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Die Lage-Podcast des Deutschen BundeswehrVerbandes

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Dec 23, 2024 • 13min

#124 "Sie ist wie eine stählerne Klinge, diese Frau, federnd und nicht zu zerbrechen"

Im Gespräch mit Flottillenärztin Dr. Jessica Ritter Sie sei wie eine stählerne Klinge, gewesen, federnd und nicht zu zerbrechen sagte einst Fritz-Dietlof von der Schulenburg, einer der Verschwörer des 20. Juli 1944 über die Mitstreiterin Annedore Leber. Vielen ist der Name „Julius Leber“ bekannt – nach ihm wurde die Julius-Leber-Kaserne benannt, die größte Kaserne in der Bundeshauptstadt. „Doch nur wenigen ist Annedore Leber bekannt, die mit Julius Leber verheiratet war“, sagt Flottillenärztin Jessica Ritter. Sie setzt sich dafür ein, dass auch der Name von Annedore Leber im Kasernennamen genannt wird. „Sie kämpften beide, Seite an Seite, gegen den Nationalsozialismus. Annedore Leber war nicht nur eine Mitwisserin“, sagt Ritter. In der Julius-Leber-Kaserne gibt es bereits einige Stellen, die an Annedore Leber erinnern: So wurde ein Zimmer nach ihr benannt, in dem auch Fotos von ihr und ihrem Mann zu sehen sind. Auch die Briefe, in denen Annedore Leber um die Freilassung ihres Mannes bat, sind in der Kaserne zu sehen. Julius Leber wurde 1891 geboren. Er war Journalist und SPD-Politiker, vor allem aber Widerstandskämpfer zur NS-Zeit. Nur wenige Tage vor dem gescheiterten Stauffenberg-Attentat auf Adolf Hitler wurde Leber von der Gestapo festgenommen. Am 5. Januar 1945 wurde Julius Leber mit weiteren Widerstandskämpfern im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Nach dem Tod von Julius Leber wurden Annedore Leber und die zwei gemeinsamen Kinder in Sippenhaft genommen, nach einigen Wochen aber wieder frei gelassen. Auch nach der Zeit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten blieb Annedore Leber weiterhin politisch aktiv: Bereits im Oktober 1945 wurde sie zur Leiterin des Frauensekretariats und in den Zentralausschuss der SPD gewählt. Sie war unter anderem Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Für ihr Anliegen hat Flottillenärztin Ritter bereits einige Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden. Mehr dazu in unserem Podcast „Die Lage“. Weitere Informationen und Bilder zu diesem Podcast finden Sie auf unserer Website unter: https://www.dbwv.de/mitgliedschaft-service/podcast-des-dbwv/beitrag/sie-ist-wie-eine-staehlerne-klinge-diese-frau-federnd-und-nicht-zu-zerbrechen
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Dec 11, 2024 • 14min

#123 - Entscheidungen über Leben und Not: Hauptmann Marc Hinzmann im Interview

Im Gespräch mit Hauptmann Marc Hinzmann Hauptmann Marc Hinzmann kam am 18. August 2021 in die afghanische Hauptstadt Kabul, kaum vorbereitet auf seine Mission, die über Leben in Freiheit oder Not für viele Afghanen entscheiden sollte. Es war die Endphase des Einsatzes der Alliierten und somit der Bundeswehr am Hindukusch. Seit Januar 2002 war die Bundeswehr im Rahmen der Mission ISAF und später Resolute Support im Land des Terrors, wo die USA Osama bin Laden, den Drahtzieher der Anschläge des 11. September 2001 vermuteten. Gefunden und liquidiert hat man ihn allerdings erst im Mai 2011 im Nachbarstaat Pakistan. Nach fast 20 Jahren hatte der Rückzug der Alliierten und damit auch der Bundeswehr begonnen, im Juni 2021 noch geordnet. Im August 2021 aber kehrte die Bundeswehr mit Spezialkräften zurück, um bei der Evakuierung zu unterstützen, denn die gefürchteten islamistischen Kämpfer der Taliban hatten Afghanistan innerhalb weniger Wochen überrollt und die komplette Kontrolle übernommen. Davon waren nicht nur die Deutschen überrascht. Man hatte gehofft, dass die afghanische Armee, die man jahrelang trainiert hatte, die Situation im Griff habe. Die Ereignisse werden in einem Untersuchungsausschuss des Bundestages und einer Enquete-Kommission aufgearbeitet. Marc Hinzmann leistete seinen Dienst ab 18. August 2021 an einer so genannten Schleuse, an der zu entscheiden war, wen die Bundeswehr mit den letzten Flügen mitnimmt – und wen nicht. „Ich habe alles aufgeschrieben, was damals passiert ist. „Am Flughafen erstreckte sich ein Meer von Menschen“, erinnert er sich in unserem Podcast „Die Lage“. Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Oct 28, 2024 • 9min

#122 - Vom Zufall zur Leidenschaft: Brandamtfrau Doreen Engel im Interview

Im Gespräch mit Brandamtfrau Doreen Engel Brandamtfrau Doreen Engel ist eher zufällig zur Feuerwehr der Bundeswehr gekommen. Heute ist sie Brandamtfrau und Zugführerin im Marinearsenal der Warnowerft in Warnemünde. Engel hat die neue Feuerwache mit aufgebaut. 25 Feuerfrauen und -Männer arbeiten mit ihr auf der Wache. „Meine Aufgabe ist es, den Wachalltag zu strukturieren, die Abläufe zu organisieren und koordinieren“, sagt Engel. Im Einsatzfall ist sie dann als Zugführerin tätig. Die Feuerwehr sei als Berufsfeld sehr spannend. „Gerade bei der Bundeswehr ist die Feuerwehr sehr vielfältig“, findet Brandamtfrau Engel. Zwei Frauen arbeiten auf der Feuerwache – für Doreen Engel nichts Besonderes. „Wir sind ein Team. Da ist es egal, wer Anweisungen gibt.“ Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Oct 2, 2024 • 22min

#121 Das Leben mit dem Tod prägt den Menschen

Im Gespräch mit Claudia Knöllinger Claudia Knöllinger hat Erfahrungen mit dem Tod, die man als Mensch eigentlich nicht erleben will: Als Kind wachte sie aus der Vollnarkose auf. Als junge Frau verlor sie nach einer Schwangerschaftsvergiftung ihr erstes Kind und fast das eigene Leben. Das Sterben ihres krebskranken Vaters hat sie eng begleitet. Claudia Knöllinger wurde Truppenpsychologin und widmete sich traumatisierten Soldatinnen und Soldaten, arbeitet heute in ihrer Praxis und als Betriebspsychologin für zivile Beschäftigte der Bundeswehr. Über diese Erfahrungen, vor allem aber über den Umgang von Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen mit dem Tod, hat sie ein Buch geschrieben: „Du bist nicht allein mit der Angst vor dem Tod“, in dem sie für mehr Leichtigkeit mit einem schweren Thema appelliert. Im Podcast „Die Lage“ erzählt sie über eigenes Erleben und die Erfahrungen anderer. Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Sep 12, 2024 • 14min

#120 270 Kilometer bis zum Krieg

Im Gespräch mit Oberstleutnant Dennis Bockholt 3.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr waren während der vergangenen zweieinhalb Jahre in der Slowakei Teil der enhanced Vigilance Activities Battlegroup Slowakia. Flugabwehrsysteme Patriot der Luftwaffe waren die ersten, die wenige Wochen nach dem Überfall der russischen Armee am 24. Februar 2022 auf dem Truppenübungsplatz Lešť in den Karpaten angekommen sind, um die NATO-Partner in der Slowakei vor russischen Luftangriffen zu schützen. Das Heer war im Lauf der Mission mit Kampfpanzern Leopard 2 und Schützenpanzern Puma dabei. „Der Puma hat seine Feuertaufe in einer Auslandsmission mit Bravour bestanden“, sagt Oberstleutnant Dennis Bockholt, Kommandeur des Versorgungsbataillons 141 aus Niedersachsen. Er war der letzte Kontingentführer und hat mit seinen Soldatinnen und Soldaten das deutsche Feldlager wieder abgebaut und den Transport von Waffensystemen und Material in die Heimat organisiert. Die deutsche Flagge ist am 7. September eingeholt worden. Eine Geschichte aus einem Land, dessen Bewohner die Bundeswehr vermissen werden, denn der Krieg in der Ukraine ist nur 270 Kilometer entfernt. Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Aug 29, 2024 • 25min

#119 Das Gut-Böse-Schema und die Erderwärmung

Im Gespräch mit Axel Bojanowski Axel Bojanowski, geboren in Hamburg, studierte Geowissenschaften mit den Schwerpunkten Paläoklimatologie, Geophysik und Meereskunde in Heidelberg, Kiel und London. Der Diplom-Geowissenschaftler schreibt seit 1997 für deutsche und internationale Medien zum Thema Erderwärmung, Klimawandel und Energiewende, unter anderem für DIE ZEIT, Geo, Stern, Süddeutsche Zeitung. Fast zehn Jahre war er Redakteur bei SPIEGEL Online und schrieb die Kolumne „Graf Seismo“. Seit 2020 ist er bei der Tageszeitung „Die Welt“ Chefreporter im Ressort Wissenschaft. Bojanowski sagt, dass Abweichler vom „Klima-Mainstream” schnell als Klimaleugner diffamiert werden und beklagt links-grünen Lobbyismus bei der Diskussion über die Erderwärmung. „Wir brauchen eine neue Klimabewegung“, rechnet er in seinem Buch „Was sie schon immer übers Klima wissen wollten, aber nicht zu wagen fragten“, mit allzu einseitiger Betrachtungsweise zum Thema ab. In unserem Podcast „Die Lage“, erklärt der Wissenschaftler und Journalist, warum es gut ist, von mehreren Seiten auf das heißeste Thema unserer Zeit zu blicken. Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Aug 22, 2024 • 18min

#118 Siegen durch Nachgeben

Im Gespräch mit Feldwebel und Judoka Anna-Maria Wagner Feldwebel Anna-Maria Wagner hat viel erreicht in ihrem Leben. Die 28-Jährige ist Sportsoldatin und ein erfolgreicher Judoka. Zwei Weltmeistertitel und zwei bronzene Medaillen bei den olympischen Spielen 2021 in Tokio krönen ihre Karriere bis heute. Bei den Spielen in Tokio hat sie erlebt, wovon viele Olympioniken träumen: Sie war gemeinsam mit dem Basketballer Dennis Schröder Fahnenträgerin bei der Eröffnung der Spiele von Paris vor wenigen Wochen. Auch wenn es dieses Mal nicht für eine Medaille gereicht hat: „Das Erlebnis, die deutsche Flagge tragen zu dürfen, war eine große Ehre.“ Die Kirsche auf der Torte, wie sie selbst sagt. In unserem Podcast „Die Lage“ erzählt sie, wie sie zum Judo kam und warum Judo mehr ist als ein Sport. „Es ist eine Philosophie, die auch der Persönlichkeitsentwicklung dient. „Siegen durch Nachgeben“, wird Judo aus dem japanischen übersetzt, es geht um Helfen und Verstehen, Fortschritt und Wohlergehen. Klar ist auch: Man muss sein Leben dem Sport unterordnen, wenn man viel erreichen will. Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Aug 15, 2024 • 23min

#117 "Wir sind die Lebensversicherung unseres Landes"

Im Gespräch mit Generalmajor Robert Sieger Köln. Generalmajor Robert Sieger leitet als Präsident seit April 2024 das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw). Sein Auftrag: Die Zielgröße der Truppe auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten bis zum Jahr 2030 zu schaffen und vor allem den Aufbau einer schlagkräftigen Reserve zu gewährleisten. Dabei könnte der „Neue Wehrdienst“ helfen, den Minister Boris Pistorius (SPD) im Juni vorgestellt hat. Beim BAPersBw laufen die Vorbereitungen für die neue Wehrerfassung, die 2011 nach der Aussetzung des Grundwehrdienstes abgeschafft worden ist. In vier Regionalzentren soll die Aussendung von Fragebögen an alle 18-jährigen Frauen und Männer ab 2025 und die Musterung vorbereitet werden. Generalmajor Sieger ist überzeugt, dass bei der Personalgewinnung die „schiefe Ebene“ überwunden ist. Mit 64 Maßnahmen, die von der Task Force Personal, die Sieger mit Oda Döring bis Ende 2023 geleitet hat, aus 200 Vorschlägen ausgesucht wurden, soll das weiter gelingen. Derzeit dienen 181.000 Soldatinnen und Soldaten in den Streitkräften. Der Präsident des BAPersBw beschreibt in unserem Podcast „Die Lage“, wie er wieder mehr Lust auf den Dienst für Deutschland machen will. Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Aug 8, 2024 • 30min

#116 „Nur über den Klimaschutz können wir es schaffen, unseren Wohlstand zu sichern“

Im Gespräch mit Dr. Kira Vinke Die Auswirkungen des Klimawandels zwingen Menschen in betroffenen Gebieten zur Flucht – Stürme, Dürren oder Überflutungen können Migrationsbewegungen auslösen, auch wenn die Menschen zunächst vorzugsweise in ihrem Heimatland bleiben. Über die Zusammenhänge von Klima und Migration, über den Flüchtlingsbegriff und über Kimagerechtigkeit haben wir in unserem Podcast mit Dr. Kira Vinke von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) gesprochen. Für die Klima-Expertin ist klar: Jetzt ist der Zeitpunkt, um in den Klimaschutz zu investieren. Denn später wird die Rechnung deutlich höher ausfalllen. Das Interview mit Dr. Vinke gibt es auch in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins "Die Bundeswehr" (August 2024). Weitere Informationen unter www.dbwv.de
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Jul 19, 2024 • 31min

#115 „Mein Vater tat so, als wäre nichts gewesen“

Im Gespräch mit Brigadegeneral a.D. Hans Helmut Speidel Vor 80 Jahren, am 20. Juli 1944, versuchte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit einer Bombe den Tyrannen Adolf Hitler zu töten. Es war das letzte Attentat auf Hitler. Danach sollte das verbrecherische Nazi-Regime gestürzt werden. Stauffenberg wurde nach dem Scheitern des Staatsstreiches hingerichtet. Hans Speidel, General an der Westfront und Mitwisser der Pläne der Männer des 20. Juli, wurde vier Wochen später angezeigt und verhaftet. Mit viel Glück überlebte er den Rachefeldzug der Nazis, dem tausende Frauen und Männer des Widerstandes zum Opfer fielen. Im Gespräch mit seinem Sohn, Brigadegeneral a.D. Hans Helmut Speidel, der von 1957 bis 1998 in der Bundeswehr diente, erleben Sie im Podcast „Die Lage“ eine spannende Zeitreise in die Zeit von 1944 bis heute. „Mein Vater und auch meine Mutter waren extrem vorsichtig. Er schrieb während des Krieges Tagebuch, jeden Tag ein kleines bisschen. Selbst die Tagebücher versteckte meine Mutter, nachdem mein Vater festgenommen wurde“, sagt Hans Speidels Sohn, den wir in Potsdam zum Gespräch treffen konnten. Auch unter Folter sei sein Vater standhaft geblieben und habe nichts verraten. Auch nach seiner Rückkehr aus der Haft der Nazis nach Kriegsende, sprach Hans Speidel nie über seine Erlebnisse im Deutschen Widerstand. „Mein Vater tat so, als wäre nichts gewesen“, erinnert sich sein Sohn. Weitere Informationen unter www.dbwv.de

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