

Literaturclub: Zwei mit Buch
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)
Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken.
Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold.
Mehr Infos: www.srf.ch/literatur Kontakt: literatur@srf.ch
Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold.
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Episodes
Mentioned books

May 2, 2025 • 24min
Der Klassiker «Bartleby, der Schreiber» in neuer Übersetzung
«Ich möchte lieber nicht», mit dieser Aussage hat Bartleby einen festen Platz in der Weltliteratur. Herman Melville schuf mit «Bartleby, der Schreiber» eine Figur, die erst spät Ruhm erlangte. Jennifer Khakshouri ist begeistert von diesem unterhaltsamen, politischen und zugleich tieftraurigen Buch.
Herman Melville kennt man vor allem für seinen weltberühmten Wälzer «Moby Dick». Er hat aber auch die kurze Geschichte «Bartleby, der Schreiber – Eine Geschichte aus der Wall Street» geschrieben. Die Geschichte wird von einem Notar erzählt, bei dem Bartleby als Schreiber arbeitet. Schreiber haben Dokumente wie Verträge Wort für Wort abgeschrieben. Bartleby erledigt seine Arbeit mit grosser Akribie, bis er eines Tages aufhört und sagt: «Ich möchte lieber nicht».
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Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Herman Melville. Bartleby, der Schreiber. 128 Seiten. Übersetzt und mit einem Nachwort von Karl-Heinz Ott. Kampa Verlag, 2025.
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Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
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In dieser Episode zu hören
- Karl-Heinz Ott, Schriftsteller und Übersetzer
- Christine Abbt, Professorin für Philosophie, Universität St. Gallen
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Erwähnte weitere Bücher
- Herman Melville. Moby Dick
- Christine Abbt. Der wortlose Suizid: Die literarische Gestaltung der Sprachverlassenheit als Herausforderung für die Ethik.
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- Hosts: Jennifer Khakshouri und Michael Luisier
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Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»:
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Apr 18, 2025 • 30min
Sunil Mann legt frostige Beziehungen unters Brennglas
Der Schweizer Autor Sunil Mann erzählt in seinem ersten Geschichtenband «Bleiben tun sie nie» von Menschen, die zusammenleben, obwohl sie sich nichts zu sagen haben. Dem Autor gelinge es bravourös, Sprachlosigkeit in Sprache zu fassen und dabei Abgründe auszuleuchten, findet Host Felix Münger.
Der Band umfasst zwölf Erzählungen. Sie spielen allesamt in ländlicher Umgebung. Sie ist einerseits von Idylle geprägt, andererseits von Öde und Trostlosigkeit: Läden schliessen, Beizen ebenso. Das Sozialleben beschränkt sich etwa auf den Besuch des örtlichen Kirchenchors. Co-Host Simon Leuthold gefällt die feine Ironie, welche Sunil Mann in seine pointierte Beschreibung des «Soziotops Dorf» einfliessen lässt.
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Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Sunil Mann. Bleiben tun sie nie. 237 Seiten. Geparden, 2025.
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Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
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In dieser Episode zu hören
- Sunil Mann, Schriftsteller
- Alexander Honold, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Uni Basel
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Erwähnte weitere Bücher
- Monika Helfer: Wie die Welt weiterging. Geschichten für jeden Tag. Hanser, 2024.
- Johann Wolfang Goethe. Die Leiden des jungen Werther. Reclam, 1986.
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Alle Podcast-Episoden unter:
https://www.srf.ch/audio
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Hosts: Felix Münger und Simon Leuthold
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Apr 4, 2025 • 28min
«Daily Soap» von Nora Osagiobare
Die Autorin Nora Osagiobare ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Als Tochter eines nigerianischen Vaters war sie von klein auf mit Rassismus konfrontiert. Ihre Erfahrungen hat sie nun zu einem Roman verarbeitet. «Daily Soap» ist – trotz des schweren Themas – überaus lustig und originell.
Nora Osagiobares Debütroman «Daily Soap» ist als Seifenoper konzipiert und nimmt das Genre gleichzeitig auf die Schippe. Es geht um Reiche und Arme, Schwarze und Weisse. Und vor allem um Rassismus in der Schweiz.
«Daily Soap» ist eine literarische Wundertüte. Der Roman beginnt mit einer aussergewöhnlichen Triggerwarnung, enthält ironische Fussnoten, extrem überzeichnete Charaktere, Werbeunterbrechungen und viel, viel Sarkasmus. Eines der originellsten Schweizer Debüts in diesem Frühjahr.
Für diese Folge von «Literaturclub: Zwei mit Buch» hat sich SRF-Literaturredaktorin Katja Schönherr mit der Autorin an einem ungewöhnlichen Ort getroffen, nämlich in der Miniaturwelt Smilestones in Neuhausen am Rheinfall. Ausgangspunkt, um mit Osagiobare darüber zu sprechen, wie sie die Schweiz sieht – und was sie an ihr kritisiert.
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Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
Nora Osagiobare. «Daily Soap». 282 Seiten. Kein & Aber, 2025.
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Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
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In dieser Episode zu hören:
- Nora Osagiobare, Schriftstellerin
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- Hosts: Katja Schönherr und Franziska Hirsbrunner
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Mar 28, 2025 • 29min
«Halbe Leben» von Susanne Gregor
Bei einer Wanderung stürzt Klara fünfzig Meter in die Tiefen. Einzige Zeugin ist Klaras slowakische Angestellte Paulína, die als 24-Stunden-Pflegerin Klaras Mutter betreut. Was wie ein Krimi beginnt, ist in Wirklichkeit ein scharfsinniger Roman über Ungleichheit.
Eigentlich sind sie sich ähnlich, Paulína und Klara. Und wäre da nicht der Umstand, dass die eine aus der Slowakei und die andere aus Österreich stammt, wären sie vielleicht sogar Freundinnen. So aber ist die eine Pflegerin der Mutter der anderen und beide ein Teil eines Pflegesystems, dessen Grundlage die Ungleichheit ist. Susanne Gregor erzählt in ihrem neuen Roman von einem Wohlstandsgraben, der auch im vierten Jahrzehnt nach der Wende immer noch durch Europa geht.
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Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
- Susanne Gregor. Halbe Leben. 192 Seiten. Zsolnay Verlag, 2025.
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In dieser Episode zu hören
- Susanne Gregor, Schriftstellerin
- Dr. Sarah Schilliger, Soziologin, Migrations- und Geschlechterforscherin, Lehrbeauftragte an der Uni Bern und der ETH
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Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur.
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Weitere erwähnte Bücher:
- Susanne Gregor. Das letzte rote Jahr. Frankfurter Verlagsanstalt
- Susanne Gregor. Wir werden fliegen. Frankfurter Verlagsanstalt
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- Hosts: Michael Luisier und Jennifer Khakshouri
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Mar 13, 2025 • 32min
«Walzer für Niemand» von Sophie Hunger
In der Musik steckt für Sophie Hungers Protagonistin und ihren besten Freund «Niemand» die ganze Welt: Beim gemeinsamen Musikhören können sie sich mehr mitteilen als mit Worten. Der Schweizer Musikerin ist ein beeindruckender Debütroman über eine Jugendfreundschaft und die Kraft der Musik gelungen.
Als Kinder von Eltern im diplomatischen Dienst der Schweiz wachsen die Ich-Erzählerin und «Niemand» in komplizierten Verhältnissen auf: viele Umzüge, kein Anschluss bei Schulkameraden, am Esstisch wird nur über Politik gesprochen. Zuflucht finden sie vor dem Plattenspieler, der ihnen zum wichtigsten Tor zur Welt wird – auch noch später, als die Erzählerin bereits erste eigene musikalische Erfolge feiern kann.
Sophie Hunger erzählt von ihrer anspruchsvollen Arbeit am Roman, bei der sich ihr Kopf teilweise «wie voller Würmer» angefühlt habe. Simon Leuthold ist begeistert von den poetischen Qualitäten dieses Romans, dem man Hungers Nähe zur Musik stets anmerke.
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Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
- Sophie Hunger. Walzer für Niemand. 192 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2025.
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Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur.
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In dieser Episode zu hören
- Sophie Hunger, Buchautorin und Musikerin
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- Hosts: Simon Leuthold und Felix Münger
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Feb 21, 2025 • 27min
«Das Fest» von Lucy Fricke
Jakob wird 50 und glaubt, seine besten Zeiten seien längst vorbei. In den 1990ern studierte er in Berlin, der damals angesagtesten Stadt Europas, das angesagteste Fach: Filmregie. Doch der Erfolg hat ihn verlassen. Also will er nicht feiern. Er hat die Rechnung ohne seine beste Freundin gemacht.
Ohne zu viel zu verraten: «Das Fest» ist ein lebenssatter, vergnüglicher Roman über eine Trübsal, die sich mehr und mehr relativiert. Wie die beiden letzten Romane «Töchter» und «Die Diplomatin» ist «Das Fest» ein Bestseller. Lucy Fricke erzählt im Podcast, dass das Buch der Versuch war, «jemanden aus der Krise zu schreiben». Dass ihr das grossen Spass machte, merkt man beim Lesen auf jeder Seite.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
- Lucy Fricke. Das Fest. 173 Seiten. Claassen Verlag.
Im Podcast zu hören sind:
- Lucy Fricke, Schriftstellerin
- Barbara Bleisch, Philosophin
Weiter erwähntes Buch:
- Barbara Bleisch. Mitte des Lebens. Eine Philosophie der besten Jahre. Hanser Verlag.

Feb 7, 2025 • 27min
«Vogelkind» von Anne Enright: Irische Lyrik & Familiengeschichten
Die irische Schriftstellerin und Booker-Prize-Trägerin Anne Enright thematisiert in ihrem neuen Roman familiäre Beziehungen, die Bedeutung alter Mythen und Lyrik aus zeitgenössischer Sicht.
Eine Familie – drei Generationen: Der verstorbene irische Nationaldichter Phil McDaragh, seine Tochter Carmel und ihre Tochter Nell. Nell ist eine moderne junge Frau, die Yoga praktiziert, sich von Quinoa ernährt, Tattoos stechen lässt und um die Welt reist. Sie mag die Gedichte ihres Grossvaters und sucht nach ihrer eigenen schriftstellerischen Stimme, die sie für ihre Social-Media-Beiträge nutzen möchte. Carmel steht ihrem verstorbenen Vater ambivalent gegenüber. Er verliess die Familie, als sie erst 12 Jahre alt war, um zu seiner jungen Geliebten in die USA zu ziehen, nachdem seine Ehefrau an Brustkrebs erkrankte. Als Phil wegzieht, hinterlässt er eine grosse Lücke.
«Vogelkind» von Anne Enright ist ein Buch über die Auswirkungen und das Erbe eines grossen Lyrikers, aus künstlerischer und menschlicher Perspektive.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
- Anne Enright: Vogelkind. Aus dem Englischen von Eva Bonné. 304 Seiten. Penguin, 2025.
Im Podcast zu hören:
- Anne Enright
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Jan 24, 2025 • 33min
«die spinne» von Eva Maria Leuenberger: Lyrik und Klimakrise
In Eva Maria Leuenbergers Langgedicht spricht ein verzweifeltes «Flügchen» auf dem Bett zu sich selbst, während vor dem Fenster die Welt brennt und das Eis schmilzt. Ein eindringliches Buch darüber, wie wir Gefühlen von Schuld und Ohnmacht gegenüber der Klimakrise begegnen.
Simon Leuthold hat das Buch wie einen Mini-Roman verschlungen, er sieht darin brennende Fragen der Gegenwart gespiegelt und ist beeindruckt von den Assoziationsräumen, die sich in Eva Maria Leuenbergers Lyrik auftun. Felix Münger zeigt sich angetan von Leuenbergers sprachlicher Genauigkeit. Die* Autor*in des Buchs erklärt im Gespräch, welche Rolle die Körperlichkeit der Natur für sie* spielt – und was ihr* Buch mit Jeremias Gotthelf zu tun hat.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
- Eva Maria Leuenberger: die spinne. 96 Seiten. Droschl, 2024.
Im Podcast zu hören sind:
- Eva Maria Leuenberger, Buchautor*in
- Andreas Weber, Biologe und Philosoph
Weiter erwähnte Bücher:
- Henry David Thoreau: Walden. Ein Leben mit der Natur. 368 Seiten. dtv, 1999 (engl. Originalausgabe 1854)
- Simone Lappert: Längst fällige Verwilderung. 80 Seiten. Diogenes, 2022.
- Rolf Hermann: In der Nahaufnahme verwildern wir. 176 Seiten. Der gesunde Menschenversand, 2021.
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Jan 10, 2025 • 27min
«Die schönste Version» von Ruth-Maria Thomas: Eine brutale Liebe
Die deutsche Autorin Ruth-Maria Thomas, 31 Jahre jung, hat mit «Die schönste Version» ein Debüt geschrieben, das lange nachhallt: eine Mischung aus Coming-of-Age-Roman und Psycho-Thriller. Literaturredaktorin Katja Schönherr ist vor allem von Thomas’ psychologischem Gespür beeindruckt.
In «Die schönste Version» geht es um Jella Nowak, eine Frau in ihren Zwanzigern, die gerade ihren Freund bei der Polizei angezeigt hat: Yannick, ihre grosse Liebe. Er hat sie im Streit gewürgt, ihr gedroht, sie umzubringen. Sie hat es gerade noch geschafft zu entkommen.
Nun liegt sie zu Hause in ihrem einstigen Kinderzimmer und lässt Revue passieren, wie es dazu kam: Beim Lesen erfährt man von ihrem Aufwachsen in einer ostdeutschen Kleinstadt, von ihren ersten sexuellen Erfahrungen – und davon, wie sie Yannick kennenlernt, sich verliebt und bald dazu übergeht, ihm immer alles recht machen zu wollen, damit er bloss nicht ausrastet. Dabei hatte die Beziehung doch so vielversprechend begonnen…
«Die schönste Version» ist eine Mischung aus Coming-of-Age-Roman und Psycho-Thriller. Auf alle Fälle ein Buch, das man nicht mehr weglegt.
Für diese Folge von «Literaturclub: Zwei mit Buch» hat sich SRF-Literaturredaktorin Katja Schönherr mit der Autorin unterhalten. Eines ihrer Themen: Wie man über Sex schreibt, ohne dass es peinlich wird. Denn an Sex-Szenen (schönen wie schlimmen) mangelt es nicht in diesem Buch. Und Ruth-Maria Thomas hat wirklich ein Händchen dafür.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
· Ruth-Maria Thomas. Die schönste Version. 272 Seiten. Rowohlt, 2024.
Im Podcast zu hören ist: Ruth-Maria Thomas, Autorin.
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Dec 27, 2024 • 29min
«Die Ränder der Welt» von Jens Steiner: Ein grosses Erzählwerk
Jens Steiner, Gewinner des Schweizer Buchpreises des Jahres 2013, erreicht mit seinem neuen Roman «Die Ränder der Welt» neue Dimensionen. Nach den eher kammerspielartigen Romanen der letzten Jahre legt er nun ein Erzählwerk vor, das mehrere Jahrzehnten umfasst und um die ganze Welt führt.
Ausgangspunkt dieses grossangelegten Erzählwerks, an dem Jens Steiner vier Jahre lang gearbeitet hat, ist ein eingemeindetes Fischerdorf im Norden Basels. Kleinhüningen. Ein Arbeiterquartier, das kaum mehr zur Schweiz gehört und trotzdem ihr Tor zur Welt ist. Von dort aus begibt sich Kristian, Jens Steiners Hauptfigur, auf eine lebenslängliche Reise, die ihn in die Künstlerszene Kopenhagens, nach Italien und in die Weiten Patagoniens führt. Immer mit dabei: der Bezugspunkt Mikkel, ein Jugendfreund aus Kleinhüningen, dessen manipulatives Wesen sich nur mit grösster Mühe überwinden lässt.
Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
· Jens Steiner. Die Ränder der Welt. 304 Seiten. Hoffmann und Campe, 2024.
Im Podcast zu hören ist: Jens Steiner, Schriftsteller. Das Gespräch wurde aufgenommen auf einem langen Spaziergang durchs eingeschneite Kleinhüningen bis hinaus zum Dreiländereck.
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