu nationalem Ruhm führte. Ein Song, der es beinahe auch auf die Platte geschafft hätte: "Sweet Home Alabama" — er wurde ihr größter Hit, erschien jedoch erst auf dem zweiten Album.
Im Lexikon neben Südstaaten-Rock steht Lynyrd Skynyrd (…), weil sie einfach der Prototyp dieses Sounds sind.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig
"Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd" wurde am 18. Dezember 1974 mit Gold und am 21. Juli 1987 mit Doppelplatin von der RIAA ausgezeichnet. 1975 erreichte es Platz 27 der US Billboard 200. Der Rolling Stone hat es zuletzt auf Platz 318 der 500 besten Alben aller Zeiten gewählt.
Von "One Percent" zu "Lynyrd Skynyrd"
Lynyrd Skynyrd sind bei der Veröffentlichung von "Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd" im verflixten siebten Jahr — oder wie es später im Song "Workin' for MCA" ausgedrückt wird — "Seven years of hard luck comin' down on me." Bis dahin nannten sie sich "One Percent", also ein Prozent, worüber sich einige Leute lustig machten. Auf der Suche nach einem neuen Bandnamen stießen sie auf "Lynyrd Skynyrd". Inspiriert durch einen Song von Allan Sherman "Hello Muddah, Hello Fadduh", in dem ein gewisser "Leonard Skinner" auftaucht — wird dessen Name ein Running Gag innerhalb der Band, der schließlich in etwas veränderter Form zu ihrem Bandnamen wird. Und weil den keiner so richtig aussprechen konnte, erklärt ihn der Albumtitel "Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd" in Lautschrift.
Schicksalhafte Plattencover
Nicht nur in der Musik hört man den Bezug zu den Südstaaten, auch das Plattencover nimmt uns mit Richtung Heimat von Lynyrd Skynyrd, nach Georgia in ein kleines Städtchen mit knapp 5000 Einwohnern. Sie stehen zu siebt vor einem kleinen Supermarkt — aus heutiger Sicht wahnsinnig tragisch, da mittlerweile keiner der Jungs auf dem Cover mehr lebt. Die schicksalhafte Symbolik nimmt ihren Lauf mit dem Folgealbum "Street Survivors", welches unmittelbar vor dem Flugzeugabsturz erschien und die Band ursprünglich in Flammen zeigt.
If I Leave Here Tomorrow — Der Flugzeugabsturz
Der Song "Free Bird" bekommt in der Geschichte der Band eine tragische Bedeutung: es war immer der letzte Song ihrer Konzerte, so auch an dem Abend, bevor sie den tragischen Flugzeugunfall hatten und abgestürzt sind.
If I leave here tomorrow, would you still remember me?
Quelle: Die letzte singende Zeile von Sänger Ronnie Van Zant aus dem Song "Free Bird"
Die Band gibt es heute noch, obwohl kein einziges Original-Mitglied mehr dabei ist. Das letzte Gründungsmitglied der Band, Gary Rossington, ist am 5. März 2023 im Alter von 71 Jahren gestorben.
Sie leben im Endeffekt auch von und mit diesem Album.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Benjamin Brendebach
Mehr über das Vermächtnis der Band, ihre Entstehungsgeschichte und was es mit den ominösen, schicksalhaften Symbolen wirklich auf sich hat, hören Sie in diesem Podcast.
Shownotes
Pronounced 'Lĕh-'nérd 'Skin-'nérd bei AllmusicLynyrd Skynyrd YouTube Kanal

Jul 31, 2023 • 1h 1min
Stevie Wonder – "Innervisions"
Wonder war bis dahin vor allem bekannt für romantische Balladen, entwickelte sich aber nun zu einem reiferen, bewussten und anerkannten Künstler. Ein Meilenstein der Musikgeschichte, von dem man sagt, dass es großen Einfluss ausgeübt hat auf die Entwicklung des Soul und der Black Music, voller politischer und auch sehr sensibler spiritueller Strahlkraft.
Das künstlerische Schaffen des "Wunderkindes"
Stevie Wonder, mit bürgerlichem Namen Stevland Hardaway Judkins Morris, ist zum Zeitpunkt des Erscheinens von "Innervisions" wahnsinnig jung — Anfang 20 — und er hat bis zu diesem Album schon 15 Studio-Alben rausgebracht – das ist kaum zu glauben! Sein erstes Album bringt er schon mit zwölf Jahren heraus. Er wird als Wunderkind bezeichnet, "Little Stevie Wonder" genannt. Mit 18 Jahren hatte er bereits die erste Best-of-Platte.
Damals ist er bei "Motown" unter Vertrag, unter dem Sublabel "Tamla", was ihm ungewöhnlich viele künstlerische Freiheiten einräumte — ganz im Gegensatz zu anderen Künstlern. Daher war es ihm möglich alle Instrumente auf "Innervisions" selbst einzuspielen.
Man hört ihm das ganze Herzblut an, dass er jedes Instrument einzeln einspielt. Die Arbeit, die dahinter gesteckt hat, die wir uns überhaupt nicht vorstellen können. (…) Es macht einfach Spaß zuzuhören.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Adrian Beric
Er war mit seinen 23 Jahren bereits ein weltweiter Superstar, hatte Erfolg mit seinen Alben und gewann vielmals den Grammy für das Album des Jahres. Er wurde immer erwachsener, seine Themen wurden politischer. Wonder sprudelte nur so vor Kreativität, als er in den New Yorker Record Plant Studios an seinem 16. Studioalbum "Innervisions" arbeitete.
Wie kann ein Mensch, der nie gesehen hat, in seinen "Innervisions" doch so grandiose oder so gute Bilder sehen?
Quelle: SWR1 Musikredakteur Bernd Rosinus
TONTO — The Original New Timbral Orchestra
TONTO ist 1973 der erste und schon rein von den Ausmaßen her der größte Synthesizer der Welt. Er wurde von Malcolm Cecil und Bob Margouleff 1968 in New York gebaut. Es ist das wohl innovativste Instrument auf "Innervisions". Wonder benutzt diesen TONTO oft, aber dezent auf mehreren Alben. Vor allem für die Eröffnung einer seiner berühmtesten Songs des Albums "Talking Book" "Superstition" ist er bekannt.
Die beiden sind unter anderem auch als Produzenten an dem Album beteiligt, sie unterstützen ihn mit dem TONTO. Es gibt Archivaufnahmen, auf denen die beiden hinter Stevie Wonder sitzen und aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Es ist die Art und Weise wie er ihr Gerät bedient — und das auch noch blind — beeindruckend. Einige Jahre später haben sie nach einem Streit die gemeinsame Arbeit beendet.
Wir waren wie Meteoriten, die sich einmal getroffen haben, dann groß gestrahlt haben und dann wieder auseinander mussten.
Quelle: Malcolm Cecil über die Zusammenarbeit mit Stevie Wonder
"Higher Ground"
Wie Stevie Wonder selbst angibt, hat er den Song "Higher Ground" innerhalb eines einzigen Tages komplett komponiert, getextet und produziert.
Drei Tage nach der Veröffentlichung von "Innervisions", am 6. August 1973, erleidet Stevie Wonder einen schweren Autounfall. Während er tagelang im Koma lag soll ihm der Legende nach sein damaliger Roadmanager "Higher Ground" ins Ohr gesungen haben… Was das für Stevie Wonders zukünftiges Leben bedeutete? Darüber sprechen wir unter anderem im Podcast.
Shownotes
Youtube-Kanal von Stevie WonderMalcolm Cecil über die Entwicklung von dem Synthesizer TONTODer TONTO Synthesizer hinter "Supersition"Stevie Wonder bei FacebookLady Gaga mit ihrem Stevie Wonder Tribute beim Grammy 2015Stevie Wonder live zu Gast im Musikladen 1974"Innervisions" bei AllmusicSWR1 Meilensteine-Folge zu "What's Going On"

Jul 24, 2023 • 1h 10min
The Rolling Stones – "Aftermath"
Mick Jagger höchstpersönlich hat "Aftermath" in einem Rolling Stone-Interview von 1995 in den Meilenstein-Rang erhoben: "Für mich ist Aftermath ein Meilenstein, der endlich den Spuk beendete, der darin bestand, dass wir diese sehr schönen und zweifellos interessanten, aber eben doch Coverversionen von alten RnB Songs machen mussten — denen wir, um ehrlich zu sein — nicht wirklich gerecht wurden."
Entstehungsgeschichte von "Aftermath"
The Rolling Stones waren 1965 schon sehr populär mit internationalen Hits wie "The Last Time" oder "Satisfaction", als sie von dem amerikanischen Geschäftsmann Allen Klein entdeckt wurden, der sie dann in den USA vertreten hat. Während ihrer vierten Tour durch Nordamerika 1965 haben Mick Jagger und Keith Richards den Großteil der Songs für das Album zusammen geschrieben. Die Handschrift der beiden ist unverkennbar.
Musikalisch ist "Aftermath" eine bunte Wundertüte, was vor allem an Brian Jones liegt, der mit seinem Faible für exotische Instrumente und seiner Experimentierfreudigkeit neue Frische in den Sound der Stones gebracht hat. Jones war von Anfang an derjenige, der die Stones gegründet hat, er hat ihnen den Namen gegeben und im Grunde auch die Musiker zusammengebracht, aber war nie ein Songwriter, was ihn zeitlebens geärgert hat. Dies führte auch während der Aufnahmen zu Spannungen innerhalb der Band. Aufgenommen wurde die Platte in kürzester Zeit in Los Angeles in den RCA Studios in Hollywood, direkt nach dem Tourende im Dezember und dann noch einmal im März 1966 — innerhalb von 7 Tagen. Es wurde viel improvisiert, Ton-Ingenieur Dave Hassinger hat den Stones innerhalb der Sessions freie Hand gelassen.
Von "Could You Walk On The Water" zu "Aftermath"
Ursprünglich war die Musik als Soundtrack für den Film "Back, Behind and In Front" von Nicholas Ray gedacht, aber Mick Jagger kam mit dem Regisseur nicht klar, sodass dieser Plan verworfen wurde. Außerdem gab es eine Kontroverse über den Titel des Albums, Manager Andrew Oldham schlug vor die Platte "Could You Walk On The Water" zu nennen, was von der amerikanischen Plattenfirma für die Christen in den USA als blasphemisch empfunden wurde. So kam es zu dem Titel "Aftermath", also "Nachwirkungen".
Es gibt zwei unterschiedliche Versionen des Albums, eine UK- und eine US-Version und beide haben unterschiedliche Opener: im Vereinigten Königreich und bei uns in Deutschland war das "Mother's Little Helper" und in den Vereinigten Staaten war es "Paint It Black". Europa hat sich musikalisch sehr an England orientiert, daher gab es auch in Deutschland die britische Fassung.
"Mother's Little Helper"
"Mother's Little Helper" eröffnet die britische Version der Platte. Der Song handelt davon, dass sich Hausfrauen in den 60ern mit Valium und anderen Mitteln betäuben, um ihren Alltag zu überstehen. Damit sprachen die Stones ein gesellschaftskritisches Thema der westlichen Gesellschaft an und stellten es provokant dar.
"Paint It Black" — über die seelische Düsternis
"Paint It Black" eröffnet die amerikanische Version des Albums. Der Song handelt von jemanden, der aus Trauer um einen verlorenen Menschen in Depressionen verfällt. Jagger beschreibt diese seelische Düsternis, es gibt kein Licht in diesem Song. Das hat es in dieser Form zuvor noch nicht gegeben und hatte dann sehr großen Einfluss, auch auf die Geschichte der Rockmusik.
"Paint It Black" zeigt im Endeffekt das, was die Stones machen, vor allem, was sie damals auch ausgemacht hat.
Quelle: SWR1 Musikredakteur Benjamin Brendebach
Es ist bis heute einer der am häufigsten gecoverten Songs von den Stones, unter anderem von U2 1992. Auch in Filmen wurde "Paint It Black" oft verwendet, wie beispielsweise in "Die Mumie" 2017 oder auch im Thriller "Im Auftrag des Teufels" 1997 sowie in diversen Videospielen.
Der Song ist ein Kulturerbe!
Quelle: SWR1 Musikredakteur Frank König
"Paint It Black" ist für mich als sehr viel spätere Generation definitiv auch eine Art Zeit-Dokument aus den 60er Jahren.
Quelle: SWR1 Musikredakteurin Nina Waßmundt
Das Vermächtnis von "Aftermath"
Über das Vermächtnis von "Aftermath", die Verbindung zwischen den Rolling Stones und den Beatles, die gegensätzlicher als das künstlich aufgebaute Image nicht sein konnte, Frauenfeindlichkeit im Rockbusiness im Hinblick auf die Geschehnisse im Sommer 2023 und noch viel mehr, wird im Podcast anlässlich des 80. Geburtstags von Mick Jagger gesprochen.
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