

Bildungsreise
Damian Haas
Begleite Damian Haas, Lehrer und Redaktor bei SRF Kids und SRF school, beim Austausch mit Fachpersonen aus dem Bildungsbereich. Hier erhalten auch Kinder Raum für ihre Perspektiven und Meinungen. Jeden letzten Montag im Monat zu einem anderen Thema. Sei dabei, wenn wir gemeinsam Bildung entdecken und neu denken. "Bildungsreise" – der Podcast für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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Apr 14, 2025 • 1h 35min
Live: Integration – Muss die integrative Schule neu gedacht werden?
In der zweiten Live-Show des Podcasts „Bildungsreise“ diskutiert Damian mit drei engagierten Gästen auf der Bühne im Sudhaus Basel: Simona Brizzi, SP-Nationalrätin (AG) und Dozentin an der PH Zürich, Sabina Freiermuth, FDP-Parteipräsidentin (AG) und langjährige Schulrätin, sowie Luca Zagarella, Klassenlehrer in Pfäffingen (BL). Gemeinsam gehen sie der Frage nach, ob die integrative Schule so wie sie heute besteht, tatsächlich allen Kindern gerecht wird – oder ob das System an seine Grenzen gekommen ist und neu gedacht werden muss.
Zum Auftakt nimmt Damian das Publikum mit auf eine eindrucksvolle Reise durch die Geschichte der schulischen Integration in der Schweiz – vom Entstehen der ersten Spezialklassen 1882 über die medizinisch-psychiatrische Prägung des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zum Paradigmenwechsel der 2000er-Jahre. Die Entwicklung zeigt: Die integrative Schule ist das Resultat politischer und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse – und noch längst nicht abgeschlossen. Erst im Herbst sagte das Basler Parlament Ja zu Förderklassen, der Kanton Zürich folgte im März: Das Zürcher Kantonsparlament befürwortete die Förderklassen-Initiative.
Im ersten Teil der Diskussion macht Simona Brizzi deutlich: Integration ist kein ideologisches Konzept, sondern gesetzlich verankert – mit dem Ziel, allen Kindern möglichst gleichberechtigte Bildungschancen zu ermöglichen. Sabina Freiermuth hingegen warnt: Eine Integration ohne ausreichende Unterstützung könne dazu führen, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen in der Regelklasse übersehen oder gar „aussortiert“ werden. Luca Zagarella bringt die Perspektive des Schulalltags ein und betont, dass Integration mit ausreichenden Ressourcen und funktionierender Beziehungsarbeit gelingen kann.
Für musikalische Höhepunkte sorgt wie schon in der ersten Live-Show Singer-Songwriter Tobias Jensen, diesmal mit den Songs „Steady as the Wind“, „Rejsen“ und „Young Love“. Im kurzen Gespräch mit Damian lobt er die sachliche und respektvolle Diskussion und zeigt Verständnis für beide Seiten der Debatte, betont jedoch, dass sich Separation für ihn wie ein Rückschritt anfühle – ein Gefühl, das er mit Luca teilt.
Besonders eindrücklich sind die Stimmen der Kinder selbst, die während der Live-Show zu Wort kommen. Sie sprechen über ihre Vorstellungen einer fairen Schule: Fairness, gleiche Behandlung – aber auch gezielte Unterstützung für diejenigen, die mehr brauchen. Zentrale Werte, die das Spannungsfeld zwischen Integration und Separation deutlich machen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion zeigen sich politische Spannungsfelder: Sabina Freiermuth betont die zunehmende Belastung der Lehrpersonen und spricht sich für mehr Förderklassen aus – da eine überforderte Regelschule aus ihrer Sicht weder den Kindern mit besonderen Bedürfnissen noch dem Rest der Klasse gerecht werde. Simona Brizzi hingegen sieht das Problem eher in fehlenden Ressourcen, unklaren Zuständigkeiten und der unzureichenden Ausbildung schulischer Heilpädagoginnen und Heilpädagogen.
Eindrücklich sind auch die Stimmen zweier angehender Sonderpädagoginnen, die live aus dem Publikum von ihren Erfahrungen berichten – unter anderem aus einer Sprachheilschule, die als „Durchgangsschule“ mit klarer Rückführungsperspektive arbeitet.
Im letzten Teil richtet sich der Blick nach vorne: Wie kann eine Schule aussehen, in der sich alle Kinder willkommen und getragen fühlen? Was braucht es an Haltung, Struktur und Ressourcen, damit Integration mehr ist als ein theoretisches Ideal?
Tauche ein in diese lebendige Diskussion, die zeigt: Die integrative Schule bleibt ein wichtiges Ziel – steht aber vor grossen Herausforderungen – eine wertvolle Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
Die aufgezeichnete Live-Show findest du auch als Video auf YouTube:
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Mar 31, 2025 • 52min
ADHS – Vom Zappelphilipp zur Superkraft?
In der vierzehnten Folge des Podcasts «Bildungsreise» trifft Damian auf Prof. Dr. med. Oskar Jenni, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Co-Leiter der Entwicklungspädiatrie am Universitäts-Kinderspital Zürich. Gemeinsam sprechen sie über die Diagnose ADHS, ihre gesellschaftliche Wahrnehmung – und was betroffene Kinder wirklich brauchen.
Zu Beginn erklärt Oskar die Grundlagen: Was ist ADHS eigentlich? Er beschreibt die typischen Symptome – Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität – und erläutert, warum der Begriff «ADHS» oft zu kurz greift. Denn jedes betroffene Kind ist einzigartig, was auch die Diagnose komplex macht. Oskar warnt davor, jedes auffällige Verhalten vorschnell zu pathologisieren – ebenso wie vor einer romantisierenden Sichtweise: ADHS dürfe nicht zur Superkraft verklärt werden. Es ist eine Erkrankung – aber Kinder sind mehr als ihre Diagnose.
Ein zentraler Teil der Folge widmet sich der Frage, wie ADHS diagnostiziert wird. Oskar beschreibt den aufwändigen Abklärungsprozess, bei dem Beobachtungen aus Schule, Elternhaus und Fachpersonen zusammenfliessen. Es gibt keine eindeutigen Tests – stattdessen braucht es Zeit, Geduld und ein sensibles Vorgehen.
Im Fokus steht auch die Frage, wann eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist – und wann nicht. Oskar warnt vor einem vorschnellen Einsatz von Ritalin & Co. und betont, dass Medikamente nur dann hilfreich sind, wenn sie Teil eines umfassenden Unterstützungskonzepts sind. Besonders wichtig sei es, das Umfeld zu stärken: Eltern, Lehrpersonen sowie Therapeutinnen und Therapeuten spielen dabei eine zentrale Rolle.
Auch Kinder kommen in dieser Folge zu Wort. Sie teilen ihre Vorstellungen von ADHS, erzählen von Diagnosen, ihren Erfahrungen mit Medikamenten und Herausforderungen im Schulalltag. Ihre Stimmen zeigen eindrücklich, wie präsent das Thema bereits in jungen Jahren ist – und wie wichtig ein sensibler Umgang damit ist.
Zum Abschluss rückt der Schulkontext in den Mittelpunkt: Oskar und Damian sprechen über häufige Missverständnisse und Vorurteile gegenüber ADHS-Kindern. Es geht um Überforderung im Klassenzimmer, aber auch um Chancen: Struktur, klare Abläufe, Bewegungspausen und ein feinfühliger Umgang können viel bewirken. Im Zentrum steht dabei immer wieder ein Begriff: Beziehung.
Tauche in diese aufschlussreiche Folge ein, die zeigt, wie vielschichtig ADHS ist – und wie Eltern, Lehrpersonen und Fachpersonen gemeinsam daran arbeiten können, betroffene Kinder bestmöglich zu begleiten. Eine Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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Bildungsreise Live am 2. April im Sudhaus in Basel zum Thema: Integration – Muss die integrative Schule neu gedacht werden?
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Feb 24, 2025 • 53min
Diversität – geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Schule
In der neuesten Folge des Podcasts „Bildungsreise“ trifft Damian auf die Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Autorin Anna Rosenwasser. Anna ist Nationalrätin für die SP Zürich und setzt sich engagiert für LGBTQIA+-Themen ein. Gemeinsam sprechen sie darüber, wie gendergerechte Sprache, sexuelle Vielfalt und Geschlechtsidentitäten im Schulalltag thematisiert werden können.
Zu Beginn diskutieren sie die Bedeutung gendergerechter Sprache. Anna erklärt, wie Sprache unser Weltbild prägt und warum Veränderungen oft starke Emotionen auslösen. Sie zeigt auf, wie Lehrpersonen inklusive Sprache nutzen können, ohne dass es als Zwang empfunden wird. Dabei betont sie, dass es nicht darum geht, perfekt zu gendern, sondern darum, niemanden auszuschliessen. Damian teilt seine Erfahrungen als Lehrer. Er berichtet, wie Begriffe wie „Lehrerzimmer“ oder „Lehrermangel“ noch immer tief verankert sind – und wie kleine sprachliche Anpassungen grosse Wirkung haben können.
Ein zentraler Teil der Folge widmet sich dem Thema LGBTQIA+ in der Schule. Anna erklärt, warum Sichtbarkeit so entscheidend ist und wie Lehrpersonen sowie Eltern ein diskriminierungsfreies Umfeld für queere Kinder und Jugendliche schaffen können. Der Fokus liegt dabei auf Transidentität, nicht-binären Geschlechtsidentitäten und gleichgeschlechtlichen Eltern. Anna liest aus ihrem „Rosa Buch“ den bewegenden Text „Eine Art Geburtstag“ vor und gibt praxisnahe Tipps, wie Lehrpersonen und Eltern unterstützend reagieren können, wenn sich ein Kind outet. Sie betont, dass Zuhören, Ernstnehmen und eine offene Haltung essenziell sind.
Auch Kinder kommen in dieser Folge zu Wort und teilen ihre Gedanken darüber, was LGBTQIA+ bedeutet und wie sie unterschiedliche Geschlechtsidentitäten sowie gleichgeschlechtliche Eltern wahrnehmen. Ihre ehrlichen und teils überraschenden Aussagen zeigen, wie wichtig es ist, diese Themen frühzeitig im Unterricht aufzugreifen.
Ein weiteres Gesprächsthema ist die tief verwurzelte Prägung durch gesellschaftliche Normen und Stereotypen. Anna reflektiert, wie festgefahren unsere Vorstellungen zu Geschlechterrollen sind und wie wir sie hinterfragen können. Sie betont, dass Stereotypen nicht von selbst verschwinden – der erste Schritt ist, sich ihrer bewusst zu werden.
Zum Abschluss geht es um konkrete Ansätze, wie Vielfalt in den Unterricht integriert werden kann. Damian stellt das SOGUS-Projekt vor, das zeigt, dass sich viele LGBTQIA+-Schülerinnen und Schüler in der Schule unsicher fühlen – insbesondere im Sportunterricht oder aufgrund fehlender genderneutraler Toiletten. Anna unterstreicht die Bedeutung einer klaren Haltung von Schulen und ermutigt Lehrpersonen, aktiv an einer offenen und vielfältigen Schulkultur zu arbeiten. Anna und Damian empfehlen unter anderem den „Lehrplan Q“, der Unterrichtsmaterialien bereitstellt und Klassenbesuche von Expertinnen und Experten anbietet.
Tauche in diese wertvolle Folge ein, die eindrücklich zeigt, welche Chancen und Herausforderungen eine vielfältige Schule mit sich bringt – und wie Lehrpersonen und Eltern einen positiven Beitrag leisten können. Eine inspirierende Reise für alle, die Kinder auf ihrem Weg begleiten.
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Feb 17, 2025 • 1h 34min
Live: Selektion – Muss der Übertritt nach der Primar neu gedacht werden?
Béatrice Di Pizzo, Erziehungswissenschaftlerin und Lehrerin, diskutiert mit Marinela Grabovac, Mittelstufenlehrerin, die Herausforderungen der Selektion nach der Primarschule. Oskar Jenni, Kinderarzt, warnt vor den negativen Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung von Kindern in der entscheidenden Phase der Pubertät. Thomas Minder, Schulleiter, kritisiert die bestehende Selektion als überholt und sozial ungerecht. Zur Auflockerung bereichert Tobias Jensen mit seinen musikalischen Beiträgen die Veranstaltung.

Jan 27, 2025 • 51min
Hausaufgaben – Sinn oder Unsinn? Ein Blick auf Mythen, Fakten und Lösungen
In der ersten Folge des neuen Jahres des Podcasts «Bildungsreise» besucht Damian das PH-Institut NMS in Bern und trifft Sandra Moroni. Sie war Dozentin für Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der PH Bern, leitet heute den Bereich Forschung und Entwicklung am PH-Institut NMS Bern und ist Expertin für das Thema Hausaufgaben. Sandra Moroni hat nicht nur ihre Doktorarbeit diesem Thema gewidmet, sondern ist auch Autorin und Co-Autorin zahlreicher Publikationen und gibt regelmässig Weiterbildungen im In- und Ausland.
Im ersten Teil der Folge sprechen Sandra und Damian über die Definition von Hausaufgaben. Sie beleuchten die historische Entwicklung, die Ziele und die Mythen, die sich um das Thema ranken. Die anhaltenden Diskussionen über den Sinn und Unsinn von Hausaufgaben zeigen vor allem eines: Das Thema ist komplex, da drei Beteiligte – Lehrpersonen, Kinder und Erziehungsberechtigte – mit unterschiedlichen Interessen beteiligt sind. Diese verschiedenen Perspektiven machen das Thema emotional und herausfordernd.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs ist die Frage, ob Hausaufgaben lernwirksam sind. Sandra definiert Hausaufgaben als Aufgaben mit didaktischen oder erzieherischen Zielen, die von Lehrpersonen gestellt werden. Sie betont, dass es entscheidend ist, mit welchem Ziel Hausaufgaben gegeben werden, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten. Dabei sprechen Sandra und Damian auch über das Thema Chancengerechtigkeit und die Frage, ob Kinder, die zu Hause mehr Unterstützung erhalten, stärker profitieren, während andere benachteiligt werden.
Während der Folge berichten Kinder, wie sie Hausaufgaben empfinden und ob sie als Lehrpersonen ihren Schülerinnen und Schülern Hausaufgaben aufgeben würden.
Im letzten Teil widmen sich Sandra und Damian den Eckpfeilern einer guten Hausaufgabenpraxis. Sie orientieren sich dabei an drei Aspekten: Hausaufgaben erteilen (Qualität und Quantität – Häufigkeit, Zeitaufwand), Hausaufgaben erledigen und Hausaufgaben betreuen.
Zum Abschluss wagt Sandra einen Blick in die Zukunft und erklärt, wie sich Hausaufgaben im Hinblick auf die digitale Transformation und neue Lernmethoden entwickeln könnten.
Tauche ein in diese spannende Folge, die zeigt, wie emotional und komplex das Thema Hausaufgaben ist und wie die richtige Gestaltung den Unterschied macht – eine wertvolle Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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Dec 30, 2024 • 45min
Respekt – wie Kinder respektvoll mit sich und anderen umgehen.
In der neuesten Folge des Podcasts «Bildungsreise» besucht Damian Kilchberg am Zürichsee. Dort trifft er Anja Kalisch-Hinz, Psychologin, Lerncoach und eine der wenigen im deutschsprachigen Raum von Prof. Dr. Gerhard Roth zertifizierten NeuroCoaches. Zusätzlich ist sie Respekttrainerin und Mutter.
Zum Auftakt sprechen Anja und Damian über die dreiteilige Artikelserie zum Thema Respekt, die Anja für das ElternMagazin Fritz+Fränzi geschrieben hat. Sie beginnt mit einer Analogie aus dem Film «Der Club der toten Dichter» und erzählt, wie ein inspirierender Englischlehrer eine Gruppe von Internatsschülern in den USA prägte. Ausgehend von dieser Geschichte erläutert sie, was Respekt bedeutet, und zeigt auf, wie sich dessen Verständnis im Laufe der Jahre verändert hat – geprägt von kulturellen und gesellschaftlichen Einflüssen. Besonders spannend ist Anjas Unterscheidung zwischen vertikalem und horizontalem Respekt.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs ist der Selbstrespekt, der als Grundlage für den respektvollen Umgang mit anderen dient. Anja erklärt, wie Kinder Selbstrespekt ähnlich wie Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen erlernen und stärken können. Eltern und Lehrpersonen spielen dabei eine Schlüsselrolle: Mit gezielter Kommunikation und einem positiven Vorbild können sie Kinder unterstützen.
Während der Folge erzählen Kinder, was Respekt für sie bedeutet und wie sie sich eine Welt ohne Respekt vorstellen. Schnell wird klar, dass sie den Wert von respektvollem Umgang sehr gut verstehen.
Im letzten Teil der Folge rückt das Thema Respekt im Internet in den Fokus. Hier scheinen oft andere Regeln für Respekt zu gelten, denn die Anonymität ermöglicht respektloses Verhalten. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich Kinder Respekt mit Online-Challenges „verdienen“ und ihren Selbstrespekt stark von Social-Media-Inhalten abhängig machen – sei es von den Bildern, die sie sehen, oder von denen, die sie selbst posten. Anja sieht hier grossen Handlungsbedarf in der Aufklärung und Begleitung durch Erwachsene.
Zum Abschluss widmen sich Damian und Anja dem Respekt in der Schule. Sie geben wertvolle Tipps, wie Lehrpersonen in schwierigen Situationen handeln können, um Respekt zu fördern und Konflikte zu lösen.
Tauche in diese spannende Folge ein, die eindrücklich zeigt, wie entscheidend Selbstrespekt und Respekt im zwischenmenschlichen Umgang sind – gerade in einer zunehmend egozentrierten Welt. Eine wertvolle Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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Dec 27, 2024 • 53min
Das Bildungsjahr 2024: Im Dialog mit Dagmar Rösler
In dieser Bonus-Folge des Podcasts «Bildungsreise» blickt Damian zusammen mit Dagmar Rösler, der Zentralpräsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), auf das Jahr 2024 zurück. Der Fokus liegt auf den prägenden Ereignissen in der Schweizer Bildungslandschaft. Dagmar, die seit 2019 die Interessen der Lehrpersonen vertritt und als Sprachrohr der Schweizer Lehrpersonen gilt, gibt Einblicke in ihre persönliche und berufliche Perspektive.
Im ersten Teil der Folge spricht Damian mit Dagmar über ihre Neujahrsbotschaft, in der sie sich bewusst auf das Positive konzentrierte und die Leistungen der Lehrpersonen würdigte. Sie reflektiert, welche «Rosinen» – positive Momente und Erfolge – das Jahr für sie bereithielt. Das Jubiläum «150 Jahre obligatorische Schulpflicht», bietet den beiden Anlass, über die Entwicklung des Schweizer Bildungssystems und die föderalistischen Strukturen zu sprechen. Dabei werden auch die anhaltenden Lohnunterschiede zwischen Kantonen und Schulstufen thematisiert.
Ein zentrales Thema der Folge ist der zunehmende Druck auf Lehrpersonen durch heterogene Klassen und die Integration. Dagmar betont: «Die integrative Schule steht an einer roten Linie. Wir müssen sie weiterentwickeln, statt in alte Systeme zurückzufallen.»
Die Förderung von Vielfalt und Inklusion wird ebenfalls thematisiert. Dagmar setzt sich für eine gendergerechte Sprache und gegen Diskriminierung in Schulen ein. «Ja, ich bin woke, denn ich stehe für einen respektvollen Umgang miteinander – unabhängig von Herkunft, geschlechtlicher Orientierung oder sozialem Hintergrund», erklärt sie und betont, wie wichtig es sei, Sensibilität und Toleranz in der Schule zu fördern, um ein inklusives Umfeld zu schaffen.
Während der Folge kommen auch Lehrpersonen und Eltern zu Wort, die schildern, was sie im Jahr 2024 in Bezug auf Bildung und Schule besonders bewegt hat.
Im weiteren Verlauf spricht Dagmar über den Lehrpersonenmangel und die damit verbundenen Herausforderungen. Sie zeigt sich besorgt über die zunehmende Anstellung unqualifizierter Lehrpersonen: «Es darf nicht selbstverständlich werden, dass Personen ohne pädagogische Ausbildung unterrichten. Das schadet langfristig der Bildungsqualität.» Auch der steigende Leistungsdruck auf Kinder und Jugendliche wird kritisch beleuchtet.
Abschliessend diskutieren Dagmar und Damian den Einfluss neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) auf die Bildung. Dagmar plädiert für eine gezielte Schulung im Umgang mit KI und Social Media. «Wir dürfen uns nicht vor neuen Entwicklungen verschliessen. Schulen müssen digitale Kompetenzen fördern und den verantwortungsvollen Umgang mit KI lehren», betont sie.
Zum Abschluss blickt Dagmar stolz auf die Errungenschaften ihres Teams zurück und formuliert ihre Wünsche für das kommende Jahr. Sie bedankt sich bei allen Lehrpersonen, die mit Leidenschaft und Engagement täglich die Bildung der nächsten Generation prägen.
Tauche in diese inspirierende Folge ein, die nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Erfolge des Bildungsjahres 2024 beleuchtet – Eine wertvolle Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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Nov 25, 2024 • 53min
Lernstrategien – wie Kinder clever lernen und das Aufschieben überwinden.
In der zehnten Folge des Podcasts «Bildungsreise» reist Damian nach Fribourg, um mit Fabian Grolimund zu sprechen. Fabian ist Psychologe, Autor und führt gemeinsam mit Stefanie Rietzler die Akademie für Lerncoaching. Als Experte für Lerncoaching und Elternberatung gibt er schweizweit Vorträge, Seminare und Weiterbildungen und hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht.
Im ersten Teil besprechen Fabian und Damian, warum es oft herausfordernd ist, dass Kinder gute Lerngewohnheiten entwickeln, und wie Lernfrustration ein natürlicher Teil dieses Prozesses ist. Fabian betont, wie wichtig es ist, solche Erfahrungen mit Kindern offen zu teilen. Danach greifen sie Themen aus Stefanies und Fabians Buch «Clever Lernen» auf: von der Suche nach einem optimalen Lernort bis hin zur Vermeidung von Ablenkungen wie Handys. Auch die Bedeutung von Organisation und Struktur wird hervorgehoben.
Im zweiten Teil der Folge teilt Fabian spannende Erkenntnisse aus der Hirnforschung und erläutert effektive Lernmethoden. Er erklärt, warum aktives Lernen – etwa durch das Verknüpfen von Vorwissen – nachhaltiger ist als passives Pauken. Sie sprechen über Konzentrationsspannen, die je nach Alter und Persönlichkeit variieren, und betonen die Wichtigkeit von Pausen. Auch das weit verbreitete, aber umstrittene Lerntypenmodell wird kritisch betrachtet. Prüfungsangst und Blackouts kommen ebenfalls zur Sprache.
Während der Folge äussern sich auch Kinder dazu, wie sie lernen, ob sie gute Lernstrategien kennen und anwenden. Ebenfalls erzählen sie, ob sie dazu neigen, Aufgaben aufzuschieben.
Zum Abschluss widmen sich Fabian und Damian dem Thema Prokrastination – der Aufschieberitis. Fabians Buch «Vom Aufschieben zum Lernprofi» liefert hilfreiche Tipps, wie sich diese lästige Angewohnheit überwinden lässt. Das Buch richtet sich vorwiegend an Erwachsene - die Tipps können aber auch von Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Dabei erklärt Fabian, dass Willenskraft wie ein Muskel trainiert werden kann – jedoch ohne äusseren Zwang.
Tauche in diese lehrreiche Folge ein, die praktische Impulse und Inspiration bietet. Erfahre, wie nachhaltige Lernstrategien entwickelt werden können und wie das Aufschieben endlich der Vergangenheit angehört – eine wertvolle Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
Das ist ein unabhängiger, unentgeltlicher Podcast. Wenn du ihn schätzt und die Produktion unterstützen möchtest, freue ich mich über jede Form der Unterstützung. Herzlichen Dank!
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Mit Kindern lernen
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Oct 28, 2024 • 60min
Elternzusammenarbeit – wie Kinder und ihre Bedürfnisse gemeinsam getragen werden.
In der neuesten Folge des Podcasts «Bildungsreise» reist Damian nach Dielsdorf im Zürcher Unterland, um mit Maya Mulle zu sprechen. Maya ist seit über 20 Jahren als selbstständige Organisationsberaterin und Coach im Bereich Schulentwicklung und Elternmitwirkung tätig. Sie gründete das Netzwerk Bildung und Familie sowie die Fachstelle Elternmitwirkung.
Zu Beginn des Gesprächs beleuchten Maya und Damian, welche Rahmenbedingungen eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern fördern. Sie betonen die Bedeutung gemeinsamer Werte und Haltungen in der Kommunikation und Kooperation. Die Schulleitung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Im Gespräch wird deutlich, dass aktive Elternmitwirkung unerlässlich ist. Dabei diskutieren Maya und Damian auch über die Anspracheform zwischen Eltern und Lehrpersonen sowie die Erreichbarkeit der Lehrpersonen. Es zeigt sich, dass sich die Erwartungen an Schule, Lehrpersonen und Eltern in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt haben.
Im zweiten Teil der Folge gehen Maya und Damian auf standardisierte Gespräche ein. Ein wichtiger Anlass ist der Elternabend. Maya teilt ihre Erfahrungen und gibt wertvolle Tipps, wie ein Elternabend zum echten Austausch wird – und nicht nur als einseitiger Informationsfluss dient. Sie sprechen auch über Standort- und Übertrittsgespräche sowie den Umgang mit schwierigen Themen wie Mobbing.
Maya hebt hervor, was für eine gelingende Zusammenarbeit wirklich zählt, und stützt sich dabei auf eine Studie der Vodafone Stiftung Deutschland. Diese nennt folgende Schlüsselaspekte: eine Willkommenskultur, das Eingehen auf unterschiedliche Informationsbedürfnisse, die aktive Einbindung der Eltern, die Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz sowie die Nutzung von Bildungsnetzwerken.
Im Verlauf des Podcasts berichten Kinder, was sie denken, was an einem Elternabend passiert und ob ihre Eltern ihnen aus der eigenen Schulzeit erzählen.
Im letzten Teil sprechen Maya und Damian über unterschiedliche Erwartungen von Eltern und Lehrpersonen, mögliche Vorurteile und wichtige Kommunikationsmittel, die den Eltern Einblicke in den Schulalltag ermöglichen. Zum Schluss beleuchten sie die Perspektive der Kinder, die von einer gelungenen Zusammenarbeit am meisten profitieren.
Tauche in diese bereichernde Folge ein und entdecke, wie wichtig eine gelingende, wertschätzende und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Eltern und der Schule ist – eine Reise für alle, die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten.
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Sep 30, 2024 • 53min
Neue Autorität – wie Kinder durch Beziehung und Präsenz wachsen.
Franziska Stöckli, Primar- und Sekundarlehrerin sowie Expertin für die Neue Autorität, ist zu Gast. Sie erklärt, wie das Konzept der Neuen Autorität, basierend auf Präsenz und Beziehung, das Lernen von Kindern fördert. Franziska hebt die Bedeutung von stabilen Unterstützungsnetzwerken hervor und ersetzt Strafen durch Wiedergutmachung. Im Gespräch wird zudem die Rolle von Humor und Menschlichkeit in der Schule thematisiert, um ein positives Lernumfeld zu schaffen. Ihre Einblicke zeigen, wie wichtig eine empathische und reflektierte Erziehung ist.


