Papierstau Podcast

Robin Schneevogt, Meike Stein, Anika Falke
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Aug 21, 2019 • 49min

Folge 69: Hollywood-Madness

Robin und Tim haben mal wieder einen neuen Gast! Meike hat sich netterweise bereit erklärt, mit den beiden diese Folge zu bestreiten und zum ersten Mal in einem Podcast über Bücher zu sprechen. Da sie aber eine der Top-Rezensent*Innen auf Goodreads ist und vermutlich so viel liest wie die beiden zusammen, dürfte das keine große Herausforderung darstellen! Das leitende Thema dieser Folge ist Hollywood, im weitesten Sinne. Ausschlaggebend ist die Veröffentlichung von Quentin Tarantinos neuem Film “Once upon a Time in… Hollywood” – und um eben das dreht sich auch das Vorgeplänkel. Sie besprechen über Tarantino als Autor, welcher Film sich am besten als Roman lesen lassen würde und, am allerwichtigsten, wie sein neuer Film geworden ist. Tim konnte es sich nicht nehmen lassen, ihn einen Tag vor Release in der Vorpremiere zu sehen. Das erste Buch der Folge stellt Meike vor, die sich “Die Toten” von Christian Kracht ausgesucht hat. Der Roman spielt in den 1930er Jahren, am Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Die Nazis entdecken Film als Propagandamedium für sich und wollen sich mit Japan zusammenschließen, um große propagandistische Filme zu produzieren, um Hollywood etwas entgegen zu halten. Dabei setzt Kracht viel auf Filmgeschichte, berühmte Persönlichkeiten und eine Geschichte mit vielen Schichten, die es sich lohnt, zu lesen. Tim hat, passend zum neuen Tarantino, das erfolgreichste True-Crime-Buch aller Zeiten gelesen: “Helter Skelter” von Vincent Bugliosi und Curt Gentry. Das Buch schildert die Morde der Manson-Family an Sharon Tate und ihren Freund*Innen in der Nacht vom 09. August 1969, von den ersten Untersuchungen bis zum Gerichtsprozess. Dabei spielt vor allem Bugliosi eine tragende Rolle, denn der Autor war als Staatanwalt leitender Ermittler in den Fällen um die Manson-Family. Er bietet einen umfangreichen Blick auf den Fall, die Ermittlungen und den Prozess, ohne dabei reißerisch oder polemisch zu sein. In großer Detailarbeit wird auf jede Kleinigkeit eingegangen, die mit dem Fall zu tun hat. Ein sehr lesenswertes, wenn auch sperrig lesen lassendes Buch. Den Abschluss macht Robin mit “Der Metropolist”, dem Debütroman von Seth Fried. Es geht um einen Beamten, der im Ministerium für Infrastruktur arbeitet und pedantischer nicht sein kann. Im Amt sorgt die KI OWEN dafür, dass alles reibungslos abläuft, bis das Ministerium gehackt wird und OWEN beginnt, sich komisch zu verhalten. Parallel dazu wurde die Tochter des Bürgermeisters von Metropolis entführt, und es ist nun an dem überkorrekten Beamten und der KI, die sich durch den Angriff wie ein Spinner verhält, die Tochter zu finden. Das Buch wird beworben mit “Pulp Fiction meets Science-Fiction” und vergleiche zu Tarantino lassen die Erwartungen in die Höhe schnellen. Robin hat das Buch nicht enttäuscht, und mit der Genremischung, dem Humor und der Geschichte überzeugt. Das war’s für diese Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Vorgeplänkel: Tarantino als Autor 00:10:28 - "Die Toten" von Christian Kracht 00:22:17 - "Helter Skelter" von Vincent Bugliosi 00:34:08 - "Der Metropolist" von Seth Fried   Buch-Infos: Titel: Die Toten Autor: Christian Kracht Verlag: FISCHER (2019) Preis (Buch/eBook): 12,00 € / 10,99 € Länge: 208 Seiten Genre: Nationalsozialismus, Propaganda Form: Hardcover ISBN: 978-3596522057 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Helter Skelter: Die wahre Geschichte des Serienmörders Charles Manson Autor: Vincent Bugliosi Mitwirkung: Curt Gentry Verlag: Riva (2017) Preis (Buch/eBook): 16,99 € Länge: 788 Seiten Genre: Mordserie, Dokumentation Form: Taschenbuch ISBN: 978-3742302496 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Der Metropolist Autor: Seth Fried Übersetzung: Astrid Finke Verlag: Heyne (2019) Preis (Buch/eBook): 12,99 € / 9,99 € Länge: 320 Seiten Genre: Science-Fiction, Buddy Movie Form: Taschenbuch ISBN: 978-3453320147 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar)   Der Beitrag Folge 69: Hollywood-Madness erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Aug 14, 2019 • 1h 10min

Folge 68: Poesie des 'F**k you!'

Robin, Tim und Mara haben sich, nachdem es eine ganze Reihe von Specials gab (und noch geben wird), mal wieder zu einer normalen Folge zusammengesetzt, um über drei Bücher zu sprechen. Da sie schon ahnten, dass es mit einigen Büchern in der Folge Potential für längere Diskussionen geben wird, haben sie das Vorgeplänkel geskipped und sich stattdessen länger über die Bücher ausgetauscht. Da Robin krank war hat es sich ergeben, dass er und Mara nur ein Buch gelesen haben, während Tim sich mit allen drei Büchern dieser Folge beschäftigt hat. So ist das erste Buch der Folge auch gleichzeitig der erste Roman: “Dschungel” von Friedemann Karig. In seinem Debüt geht es um einen namenlosen Erzähler, der auf der Suche nach Felix, seinem besten Freund ist. Dieser ist in Kambodscha verschollen, und nachdem die Polizei nichts zu machen scheint, bittet dessen Mutter nun den Erzähler darum, ihm nachzureisen und zu suchen. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit und in Rückblenden werden Ereignisse aus ihrer Kindheit und Jugend geschildert. Für ein Erstlingswerk schafft Karig einen bereits ausgeschliffenen, wiedererkennbaren Stil an den Tag zu legen, der einen Flow erzeugt, dass man förmlich durch die Seiten fliegt. Die kleineren Längen im Mittelteil sind dank des guten Anfangs und der hervorragenden Auflösung verzeihbar, was es insgesamt zu einem der besten Debütromane des Jahres macht. Beim nächsten Buch handelt es sich um das erste Buch von Friedemann Karig, der mit “Wie wir lieben: Das Ende der Monogamie” ein Sachbuch über Polygamie und Polyamorie geschrieben hat. Dabei beschreibt er zum einen die gesellschaftliche Tragweite, die historische Entwicklung und Stigmata und Vorurteile gegen Menschen in offenen Beziehungen. Zum anderen führt er Interviews mit mehreren Paaren, die in einer polyamoren Beziehung leben, wobei ein möglichst breites Spektrum genommen wurde. Einige Paare haben Kinder, bei einigen funktioniert es gut, bei einigen wiederum nicht. Das Buch zeichnet einen breiten Schnitt, zweifelt das aktuell vorherrschende Beziehungsmodell an und bietet gleichzeitig eine tiefe Betrachtung zwischenmenschlicher Beziehungen, die sich sehen lassen kann. Ein beeindruckendes Erstlingswerk. Den Abschluss und den größten Teil der Folge bildet “Untenrum frei” von Margarete Stokowski. Nachdem bereits ihre Kolumnen- und Essaysammlung “Die letzten Tage des Patriarchats” Thema im Podcast war, befassen sich die drei nun mit ihrem ersten Buch. Darin beschreibt sie, anhand ihrer eigenen Geschichte von der Kindheit bis heute, gesellschaftliche Missstände, Gleichberechtigung, Feminismus und vieles mehr. Mit ihrem brillanten, pointierten Stil gelingt es ihr, sich selbst und sein Handeln zu hinterfragen, ohne dabei mit gebieterisch zu wirken oder den erhobenen Zeigefinger zu zeigen. Ein Buch, dass jeder und jede gelesen haben sollte. Das war’s mit dieser Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - "Dschungel" von Friedemann Karig 00:16:06 - "Wie wir lieben: Vom Ende der Monogamie" von Friedemann Karig 00:29:38 - "Untenrum frei" von Margarete Stokowski   Buch-Infos: Titel: Dschungel Autor: Friedemann Karig Verlag: Ullstein (2019) Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 18,99 € Länge: 384 Seiten Genre: Freundschaft, Reise Form: Hardcover ISBN: 978-3550200137 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Wie wir lieben: Vom Ende der Monogamie Autor: Friedemann Karig Verlag: Aufbau (2018) Preis (Buch/eBook): 12,00 € / 8,99 € Länge: 304 Seiten Genre: Beziehungen, Sexualität Form: Taschenbuch ISBN: 978-3746634562 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Untenrum frei Autor: Margarete Stokowski Verlag: Rowohlt (2016) Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 9,99 € Länge: 256 Seiten Genre: Feminismus, Selbstbestimmung Form: Hardcover ISBN: 978-3498064396 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar)   Der Beitrag Folge 68: Poesie des ‚F**k you!‘ erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Aug 7, 2019 • 1h 23min

Special: DDR-Literatur

Dieses Special widmet sich zum ersten Mal in der Papierstau-Podcast-Geschichte nicht einem/einer Autor*in oder einer Reihe, sondern einer ganzen Epoche, und zwar dreht es sich um die Literatur in der DDR. Zumindest wird es mit drei Büchern versucht. Robin und Tim freuen sich sehr, zu diesem Thema Dr. Franziska Thiel begrüßen zu dürfen, die derzeit Dozentin an der Universität Leipzig ist. Anstelle des Vorgeplänkels gibt Franziska einen kleinen Überblick über die Epoche, erzählt von den verschiedenen Strömungen und vom Literaturbetrieb. Außerdem geht es um die ersten Kontakte, welche die drei mit Büchern aus der DDR hatten, wobei sich Franziska durch ihre Eltern bereits seit ihrer Kindheit damit beschäftigt hat, Tim durch die Schule und die Uni dazu gekommen ist, sich mehr damit auseinanderzusetzen und Robin bis zu dieser Folge noch gar keinen bewussten Kontakt damit hatte. Eine spannende Konstellation! Den Anfang macht Robin mit einem der wohl auch international bekanntesten Werke, die aus der DDR hervorgegangen sind – “Jakob der Lügner” von Jurek Becker. Das Buch schildert die Erlebnisse des Jungen Jakob, der in einem nicht näher benannten Ghetto zur Zeit des zweiten Weltkriegs ist. Weil für Juden ab einer bestimmten Zeit Ausgangsverbot herrscht, wird Jakob von einem Polizisten aufgegriffen, der ihm sagt, dass er nicht mehr draußen sein darf und sich deshalb beim Vorsteher melden soll. Weil sich viele Gerüchte um diesen Ort, von dem wohl keine Menschen mehr zurückkehren ranken, hat Jakob fürchterliche Angst davor, geht aber trotzdem hinein. Es stellt sich heraus, dass sich der Polizist einen Spaß erlaubt hat, denn er war gar nicht nach der Ausgangssperre draußen, und er wird laufen gelassen. Auf seinem Weg nach draußen, hört er im Radio, dass die Russen möglicherweise an den Grenzen stehen und dem Krieg ein Ende machen könnten. Er muss diese Information mit den anderen Teilen, sagt ihnen aber, dass er das in einem Radio gehört habe. Die Leute erwarten von da an stets neue Nachrichten von ihm, und da er keins hat, muss er sich welche ausdenken. Beck ist es gelungen, Schrecken, Hoffnung, Humor und Ernst in einem Buch zu vereinen, das vollkommen zurecht als Klassiker gilt. Tim macht mit einem Buch weiter, das in der DDR nicht veröffentlicht werden durfte und daher erst im Jahr 2000 erschien: “Die Stadt der tausend Augen” von Klaus Frühauf. In dem Science-Fiction Roman geht es um Aaron Munch, ein junger Mann, der für das Amt für Stabilität als Observierer arbeitet und Leute abhört. Seine Freundin hat wegen dieses Jobs mit ihm Schluss gemacht und er wacht zu spät auf. Er beeilt sich, und im Fahrstuhl trifft er eine Frau, in die er sich schlagartig verliebt. Sie ist jedoch eine Kategorie unter ihm angesiedelt, was ihn verwundert, da sie sich einen Transporter nehmen kann – ein Privileg, dass eigentlich nur höhergestellten vorbehalten ist. Auf Arbeit angekommen findet er auch schnell heraus, wer sie ist. Allerdings schaltet sich sein Chef ein, der ihn darauf hinweist, dass er sich lieber auf seine Arbeit konzentrieren soll, da sie eine Nummer zu groß für ihn sei. Er beginnt nach und nach, das System zu hinterfragen. Das Buch bietet offensichtliche Parallelen zur Stasi, zur Mauer und Machtmissbrauch und übt starke Kritik am Regime der DDR. Trotz eines mitreißenden Anfangs und einem wirklich gelungenen Ende, gab es im Mittelteil der Handlung einige Längen, die der ansonsten gelungenen Buch nicht zu einer 100%igen Empfehlungen bringen. Franziska macht den Abschluss mit einer der DDR Autorinnen und einer der wahrscheinlich wichtigsten Autorin des 20. Jahrhundert: “Der geteilte Himmel” von Christa Wolf. Die Protagonistin des Romans hat sich versucht, umzubringen, und in Rückblenden wird nach und nach ihre Geschichte aufgeklärt. Das Buch spielt in Halle zu der Zeit, in der gerade angefangen wurde, die Mauer zu bauen. Ihr Geliebter will in den Westen, während sie daran glaubt, mit der DDR einen sozialen Staat aufbauen zu können. Die Geschichte wird packend und poetisch erzählt, und hat nach Erscheinen großen Anklang gefunden und liest sich, vor allem sprachlich, heute noch genau so gut wie damals. Das war’s für diese Folge. Großen Dank an Franziska, die das alles mitgemacht hat! Bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Überblick DDR-Literatur 00:19:54 - "Jakob der Lügner" von Jurek Becker 00:37:30 - "Die Stadt der tausend Augen" von Klaus Frühauf 01:04:40 - "Der geteilte Himmel" von Christa Wolf   Buch-Infos: Titel: Jakob der Lügner Autor: Jurek Becker Verlag: Suhrkamp (1969) Preis (Buch/eBook): 9,00 € / 8,99 € Länge: 288 Seiten Genre: Nationalsozialismus, Holocaust Form: Taschenbuch ISBN: 978-3518372746 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Die Stadt der tausend Augen Autor: Klaus Frühauf Verlag: H & F Verlag (2000) Preis (Buch/eBook): nicht erhältlich Länge: — Genre: Science-Fiction, Dystopie Form: Taschenbuch ISBN: 978-3933625304 Links: Amazon Titel: Der geteilte Himmel Autor: Christa Wolf Verlag: dtv (1973) Preis (Buch): 9,99 € Länge: 240 Seiten Genre: Politik, DDR Form: Taschenbuch ISBN: 978-3423009157 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate)   Der Beitrag Special: DDR-Literatur erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jul 31, 2019 • 1h 24min

Special: Joey Goebel

Nachdem sie ihn bereits im Interview hatten, widmen sich Robin, Tim und Kay in diesem Special Joey Goebel und seinem satirischen Werk. Im Vorgeplänkel geht es – passend zu “Vincent” – um die Frage, ob die Leute wirklich anspruchsloser werden: im Kino laufen nur noch Fortsetzungen, bei Büchern wird auf Nummer sicher gesetzt und wenn man einmal das Radio anmacht, braucht man die Musik auch nicht weiter zu erwähnen. Oder ist vielleicht doch nicht alles so schlimm? Es kommt zu einer spannenden Diskussion. Das erste Buch, und auch gleichzeitig sein Debütroman, “Freaks” stellt Kayleigh vor. Nachdem es mit der Karriere als Drehbuchautor für Goebel aussichtslos war, hat er beschlossen, sein letztes Drehbuch als Roman umzuschreiben und dabei ist dieses Buch rausgekommen. Es geht um fünf Außenseiter, die sich in einer Bar treffen und unterschiedlicher nicht sein können: eine 80 Jahre alte Dame, die es nochmal wissen will, eine junge Frau im Rollstuhl, ein frühreifes Mädchen, ein Iraker und ein Schwarzer, die alle ihr eigenes Päckchen zu tragen; ihre eigene Hintergrundgeschichte haben. Sie beschließen, eine Band zu gründen, “The Freaks”. Was daraus folgt, ist ein liebevolles, lustiges, unvorhersehbares Spiel dieser Figuren und in seinem präzisen Schreibstil schafft es Goebel, jeden dieser Charaktere liebenswert zu machen. Tim macht mit seinem zweiten, aber in Deutschland als ersten veröffentlichten Roman weiter, “Vincent”. In dem Buch geht es um “New Renaissance”, einer Organisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, eine neue Generation von Künstlern zu kreieren, die wieder anspruchsvolle Unterhaltung erschaffen soll. Vincent ist einer dieser Kandidaten. Schon als Kind ist er kreativ, sensibel und talentiert im Schreiben, was ihn zum idealen Schüler machen würde. Aber, ein Künstler kann nur großes schaffen, wenn er großes Leid erfährt. So zieht die Organisation im Hintergrund die Strippen und trägt dafür Sorge, dass sein Leben alles andere als glatt verläuft. Heraus kommt ein zu Beginn satirischer, lustiger, böser Teil, der gegen Ende zunehmend ernster und tragischer wird. Eine unbedingte Leseempfehlung! Robin macht mit Goebels drittem Buch “Heartland” den Abschluss der Folge. Protagonist ist ein White-Trash-Dude, wie er im Buche steht: Blue Gene. Er lebt in einer Wohnwagensiedlung, Vokuhila, Schnurri und patriotische Tattoos zeichnen sein Äußeres. Dabei ist er Teil einer der wohlhabendsten Familien im Bundesstaat, von denen er sich aber abgekapselt hat. Eines Tages möchte sein Bruder allerdings als Kongressabgeordneter kandidieren, und damit er auch die einfachen Leute abholt, bittet er Blue Gene darum, bei seinen Wahlkampfveranstaltungen teilzunehmen. Dabei entspinnt sich ein tiefes Bild der amerikanischen Gesellschaft und macht sich, anders, als man vielleicht vermuten mag, nicht über Leute lustig, sondern will sie verstehen. Auch hier eine unbedingte Empfehlung! In der nächsten Folge erwartet euch etwas Besonderes, was wir zuvor noch nie im Podcast gemacht haben. Ihr dürft also gespannt sein – Und bis dahin, lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Vorgeplänkel: stirbt die Kunst langsam aus? 00:24:16 - "Freaks" von Joey Goebel 00:43:19 - "Vincent" von Joey Goebel 00:57:07 - "Heartland" von Joey Goebel   Buch-Infos: Titel: Freaks Autor: Joey Goebel Übersetzung: Hans M. Herzog Verlag: Diogenes (2007) Preis (Buch/eBook): 10,00 € / 7,99 € Länge: 208 Seiten Genre: Musik, Außenseiter Form: Taschenbuch ISBN: 978-3257236620 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Vincent Autor: Joey Goebel Übersetzung: Hans M. Herzog, Michael Jendis Verlag: Diogenes (2007) Preis (Buch/eBook): 13,00 € / 10,99 € Länge: 448 Seiten Genre: Künstler, Gesellschaftskritik Form: Taschenbuch ISBN: 978-3257236477 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Heartland Autor: Joey Goebel Übersetzung: Hans M. Herzog Verlag: Diogenes (2010) Preis (Buch/eBook): 13,00 € / 10,99 € Länge: 720 Seiten Genre: Amerika, Politik, Familie Form: Taschenbuch ISBN: 978-3257240375 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate)   Der Beitrag Special: Joey Goebel erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jul 24, 2019 • 1h 13min

Nachtgeflüster #9

Premiere! Zum ersten Mal in der langen, 9-folgigen Geschichte des Nachtgeflüsters haben Robin und Tim einen Gast: Mara beehrt die beiden, um mit ihnen über drei Serie zu sprechen, die allesamt auf Netflix starten. Zuerst geht es um die vierteilige Miniserie “When they see Us”, die unter der Feder und Regie von Ava DuVernay entstanden ist. Darin geht es um den Fall der Central-Park-Fives, in dem fünf unschuldige Jungen im Alter zwischen 14-17 Jahren beschuldigt werden, eine Frau vergewaltigt zu haben. Die Serie schafft es dabei mit geschickten Stilmitteln und Bezügen zu aktuellen Themen einen Fall nahe zu bringen, der traurigerweise wenig an Aktualität eingebüßt hat. Eine unbedingte Empfehlung. Als zweites Sprechen sie über die fünfte Staffel von “Black Mirror”, in der Charlie Brooker drei neue Folgen zum Besten gibt. Dabei finden die drei vor Allem die erste Folge am spannendsten, während der Rest der Staffel eher seicht dahinplätschert. Etwas enttäuschend, gerade im Vergleich zu den anderen Staffeln. Zum Schluss geht es um die deutsche Serie “How to sell Drugs online (fast)”, die in den letzten Wochen ziemlich hohe Wellen geschlagen und positive Kritiken bekommen hat. Dem können die drei nur zustimmen und schwärmen von den sechs Folgen. Nächste Woche gibt es ein Special zu Joey Goebel, den wir vor kurzem im Interview hatten. Bis dahin – lest/zockt/schaut was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:01:21 - When They See Us 00:27:28 - Black Mirror Staffel 5 00:49:54 - How to Sell Drugs Online (Fast) 01:10:59 - Verabschiedung   Der Beitrag Nachtgeflüster #9 erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jul 17, 2019 • 1h 14min

Folge 67: harter Tobak

Robin, Tim und Kayleigh haben sich mal wieder zusammengesetzt, um wieder über drei – mehr oder weniger – frische Bücher zu sprechen. Dabei sind sie deutlich positiv gestimmter als in der letzten Folge. Im Vorgeplänkel geht es um die Frage, ob Rezensent*innen den oder die Autor*in bei einer negativen Besprechung in Social Media-Posts verlinken sollen. Ausgelöst von einer kleinen Debatte, bei der eine Autorin gemeint hat, dass sie, aufgrund vieler rassistischer Rezensionen, nicht mehr auf schlechten Kritiken verlinkt werden will. Interessanter Stoff für eine Diskussion! Den Anfang macht Kay, die sich mit “Die Zeitmaschine” von H.G. Wells einen der wohl größten Klassiker der Science-Fiction-Literatur vorgenommen hat, dem ersten Roman, in dem mittels der titelgebenden Zeitmaschine in die Zukunft gereist wird. Der Namenlose Protagonist erfindet Ende des 19. Jahrhunderts eine Apparatur, mit deren Hilfe er die 4. Dimension, also die Zeit, manipulieren und sich in ihr fortbewegen kann. Die Idee stellt er einem ausgewählten Kreis an Menschen vor, denen er die Sache auch gleich vorführt. Er reist knapp 800.000 Jahre in die Zukunft, und auf der Erde leben noch zwei Arten: Die menschenähnlichen Eloi hausen über der Erde in Wohlstand und Reichtum, während die Morlocks unter der Erde für sie schuften müssen. Das Ganze entwickelt sich zu einer Gesellschaftsparabel, die sich bis heute gut lesen lässt nicht nur aus Recherchezwecken einen Blick wert ist, sondern hält dem Zahn der – entschuldigt – Zeit stand. Robin widmet sich dem Debütroman einem seiner Lieblingsautoren, “Fleisch ist mein Gemüse” von Heinz Strunk. Das Buch schildert die späte Jugend bzw. das frühe Erwachsenenleben von Heinz Strunk, der in Hamburg Harburg aufgewachsen ist. Durch seine Mutter hatte er eine frühe musikalische Erziehung, bevor sie schwere Depressionen bekommen hat. Er litt selber an einer starken Akne und ebenfalls Depressionen, während er sich der Tanzband “Tiffanies” anschloss, die vornehmlich auf Hochzeiten, Schützenfesten oder sonstigen Veranstaltungen dieser Art gebucht wurden. Mit seiner präzisen Beobachtungsgabe und schonungsloser Ehrlichkeit liefert er einen tiefen und gleichzeitig unglaublich lustigen Einblick in seine Jugend. Tim stellt das neueste Buch von Ferdinand von Schirach “Kaffee und Zigaretten” vor, welches ebenfalls autobiografische Texte versammelt. Dabei handelt es sich, im Gegensatz zu Strunk’s Buch, aber nicht um einen Roman, sondern um eine Sammlung verschiedener Textsorten, die alle nicht miteinander zusammenhängen. Kurze Erzählungen aus seiner Internatszeit treffen auf essayartige Abhandlungen verschiedenster Themen, juristische Beobachtungen und seine Sicht auf unterschiedlichste Dinge. Dabei ist allen ein präziser, schnörkelloser Schreibstil inne, der sich außergewöhnlich fließend lesen lässt. Nächste Woche gibt es ein Nachtgeflüster, bevor euch ein kleines Special zu einem Autor erwartet, der bereits Thema im Podcast war. Dazu aber zu gegebener Zeit mehr, bis dahin – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Von Zugfahrten & Strumpfhosenfetischisten 00:11:30 - Negative Rezensionen & Autorenverlinkungen 00:24:24 - "Die Zeitmaschine" von H.G. Wells 00:45:29 - "Fleisch ist mein Gemüse" von Heinz Strunk 01:03:55 - "Kaffee und Zigaretten" von Ferdinand von Schirach   Buch-Infos: Titel: Die Zeitmaschine Autor: H.G. Wells Übersetzung: Lutz-W. Wolff Verlag: dtv (2017) Preis (Buch/eBook): 9,99 € / 7,99 € Länge: 192 Seiten Genre: Science-Fiction, Zeitreise Form: Taschenbuch ISBN: 978-3423145466 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Fleisch ist mein Gemüse Autor: Heinz Strunk Verlag: Rowohlt (2004) Preis (Buch/eBook): 10,00 € / 9,99 € Länge: 256 Seiten Genre: Gesellschaft, Jugendkultur Form: Taschenbuch ISBN: 978-3499237119 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Kaffee und Zigaretten Autor: Ferdinand von Schirach Verlag: Luchterhand (2019) Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 15,99 € Länge: 192 Seiten Genre: Kurzgeschichten, Jura Form: Hardcover ISBN: 978-3630876108 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate)   Der Beitrag Folge 67: harter Tobak erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jul 10, 2019 • 1h 12min

Folge 66: Richtungswechsel

Nach längerer Zeit begrüßen Robin und Tim mal wieder Kayleigh, aber da ihr in der Zwischenzeit einiges passiert ist, war eine Auszeit bitter nötig. Jetzt sind sie und die beiden aber wieder mit einer Fuhre frischer Bücher am Start! Das Vorgeplänkel schließt an das von letzter Woche an: die drei besprechen Feuilleton Kritiken und diskutieren darüber, wie für sie eine gute Rezension aussieht, selbst wenn es ein Verriss ist. Am Beispiel von “Stella”, wo nicht nur das Buch, sondern auch der Autor selber verrissen wurde, zeigen sie, wie sie eine Rezension nicht angehen würden. Den Anfang der Folge macht Kay, die ein Buch im Gepäck hat, auf das sie sich schon lange gefreut hat: “Cari Mora”, dem neuen Buch von “Schweigen der Lämmer”-Autor Thomas Harris. Mit den Worten “Hannibal Lecter hat einen Nachfolger. Er ist erbarmungslos. Und er kann dich fühlen” wird das Buch beworben, in dem es um eine Putzfrau geht, die die ehemalige Villa von Pablo Escobar in Stand hält. Dort hält sich die Legende, dass der Drogenbaron Gold versteckt haben soll, es bis heute aber nicht gefunden wurde. Der groß angekündigte Nachfolger von Hannibal Lecter trägt den Namen Hans Peter Schneider und scheint wie eine Parodie des einst großen Thomas Harris. Die Handlung wirkt konstruiert, nicht spannend und ist viel zu plötzlich vorbei. Kayleigh rät stark davon ab. Tim hat sich mal wieder einen Murakami vorgenommen, und zwar seine ersten beiden Romane, die zusammen in einem Buch erschienen sind: “Wenn der Wind singt” und “Pinball 1973”. Murakami hat sich selber lange geweigert, die beiden Romane außerhalb Japans rauszubringen, da für ihn seine Karriere ab seinem dritten Buch “Wilde Schafsjagd” anfängt. Nun ist es aber soweit, und in typischer Murakami-Manier geht es um einen jungen Studenten, der durch die Gegend treibt, in seiner Stammkneipe Bier trinkt und über Musik und Literatur philosophiert. Eine wirkliche Handlung im klassischen Sinn ist nämlich schwer auszumachen. Die Bücher überzeugen mit einer schönen und simplen Sprache, wer allerdings eine spannende Handlung erwartet, ist hier aber fehl am Platz. Robin macht den Abschluss der Folge und stellt den vor kurzem als Taschenbuch erschienenen Roman “Elefant” von Martin Suter vor. Das Buch handelt von einem Obdachlosen, der eines Abends unter einer Brücke anfängt, einen rosa Elefanten zu sehen. Mit diesem Klischee wird allerdings gebrochen, indem das Buch einen Wissenschaftler in den Fokus rückt, der fluoreszierende Tiere züchten will. Bei einem Versuch entkommt seltsamerweise ein Baby-Elefant, um den sich der Obdachlose jetzt kümmert. Das Buch schildert eine rührende, spannende und ungewöhnliche Geschichte mit viel Tiefe und erzählerischen Kniffen, die Robin nur jedem sehr empfehlen kann. Das war’s mit dieser Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Neues vom Cast 00:05:43 - VG: Feuilleton-Kritiken 00:20:28 - "Wenn der Wind singt / Pinball 1973" von Haruki Murakami 00:29:45 - "Cari Mora" von Thomas Harris 00:49:17 - "Elefant" von Martin Suter (inkl. Auszug)   Buch-Infos: Titel: Wenn der Wind singt / Pinball 1973 Autor: Haruki Murakami Übersetzung: Ursula Gräfe Verlag: Dumont (2015) Preis (Buch/eBook): 19,99 € / 8,99 € Länge: 268 Seiten Genre: Japan, Gesellschaft Form: Hardcover ISBN: 978-3832197827 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Cari Mora Autor: Thomas Harris Übersetzung: Imke Walsh-Araya Verlag: Heyne (2019) Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 17,99 € Länge: 336 Seiten Genre: Psycho-Thriller, Serienkiller Form: Hardcover ISBN: 978-3453272385 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Elefant Autor: Martin Suter Verlag: Diogenes (2017) Preis (Buch/eBook): 13,00 € / 10,99 € Länge: 352 Seiten Genre: Genmanipulation, Alkoholsucht Form: Taschenbuch ISBN: 978-3257244700 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Der Beitrag Folge 66: Richtungswechsel erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jul 3, 2019 • 54min

Folge 65: Realitätsverdruss

Nach einer hitzigen Woche sind Robin, Tim und Mara mal wieder zusammengekommen, um über frische Bücher zu sprechen! Das Vorgeplänkel dreht sich um Rezensionen, vornehmlich enttäuschte, unkonstruktive Kundenrezensionen bei Amazon und Co. Am Beispiel von Walter Moers gehen die Drei Muster dieser Bewertungen durch und diskutieren ihren Inhalt. Trotz all der Negativität muss man sagen: unterhaltsam sind sie! Den Anfang der Folge macht Robin mit “Die Geschichte der Bienen” von Maja (no Pun intended) Lunde, die damit eines der erfolgreichsten Bücher des Jahres 2017 geschrieben hat. Die Geschichte spielt in drei Zeitperioden. Mitte des 19. Jahrhundert findet sich ein gescheiterter Biologe am Ende seiner Karriere, bis ihm die Idee für einen neuartigen Bienenstock kommt. Im Jahr 2007 will ein Imker den Familienbetrieb an seinen Sohn weitergeben, der allerdings andere Pläne verfolgt und lieber Journalist werden möchte, bis eines Tages die Bienen verschwunden sind. In ferner Zukunft, Ende des 21 Jahrhunderts, gibt es keine Bienen mehr, und die Bestäubungsarbeit muss von Menschenhand erledigt werden, nachdem ein Großteil der Bevölkerung gestorben ist. Das Buch vereint drei spannende und interessante Geschichten zu einem umfassenden Bild, dass den Leser in seinen Bann zieht. Eine große Empfehlung von Robin! Tim stellt die Erzählung “Du hättest gehen sollen” von Daniel Kehlmann vor. Sie handelt von einem Drehbuchautor, der mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in ein Haus in einem kleinen Dorf in den Bergen gefahren ist, um an seinem neuen Werk zu arbeiten. Die Beziehung mit der Frau läuft nicht gerade gut und auch das Haus scheint ihm zuzusetzen, denn er beginnt, seltsame Dinge zu sehen. Im Dorf sind die Leute auch auf Abstand, denn sie trauen ihm nicht – irgendwas scheint es mit dem Haus auf sich zu haben. Das Buch wird zu einem Trip in die Psyche des Protagonisten auf der Suche nach Wahn, Wirklichkeit und Identität und zu einem spannenden Albtraum. Eine Empfehlung von Tim, wenn auch der Preis für die kleine Geschichte etwas happig erscheint. Den Abschluss der Folge macht Mara mit “Der Tod so nah” von Belinda Bauer. Es geht um Eve, eine Kriminalreporterin für True-Crime-Fälle, die kein Blut sehen kann. Augen auf bei der Berufswahl! Dennoch liebt sie ihren Job, auch wenn die Konkurrenz hart ist. Eines Tages bekommt sie einen Anruf von einem Serienmörder, der sie dazu einlädt, exklusiv und als Erste von einem neuen Tatort zu berichten. Ein Angebot, dass sie nicht ablehnen kann. So geht sie einen Deal mit dem sprichwörtlichen Teufel ein, über den er bestimmt und die Regeln schreibt. Ein spannendes Hin und Her zwischen Täter und Reporterin, unvorhersehbar und wendungsreich. Eine klare Empfehlung von Mara! Das war’s mit dieser Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Neues vom Cast, Vorgeplänkel: einseitige Buchkritiken 00:17:17 - "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde 00:29:25 - "Du hättest gehen sollen" von Daniel Kehlmann 00:38:31 - "Der Tod so nah" von Belinda Bauer 00:51:14 - unnötig langes Outro   Buch-Infos: Titel: Die Geschichte der Bienen Autorin: Maja Lunde Übersetzung: Ursel Allenstein Verlag: btb (2017) Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 9,99 € Länge: 528 Seiten Genre: Erzählung, Ökologie Form: Hardcover ISBN: 978-3442756841 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Du hättest gehen sollen Autor: Daniel Kehlmann Verlag: Rowohlt (2016) Preis (Buch/eBook): 15,00 € / 14,99 € Länge: 96 Seiten Genre: Alpträume, Erzählung Form: Hardcover ISBN: 978-3498035730 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) Titel: Der Tod so nah Autorin: Belinda Bauer Übersetzung: Marie-Luise Bezzenberger Verlag: Goldmann (2018) Preis (Buch/eBook): 10,00 € / 9,99 € Länge: 448 Seiten Genre: Psycho-Thriller, Krimi Form: Taschenbuch ISBN: 978-3442488353 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar)   Der Beitrag Folge 65: Realitätsverdruss erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jun 26, 2019 • 53min

Folge 64: Ambivalenz

Robin, Tim und Mara lassen sich nicht vom heißen Wetter beirren und haben sich mal wieder zusammengesetzt, um über Bücher zu sprechen! Im Vorgeplänkel geht es um ein Thema, das wohl für viele Leute polarisiert – die Akzeptanz von Rechten Verlagen auf Messen und die Vermarktung von Autoren mit rechtem Gedankengut. Sie diskutieren über verschiedenste Ansichten und Möglichkeiten, mit dem Problem umzugehen. Auch wenn sie zu keinem wirklich festen Ergebnis kommen, können sie jedoch zwei Punkte festhalten: #fckafd und Nazis raus. Den Anfang der Folge macht Mara mit “The Girl Before” von JP Delayne, dem ersten Psychothriller von Anthony Capella unter diesem Pseudonym. Die Protagonistin braucht nach einem Schicksalsschlag einen Neuanfang und nimmt die Chance war, als sie ein Angebot für ein modernes Haus in London bekommt. Sie lernt den Besitzer und Architekten kennen, der sich scheinbar zu ihr hingezogen fühlt. Sie findet allerdings schnell etwas über ihre Vorbesitzerin raus, die in dem Haus verstorben ist und erstaunliche Ähnlichkeit mit ihr selber hat. Daraus entwickelt sich ein spannender und unkonventioneller Thriller, den Mara nur wärmstens empfehlen kann. Robin stellt “Die Nickel Boys” von Colson Whitehead vor, der für sein vorheriges Werk “Underground Railroad” 2017 den Pulitzer-Preis erhalten hat. Das Buch beginnt mit einer archäologischen Untersuchung in Florida, bei der viele menschliche Überreste entdeckt wurden. Die Untersuchung ergab, dass auf dem Gelände eine Besserungsanstalt war, in der jugendliche unter menschenunwürdigen Umständen festgehalten und misshandelt wurden. Mit Rückblenden erzählt das Buch die Geschichte zweier Jungen, die aus Versehen in die Fänge der Justiz der 60er Jahre geraten, als die Bürgerrechtsbewegung gerade ihre Anfänge nahm und Afro-Amerikaner immer noch nicht in der Gesellschaft akzeptiert wurden. Das Buch schildert eindringliche Ereignisse und schafft es, die niederschmetternde Erfahrung von Alltagsrassismus zu der Zeit nahe zu bringen. Auch wenn es ein paar erzählerische Makel hat, kann Robin das Buch durchaus empfehlen. Tim stellt “Die letzten Tage des Patriarchats” von Margarete Stokowski vor, das knapp 70 Essays und Kolumnen aus den Jahren 2011-2018 sammelt. Dabei ist das Buch nicht nur eine einfache Sammlung, sondern umfangreich kommentiert und bearbeitet. Mit einem brillanten Stil beschreibt Stokowski ihre Sicht der Dinge. Dabei geht es zum Großteil (aber nicht ausschließlich) um Feminismus, und sie schafft mit jeder Kolumne neue Denkansätze, eine andere Perspektive und trägt für Tim viel zum öffentlichen Diskurs verschiedenster Themen bei. Eine unbedingte Empfehlung! Das war’s für diese Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Vorgeplänkel: pluralistische Buchlandschaft, ja oder nein? 00:16:28 - "The Girl Before" von JP Delayne 00:27:03 - "Die Nickel Boys" von Colson Whitehead 00:40:10 - "Die letzten Tage des Patriarchats" von Margarete Stokowski   Buch-Infos: Titel: The Girl Before Autor: JP Delayne Übersetzung: Karin Dufner Verlag: Penguin (2017) Preis (Buch/eBook): 13,00 € / 9,99 € Länge: 400 Seiten Genre: Thriller, Krimi Form: Taschenbuch ISBN: 978-3328100997 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Die Nickel Boys Autor: Colson Whitehead Übersetzung: Henning Ahrens Verlag: Hanser (2019) Preis (Buch/eBook): 23,00 € / 16,99 € Länge: 224 Seiten Genre: Gegenwartsliteratur, Amerika Form: Hardcover ISBN: 978-3446262768 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Die letzten Tage des Patriarchats Autor: Margarete Stokowski Verlag: Rowohlt (2018) Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 16,99 € Länge: 320 Seiten Genre: Kolumnen, Feminismus Form: Hardcover ISBN: 978-3498063634 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Der Beitrag Folge 64: Ambivalenz erschien zuerst auf Papierstau Podcast.
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Jun 19, 2019 • 58min

Folge 63: Wir, Roboter

Nach einigen Schwierigkeiten in der Terminsuche sind Robin und Tim mal wieder am Start, mit umso spannenderen Büchern! Im Vorgeplänkel geht es um Science-Fiction-Klischees, die einem langsam zum Halse raushängen: Die Frage um die Menschlichkeit von Androiden, bösartige KIs, Explosionen im Weltraum und ob sich damit heutzutage noch eine neue Geschichte erzählen lässt, wo gerade diese Themen komplett abgegrast zu sein scheinen. Das erste Buch der Folge – “Maschinen wie ich” von Ian McEwan – stellt Robin vor. Sein neuestes Werk spielt in einer parallelen Welt, in der sich der Vater der modernen Informatik Alan Turing nicht umgebracht hat, sondern aufgrund seiner damalig illegalen Homosexualität ins Gefängnis zu gehen (seine Geschichte sollte viel mehr Leuten bekannt sein und lohnt sich, nachzulesen). Das führt dazu, dass er die Informatik weiter vorangetrieben hat und man sich in den 80er Jahren bereits auf einem Stand befindet, der weiter ist als die aktuelle Technologie. Der Protagonist entscheidet sich dazu, um seine Nachbarin zu beeindrucken, einen Androiden anzuschaffen, der nach den Asowschen Gesetzen erschaffen wurde. Allerdings beginnt er, ein Eigenleben zu entwickeln. Dabei entsteht ein Roman, der Sci-Fi-Fans nichts neues bieten wird. Leute, die nichts mit der Materie zu tun haben, werden aber aufgrund des guten Schreibstils und der Thematik auf ihre Kosten kommen. Eine halbe Empfehlung! Tim stellt “Das Leben ist eines der Härtesten” vor, dem Debütroman der Neomagazin-Royal-Autorin Giulia Becker. Das Buch dreht sich um Silke, eine fürsorgliche, liebenswerte Mitarbeiterin der Bahnhofsmission. Bei der ist sie gelandet, weil sie sich durch eine Kurzschlussreaktion so doll verschuldet hat, dass sie die Sozialstunden selbst 10 Jahre danach abarbeiten muss. Im Grunde genommen findet sie das aber nicht schlimm und ist mit der Arbeit sehr zufrieden. Ihre alte Nachbarin Frau Goebel will vor ihrem Tod einen Traum erfüllen und ins Tropical Island. Mit zwei weiteren Freundinnen machen sie also einen Roadtrip. Das Buch ist voller Liebe zum Detail und den Charakteren erzählt. Dabei sitzt jede Pointe und es gibt viel Humor, ohne, dass sich über die Figuren lächerlich gemacht wird. Dabei wird es auch stellenweise tragisch und ernst, was den Roman zu einem der spannendsten Bücher macht, die dieses Jahr rausgekommen sind. Das letzte Buch der Ausgabe stellt Robin vor, und es handelt sich um den Abschluss der Trisolaris-Trilogie “Jenseits der Zeit” von Cixin Liu. Das Buch schildert in einer Zeitspanne von ca. 300 Jahren die Zeit mit dem Frieden der Trisolarier, die mittlerweile mit den Menschen zusammenleben. Eine Ingenieurin macht jedoch aus dem Kälteschlaf auf und mit ihr eine geheime Mission, die den Frieden erneut ins Wanken bringen könnte. Das Buch ist wie gewohnt im wahrsten Sinne des Wortes Episch. Mit großen Ideen und spannenden Punkten kommt die Reihe zu einem gelungenen Abschluss, auch wenn Robin nicht ganz zufrieden mit dem Ende war. Die Trilogie lohnt sich aber alle Male! Das war’s mit der Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes! Abonnieren: Spotify | iTunes | Android | RSS Timecodes: 00:00:00 - Intro, Vorgeplänkel: Sci-Fi Klischees 00:12:48 - "Maschinen wie ich" von Ian McEwan 00:27:31 - "Das Leben ist eins der Härtesten" von Giulia Becker 00:38:48 - "Jenseits der Zeit" von Cixin Liu   Buch-Infos: Titel: Maschinen wie ich Autor: Ian McEwan Übersetzung: Bernhard Robben Verlag: Diogenes (2019) Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 21,99 € Länge: 416 Seiten Genre: Robotik, Gesellschaft Form: Hardcover ISBN: 978-3257070682 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Das Leben ist eins der Härtesten Autor: Giulia Becker Verlag: Rowohlt (2019) Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 14,99 € Länge: 224 Seiten Genre: Menschen, Gesellschaft Form: Hardcover ISBN: 978-3498006891 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Titel: Jenseits der Zeit Autor: Cixin Liu Übersetzung: Karin Betz Verlag: Heyne (2019) Preis (Buch/eBook): 17,99 € / 13,99 € Länge: 992 Seiten Genre: Sci-Fi, Weltraum, Trilogie Form: Broschiert ISBN: 978-3453317666 Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate) (Rezensionsexemplar) Der Beitrag Folge 63: Wir, Roboter erschien zuerst auf Papierstau Podcast.

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