

ÄrzteTag
Ärzte Zeitung
ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.
Episodes
Mentioned books

May 24, 2022 • 53sec
Lauterbach: „Werde die neue GOÄ vorurteilsfrei prüfen“
Der Bundesgesundheitsminister über die aktualisierte Gebührenordnung
5590 Leistungen sind enthalten – ein Wälzer von einem Buch: Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, übergab Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag bei der Eröffnung des 126. Deutschen Ärztetags in Bremen einen prallgefüllten Erstdruck der neu ausgearbeiteten GOÄ. Lauterbach war sichtlich irritiert, wo er das dicke Buch ablegen soll, und kommentierte sein massives Gastgeschenk bissig mit der Bemerkung: „Kollege Reinhardt, ich erinnere mich an die vielen eloquenten Vorträge, die ich genießen konnte, im Rahmen unseres gemeinsamen Themas der Entbürokratisierung: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das [er hält das Buch hoch] der richtige Weg ist“,
Doch wann kommt die neue GOÄ? Die Ärzte Zeitung erwischte Lauterbach am Rande der Pressekonferenz bei Ärztetag und konfrontierte ihn mit der Frage. Beim Thema aktualisiertes Infektionsschutzgesetz wollte er sich dagegen nicht in die Karten schauen lassen. Ein knackig kurzer Podcast mit dem Gesundheitsminister aus Bremen.

May 23, 2022 • 6min
Wieso sollten Ärzte mehr als reine „Datentransporteure“ sein, Dr. Hofmeister?
Der KBV-Vize über Impfungen, Apotheken und einen dritten Corona-Herbst
Eine klare Vorgabe, wer wann in einem möglichen dritten COVID-19-Herbst geimpft werden soll: Das wünscht sich KBV-Vorstandsmitglied Dr. Stephan Hofmeister von der Politik. Wie diese Vorgaben aussehen sollten und warum er gegen eine Panikmache vor neuen Corona-Varianten ist, skizziert er in dieser Podcastepisode des „ÄrzteTags“ am Rande der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Montag in Bremen.
Der Allgemeinmediziner erklärt auch, warum Ärzte in bestimmten Fällen ein Dispensierrecht erhalten sollten – und warum das kein Angriff auf die Apotheken sein soll. Und Hofmeister argumentiert gegen die aktuell geplante Richtung, in die die EU den Europäischen Gesundheitsdatenraum schicken will: Das höchste Gut der Arzt-Patienten-Beziehung sei schließlich das Vertrauen, dass alles was in der Praxis gesagt wird, unter vier Augen bleibt. Und welche Rollen sollen Mediziner dann in diesem Großprojekt bekommen statt die des reinen „Datentransporteurs“?

May 23, 2022 • 4min
Wie sieht die TI-Wunschliste der Kassenärzte aus, Dr. Gassen?
Der KBV-Chef über eine richtig gestaltete Digitalisierung der Praxen
„Wir sind es leid, von der gematik vor die Wahl zwischen Pest und Cholera gestellt zu werden“: Bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) machte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen seinem Ärger über die für ihr mangelhaft umgesetzte Digitalisierung der Praxen Luft. Sie dürfe nicht einem ministerialen Masterplan folgen, sondern den Bedürfnissen der Versorgung, erklärt das KBV-Vorstandsmitglied in dieser Episode des „ÄrzteTag-Podcats“, direkt von der Vertreterversammlung der KBV.
Gassen begründet auch, warum er sich ein Machtwort aus dem Lauterbach’schen Ministerium an die gematik wünscht und einen stärkeren ärztlichen Anteil dort befürwortet. Und er sagt auch, warum er ein „Chaos“ bei einer verfrühten Einführung des E-Rezepts befürchtet. (Dauer: 4:26 Minuten)

May 20, 2022 • 24min
MFA-Mangel: Was müssen Ärzte und Politik jetzt tun, Dr. Quitterer?
Der Präsident der Bayerischen LÄK über den Fachkräftemangel
Jede zweite Praxis suchte in den Jahren 2019 und 2020 nach Personal. Die Mehrzahl hielt nach MFA Ausschau: Das sind die Ergebnisse einer Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Besonders prekär ist die Situation nach Angabe des Verbands medizinischer Fachberufe in Bayern. Auch Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer und Hausarzt in Eggenfelden, bleibt nicht vom MFA-Mangel verschont.
Im „ÄrzteTag“-Podcast berichtet er, wie Ärzte und Politik dem Problem entgegenwirken sollten und wie die bayerische Ärztekammer bereits heute versucht, den MFA-Beruf attraktiv zu gestalten. Außerdem blicken wir auf den 126. Deutschen Ärztetag in Bremen: Welche Diskussionen und Beschlüsse erwartet Quitterer?

May 18, 2022 • 25min
Womit könnte die gematik Hausärzte überzeugen, Dr. Spöhrer?
Co-Autorin Dr. Kristina Spöhrer spricht über das Konzeptpapier Digitalisierung
Digitalisierung in Arztpraxen ist mehr als eAU und E-Rezept. Das hat den Deutschen Hausärzteverband dazu veranlasst, ein „Idealbild einer digitalen hausärztlichen Versorgung“ zu entwerfen. Das dazugehörige Konzeptpapier ist bei der Frühjahrstagung in Hannover mit großer Mehrheit verabschiedet worden.
Eine der Autorinnen des Konzeptpapiers ist Allgemeinärztin Dr. Kristina Spöhrer, die in einer BAG in Winsen an der Luhe niedergelassen ist. Sie hat das Papier in Hannover zusammen mit Dr. Marcus Beier, dem 1. Stellvertretenden Vorsitzenden des Verbands, vorgestellt. Im „ÄrzteTag“-Podcast gibt sie einen Überblick über die Grundausrichtung des Papiers, nämlich die Nutzenorientierung – Entlastung der Praxisteams und verbesserte Patientenversorgung durch digitalisierte Abläufe. Hierfür haben die Autorinnen und Autoren mögliche Anwendungen von der Arztsuche bis zum Telemonitoring von Patienten zu Hause zusammengestellt. Im Podcast berichtet die Hausärztin, wie einige dieser Anwendungen nutzbar sind.
Anwendungen wie eine Praxis-App oder auch die Möglichkeit für Patienten, sich digital in der Praxis einzuchecken, und bisher auch sichere Chat-Dienste für die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen oder auch mit Patientinnen und Patienten haben zunächst (noch) nichts mit der Telematikinfrastruktur zu tun. Doch auch sinnvolle Anwendungen der gematik lehnen die Hausärzte nicht grundsätzlich ab, erläutert Kristina Spöhrer im Gespräch – und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssten.

May 17, 2022 • 31min
Gibt es einen harten Schnitt für die eAU im Juli, Dr. Fuhrmann?
Dr. Florian Fuhrmann über den Stand des eAU-Verfahrens und Tipps für Praxen.
Gibt es einen harten Schnitt? Immer wieder fragen Vertragsärztinnen und Vertragsärzte in unserer Redaktion nach, ob der Startzeitpunkt für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) am 1. Juli 2022 steht und welche Konsequenzen es hätte, wenn sie technisch noch nicht so weit sind. Im aktuellen „ÄrzteTag“-Podcast haben wir bei Dr. Florian Fuhrmann von der KBV-Tochter kv.digital nachgefragt, wie seine Einschätzung zu dem Thema ist.
Werden die Ersatzverfahren nach dem 1. Juli weiter verwendbar sein? Sind doch Sanktionen zu befürchten, wenn dauerhaft keine eAU aus der Praxis an die Krankenkassen gesendet werden? Mit welchem Drucker können die neuen Formulare, die sogenannten Style Sheets, die nach dem Muster 1 kommen, ausgedruckt werden? Sind die KIM-Dienste mittlerweile so stabil, dass es keine Probleme beim eAU-Versand mehr gibt? Der kv.digital-Geschäftsführer, dessen Unternehmen selbst einen KIM-Dienst anbietet und dadurch nah am Geschehen ist, gibt aktuelle Informationen über den Stand des Verfahrens und Tipps für Praxen, was jetzt zu tun ist.
53.000 KV-Praxen hätten mittlerweile einen KIM-Dienst installiert, berichtet Fuhrmann im Podcast, Tendenz steigend. Auch der E-Health-Fachman berichtet über Probleme bei der Interoperabilität zwischen den Systemen. Auch ihm fehlen noch TI-Anwendungen mit echtem Mehrwert. Aber zur Digitalisierung sieht Fuhrmann keine Alternative.

May 12, 2022 • 17min
„Persönlich bleiben – digital werden“: Wie kriegen die Hausärzte das hin, Dr. Beier?
Hausärzte-Landeschef über Digitalisierung und Weiterentwicklung der Hausarztzentrierten Versorgung.
Digitalisierung, Weiterentwicklung der Hausarztzentrierten Versorgung, Folgen der Pandemie für die Praxen, Vorbereitung des Deutschen Ärztetages in Bremen: Die Delegierten des Bayerischen Hausärztetags, der mit dem Nachwuchstag an diesem Donnerstag eingeläutet wird und dann bis Samstag in Erlangen läuft, haben sich einiges vorgenommen. Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert Hausärzte-Landeschef Dr. Markus Beier, wie viel nach zwei Jahren Pandemie in den Praxen aufzuarbeiten ist und wie wichtig es ist, dass sich die Hausärzte wieder in Präsenz treffen.
„Persönlich bleiben- digital werden“ lautet das Motto des Bayerischen Hausärztetages. Beier führt im Gespräch aus, wie die Hausärzte sich ein digitalisiertes Gesundheitswesen vorstellen und welche Rolle die Allgemeinmediziner als persönliche Ansprechpartner für die Patienten weiter einnehmen können, assistiert von einer zunehmend digitalen Technik, die die Arbeit erleichtern kann.
Auch die Nachwuchsarbeit hat sich der Verband auf die Fahnen geschrieben: Der Nachwuchstag ziehe jedes Mal um die 200 Medizinstudentinnen und -studenten sowie Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung an, so Beier. Gerade in Bayern mit großen ländlichen Gebieten gelte es, die Allgemeinmedizin an vielen Stellen zu fördern, sei es mit weiteren Lehrstühlen für Allgemeinmedizin, mit der überfälligen Reform der Approbationsordnung und mit Initiativen, die zeigen, wie vielfältig das Landarztleben sein kann.

May 5, 2022 • 23min
Wie hilft der Verein peri Opfern einer Zwangsehe, Frau Serap Çileli?
Engagement für das Recht junger Muslima auf Selbstbestimmung.
Sie leben in Sorge vor einer Zwangsheirat mit einem Mann, den sie nicht lieben, sie werden gedemütigt, verachtet, körperlich misshandelt: Junge, meist muslimische Frauen mit Migrationshintergrund, werden mitten in Deutschland Opfer eines immer noch streng patriarchalischen Rollenverständnisses, ohne Chance auf Selbstbestimmung, ohne Chance, ihrem sozialen Umfeld zu entkommen.
Serap Çileli, die einst selbst Betroffene einer Zwangsheirat war, hat vor 14 Jahren nach vielen leidvollen Erfahrungen den Verein peri gegründet. Sie will diesen Frauen helfen – mit professionellen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die kreativ bemüht sind, Lösungen im Einzelfall zu entwickeln. Immer häufiger bitten auch junge, oft schwule Männer den Verein um Hilfe. Sie sind einer Wertewelt ausgesetzt, in der Homosexualität verachtet und mit Gewalt bestraft wird.
Im „ÄrzteTag“-Podcast gibt Serap Çileli einen Einblick in ihre erfolgreiche, zuweilen aber auch frustrierende Arbeit. Dabei wird deutlich, warum peri im vergangenen Jahr für besondere Verdienste um das Schicksal dieser hilfsbedürftigen Menschen mit dem 1. Platz des Springer Charity Awards ausgezeichnet wurde.

Apr 28, 2022 • 22min
BDI-Präsidentin zum Ärztemangel: Lauterbach muss in Reformmodus schalten
Christine Neumann-Grutzeck über Perspektiven für junge Ärzte
Die Pandemie ist nicht vorbei. Dennoch müssen wir langsam aus dem Krisenmodus heraus, sagt Christine Neumann-Grutzeck. Vor allem junge Ärztinnen und Ärzte brauchen dringend die Perspektive, dass sich ihre Arbeitsbedingungen nach zwei Jahren Pandemie verbessern, so die Präsidentin des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI). „Wir müssen den jungen Ärztinnen und Ärzten akut den Druck nehmen, um sie in der Versorgung zu halten. Damit sie uns nicht alle verloren gehen – und vor allem nicht noch als Ärztinnen und Ärzte verloren gehen.“
Dazu sei es notwendig, schnell die Krankenhausplanung und -finanzierung anzugehen. Aber auch die vielen anderen großen Baustellen müssten vom Gesundheitsminister endlich angepackt werden – etwa die Digitalisierung, die intersektorale Versorgung, der Versorgungsmangel – stationär wie ambulant. Denn der Ärztemangel und Druck betreffe ja nicht nur die Kliniken. „Jetzt müsste Lauterbach mal langsam vom Krisenmodus in den Modus der Reformen und Zukunftsvisionen umschalten.“ Von einem ärztlichen Gesundheitsminister haben sich die Ärztinnen und Ärzte mehr erwartet, wie sie deutlich sagt.
Doch auch die Medizinerinnen und Mediziner selbst haben einiges zu tun: Getreu dem Motto des diesjährigen DGIM-Kongresses „Die Grenzen der Medizin“, spricht die BDI-Präsidentin darüber, welche Grenzen Ärztinnen und Ärzte in der Versorgung und auch beim Thema Gendergerechtigkeit selbst noch überwinden müssen – aber auch darüber, was sie bereits geleistet haben.

Apr 21, 2022 • 20min
Krebsaktivistin: Ärzte wollen keine aufgeklärten Patienten
Wie Selbsthilfegruppen die Gesundheitskompetenz von Patienten beeinflussen
Karen Abel erkrankte vor vier Jahren im Alter von 47 Jahren an metastasierendem Lungenkrebs. 2019 gründete sie ihren Podcast „Let’s talk about cancer“ und wenig später die Selbsthilfegruppe „Lung Power Women“. Als „Mutivatorin“ möchte sie jungen Betroffenen Mut machen. Sie will sie motivieren, sich gegen die Stigmatisierung ihrer Erkrankung einzusetzen.
Wie viele andere Krebsaktivistinnen beschäftigt sich Abel seit Jahren mit ihrem Krankheitsbild. „Ich war besser informiert als mein Lungenarzt, das wurde nicht gern gesehen. Ich musste den Arzt wechseln, weil er mich nicht mehr weiter behandeln wollte“, berichtet sie im „ÄrzteTag“-Podcast. „Ärzte wollen den aufgeklärten Patienten gar nicht.“ Was erwartet Abel von Ärztinnen und Ärzten im Umgang mit informierten Patienten? Und welche bereits etablierten Strukturen in der Versorgung von Krebspatienten hält sie für sinnvoll? (Dauer: 20:25 Minuten