Wohlstand für Alle

Ole Nymoen, Wolfgang M. Schmitt
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Oct 13, 2021 • 47min

Ep. 114: Das Problem mit den Postwachstumstheoretikern

Wohlstand für Alle Die meisten Postwachstumstheoretiker und Degrowth-Anhänger haben ein Problem: So hehr und gut ihre Absichten auch sein mögen – ja, die Klimakatastrophe ist die Herausforderung unserer Zeit! –, leider sind die Konzepte für ein anderes, klimaneutrales Wirtschaften äußerst unausgegoren. Ernst genommen wird man jedenfalls eher kaum, wenn man in blumigen Worten ein Paradies auf Erden ausmalt, ein sehr vereinfachtes Bild vom Kapitalismus zeichnet und vor allem darauf abzielt, dass Menschen nur ihr Bewusstsein verändern müssen, um die Welt zu transformieren. Klassenkonflikte gibt es in diesen Theorien ebenso selten wie ein modernes Verständnis von Geld. Der Nachhaltigkeitsforscher Tim Jackson bildet da keine Ausnahme: Beliebig bezieht er sich mal auf Milton Friedman, Stephanie Kelton oder Buddha oder Bonmots von Dichtern, nicht um eine schlüssige Analyse zu bieten, sondern, so scheint es, lediglich, um seine Leserschaft zu erbauen. Jackson verspricht einen Wohlstand ohne Wachstum, leider weiß man aber auch nach mehr als 600 Seiten Lektüre noch immer nicht, wie das eigentlich gehen soll. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über das Problem mit der Postwachstumstheorie. Literatur: Tim Jackson: Wie wollen wir leben? Wege aus dem Wachstumswahn. Oekom Verlag. Tim Jackson: Wohlstand ohne Wachstum – das Update. Grundlagen für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Oekom Verlag. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Oct 6, 2021 • 31min

Ep. 113: Brauchen wir ein Recht auf Faulheit?

Wohlstand für Alle Vor 90 und sogar schon vor 140 Jahren wurde das Ende der Arbeit prognostiziert. Paul Lafargue, immerhin der Schwiegersohn von Karl Marx, plädierte für ein Recht auf Faulheit und war sich sicher, dass wir bald auch gar nicht mehr viel arbeiten müssen – drei Stunden am Tage sollten ausreichen –und trotzdem in Wohlstand leben können. Im 20. Jahrhundert sah das John Maynard Keynes ähnlich: 2030, so seine Vision, werden wir nur noch 15 Stunden pro Woche arbeiten müssen, den Rest übernehmen die Maschinen. Von diesen Vorstellungen sind wir allerdings heute meilenweit entfernt, obwohl der Fortschritt rasant verlief und Maschinen tatsächlich immer effizienter produzieren können. Bemerkenswerterweise klammern sowohl Lafargue als auch Keynes die eigentlichen Kräfteverhältnisse im Kapitalismus aus und zielen vor allem auf eine Bewusstseinsänderung ab. Doch das Bewusstsein allein formt eine Gesellschaft keineswegs, so wichtig Ideologiekritik auch sein mag. Wer die Funktionsweise des Kapitalismus verkennt und primär von Bedürfnisbefriedigungen ausgeht, verfehlt das utopische Ziel. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“. Literatur: Aaron Benanav: Automatisierung und die Zukunft der Arbeit, Suhrkamp. Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit, Reclam. John Maynard Keynes: “Economic Possibilities for our Grandchildren”, online verfügbar unter: http://www.econ.yale.edu/smith/econ116a/keynes1.pdf. Werbung: Mehr Informationen zum Sammelband "Verkannte Leistungsträger:innen" findet ihr unter: https://www.suhrkamp.de/leistung Die DISKURS-Folge mit Nicole Mayer-Ahuja und Oliver Nachtwey findet ihr unter: https://youtu.be/fAffryQbqeA Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 29, 2021 • 29min

Ep. 112: Wie China der Schock-Therapie entkam

Wohlstand für Alle China ist seinen ganz eigenen Weg gegangen – und der war bislang überaus erfolgreich, wie ein Vergleich besonders deutlich zeigt. Während in Russland das Wohlstandsniveau seit nunmehr 30 Jahren stagniert, ging es in der Volksrepublik nur aufwärts. Woran liegt das? Eine Studie der Ökonomin Isabella M. Weber ist dieser Frage nachgegangen und kommt zu erhellenden Einsichten: Während Russland auf die von Neoliberalen empfohlene Schock-Therapie setzte, wollte China den Preisen und dem Markt nicht einfach freien Lauf lassen, auch wenn Milton Friedman genau dies bei seinem China-Besuch in den 1980er-Jahren empfahl. Chinas Jahrtausende alte Geschichte ist auch eine der Preisregulierungen – darauf besann man sich, als man die Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft verwandelte. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ erklären Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt Chinas Sonderweg. Literatur: Isabella M. Weber: How China Escaped Shock Therapy: The Market Reform Debate, Routledge. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 25, 2021 • 48min

Literatur #9: Marion Messina - Fehlstart

Wohlstand für Alle - Literatur Die Aufstiegsgesellschaft ist passé. Junge Menschen haben zwar heute besseren Zugang zu Bildung und zur Universität, jedoch führt dies keineswegs zu einem Leben mit mehr Wohlstand. Im Gegenteil: Die Mieten sind in Städten wie Paris nahezu unbezahlbar und auch die berufliche Zukunft ist alles andere als rosig. Davon erzählt Marion Messina in ihrem Debütroman „Fehlstart“, der in Frankreich wie in Deutschland von der Kritik hochgelobt wurde. Messina wurde 1990 in Grenoble geboren. Nach dem Abitur studierte sie Politikwissenschaften und Agrarwissenschaften und arbeitete als freie Journalistin. Häufig wurde Messina in Kritiken mit ihrem Landsmann Michel Houellebecq verglichen, wenngleich Messinas Roman keine Protagonistin aus der bürgerlichen Mitte aufweist, sondern eine prekär lebende junge Französin namens Aurélie, die ihr Studium abbricht und zum Überleben als Hostess arbeiten muss. Mit Houellebecq verbindet Messina allerdings der bitterböse, kulturkritische Blick auf eine Gesellschaft, die pseudo-emotionalisiert vor dem Fernseher sitzt oder Produkte kauft, die sie eigentlich nicht braucht. Ob Bologna-Reform, Wohnungsnot oder prekäre Arbeitsverhältnisse – „Fehlstart“ erzählt von einer Gegenwart, in der es wenig Hoffnung auf Besserung gibt. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über diesen erstaunlichen Debütroman. Literatur: Marion Messina: Fehlstart, Hanser. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 22, 2021 • 27min

Ep. 111: Das Gespenst der Inflation

Wohlstand für Alle Groß ist die Angst vor der Inflation, wieder einmal. Seit mehr als einem Jahrzehnt wird die Inflation oder gar die Hyperinflation herbeigeredet, dabei gelang es der EZB meist nicht einmal das Inflationsziel zu erreichen. Jetzt aber verkünden die Schlagzeilen, die Inflation befinde sich auf einem Rekordhoch von fast 4 Prozent. Kommentare in Zeitungen und Nachrichtensendungen überbieten sich bei der Panikmache. Verglichen mit dem Vorjahr ist tatsächlich eine Inflation zu konstatieren, doch wie aussagekräftig ist der Vergleich mit 2020 wirklich, da doch die Wirtschaft durch die Lockdowns extrem gebremst wurde, Lieferketten gerissen sind und noch dazu die Mehrwertsteuer um 2 beziehungsweise 3 Prozent gesenkt wurde? Vergleicht man die Inflationsrate mit der aus dem Jahr 2019, können wir wesentlich gelassener auf die Entwicklung schauen. Überhaupt stellt sich die Frage, was eigentlich geschehen würde, wenn die Europäische Zentralbank den Wunsch konservativer und liberaler Politiker und Journalisten nach höheren Zinsen erfüllen würde? Wem ginge es dadurch besser, dass Kredite nicht mehr so günstig zu haben sind? Diejenigen, die Stimmung gegen die Niedrigzinspolitik machen, erkennen offenbar die Widersprüche ihrer eigenen Argumentation nicht. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über die Inflation und die Rolle der EZB. Literatur: Pepe Egger/Florian Kern: “Hyperinflation nimmt kein Experte ernst”, in: der Freitag 34/2021, online verfügbar unter: https://www.freitag.de/autoren/pep/hyperinflation-nimmt-kein-experte-ernst. Isabel Schnabel: “Neue Narrative über die Geldpolitik: das Gespenst der Inflation”, online verfügbar unter: https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2021/html/ecb.sp210913~031462fe79.de.html WERBUNG: Zum Jacobin-Magazin geht es hier: https://jacobin.de/wohlstand Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 15, 2021 • 37min

Ep. 110: Was uns das BIP nicht verrät

Wohlstand für Alle Wer die wirtschaftliche Leistung seines Landes hervorheben will, verweist in der Regel auf das #Wirtschaftswachstum sowie auf das #Bruttoinlandsprodukt. Letzteres hat mittlerweile das Bruttosozialprodukt abgelöst. Was aber sagen diese Werte eigentlich aus? Was ist über den Wohlstand und das Wohlergehen einer Volkswirtschaft und ihrer Bürger ausgesagt, wenn wie in Deutschland das #BIP bei circa 3,8 Billionen Euro liegt? Reichlich wenig, erklären die Wachstumskritiker und Vertreter der Postwachstumsökonomie. Nicht nur sind im BIP gar nicht alle Arbeiten und Leistungen enthalten, auch wird eine bemerkenswerte Abspaltung vorgenommen, um den Indikator zu berechnen. Nirgends ist abzulesen, wie sehr die Umwelt durch die das BIP steigernde Produktion belastet wird. Nun könnte man dies alles für eine rein akademische Diskussion halten, doch die verkürzte Sicht auf die Wirtschaft sorgt auch dafür, dass gewisse klimaneutrale Innovationen nicht umgesetzt werden und stattdessen Ingenieure vor allem damit beschäftigt sind, Luxusautos zu konstruieren, die wiederum das Klima weiter belasten. Die Postwachstumstheoretiker fordern zu einem produktiven Umdenken auf, indem sie sich vom Referenzrahmen BIP lösen wollen. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über diese Kritik. Literatur: Giacoma d´Alisa, Federico Demaria, Giorgios Kallis (Hrsg.): Degrowth. Handbuch für eine neue Ära, Oekom Verlag. Elmar Altvater: Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen: Eine radikale Kapitalismuskritik, Westfälisches Dampfboot. Eva von Redecker: Revolution für das Leben. Philosophie der neuen Protestformen, S. Fischer. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 11, 2021 • 48min

Spezial #18: Leben wir im Zentralbankkapitalismus? Joscha Wullweber im Gespräch

Wohlstand für Alle - Spezial Derzeit gibt es viele Zeitdiagnosen, in was für einem Kapitalismus wir leben. Shoshana Zuboff spricht von Überwachungskapitalismus, Aaron Sahr von Keystroke-Kapitalismus, Nick Srnicek von Plattform-Kapitalismus. Der Politikwissenschaftler Joscha Wullweber hingegen sagt: Wir leben im Zeitalter des Zentralbankkapitalismus – denn ohne die ständige Intervention der Notenbanken würde das Finanzsystem in kürzester Zeit zusammenbrechen. Über die neue Rolle der Zentralbanken, die Macht der Schattenbanken und die Aufgabe der Regierungen spricht Ole Nymoen im 18. WfA-Spezial mit Joscha Wullweber. Literatur: Joscha Wullweber: Zentralbankkapitalismus. Transformationen des globalen Finanzsystems in Krisenzeiten, Suhrkamp. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 8, 2021 • 35min

Ep. 109: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus

Wohlstand für Alle Wie entstand der Kapitalismus und warum entstand er gerade im Westen und nicht in einem anderen Teil der Welt? Diese Frage beschäftigt nicht nur Karl #Marx, auch der Soziologe Max #Weber setzt sich damit zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinander – er liefert jedoch eine alternative Antwort zu der marxistischen. Weber geht nicht davon aus, dass der technische Fortschritt und die neuen Produktionsbedingungen sowie die Landnahmen die primären Voraussetzungen für den Aufstieg des Kapitalismus waren, vielmehr ging dem voran ein verändertes religiöses Bewusstsein. Dieses rief ein anderes, effizienteres Wirtschaften hervor. Der Katholizismus wurde in einigen Ländern vom Protestantismus verschiedenster Ausprägungen abgelöst. Auffällig ist, dass Protestanten, besonders Calvinisten, stark in kaufmännischen Berufen vertreten waren und – anders als Katholiken – die Fabrik der Werkstatt vorzogen. Mit dem protestantischen Einfluss auf den Geist des #Kapitalismus geht auch die Idee der Berufung einher und einer Arbeitsethik, die Fleiß, Disziplin und Lustfeindlichkeit meinte. Das Bewusstsein scheint hier das Sein zu formen, womit sich Weber deutlich von Marx absetzt, auch wenn Marx in Webers berühmter Schrift „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ nie zitiert wird. Ist es sinnvoll, diese beiden Erklärungsversuche nur als diametral entgegengesetzt aufzufassen? Oder kann eine Kombination beider Herleitungen erkenntnisfördernd sein? Darüber sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“. Literatur: Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus/Die protestantischen Sekten und der Geist des Kapitalismus. Schriften 1904-1920. MWS I/18, Mohr Siebeck. Jan Rehmann: Max Weber. Modernisierung als passive Revolution, Argument. Heinz Steinert: Max Webers unwiderlegbare Fehlkonstruktionen. Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, Campus. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Sep 1, 2021 • 46min

Ep. 108: Wahl 2021 - Das Grünen-Programm

Wohlstand für Alle Ein letztes Mal vor der #Bundestagswahl widmen wir uns einem Wahlprogramm. Die Grünen legen mit 272 Seiten das umfangreichste vor. Auch hier fällt wie bei den Linken auf, dass keineswegs, wie Konservative und Rechte oft behaupten, bloß identitätspolitische Themen auf der Agenda stehen. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf Wirtschaft, Ökologie und Außenpolitik. Die Grünen streben eine klimaneutrale Transformation der Wirtschaft an, dazu sind sie bereit, Ausgaben zu tätigen und die Schuldenbremse flexibel zu gestalten, wenngleich sie nicht eine Abschaffung dieses Instruments der Austeritätspolitik anstreben. Mehr investiert werden soll auch in Bildung, soziales Wohnen und Forschung. Aber auch von Vermögenden verlangt man mehr finanzielles Engagement – in Form einer sehr moderaten Vermögenssteuer und eines leicht angehobenen Spitzensteuersatzes, der jedoch die magische 50-Prozent-Marke nicht überschreiten soll. Sehr detailliert wird in dem Programm ausgearbeitet, welche Bereiche auf Investitionen und Förderungen hoffen können. Auch die Kommunen spielen eine wichtige Rolle, die jedoch erst einmal von ihrer Schuldenlast befreit werden müssen, um überhaupt sinnvoll investieren zu können. Zweifellos ist das Programm ambitioniert, allerdings zeigt sich auch, dass die Grünen immer wieder der Union die Hand reichen wollen. 16 Jahre CDU-Hegemonie sind offenbar auch an ihnen nicht spurlos vorübergegangen. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in einer neuen Folge von „Wohlstand für Alle“. Literatur: Bündnis 90/Die Grünen: Bundestagswahlprogramm, online verfügbar unter: https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Aug 28, 2021 • 1h 7min

Literatur #8: Thomas Mann - Buddenbrooks

Wohlstand für Alle - Literatur 1901 veröffentlichte der Fischer-Verlag erstmals Thomas Manns Jahrhundertroman „Buddenbrooks“. 28 Jahre später wird Mann für dieses Debüt mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Ein Jahrhundertroman ist dieser in doppelter Hinsicht: Zum einen gehört er zu den größten Werken der Literatur des 20. Jahrhunderts, zum anderen erzählt er von mehr als einem Jahrhundert, vorwiegend dem 19., in dem die titelgebende Kaufmannsfamilie ihren Niedergang erlebt. Mit einem beinahe aristokratischen Verständnis werden die Kinder Christian, Antonie und Thomas Buddenbrook aufgezogen. Vater Johann geht noch ganz und gar auf im Kaufmannshabitus, während den Kindern die Karriere zwar in die Wiege gelegt scheint, sie aber dennoch mit dieser hadern. Antonie heiratet unglücklich, gleich zweimal, Christian gibt sich dem Nachtleben hin und verprasst seinen Erbteil, nur Thomas setzt die Tradition fort – auf Dauer aber glücklos. Der Kapitalismus wandelt sich, aber Familie Buddenbrook, fast schon peinlich stolz auf Tradition und Herkunft, entwickelt erstaunliche, teils religiöse Beharrungskräfte, um den Modernisierungsschüben zu widerstehen. Allein es geht nicht, soll das Geschäft weiterhin profitabel bleiben. Denn längst weht auch in Lübeck ein neuer Geist des Wirtschaftens. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Thomas Manns großartigen Roman. Literatur: Thomas Mann: Buddenbrooks. Verfall einer Familie, Fischer. Thomas Mann: "Lübeck als geistige Lebensform", in: Werke. Band XI. Reden und Aufsätze 3, S. 376-398. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app

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