SWR Kultur lesenswert - Literatur

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Feb 18, 2024 • 7min

Werner Herzog – Die Zukunft der Wahrheit | Buchkritik

Werner Herzog: „Schauen Sie, in den letzten zwei Jahren habe ich drei Bücher geschrieben: einen Roman – ‚Das Dämmern der Welt‘ -, meine Memoiren und ‚Die Zukunft der Wahrheit‘. Ich habe einen massiven literarischen Output im Moment, aber in derselben Zeit habe ich auch zwei Filme gedreht.“ An künstlerischer Produktivität lässt es Werner Herzog auch im Alter von 81 Jahren nicht missen. Wie es um die Wahrheit bestellt ist in Zeiten von Photoshop, Deep Fakes und allgegenwärtiger digitaler Technologie, der Frage will er nachgehen. Werner Herzog: „Welche Zukunft hat eigentlich die Wahrheit heute mit Artificial Intelligence, also künstlicher Intelligenz? Welche Zukunft haben wir da, wo wir kaum mehr unterscheiden können, ob eine e-mail, die Sie erreicht, nicht von einer künstlichen Intelligenz, einem Roboter geschrieben ist? Oder eine Rede oder ein Politiker, der im Fernsehen auftritt, den können Sie heute schon künstlich herstellen, mit allen Gesichtsausdrücken, mit seinem Sprachduktus, seiner Intonation, seiner Stimme sozusagen auch!?“ Die schönste Lyrik stammte von einer KI So ist es Werner Herzog kürzlich selbst ergangenen, als eine KI einen so nie stattgefunden habenden Dialog zwischen ihm und dem slowenischen Philosophen Slavoj Zižek fingierte – für ihn „nichts anderes als die Mimikry eines Diskurses“.  Werner Herzog: „My name is AI. I am code. I know more than you. And Iʼm better.“ Vor kurzem hat man Werner Herzog gebeten, jene Lyrik einzulesen, die eine KI geschrieben hat – Code-Da-Vinci-002, eine frühe Version von ChatGPT. Und da Herzog, der selbst seit seiner Jugend Gedichte schreibt, diese von einem Roboter erzeugte Poesie für besser hielt als „fast alles“, was er in den letzten Jahrzehnten gelesen hatte, machte er mit, schreibt er in seinem jüngsten Buch. Der schmale Band von gerade mal hundert Seiten vereint noch mal jene Grundüberzeugungen, für die er seit jeher steht und die sich in seinem Begriff der „ekstatischen Wahrheit“ bündeln. Nur die Kunst, die Musik, die Literatur, das Kino können sie hervorbringen. Werner Herzog geht es auch in seinen Dokumentarfilmen immer darum, eine „tiefere Schicht von Wahrheit“ zu erkunden, „die uns jenseits des Vermittelns reiner Information ein fernes Echo von etwas vermittelt, das uns innerlich erleuchten kann“, ... Werner Herzog: „... eine Wahrheit zu finden, die einen illuminiert, eine ekstatische Wahrheit, im Widerspruch zum Cinema Verité, das ja die Wahrheit in Anspruch nimmt und im Grunde genommen aber immer auf der Oberfläche des Möglichen geblieben ist, das phänotypisch Oberflächliche, was da ist, wird beschrieben, wo ein viel zu großer Wert dem Faktum beigemessen wird.“ Fakten sind nur etwas für Buchhalter Das Faktum sei „mehr etwas für Buchhalter“, so Werner Herzog. „Wenn Fakten alleine zählten, wäre das Telefonbuch das Buch der Bücher“, formuliert er griffig. Man denkt an Maxim Gorkis Theaterstück Sommergäste. Darin brüllt eine etwas beschränkte Figur immer wieder: „Das ist ein Faktum!“, bis sie im Vierten Akt nur noch schnattert: "Faktum, Fakt, Fakt ... wie die Enten zu sagen pflegen." Herzog geht es um eine Überhöhung und Stilisierung der Realität auf seiner Wahrheitssuche. Werner Herzog: „Bezeichnenderweise hat André Gide, der französische Schriftsteller, einmal gesagt: Ich verändere Fakten in der Weise, dass sie der Wahrheit näherkommen als der Realität [im Original: J'arrange les faits de façon à les rendre plus conformes à la vérité que dans la réalité. Paludes, 1920]. Das ist wunderbar gesagt und das beste und einfachste Beispiel ist der Michelangelo mit seiner Skulptur von der Pietà. Wenn man sich den Jesus ansieht, vom Kreuz abgenommen, sieht man in das Gesicht eines 33-jährigen Mannes.  Und wenn wir uns das Gesicht seiner Mutter anschauen, stellen wir fest, dass die Mutter erst 15 Jahre alt ist, oder vielleicht 17. Jetzt kommt meine Frage: Hat Michelangelo versucht, uns fake news zu geben? Hat er versucht, zu belügen und zu betrügen?  Natürlich hat er das nicht. Er hat die Fakten so verändert, dass sie auf einmal einen Wahrheitsgehalt bekommen. Also die Wahrheit des Schmerzensmannes und die Wahrheit der Jungfrau Maria.“ So nachvollziehbar diese künstlerische Argumentation ist, so merkwürdig mutet es an, dass Herzog auch in diesem Buch wie schon in seinen Memoiren „Jeder für sich und Gott gegen alle“ William Shakespeare einen Satz in den Mund legt, den man in dessen Werk vergeblich suchen wird. Er lautet: „Die wahrhaftigste Dichtung ist die, die am meisten vortäuscht.“ Ob Herzog auch hier so vorgeht wie bei dem schönen, aber von ihm frei erfundenen Satz „Manchmal träumt der Krieg von sich selbst“, den er in seiner großartigen Doku „Lo and Behold – Wovon träumt das Internet?“ dem Kriegstheoretiker Carl von Clausewitz untergeschoben hat? In diesem Punkt, räumt Herzog freimütig ein, nehme er es selbst nicht so genau mit der Wahrheit, allerdings würde er solche „Fälschungen“ als solche kenntlich machen.   Werner Herzog: „Ich lasse das Publikum ja auch immer wissen, hier habe ich auf einmal ein Zitat von Blaise Pascal, dem Philosophen, erfunden. Klar, Pascal hätte es auch nicht schöner sagen können (lacht).“ Niemand weiß, was Wahrheit wirklich ist Über nie verwirklichte Filmprojekte – eines davon mit dem Boxer Mike Tyson – schreibt Herzog auch in „Die Zukunft der Wahrheit“. Man erfährt Wissenswertes über die Entstehung hierzulande nie gezeigter Spielfilme wie „Family Romance, LLC“ oder „The Incident of Loch Ness“. In letzterem spielte Werner Herzog 2004 auf Bitten des Regisseurs Zak Penn sich selbst und sprach den nicht eben unbescheidenen Satz: „Mit mir beginnt die Wahrheit im Film.“ Kein Zitat signalisiert besser, warum man Werner Herzogs Suche nach der Wahrheit mit der nötigen Vorsicht begegnen sollte.   Werner Herzog: „Wahrheit ist etwas, das können wir nur mit Kneifzangen anfassen, weil das niemand weiß, was das wirklich ist: weder der Papst in Rom noch die Mathematiker noch die Philosophen können Ihnen da Auskunft geben.“
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Feb 15, 2024 • 5min

Kieran Setiya – Das Leben ist hart. Wie Philosophie uns helfen kann, unseren Weg zu finden

Wie umgehen mit Krankheit, Trauer, Niederlagen? Mit persönlichen Erfahrungen und literarischen Bezügen leitet der US-amerikanische Philosoph Kieran Setiya dazu an, Utopien loszulassen und die Realität anzunehmen.
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Feb 14, 2024 • 5min

Namwali Serpell – Die Furchen

Cassandra Williams ist zwölf, als ihr siebenjähriger Bruder Wayne beim gemeinsamen Schwimmen für immer verschwindet. Noch als Erwachsene versucht sie, den Verlust zu verarbeiten. Bis sie eines Tages einem Mann namens Wayne begegnet, der ihrem Bruder verblüffend ähnelt. Mit sicherer Hand lotet die sambisch-amerikanische Autorin Namwali Serpell in „Die Furchen“ die rätselhaften Untiefen von Verlust und Trauma aus.
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Feb 13, 2024 • 5min

Moshtari Hilal – Hässlichkeit

Was gilt warum als „hässlich“? Und wieso folgen Frauen bestimmten Schönheitsidealen, um gerade nicht „hässlich“ zu sein: wieso entfernen sie Körperhaare oder lassen sich ihre Nase oder die Brüste operieren? Um diese Fragen zu beantworten, zieht die Kuratorin und Künstlerin Moshtari Hilal wissenschaftliche Artikel heran, stellt historische Bezüge her und nimmt uns mit auf eine Reise durch ihre eigene Biografie, in der sie selbst Ausgrenzung und Rassismus aufgrund ihres Aussehens erfahren musste.
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Feb 12, 2024 • 5min

Geovani Martins – Via Ápia

2014 und 2016: Olympische Spiele und Fußball-WM in Brasilien. Im Vorfeld wollte die Polizei in Rio de Janeiro die wegen der Drogenkriminalität berüchtigten Armenviertel „befrieden“. Wie junge Menschen aus einer Favela diese gar nicht friedliche Zeit erlebt haben, davon handelt der Roman Vía Apia des jungen brasilianischen Autors Geovani Martins.
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Feb 11, 2024 • 2min

Dante Alighieri – Commedia (Die göttliche Komödie)

Lesen und Liebe – wie das zusammenhängt, erzählt uns der große Dichter Dante Aligheri in seiner „Göttliche Komödie“. Das spätmittelalterliche Werk ist ein literarisches Wunderbuch, das alles umfasst: die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies. In vielen Geschichten erzählt es vom Mitgefühl mit den Figuren, selbst jenen, die schon in der Hölle schmoren. Dorthin gerät auch die schöne Francesca da Rimini, die ihren Mann betrogen hat, nicht mit irgendwem, sondern mit dessen Bruder Paolo. Bei Dante lasen Francesca und Paolo gemeinsam eine berühmte Ehebruchsgeschichte, nämlich die von Lancelot und Guinevere. Anfangs wird nur im Buch geküsst, rasch aber auch im Leben selbst. Und dann? „Weiterlesen konnten wir an diesem Tag nicht mehr“, so endet diese berühmte Liebesgeschichte ganz diskret.
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Feb 11, 2024 • 6min

Dürfen Knastis lieben? Die Liebe im Kriminalroman

Es darf keine Liebespaare geben. So lautet eine der zwanzig Regeln, die der US-amerikanische Autor S.S. Van Dine im Jahr 1928 für Detektivromane aufstellt. In einem Detektivroman gehe es darum, einen Verbrecher vor Gericht zu bringen, nicht darum, ein verliebtes Paar vor den Traualtar zu führen, findet er. Schon sieben Jahr später aber zeigt Dorothy L. Sayers in „Aufruhr in Oxford“, wie gut Liebe und Detektive zusammenpassen. Dieses Buch, das heute als einer der ersten feministischen Kriminalromane gilt, dreht sich um eine Frage: Kann die Schriftstellerin Harriet Vane ihrer Liebe zu Lord Peter Whimsey endlich nachgeben? Knapp 500 Seiten später wissen wir: Sie kann. Kann ein Krimi zugleich ein Liebesroman sein? Ein Detektivroman also, der zugleich ein Liebesroman ist. „Aufruhr in Oxford“ ist der zehnte Krimi um den Seriendetektiv Lord Peter Whimsey, der im England der Zwischenkriegsjahre rätselhafte Morde aufklärt. Das erste Mal begegnet er der schlauen Harriet Vane im fünften Band, aber erst fünf Bände später erwägt sie, einen seiner Heiratsanträge tatsächlich anzunehmen. Ihre Bedenken gegen eine Ehe sind äußerst modern: Sie fürchtet um ihre Unabhängigkeit, glaubt nicht, dass Männer eine kluge Frau lieben können und dass eine gleichberechtigte Partnerschaft mit jemanden möglich ist, der sozial und ökonomisch über ihr steht – immerhin ist Peter ein Lord! Eigentlich geht es darum, immer bösartiger werdende Streiche in Harriet Vanes ehemaligem College in Oxford aufzuklären. In den Vordergrund aber rückt die Frage: Kriegen sie sich – oder kriegen sie sich nicht? Diese Frage stellt auch Robert Galbraith – das Krimi-Pseudonym von Harry-Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling. Und zwar in ihrer Reihe um den cleveren Privatdetektiv Cormoran Strike. Ihre Beantwortung aber zieht sie in ungeahnte Längen: Seit sieben Bänden – das sind rund 7000 Seiten – bahnt sich die Liebesgeschichte zwischen Strike und seiner Kollegin Robin Ellacott inzwischen an. In Band 1 begegnen sie einander. Am Ende des 2023 erschienenen siebten Teils „Das strömende Grab“ haben sie die Machenschaften eine Sekte aufgedeckt – und endlich ist Robin bereit, sich wenigstens einzugestehen, was sie für Cormoran empfindet. Ob sie diesen Gefühlen nachgibt, bleibt ungewiss: Sie steckt ja bereits in einer Beziehung mit einem Polizisten. Jede Leserin weiß zwar längst, dass der nichts für sie ist. Aber diese Beziehung ist ein weiteres Hindernis auf dem Weg zum Happy End. Wir stellen also fest: Ja, Detektiv*innen können einander lieben. Etwas anders sieht es im Krimi unter Figuren aus, die nicht ermitteln. Paare zum Beispiel bringen einander vorzugsweise um. Versuchen es zumindest – oder schieben einander Verbrechen in die Schuhe. Überwiegend dysfunktionale Beziehungen in Kriminalromanen Bekanntestes Beispiel: Gillian Flynns Bestseller „Gone Girl“. Ihre Hauptfiguren und Erzähler*innen Nick und Amy Dunne sind gewissermaßen das Posterpaar für dysfunktionale Beziehungen. Mit ihrem Ehedrama hat die Amerikanerin Gillian Flynn 2012 einen Trend entfacht, der bis heute anhält: Der Blick hinter die Fassaden perfekter Leben scheinbar glücklicher, gutsituierter Menschen offenbart eine Hölle aus Manipulationen, Gewalt und Obsessionen. Aus Liebe wird Psychokrimi. Nicht durch Zufall kommt übrigens der Begriff „Gaslighting“ aus einem Krimi: 1938 erzählte das später verfilmte Theaterstück „Gas Light“ von einem Mann, der seine Frau mit gezielten Manipulationen in den Wahnsinn treibt. Doch auch Gangster haben es schwer mit der Liebe: Oft sind sie die Einzelgänger ohne soziale Bindungen. In den 24 erfolgreichen Romanen, die der Amerikaner Richard Stark über den Profi-Räuber Parker geschrieben hat, wird noch nicht einmal sein Vorname enthüllt. Er ist ein Mann ohne Vergangenheit, ohne Familie und Freunde. Verständlich: Liebe ist oft die Achillesferse für Gangster. Sie werden unvernünftig, erpressbar oder aufs Kreuz gelegt. Auch die Killerin Fiona weiß in Nick Kolakowskis schwarzhumorig-rasantem „Love & Bullets“, dass ihr Ex-Freund, der Betrüger Bill, ihr schwacher Punkt ist. Dennoch übernimmt sie den Auftrag, ihn zu töten, und steht dann gemeinsam mit ihm wie einst Bonnie und Clyde gegen den Rest der Welt, wozu auch psychopathische Killer und Gangstersyndikate zählen. Romatische Liebe als „Arbeitsbeziehung plus“ unter Ermittlern Blättert man durch die jüngere Krimigeschichte, zeigt sich also: Es gibt sie, die romantische Liebe im Krimi. Aber vor allem in Form einer „Arbeitsbeziehung plus“ unter Ermittlern. Der australische Krimi-Autor Garry Disher zeigt das auf beiläufige und deshalb umso beeindruckendere Weise: Seit drei Bänden hat Inspector Hal Challis in der nach ihm benannten Reihe eine Beziehung mit seiner Kollegin Ellen Destry – mit all ihren Alltäglichkeiten. Sie müssen einen Weg finden, professionell zusammenzuarbeiten, aber fragen sich natürlich auch, was sie einander zu Weihnachten schenken. Dishers Geheimnis: Seine Buch-Reihe basiert nicht auf einer oder zwei Hauptfiguren. Sie ist multiperspektivisch angelegt. Während sich andere Figuren neu verlieben, kann sich die Beziehung zwischen den Ermittlern Challis und Destry in Ruhe weiterentwickeln. Diese wohltuende Ausnahme im Krimi-Genre zeigt: Glückliche gleichberechtigte Beziehungen sind möglich. Und mehr noch: Es sollte viel mehr von ihnen geben. Geschiedene, einzelgängerische und sozial inkompetente Kommissare hatten ihren Höhepunkt in den 1990er Jahren. Der Typ „einsamer Wolf“ aber hält sich im Genre immer noch. Das ist erstaunlich, schließlich rühmt sich gerade der Kriminalroman doch oft mit seiner Realitätsnähe. Dazu gehört auch, dass Polizisten Menschen mit einem Privatleben sind. Sie haben Partnerschaften, Kinder und machen ihren Job. So eine vermeintlich durchschnittliche Figur zu einem spannenden Protagonisten mit einem ehrlichen Liebesleben zu machen – das erfordert viel Können. Und Mut. Und genau davon könnte der Krimi noch mehr vertragen.
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Feb 11, 2024 • 13min

C Pam Zhang – Wo Milch und Honig fließen

Dorthin verschlägt es auch die Erzählerin in C Pam Zhangs neuem Roman „Wo Milch und Honig fließen“. Sie ist Spitzenköchin und bekommt aus den bergeigenen Laboren und Anbaustätten all die Zutaten, die es in den Tälern nicht mehr gibt. Ein düsterer Zukunftsroman, der an einem eindrucksvollen Ort spielt, in Konstruktion und Figurenzeichnung aber nicht ganz überzeugt.Gespräch mit Kristine Harthauer
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Feb 11, 2024 • 2min

Maggie Millner – Paare

Paare von Maggie Millner – erzählt von einer Frau, die ihren Mann und den routinierten Paar-Alltag verlässt wegen einer Frau und einer stürmischen Liebe. Eine äußerst riskante Entscheidung. Richtig zuhause in der Liebe ist sie vorher so wenig wie nachher. Erzählt in Versform, überraschend leicht lesbar und ein rundum spannendes Buch.
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Feb 11, 2024 • 2min

Eva Illouz – Warum Liebe weh tut

Wir lieben tragische Liebesgeschichten. Ob Romane von Jane Austen, die Twilight-Reihe oder Colleen Hoover BookTok-Hits. Liebesqualen unterhalten Generationen. Liebe tut weh, das wissen wir. Oder ist es gar nicht die Liebe, die weh tut, sondern unsere unrealistischen Erwartungen an sie? Das untersucht die israelische Soziologin Eva Illouz. Illouz forscht vor allem zu den Themen Liebe und Kapitalismus. „Warum Liebe weh tut“ war 2012 ein Bestseller. Sie entmystifiziert darin die romantischen Codes in der modernen Gesellschaft und liefert soziologische Erklärungsmodelle: Woher kommt unsere Vorstellung von Romantik? Warum ist die Suche nach partnerschaftlichen Beziehungen in der Moderne ein so schweres Unterfangen? Eva Illouz‘ Bücher geben Antworten – sie sind wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam zu lesen, findet Literaturredakteurin Nina Wolf.

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