ÄrzteTag

Ärzte Zeitung
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Oct 29, 2025 • 31min

Wie relativiere ich falsche Glaubenssätze bei Nackenschmerz, Professor Kötter?

Wie man Schmerzpatienten die Angst vor Sport nehmen kann. Bei nicht-spezifischen Nackenschmerzen wird in der aktualisierten S3-Leitlinie vor allem Aktivität empfohlen. Viele Schmerz-Patientinnen und -Patienten scheuen sich aber davor, das schmerzende Körperteil zu bewegen und nehmen eine Schonhaltung ein. Zu groß ist die Angst, etwas „kaputt“ zu machen. Diesem Problem sollten Ärztinnen und Ärzte mit Aufklärung begegnen, schreibt das Autorenteam der Leitlinie „Nicht-spezifischer Nackenschmerz“. Patientenedukation wird mit einer „sollte“-Empfehlung bei akuten und chronischen Nackenschmerzen empfohlen. Es geht darum, die Denkweise und Schmerzwahrnehmung der Patienten neu zu gestalten. Durch Patientenedukation sollen Betroffenen ein besseres Verständnis ihrer Erkrankung erhalten und sie sollen motiviert werden, sich aktiv an ihren Behandlungsprogrammen zu beteiligen, so die Theorie. Wie sich die Empfehlungen in der hausärztlichen Praxis umsetzen lassen, erklärt Dr. Thomas Kötter, Allgemeinmediziner und Koordination der Leitlinie, im „ÄrzteTag“-Podcast. Zudem erklärt er, welche drei Übungen er seinen Patientinnen und Patienten bei nicht-spezifischen Nackenschmerzen empfiehlt und welche „Red Flags“ bei Nackenschmerzen auf strukturelle Ursachen hinweisen.
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Oct 23, 2025 • 31min

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Was Ärzte dürfen und wo klare rechtliche Grenzen liegen. Die Terminvergabe in Vertragsarztpraxen ist immer wieder Streitpunkt zwischen Krankenkassen und Ärztinnen und Ärzten. Da geht es um Vorwürfe der Bevorzugung von Privatpatienten vor Kassenpatienten, da geht es um Honorare, die angeblich nur für die Terminvergabe verlangt werden – oder darum, dass Kassenpatienten, um Wartezeiten zu verkürzen, Termine in einer Privatsprechstunde angeboten werden. Was Ärzten erlaubt und was klar verboten ist – und wo vielleicht Grauzonen liegen: Darüber klärt Rechtsanwältin Katharina Vogtmeier im neuen „ÄrzteTag“-Podcast zum Thema Recht in der Praxis auf. Beispiel Termin gegen Honorarzahlung: Hier zieht die Fachanwältin für Medizinrecht aus der Kanzlei D+B Rechtsanwälte in Berlin eine klare Grenze. Da die Terminvergabe selbst weder in der GOÄ noch im EBM als Leistung verzeichnet sei, dürften dies weder Kassenärzte noch Privatärzte tun. Im Gespräch erläutert sie, warum das nicht nur nach den Abrechnungsregeln nicht lege artis wäre, sondern auch nach Berufsrecht und sogar nach Vertragsarztrecht – mit allen möglichen Konsequenzen für Vertragsärzte. Nicht ganz so einfach ist laut Vogtmeier die Antwort auf die Frage, ob Vertragsärzte Termine für Kassenpatienten ablehnen dürfen, wenn gleichzeitig noch Termine für Privatpatienten und Selbstzahler vergeben werden. „Im Prinzip spitzt sich das auf die Frage zu, wann bin ich als Vertragsarzt an einem Punkt, wo ich legitimerweise sagen kann, ich darf Termine für Kassenpatienten ablehnen.“ Das Erreichen der Budgetgrenze beispielsweise sei kein solcher Punkt. Ein anderer Punkt sind die Kapazitätsgrenzen einer Vertragsärztin oder eines Vertragsarztes. Die bisherige Rechtsprechung sei zwar eher ärzte-unfreundlich, aber die Rechtslage habe sich inzwischen auch geändert an einigen Punkten. Im Gespräch führt Vogtmeier im einzelnen aus, unter welchen Bedingungen es möglich sein könnte, nur noch Privatpatienten Termine anzubieten, Kassenpatienten aber abzulehnen – und welche Rolle die Mindestsprechzeiten für Vertragsärzte oder auch die verpflichtend angebotenen „offenen Sprechstunden“ dabei spielen.
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Oct 16, 2025 • 28min

Ist „Longevity-Medizin“ eigentlich nur etwas für Privatpatienten, Professor Kleine-Gunk?

Welche Perspektiven für Niedergelassene es gibt erklärt der Gynäkologe im ÄrzteTag-Podcast Ist Altern wirklich „die Mutter aller Krankheiten“? Oder ist es ein natürlicher Prozess, der dann aber typische Krankheiten mit sich bringt? Für den Gynäkologie Professor Bernd Kleine-Gunk aus Nürnberg gilt auf jeden Fall ersteres. „Krebs, Osteoporose, Demenz und viele weitere Krankheiten sind doch altersassoziiert“, sagt der Präsident der German Society of Anti-Aging Medicine (GSAAM) im „ÄrzteTag“-Podcast. Und: Der Wunsch vieler Menschen, gesund alt zu werden, sei doch nachvollziehbar. Im Gespräch wehrt sich der Mediziner, der die Anti-Aging-Medizin bereits seit 25 Jahren betreibt, auch gegen Vorwürfe, diese Medizinrichtung sei vor allem Industrie-getrieben und vor allem etwas für reiche Patienten. Das, was wirklich etabliert sei in der Longevity-Medizin, „kostet alles kein Geld“, so Kleine-Gunk: Rauchstopp, mehr Bewegung, die richtige Ernährung. Im Podcast erläutert er weiter, was darüber hinaus geht: Epigenetische Tests, die Forschungen, was Menschen altern lässt – und wie dies messbar gemacht werden kann, und im nächsten Schritt dann auch therapierbar. Diskutiert wird im Podcast auch, welche Evidenz die Longevity-Medizin bereits zu bieten habe, warum RCT-Studien, wenn es um Langlebigkeit geht, ihre Grenzen haben und welche Studien die Richtung besonders voranbringen könnten. Kleine-Gunk gibt zudem einen Überblick, wie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte vorgehen können, die sich mit Longevity ein zusätzliches Standbein aufbauen wollen. Nicht zuletzt spricht er über Nahziele von Longevity – gesund 100 Jahre alt werden – sowie über langfristige Perspektiven und darüber, in welchem Alter Menschen in Zukunft vielleicht in Rente gehen werden.
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Oct 14, 2025 • 39min

Wie organisieren Sie die HPV-Impfung, Dr. Hösemann?

Das SIKO-Mitglied über ihren Ansatz Dr. Cornelia Hösemann, niedergelassene Gynäkologin in Großpösna bei Leipzig in Sachsen, ist HPV-Impfärztin der ersten Stunde und hat auch noch den Nobelpreisträger und „Erfinder“ der Impfung, Professor Harald zur Hausen, kennengelernt. Das Mitglied im Beirat der Sächsischen Impfkommission (SIKO) impft fast täglich Patientinnen – und häufig auch gleich deren Partner – gegen HPV, um die Verbreitung des Zervix-Karzinoms und anderer Krebsarten, die mit HPV assoziiert sind, einzudämmen. Wie sie dabei ihre Patientinnen anspricht, wie sie auch Frauen mit Kindern kurz vor dem Eintritt ins Jugendalter nach dem Impfstatus ihrer Zöglinge fragt und welche Erfolge sie mit Schulimpfungen erzielt, das erläutert Hösemann im „ÄrzteTag“-Podcast. Sie gehört seit Kurzem auch zum Experten-Team der Hotline Impfen der Ärzte Zeitung. Ganz wichtig ist der Gynäkologin, dass auch Jungen geimpft werden – so wie es auch die Vision von Professor zur Hausen gewesen sei. Das habe die SIKO auch deutlich früher für Sachsen umgesetzt als die Ständige Impfkommission für den Rest der Republik, erwähnt sie nebenbei. Im Gespräch erläutert Hösemann, warum sie meint, dass jeder Arzt impfen sollte und auch aufklären sollte – und warum die HPV-Impfung nicht nur einigen Fachgruppen „gehört“. Auch das Thema unterschiedliche Honorierung der HPV-Impfung spricht Hösemann an – und fordert einheitliche Impfhonorare für ganz Deutschland. Ihre Erfahrungen mit der Impfung in den vergangenen fast 20 Jahren seien durchgängig gut gewesen, sie habe keine schweren Impfkomplikationen erlebt, berichtet Hösemann. Ärzteschaft und Elternschaft hätten es jetzt in der Hand, die Durchimpfungsraten voranzubringen, etwa durch aufsuchendes Impfen – in möglichst jungen Alter, weil dann nur zwei Impfungen erforderlich seien. Auch das Thema Erwachsenen-Impfung, die von immer mehr Krankenkassen, teilweise als Satzungsleistung, übernommen wird, schneidet Hösemann im Gespräch an – und welche Besonderheiten hier in der Aufklärung zu beachten sind. Nicht zuletzt erläutert sie, warum Impfen für Ärztinnen und Ärzte immer auch Beziehungsarbeit ist.
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Oct 2, 2025 • 13min

Wie politisch muss eine wissenschaftliche Fachgesellschaft wie die DEGAM heute sein, Frau Hummers?

Die neugewählte DEGAM-Präsidentin über Primärarztsyteme und Wissenschaft in der Politik. Die am Mittwochabend (1. Oktober) gewählte neue DEGAM-Präsidentin Professorin Eva Hummers will als erstes das Thema, wie Hausärztinnen und Hausärzte sich ein Primärarztsytem vorstellen, angehen. Das sei den Hausärzten „vor die Füße gerollt“ worden, so die Direktorin am Institut für Allgemeinmedizin in Göttingen im Podcast „ÄrzteTag vor Ort“ vom 59. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in Hannover. Wie ihr Vorgänger Professor Martin Scherer hebt Hummers die Rolle der eigentlich wissenschaftlichen Fachgesellschaft in der politischen Diskussion hervor. Die DEGAM werde in der Politik als Stimme der Allgemeinmedizin wahrgenommen und auch gefragt – und das solle auch so bleiben. Im Gespräch geht Hummers auch auf weitere Schwerpunkte der zukünftigen DEGAM-Arbeit ein, zum Beispiel Evidenz herstellen zur Arbeit in Hausarztpraxen mit KI, zur Entwicklung der Teamarbeit in Praxen, zum Einsatz neuer Gesundheitsberufe. Auch die Leitlinienarbeit und die Auseinandersetzungen darüber mit anderen Fachgesellschaften stehen für Hummers im Fokus. Im Podcast erläutert sie, was Hausärzte in den Praxen aus Diskussionen über Leitlinien mitnehmen können und wie wichtig es ist, eigene Evidenz aus der hausärztlichen Ebene heraus zu schaffen.
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Oct 1, 2025 • 41min

Depression: Wie können Hausärzte ihren Patienten bei der Problemlösung helfen, Dr. Hölzel?

Tipps fürs Patientengespräch bei depressiven Störungen Um die Zahl der Menschen mit depressiven Störungen in Deutschland fachgerecht zu betreuen, sind auch Hausärztinnen und Hausärzte gefragt. Nicht nur, weil die Diagnosen in den vergangenen Jahren gestiegen sind und Hausärzte als Versorgungskräfte gebraucht werden, sondern auch, weil sie besondere Qualitäten mitbringen, die vorteilhaft für eine Betreuung seien, erklärt Dr. Lars Hölzel, Psychotherapeut und Leitender Psychologe für die Konzeption der psychotherapeutischen Behandlungsangebote an der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad im „ÄrzteTag“-Podcast. Oft besteht zwischen Arzt und Patient bereits ein Vertrauensverhältnis, wodurch es manchen Betroffenen leichter fällt, sich mit ihren Problemen anzuvertrauen. Zudem kennen sie die Krankheitsgeschichte der Patientin bzw. des Patienten in der Regel sehr gut und sind über Komorbiditäten und die Medikamenteneinnahme informiert. Doch wie lässt sich innerhalb der kurzen Sprechstundenzeit eine zielführende Therapie durchführen? Im Gespräch mit der Ärzte Zeitung bespricht Hölzel detailliert, wie sich mittels einer Abwandlung des Problemlösetrainings (PLT) eine Gesprächstherapie in der Hausarztpraxis durchführen lässt. Um zu zeigen, wie umsetzbar das PLT tatsächlich ist, spielen wir eine Session nach und erklären das Vorgehen Schritt für Schritt.
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Sep 29, 2025 • 32min

Wo kann der DEGAM-Kongress hausärztlichen Praxen Hilfestellung geben, Herr Afshar und Herr Schneider?

Die beiden Kongresspräsidenten erörtern, wie die Perspektiven der hausärztlichen Praxen im Gesundheitssystem heute sind. „Gesellschaft und Gesundheitssystem im Wandel – Perspektiven der Allgemeinmedizin“ – so lautet das Motto des 59. Kongresses für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Der DEGAM-Kongress 2025 startet am Mittwoch, 1. Oktober, in Hannover und läuft bis zum 3. Oktober. Im „ÄrzteTag“-Podcast sprechen die beiden Kongresspräsidenten PD Dr. Kambiz Afshar und Professor Nils Schneider von der gastgebenden Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) darüber, was hausärztliche Praxen zum Spiegel der Gesellschaft macht, und wie sich der Generationswechsel von vielen älteren, die kurz vor dem Ruhestand stehen, auf die nachfolgenden Ärztinnen und Ärzte gestalten lässt. Die junge Generation, so Schneider, wolle ganz anders arbeiten als die alte, zum Beispiel mehr in Teamstrukturen. Das spiele dementsprechend auch im Kongress eine Rolle. Im Podcast erörtern Schneider und Afshar auch, wie die allgemeinmedizinische Forschung und Lehre – auch über den Kongress – Brücken bauen und Impulse geben kann in Richtung der Praxen, die sich unter wirtschaftlichem Druck im Alltag behaupten müssen. Die beiden DEGAM-Kongresspräsidenten beschreiben, wie Ärztinnen und Ärzte dabei begleitet werden können, soziale und sogar politische Verantwortung für vulnerable Patienten zu übernehmen und nicht zuletzt, wie bei zunehmendem Versorgungsdruck Patienten mit Empathie begegnet werden kann.
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Sep 24, 2025 • 29min

Ist Ihre ePA schon befüllt, Frau Dimde?

Die Projektleiterin der ePA bei der gematik erklärt, wie sich die ePA bisher bewährt und welche Neuerungen 2026 kommen. Infoseite für Praxen: https://www.gematik.de/anwendungen/epa-fuer-alle/praxen Link zu unserem Webshop, über den kostenlos Infopakete bestellt oder heruntergeladen werden können: https://shop.gematik.de/ Mitschnitte: https://www.gematik.de/anwendungen/epa-fuer-alle/mitschnitte-praxen Infoseite der KBV: https://www.kbv.de/praxis/digitalisierung/anwendungen/elektronische-patientenakte
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Sep 16, 2025 • 37min

Wie rettet Ihre App Leben, Dr. Müller?

Wie sie Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand retten kann, erläutert der Vorsitzende von „Region der Lebensretter“ https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Herz-Kreislauf-Stillstand-Wie-Menschen-mit-Hilfe-einer-App-gerettet-werden-453685.html
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Sep 10, 2025 • 28min

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Medizinstrafrechtler und Zweitliga-Schiedsrichter Dr. Max Burda gibt Tipps. Dr. Max Burda hat als Rechtsanwalt für Medizinstrafrecht bei der Kanzlei Lubitz Warntjen regelmäßig mit Ärztinnen und Ärzten zu tun. In seiner Freizeit ist er als Schiedsrichter in der 2. Fußball-Bundesliga tätig – Drucksituationen hat er entsprechend viele erlebt. Im „ÄrzteTag“-Podcast zieht er Parallelen: Denn sowohl auf dem Platz als auch im Praxis- und Klinikalltag müssen innerhalb weniger Sekunden folgenschwere Entscheidungen getroffen werden. Im Gespräch liefert er Antworten auf folgende Fragen: Was sage ich, wenn ich nach dem Tod eines Patienten mit dem Vorwurf des Behandlungsfehlers konfrontiert werde? Wie verhalte ich mich, wenn plötzlich Polizei und Staatsanwaltschaft mit einem Durchsuchungsbeschluss in der Praxis auftauchen? Welche Konseqenzen haben vorschnelle Äußerungen? Ruhe bewahren ist für Rechtsanwalt Burda das A&O. Er empfiehlt Medizinern, sich auf derartige Situationen vorzubereiten – am besten mit einer detaillierten Checkliste. Wie diese aussehen kann, erläutert der Jurist im Podcast. Außerdem weist er auf die Rolle von Kollegen und Personal hin. Denn beim Fußball gilt ebenso wie in der Praxis: Gearbeitet wird im Team.

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