Kreisky Forum Talks

Kreiskyforum
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Jun 8, 2020 • 53min

FALTER Radio und Kreisky Forum Talks: DER NEUE KALTE KRIEG - Raimund Löw, Steven Lee Myers, Dietmar Schweinsgut

Der neue Kalte Krieg zwischen den USA und China bedroht die Welt. Die  Coronakrise und Pekings Drohungen gegen Hongkong haben die Konfrontation  zwischen Donald Trump versus Xi Jinping gefährlich verschärft.  Zu  hören: Raimund Löw im Gespräch mit dem China-Korrespondenten der New  York Times Steven Lee Myers und dem Asienspezialisten und ehemaligen  EU-Botschafter in Peking Dietmar Schweisgut. Diese Diskussion in  englischer Sprache ist eine Kooperation mit dem Bruno Kreisky Forum.
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Mar 31, 2020 • 42min

Peter Neumann: Das große Geschrei

Donald Trump's war on terror Peter Neumann, Direktor des „International Centre for the Study  of Radicalisation“ am Londoner King’s College, nimmt in seinem neuen  Buch die Antiterrorismuspolitik des aktuellen US-Präsidenten unter die  Lupe. Donald Trump hat versprochen, den Terrorismus zu besiegen, aber  seine eigene ideologische Agenda – wie etwa die Ermutigung  Rechtsradikaler – relativiert diesen Anspruch. Auch die Schwächung  internationaler Allianzen der USA wird auf längere Sicht die Welt  unsicherer machen. Peter Neumann, Politikwissenschaftler und Journalist, Experte für islamistischen Terror Moderation: Gudrun Harrer, Leitende Redakteurin, Der  Standard; sie unterrichtet Moderne Geschichte und Politik des Nahen und  Mittleren Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen  Akademie Wien. Peter R. Neumann’s Buch Bluster: Donald Trump’s War on Terror ist in englischer Sprache bei C Hurst & Co Publishers Ltd am 26. September 2019 erschienen ISBN 13: 978-1787381896
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Mar 31, 2020 • 50min

Omar Mohammed: Mosul after ISIS

The Long Road to Stability “How does a historian [ethnographer] write about violence [against  the history of his own city]? How can he make sense of violent acts, for  himself and for his readers, without compromising its sheer excess and  its meaning-defying core? How can he remain a scholarly observer when  the country of his birth is engulfed by terror?” These were the questions raised by Errol Valentine Daniel in his book  „Chapters in an Anthropography of Violence” on the work of Omar  Mohammed, the Iraqi historian and journalist behind Mosul Eye –  the anonymous news blog that reported on conditions in Mosul and the  atrocities carried out by ISIS during the group’s occupation of the  city. As one of the main sources of information on daily life in the city  under ISIS control, the Mosul Eye blog was a crucial resource for the  outside world. Since Mosul was liberated, Omar Mohammed continues to  work to support the revival of the city. His focus has now shifted to developing civil society, having  transformed Mosul Eye into a collective of citizen activists and a  global platform for the world to interact with and support the city’s  recovery. He will give an insight on the current situation and recent developments in Mosul and in Iraq. Omar Mohammed is a Mosuli historian and civil society practitioner. He  focuses his scholarly work on conceptual history and research dealing  with local historiographies and narratives, micro-histories and  Orientalism. Omar is a regular media commentator on Iraq, has an MA in  Middle East History from the University of Mosul, and was named 2013  Researcher of the Year by Iraq’s Ministry of Higher Education and  Scientific Research. His doctoral research in Europe explores history  and historians in 19th and 20th century Mosul. He was also a 2018 Yale  Greenberg World Fellow. Moderation: Gudrun Harrer, Author, senior editor Der Standard
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Mar 31, 2020 • 1h 9min

Martin Schürz: Überreichtum

Der antike Philosoph Platon verstand unter »Überreichtum« exzessiven  Reichtum, der nicht glücklich mache, weil er nicht tugendhaft sei. Das  Thema ist zwar alt, doch es wird nach wie vor kontrovers diskutiert.  Denn die weltweite Vermögenskonzentration ist enorm und soziale  Ungleichheit ein beständiges Problem. Wie Vermögen verteilt wird, ist keine private Frage. Sie geht alle  etwas an. Gerade Gefühlszuschreibungen sind für die Akzeptanz der  Privilegien der Überreichen bedeutsam: Neid und Hass werden vorwiegend  den Armen als Laster zugeschrieben, Großzügigkeit und Mitleid den  Überreichen als Tugenden. Wer eine gerechte Gesellschaft will, muss  zuerst verstehen, wie Vermögenskonzentration wahrgenommen wird. Denn  Überreichtum gefährdet die Demokratie und die politische Gleichheit. Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist Martin Schürz ist Ökonom und individualpsychologischer Analytiker in Wien. Er  forscht seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Vermögensverteilung in  Europa und ist Lektor an der Wirtschaftsuniversität in Wien. 2015  erhielt er den Progressive Economy Award des Europäischen Parlaments.
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Mar 31, 2020 • 1h 6min

Sascha Lobo: Realitätsschock

Zehn Lehren aus der Gegenwart Haben Sie das Gefühl, die Welt sei aus den Fugen geraten? Da sind Sie  nicht allein, sehr viele Menschen haben in den letzten Jahren einen  Realitätsschock erlitten: Unser Bild der Welt hat sich oft als  kollektive Illusion entpuppt. Wer hätte damit gerechnet, dass Trump die  Wahl gewinnt? Dass die Briten für den Brexit stimmen? Dass  Hunderttausende nach Europa flüchten und dabei Zehntausende sterben?  Dass so viele Demokratien nach rechts kippen? Dass der Klimawandel so  schnell spürbar wird? Dass über Nacht eine weltweite  Klima-Jugendbewegung entsteht? Sascha Lobo erklärt in seinem Buch, warum  die Welt plötzlich aus den Fugen geraten zu sein scheint und untersucht  in seiner großen Analyse, woher diese drastischen Veränderungen kommen  und was man daraus lernen kann und muss. Wer Realitätsschock liest, wird  verstehen, warum so viele frühere Selbstverständlichkeiten einfach  verpufft sind und wird erkennen, dass die meisten Krisen auf  Globalisierung und Digitalisierung zurückgehen. Unser Umgang mit dem  Realitätsschock entscheidet darüber, wie wir in den nächsten Jahrzehnten  leben. Lobos Buch zeigt, wie die Schockstarre überwunden werden kann,  um wieder handlungsfähig zu werden, um mit der anstrengenden Komplexität  der Welt besser zurechtzukommen. Moderation: Isolde Charim, Philosophin, Autorin Sascha Lobo, deutscher Blogger, Buchautor, Journalist und Werbetexter. Seit Januar  2011 schreibt er für Spiegel Online die Kolumne S.P.O.N. – Die  Mensch-Maschine und wurde im selben Jahr in der Kategorie Visionen in  der Kommunikation mit dem Signs Award ausgezeichnet. Seit 2012 ist er  Mitglied der Jury des Deutschen Reporterpreises. 2014 prägte Lobo im  Zusammenhang mit den Pegida-Demonstranten den Begriff des Latenznazi.  Lobo gehört zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der  Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde. Das Buch von Sascha Lobo „Realitätsschock. Zehn Lehren aus der Gegenwart“ ist im Jahr 2019 im Verlag Kiepenheuer und Witsch erschienen.
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Mar 31, 2020 • 1h 19min

Klaus Dörre: Arbeiter, abgewertet, rechts

Unzufriedenheit und alltägliche Systemkritik der Arbeiter bleiben,  auch wegen der ‚Entproletarisierung‘ der Mitte-Links-Parteien, politisch  heimatlos. Parteien wie die AfD oder auch die FPÖ machen sich diese  Stimmung zu nutze, werden zu Trägern einer Art rechten Arbeiterbewegung.  Der Arbeitssoziologie Klaus Dörre hat in einer Vielzahl von Studien die  Haltungen und Tiefenmotive von Arbeiterinnen und – männlichen –  Arbeitern untersucht. Auffällig ist für ihn, dass sich das  Gesellschaftsbild rechtsaffiner Arbeiter kaum von demjenigen  sozialdemokratischer Altersgenossen unterscheidet. Man fühlt sich ungerecht behandelt und übt deshalb Kritik am  „System“. Und sehnt sich nach einer Republik zurück, in der Arbeiter  respektiert waren und Leistung gerecht vergütet wird. Wer Frustration  und Wut der arbeitenden Klassen verstehen will kommt um den Forscher  Klaus Dörre nicht herum. Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist Klaus Dörre ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
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Mar 30, 2020 • 1h 1min

Carina Altreiter: Umkämpfte Solidaritäten

Carina Altreiter UMKÄMPFTE SOLIDARITÄTEN Spaltungslinien in der Gegenwartsgesellschaft Wähler rechtspopulistischer Parteien wünschen sich mehr Solidarität  für „die unsrigen Leute“, Sebastian Kurz wiederum spricht von „neuer  Gerechtigkeit“, die „die Leistungsträger“ entlastet. Sozialistische  Gerechtigkeitskonzepte gehen von einer Solidarität der „einfachen Leute“  gegen „die da oben“ aus. Tatsächlich sind in unserer Gesellschaft verschiedene  „Solidaritätstypen“ auszumachen, die verschiedenen Gerechtigkeitsnormen  folgen. Jede dieser Solidaritätstypen hat ihre eigenen Vorstellungen von  Moralität. Ein Sozialforscher*innen-Team hat in zahlreichen langen Interviews mit  den verschiedensten Bürgerinnen und Bürgern diese konkurrierenden  Gerechtigkeitsnormen aufgespürt. Die Resultate zeigen auch, dass sie durchaus auch versöhnt werden können  – die heute so gängige Polarisierungsdiagnose ist insofern auch etwas  übertrieben. Carina Altreiter stellt die Studie vor, die sie mit ihren  Kolleg*innen Jörg Flecker, Ulrike Papouschek, Saskja Schindler und  Annika Schönauer erstellt hat. Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist Carina Altreiter, geboren 1985 in Linz, Soziologin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an  der Abteilung für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der  Wirtschaftsuniversität Wien.
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Mar 30, 2020 • 35min

Isolde Charim über Heinz Budes "Solidarität"

Die Zukunft einer großen Idee Solidarität war einmal ein starkes Wort. Es geriet in Verruf, als  jeder für sein Glück und seine Not selbst verantwortlich gemacht wurde.  Heute ist die Gesellschaft tiefer denn je zwischen Arm und Reich  gespalten. Natürlich gibt es ein Sozialsystem, das einen Ausgleich  bewirkt. Dazu brauchen wir aber ein neues Verständnis von Solidarität.  Wir sollten uns nicht damit begnügen, materielle Not zu lindern, sondern  im anderen uns selbst als Mensch wiedererkennen. Erst durch diese freie  Entscheidung zur Mitmenschlichkeit findet eine Gesellschaft wieder  zusammen. Heinz Budes Reflexionen über die solidarische Existenz liefern  die Antworten auf die soziale Frage unserer Zeit. Isolde Charim, Philosophin, Autorin und Kuratorin des Kreisky Forums bespricht as Buch von Heinz Bude Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee, das 2019 im Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München erschienen ist. Heinz Bude, deutscher Soziologe und Hochschullehrer.  Ab 1992 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für  Sozialforschung und ist seit 1997 dort Leiter des Arbeitsbereichs „Die  Gesellschaft der Bundesrepublik“. Bude vertrat Lehrstühle an der Freien  Universität Berlin und an der Viadrina in Frankfurt/Oder und war 1996 Visiting Scholar am Center for European Studies der Cornell University.  Seit 2000 lehrt er als Professor für Makrosoziologie an der Universität  Kassel mit den Arbeitsschwerpunkte sind Generations-, Exklusions- und  Unternehmerforschung. Bude gehört zu den Initiatoren der Charta der  Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016  veröffentlicht wurde
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Mar 30, 2020 • 1h 3min

Selina Todd: The People

The rise and fall of the working class, 1910-2020 Schon der Titel von Selina Todds Bestseller The People: The Rise and  Fall of the Working Class, 1910-2010 hat es in sich: Da wird  beschrieben, wie die Arbeiterklasse aufstieg, von “den Armen” zu “dem  Volk”. Die arbeitenden Klassen wurden zum zentralen, alles tragenden  Bevölkerungsmilieu, “dem Volk” eben. Mit dieser Zentralität ging ein  Stolz einher, die Zuversicht, dass es mit den “einfachen Leuten”  langsam, aber stetig bergauf gehen werde. Bis dann politische und  gesellschaftliche Veränderungen diese Tendenz wieder umkehrten, die  Zukunftszuversicht durch Angst ersetzt wurde und die arbeitenden Klassen  das Gefühl bekamen, immer mehr an den Rand gerückt zu werden. Auf Basis  von Oral History Quellen und vielen eigenen Gesprächen gelingt Selina  Todd ein Porträt der – vor allem, aber nicht nur – britischen  Arbeiterklasse im 20. Jahrhundert. Wer die Wut und Entfremdung der  arbeitenden Klassen in den letzten Jahren verstehen will kommt um Selina  Todds grandiose Studie nicht herum. Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist Selina Todd ist eine britische Historikerin und Schriftstellerin. Seit 2015 ist sie  Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Oxford. Ihre  Forschung konzentriert sich auf die Geschichte der Arbeiterklasse, der  Frauen und des Feminismus im modernen Großbritannien.
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Mar 3, 2020 • 1h 30min

Ist der Neoliberalismus noch zu retten?

Colin Crouch, geboren 1944, lehrte bis zu seiner Emeritierung Governance and Public Management an der Warwick Business School. Für sein Buch Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus erhielt Crouch 2012 den Preis »Das politische Buch« der Friedrich-Ebert-Stiftung. Dass es den Neoliberalismus gar nicht gibt, dass es sich dabei nur um einen »Kampfbegriff« handelt, ist zu einem Hauptargument (dem letzten?) seiner Verteidiger geworden. Kaum ein Autor hat dabei so viel zum Verständnis dieses Konzepts beigetragen wie Colin Crouch. Angesichts des rechtspopulistischen Widerstands gegen die marktradikale Form der Globalisierung, angesichts von wachsender Ungleichheit und von Tragödien wie der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell Tower stellt Crouch nun die Frage, ob der Neoliberalismus noch zu retten ist. Jenseits polemischer »Dämonologie« und ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten, analysiert er die Schwachpunkte dieses Ansatzes. Mit der ihm eigenen Blindheit für seine sozialen Nebenfolgen ist der, so Crouch, Neoliberalismus endgültig selbstzerstörerisch geworden. Werden die Konzerne und Individuen, die bislang von ihm profitieren, das einsehen und endlich umsteuern?

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