

Wohlstand für Alle
Ole Nymoen, Wolfgang M. Schmitt
Wir, Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt, sprechen wöchentlich über Geld. Jeden Mittwoch behandeln wir in "Wohlstand für Alle" ein Wirtschaftsthema und werfen dabei einen anderen Blick auf ökonomische Zusammenhänge.
Impressum:
Ole Nymoen Wolfgang Schmitt Podcast GbR
Am Schlossgarten 3
56566 Neuwied
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Episodes
Mentioned books

Jan 12, 2022 • 32min
Ep. 127: Hans-Werner Sinn und die Ketchup-Inflation
Wohlstand für Alle
Was wäre das Leben ohne seine Konstanten? Der ehemalige ifo-Chef Hans-Werner Sinn warnt selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder vor der Inflation und kritisiert erneut die EZB für die lockere Geldpolitik. Einmal mehr hat der sogenannte Top-Ökonom ein Buch vollgeschrieben.
Immerhin macht er es sich diesmal nicht ganz so einfach: Tatsächlich erleben wir derzeit, dass die Preise steigen, doch selbst Sinn muss einräumen, dass dies wohl nicht gänzlich auf das Konto der EZB gehen kann. Gerissene Lieferketten, Produktionsausfälle wegen Lockdowns, steigende Energiepreise – all das liegt nicht in Christine Lagardes Händen.
Dennoch spart Sinn auch in diesem Werk nicht mit Kritik an den Zentralbanken. Besonders irritierend wird es, wenn er, der jahrelang faktenfrei gegen den Mindestlohn argumentierte, nun die Armen vor der Inflation beschützen will. Auch sonst geht es mitunter wild in dem Buch zu, wenn Sinn zum Beispiel über die geheime Macht der Finanzmarktakteure auf die Presse sinniert.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Hans-Werner Sinn: Die wundersame Geldvermehrung. Staatsverschuldung, Negativzinsen, Inflation, Herder.
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Jan 5, 2022 • 30min
Ep. 126: Ist Bitcoin ein Ponzi Scheme?
Wohlstand für Alle
Kryptowährungen haben Hochkonjunktur, dabei werden sie wegen ihrer hohen Volatilität niemals als Ersatzwährung fungieren können. Die Leitwährung, an der sich übrigens auch all die Bitcoin- und Ethereum-Anhänger orientieren, ist und bleibt der US-Dollar. Dennoch lässt sich derzeit mit Coins viel Geld machen, denn solange es genügend Menschen gibt, die an den Wert der Coins glauben, funktioniert das System tadellos.
Nicht zuletzt deshalb wird neuerdings diskutiert, ob der Bitcoin ein Ponzi Scheme ist. Benannt ist dieses betrügerische Konstrukt nach Charles Ponzi, einem Betrüger in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Konzept unterscheidet sich in einem entscheidenden Punkt von einem Schneeballsystem: bei der Akquise der Kunden.
Beide Modelle eint jedoch, dass sie irrational und rational zugleich sein können. Irrational sind sie insofern, als sie niemals dauerhaft funktionieren können, denn sie bauen auf einer Illusion auf. Rational für ein solches Geschäftsmodell kann man sich jedoch entscheiden, wenn man glaubt, dass noch viele weitere Akteure auf die fixe Idee hereinfallen werden. So ist auch die Zukunft der Kryptowährungen auf Sand gebaut, aber der könnte möglicherweise noch eine Weile halten.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in einer neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Mervin K. Lewys: Understanding Ponzi Schemes, Edward Elgar Pub.
Kaushik Basu: Ponzis : The Science and Mystique of a Class of Financial Frauds, online verfügbar unter: https://openknowledge.worldbank.org/handle/10986/19358.
Florian M. Kern: "Bitcoinhandel ist nichts für Sparkassen", online verfügbar unter: https://www.dezernatzukunft.org/bitcoinhandel-ist-nichts-fuer-sparkassen/.
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Dec 29, 2021 • 35min
Ep. 125: Erdoğan und die Lira-Krise
Wohlstand für Alle
Die Türkei steckt in einer tiefen Krise: Die Zinsen sind hoch, doch die Inflation ist noch viel höher – sie liegt derzeit bei 21 Prozent. Erhielt man Anfang des Jahres für 1 Dollar circa 7 Lira, so waren es elf Monate später 18 Lira für 1 Dollar. Erst vor wenigen Tagen ist der Wert der Währung zwar um 30 Prozent rasant wieder angestiegen, doch es ist fraglich, ob diese Entwicklung nachhaltig ist, denn Präsident Erdoğan hat die türkischen Sparer mit einem ungewöhnlichen Versprechen besänftigt.
Diese hatten zuvor immer stärker auf ausländische Währungen, vor allem auf US-Dollars, gesetzt. Um diese Dollarisierung zu stoppen, sollen jetzt die Banken einen Inflationsausgleich an die Sparer zahlen, finanziert vom türkischen Staat. Die Inflation ist damit freilich nicht besiegt. Außerdem hat die türkische Wirtschaft weitere Probleme: Neben der Korruption und unrentablen Bauprojekten ist es vor allem das Handelsbilanzdefizit, das zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation beiträgt. Erdoğan will, dass die Türkei weniger importiert und mehr exportiert. Das ist aber bislang kaum mehr als ein frommer Wunsch.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in einer neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Ümit Akçay: "Die Krise der türkischen Wirtschaft und die Grenzen abhängiger Finanzialisierung", in: PROKLA, online verfügbar unter: https://www.prokla.de/index.php/PROKLA/article/view/1149.
Axel Gehring: "Das türkische Dilemma", online verfügbar unter: https://www.rosalux.de/news/id/45468.
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Dec 25, 2021 • 53min
Literatur #12: Charles Dickens - Der Weihnachtsabend (A Christmas Carol)
Wohlstand für Alle - Literatur
Charles Dickens ist der große Chronist des 19. Jahrhunderts in England. In umfangreichen Romanen wie „Große Erwartungen“ oder „Oliver Twist“ hat er die soziale Wirklichkeit in Literatur verwandelt. Oft sind seine Werke nicht ganz frei von Sentimentalität, wie auch seine berühmte Erzählung „Der Weihnachtsabend“ beweist.
Die Geschichte ist wohl auch jenen bekannt, die den Text nie gelesen haben: Der gierige und geizige Geschäftsmann Ebenezer Scrooge hat nur den Profit im Sinn, für Gefühle, Menschlichkeit und Familie ist in seinem Leben kein Platz. Selbst zu Weihnachten ist sein Herz weder von Kinderaugen noch von Bittstellern zu erweichen, bis ihm plötzlich Geister erscheinen, die ihn auf den rechten Weg führen wollen.
Scrooge wird durch die Konfrontation mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, seinen Fehltritten und Versäumnissen ein anderer, ein besserer Mensch. Dickens erzählt hier ein Märchen, das allzu leichtfertig über die Widersprüche des Kapitalismus hinweggeht.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über diesen überaus populären Weihnachtsklassiker.
Literatur:
Charles Dickens: Der Weihnachtsabend. Neu übersetzt von Eike Schönfeld, Insel Verlag.
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Band 1, Karl Dietz Verlag Berlin.
Jacques Le Goff: Geld im Mittelalter, Klett-Cotta.
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Dec 22, 2021 • 45min
Ep. 124: Wieso die Zinskritik nichts taugt
Wohlstand für Alle
Die Kritik an Zins und Zinseszins wird seit Jahrzehnten immer wieder neu formuliert, auch bei der „Occupy Wallstreet“-Bewegung spielten diese Ansätze eine wichtige Rolle. Jedoch begehen die Zinskritiker dabei stets den selben Denkfehler, indem sie den Zins verantwortlich machen für all das, was in einer kapitalistischen Wirtschaft schiefläuft.
Ob Krisen, soziale Spannungen, Wachstumszwang oder Kapitalkonzentrationen – als entscheidendes Problem wird immer der Zins identifiziert. Gern bemüht man Gedankenexperimente zum exponentiellen Wachstum, ohne zu erkennen, dass der Wachstumszwang nicht aus dem Zins resultiert, sondern aus dem Profit, den jedes Unternehmen erzielen muss, um in einer kapitalistischen Marktwirtschaft bestehen zu können.
Suggeriert wird so ein leicht zu erreichender Klassenfrieden oder ein krisenfreies Wirtschaftssystem, was angeblich nur durch den Zins verhindert wird. Dabei beweist gerade die Realität von Niedrig-, Null- und Negativzinsen, dass auch ohne hohe Zinsen die Ungleichheit wächst, Mieten stetig steigen und die Ausbeutung keineswegs verschwindet.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ analysieren Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt die Trugschlüsse der Zinskritiker.
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Mehr Informationen zu unserem Buch findet ihr hier:
https://www.suhrkamp.de/buch/influencer-t-9783518076408
Literatur:
Helmut Creutz: Das Geld Syndrom 2012: Wege zu einer krisenfreieren Wirtschaftsordnung, G. Mainz Verlag.
Stephan Kaufmann, Antonella Muzzupappa: Crash Kurs Krise. Wie die Finanzmärkte funktionieren. Eine kritische Einführung, Bertz+Fischer.
Margrit Kennedy: Occupy Money. Damit wir zukünftig ALLE die Gewinner sind, Kamphausen Verlag.
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Dec 15, 2021 • 34min
Ep. 123: Die KfW vom Wiederaufbau bis zur Energiewende
Wohlstand für Alle
Die Ampel-Regierung kann die Schuldenbremse nicht abschaffen, aber umgehen. Bei diesem ambitionierten Plan kommt der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine entscheidende Rolle zu. Die Institution war einst fundamental wichtig in den frühen Jahren der Bundesrepublik, denn nicht nur war Deutschland zerstört, auch fehlte es an Geld und Waren.
Der Marshallplan der USA sollte Deutschland und Europa helfen, wieder wirtschaftlich zu erstarken, nicht zuletzt, um so eine wichtige kapitalistische Bastion gegen den Sozialismus im Osten zu bilden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau verteilte und organisierte die US-Hilfen und sorgte mit ihren Investitionen beispielsweise für eine moderne Infrastruktur.
Staat und Industrie arbeiteten mitunter Hand in Hand, denn der Markt allein konnte es nicht regeln und gab keine Richtung vor. Wenn die KfW jetzt helfen soll, die grüne Transformation zu realisieren, bieten sich Vergleiche mit der Vergangenheit an – wenngleich sich das Betätigungsfeld der Kreditanstalt stark verändert hat und die Institution heute wesentlich komplexer aufgebaut ist.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über die historische und gegenwärtige Rolle der KfW.
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Zum Jacobin-Magazin geht es hier:
www.jacobin.de/wohlstand
Quellen:
Armin Grünbacher: “Cold-War Economics: The Use of Marshall Plan Counterpart Funds in Germany, 1948-1960”, in: Central European History, Vol. 45, No. 4, S. 697-716.
Manfred Pohl: Wiederaufbau. Kunst und Technik der Finanzierung 1947-1953. Die ersten Jahre der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Fritz Knapp Verlag.
Mariana Mazzucato/Caetano C.R. Penna: “The Rise of Mission-Oriented State Investment Banks: The Cases of Germany’s KfW and Brazil’s BNDES”, online verfügbar unter: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=274461
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Dec 11, 2021 • 46min
Spezial #21: Prekäre Arbeit in der Wissenschaft - Dr. Amrei Bahr im Gespräch
Wohlstand für Alle - Spezial
Oft haben wir bei WfA über prekäre Arbeit gesprochen, dabei ging es meistens um private Betriebe. Doch auch da, wo der Staat Arbeitgeber ist, sind die Beschäftigungsbedingungen nicht immer rosig. Dies gilt insbesondere für den Wissenschaftsbetrieb, der von befristeter Beschäftigung und Überstunden geprägt ist und die Hoffnungen vieler Nachwuchswissenschaftler ausbeutet.
Seit 2020 regt sich in den sozialen Netzwerken ein besonders merklicher Widerstand gegen diese Praxis. Dr. Amrei Bahr, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, berichtet im 21. WfA-Spezial von den Kämpfen gegen die Ungerechtigkeiten des Wissenschaftssystems.
Literatur und Hinweise:
Amrei Bahr/Kristin Eichhorn/Sebastian Kubon (Hrsg.): #95vsWissZeitVG. Prekäre Arbeit in der deutschen Wissenschaft, Büchner.
Von Donnerstag, den 13. Januar bis Samstag, den 15. Januar findet die Online-Tagung "FLAWED SCIENCE. STRUCTURAL FLAWS IN THE SCIENCE SYSTEM — AND HOW TO FIX THEM" statt. Mehr Informationen findet ihr unter:
https://flawed-science.weebly.com/
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Dec 8, 2021 • 22min
Ep. 122: Zinsen, Antisemitismus und Verschwörungstheorien
Wohlstand für Alle
Bis heute wird immer wieder nur eine vorgeschobene, vereinfachte Kapitalismuskritik formuliert, um eigentlich Antisemitismus zu verbreiten. Die Kritik an Zinsen etwa hat eine lange, vor allem antisemitische Geschichte.
Im frühen Mittelalter war es Christen zunächst verboten, Zinsen von anderen Christen zu nehmen, allerdings gab es auch eine Kritik am Zins seitens der Rabbiner. Nach und nach jedoch wuchs die Frage nach Geld und nach Krediten, sodass es ohne die Erlaubnis von Zinsen kaum noch möglich war, die Nachfrage zu stillen. Zunächst wurde deshalb der Zins jüdischen Kaufmännern aufgezwungen, damit Christen nach wie vor sich mit vermeintlich weißer Weste präsentieren konnten.
Besonders im 19. Jahrhundert wird das antisemitische Bild vom mit dem Zins wuchernden Juden reaktiviert. Damals wurde auch der Mythos einer jüdischen Weltverschwörung virulent und dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den sogenannten „Protokollen der Weisen von Zion“ als wissenschaftlich belegt inszeniert.
Statt über die dem Kapitalismus innewohnenden Monopoltendenzen zu sprechen, kreierte man das Feindbild einer geheimen jüdischen Organisation, die die wirtschaftlichen Geschicke global lenke.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über die antisemitische Kritik am Kapitalismus.
Literatur:
Wolfgang Benz: Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Legende von der jüdischen Weltverschwörung, C. H. Beck.
Micha Brumlik: Antisemitismus. 100 Seiten, Reclam.
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Dec 1, 2021 • 39min
Ep. 121: Was bringt der Ampel-Koalitionsvertrag?
Wohlstand für Alle
Die Ampel-Koalition hat sich beeilt. Zwei Monate nach der Bundestagswahl ist der Koalitionsvertrag fertig. Das Dokument umfasst 178 Seiten, die jedoch an vielen entscheidenden Stellen vage bleiben.
Konkrete Zahlen fehlen häufig, auch bleiben die Wege zu den erklärten, ambitionierten Zielen oft unklar – was bedeutet, dass viele Auseinandersetzungen und Kämpfe zwischen Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen erst während der Legislaturperiode kommen werden.
Fest steht aber, dass der Mindestlohn auf 12 Euro angehoben wird und Hartz IV zwar nicht abgeschafft wird, nun aber anders heißt: Bürgergeld. Außerdem soll eine Kindergrundsicherung eingeführt werden, um die Kinderarmut endlich effektiv zu bekämpfen. Sozialer Fortschritt aber sieht anders aus.
Progressiver ist der Umgang der Koalitionäre mit Geld. Zwar muss die Ampel aufgrund der fehlenden Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag an der Schuldenbremse festhalten, doch es wurden viele neue Wege gesucht und gefunden, um Schulden zu machen, ohne die Schuldenbremse zu tangieren. Die Spielräume sind überraschend groß und lassen hoffen.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Koalitionsvertrag, online verfügbar unter: https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf.
Ulrike Herrmann: „Koalitionsvertrag ohne Preisschild“, in: die Tageszeitung, online verfügbar unter: https://taz.de/Finanzpolitik-unter-Christian-Lindner/!5815522&s=ulrike+herrmann/.
Sebastian Puschner: „Only Lindner could go to Kreditaufnahme“, in: der Freitag, online verfügbar unter: https://www.freitag.de/autoren/sebastianpuschner/only-lindner-could-go-to-kreditaufnahme.
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Nov 27, 2021 • 50min
Literatur #11: Bertolt Brecht - Der gute Mensch von Sezuan
Wohlstand für Alle - Literatur
Bertolt Brecht ist der große Revolutionär des Theaters – in doppelter Hinsicht: Er wollte die Zuschauer zu revolutionären Subjekten erziehen und er wollte das bürgerliche Theater durch sein episches Theater ablösen.
Setzten Lessing und dessen Nachfolger noch auf ein mitfühlendes Publikum, das durch Mitleid und Furcht geläutert werden sollte, strebt Brecht ein denkendes Publikum an, das den Zustand begreifen lernen soll, in dem es sich befindet.
Mit „Der gute Mensch von Sezuan“ hat der Dramatiker, Lyriker und Theatermacher ein Stück geschaffen, das unsere widersprüchliche Existenz im Kapitalismus in Form einer Versuchsanordnung aufzeigt. Shen Te will nur das Gute, will die Armen speisen, den Obdachlosen einen Unterschlupf bieten, dabei aber muss sie sich immer wieder in Shui Ta, den kühl berechnenden Kapitalisten, verwandeln, um sich diese Wohltätigkeit leisten zu können.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Brechts Klassiker.
Literatur:
Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan. Parabelstück, Suhrkamp.
Ole Nymoen/Wolfgang M. Schmitt: Influencer. Die Ideologie der Werbekörper, Suhrkamp.
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