

Papierstau Podcast
Robin Schneevogt, Meike Stein, Anika Falke
Papierstau Podcast ist eine unabhängige, privat produzierte Show von und für Literaturliebhaber*innen. Hier gibt es Neuigkeiten und Debatten aus der Welt der Literatur sowie Buchtipps auf die Ohren: Persönlich, nah und unverfälscht stellen Robin, Meike und Anika wöchentlich drei Bücher vor, geben profunde Einblick in Inhalte und Hintergründe der Werke.
Episodes
Mentioned books

Oct 23, 2019 • 1h 3min
Folge 77: Broken Memories
Der Kafka Franzel hat ja bekanntlich sehr zur Recht gefordert, dass ein Buch die Axt für das gefrorene Meer in uns sein muss, doch Eure drei Podcast-Abenteurer Robin, Mara und Meike packen in dieser Folge erst Mal die Machete aus, um Euch den Weg durch das Bücher-Dickicht zu bahnen – denn wie zum Teufel findet man überhaupt Bücher, die den Kafka’schen Ansprüchen genügen? Genau darum geht’s im Vorgeplänkel: Lese-Listen und –Challenges, wie man sie findet, bewertet, verwaltet und sich durchgräbt, allein oder mit der ganzen Gang. Denn das Leben ist doch viel zu kurz, um einsam, verwirrt und ohne Ziel durch den Bücher-Wald zu irren!
Dann geht’s auch schon los mit dem ersten Buch, das Mara auf Herz und Nieren geprüft hat: „Gelöscht“, der erste Teil einer dystopischen Trilogie von Teri Terry. Darin werden die Erinnerungen von Kriminellen ausgelöscht, um sie anschließend ganz von vorne beginnen zu lassen – ihr Wohlverhalten wird dann durch ein Armband kontrolliert, und wer sich nach Einschätzung der Oberen weiter danebenbenimmt, muss sterben. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Kyla, die, trotz Löschung, von diffusen Erinnerungsfetzen gequält wird: Hat sie wirklich unschuldige Kinder bei einem Bombenanschlag getötet oder nutzt die Überwachungsdiktatur, die Menschen ihre Erinnerungen und ihre Identität raubt, ihre Methoden nicht nur bei Kriminellen, sondern auch bei Dissidenten? Ein bisschen „1984“, ein bisschen „A Clockwork Orange“, ein bisschen „H(A)PPY“: Terry stellt Fragen nach Identität, Kontrolle und der Freiheit, selbst zu entscheiden, wer man sein will. Die Podcast-Gang ist fasziniert.
Als nächstes widmen sich die wackeren Diskutanten „Kintsugi“ von Miku Sophie Kühmel, einem Debüt-Roman, der gerade den Aspekte Literaturpreis gewonnen hat und auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. Kintsugi ist eine traditionelle japanische Reparaturmethode für Keramik und Porzellan, wobei die Brüche mit Urushi-Lack, gemischt mit Gold oder anderen Metallen, gekittet wird – die Brüche werden also nicht versteckt, sondern als Besonderheit hervorgehoben, das Unvollkommene wird als schön gefeiert. Dieses Prinzip wendet Kühmel auf menschliche Beziehungen an, denn auch die sind nicht unbedingt am wertvollsten, wenn sie neu und ohne wechselhafte Geschichte sind. Im Mittelpunkt des Romans stehen Max und Reik, die in der Uckermark ihr 20-jähriges Beziehungsjubiläum feiern und dort von ihrem alten Freund Tonio und dessen Tochter Pega besucht werden. Ein psychologisches Kammerspiel über Liebesbeziehungen, Freundschaften und familiäre Verbindungen – wie kann ein Buch so leise und gleichzeitig so aufregend sein?
Und nach all dem Bücher-Glück berichtet Robin noch von einem Roman, den aus seiner Sicht auch der edelst Urushi-Lack nicht kitten kann: „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink. Darin hat der 15-jährige Protagonist Michael ein Verhältnis mit einer deutlich älteren Frau. Jahre nach dem Ende der Beziehung ist Michael als Jurist bei den Auschwitz-Prozessen dabei, und seine frühere Geliebte stellt sich als ehemalige KZ-Wärterin heraus. Euer geneigter Rezensent fühlte sich von der schwülstigen Sprache an den Rand des Wahnsinns geschwurbelt, und die romantische Darstellung von Kindesmissbrauch durch eine Frau ist eindeutig auch nicht als gute erzählerische Idee zu verbuchen. Der Umgang mit den Tätern des Holocaust in der Bundesrepublik der 60er Jahre ist eindeutig ein wichtiges Thema, aber wie ist ausgerechnet dieses Buch auf die Lehrpläne der Schulen geraten?
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Timecodes:
00:00:00 - Vorgeplänkel: Leselisten / -challenges
00:14:13 - "Gelöscht" von Terri Terry
00:26:29 - "Kintsugi" von Miku Sophie Kühmel
00:38:17 - "Der Vorleser" von Bernhard Schlink
Buch-Infos:
Titel: Gelöscht
Autorin: Terri Terry
Übersetzung: Marion Hertle
Verlag: FISCHER (2015)
Preis (Buch/eBook): 8,99 € / €
Länge: 432 Seiten
Genre: Jugend, Dystopie
Form: Taschenbuch
ISBN: 978-3733500382
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Titel: Kintsugi
Autorin: Miku Sophie Kühmel
Verlag: FISCHER (2019)
Preis (Buch/eBook): 21,00 € / 18,99 €
Länge: 304 Seiten
Genre: Beziehungen, Gegenwartsliteratur
Form: Hardcover
ISBN: 978-3103974591
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Titel: Der Vorleser
Autor: Bernhard Schlink
Verlag: Diogenes (1995)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 7,99 €
Länge: 224 Seiten
Genre: Gegenwartsliteratur, Klassiker
Form: Hardcover
ISBN: 978-3257070668
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(Rezensionsexemplar)
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Oct 16, 2019 • 58min
Folge 76: Stockholm Syndrom
In der neuen Episode eures Podcast des Vertrauens haben sich Tim, Meike und Robin mal wieder zu einem gemütlichen Büchertalk zusammengefunden. Doch bevor es ans „Eingemachte“ geht besprechen die Drei den kurz vor der Aufnahme verliehenen Literatur Nobelpreis und den kontroversen Gewinner des diesjährigen Preises: Peter Handke. Es entbrennt eine Hitzige Diskussion über die Verantwortung eines solchen Preises und der Fragen, in wie weit sich das Werk vom Autor trennen lässt. An dieser Stelle möchte das ganze Team noch die Gelegenheit nutzen und Saša Stanišić herzlich zum Gewinn des diesjährigen deutschen Buchpreises gratulieren und jeden aufmerksamen Hörer auf seine tolle und aufschlussreiche Rede hinweisen (Link).
Den Anfang dieser fulminanten Episode macht Tim mit einem Podcast-Favoriten und zwar: Haruki Murakami. Mit „Wilde Schafsjagd“ beendet Murakami seine lose „Trilogie der RATTE“, in dem der namenlose Protagonist von einem ominösen Gangster-Boss beauftragt wird ein bestimmtes Schaf zu finden, von dem er lediglich ein Foto besitzt. So muss unser Held mit vagen Hinweisen und murakami-typischen, illusionistischen Situationen fertig werden. Dabei entspinnt sich eine ruhige und zugleich ergreifende Erzählung, die Tim uneingeschränkt empfehlen kann.
Weiter geht’s mit Meikes actionreichem Werk, denn sie hat sich keinen Geringeren als Cormac McCarthy und seinen Roman „Kein Land für alte Männer“ vergeknöpft. Den meisten von euch wohl gut bekannt durch den Gebrüder-Coen-Film „No Country for old man“ findet sich der Protagonist und Vietnamveteran Llewelyn Moss eines Abends durch Zufall am Schauplatz eines schief gelaufenen Drogendeals wieder – samt haufenweise Kugeln, toten Gangstern und einem Koffer voll Geld. Den letzten Überlebenden übersehend nimmt sich Llewelyn kurzerhand das Geld und flüchtet vom Tatort. Als er ein paar Stunden später auf Grundlage schlechten Gewissens zurückkehrt, um den Ganoven zu helfen wartet bereits eine ganze Clan-Armee auf ihn – und das Geld. Ein fulminantes, rasantes und gewalttätiges Katz- und Mausspiel, das die Grausamkeit der Menschen in blutbespränkelter Manier zu beleuchten weiß. Meike war von diesem Western/Anti-Western schwer beeindruckt und empfiehlt nicht nur dieses, sondern auch direkt alle Werke von McCarthy. Wenn das mal nichts ist!
Robin stellt ein Werk unseres absoluten Podcastlieblings Heinz Strunk vor. In „Nach Notat zu Bett“ vereint sich eine für das „TITANIC“-Magazin verfasste Kolumne öffentlicher Tagebücher, die in 365 einzigartigen Fragmenten das fingierte Leben eines gepeinigten Autors darstellt. Mit dabei: das Hadern mit dem eigenen Talent und des Verkommens von Kreativität zu plumper Arbeit; seltsame und zugleich Liebenswerte Zeitgenossen mit denen sich der Heinz so rumtreibt, sowie eine ordentliche Portion Alkohol. Wie bereits bei anderen Werken spielt Strunk gekonnt mit den Erwartungen des Lesers, betrachtet die Welt durch seine ganz eigene Sicht und zieht damit alle in seinen Bann. Robins Fazit: Heinzer-Profis greifen zu, Strunk-Amateure lesen lieber erst Probe.
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Timecodes:
00:00:00 - Vorgeplänkel: Literatur Nobelpreis 2019
00:15:20 - "Wilde Schafsjagd" von Haruki Murakami
00:29:32 - "Kein Land für alte Männer" von Cormac McCarthy
00:41:53 - "Nach Notat zu Bett" von Heinz Strunk
Buch-Infos:
Titel: Wilde Schafsjagd
Autor: Haruki Murakami
Übersetzung: Annelie Ortmanns
Verlag: Dumont (2017)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 8,99 €
Länge: 300 Seiten
Genre: Gegenwartsliteratur, Erzählung
Form: Hardcover
ISBN: 978-3832178994
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Titel: Kein Land für alte Männer
Autor: Cormac McCarthy
Übersetzung: Nikolaus Stingl
Verlag: Rowohlt (2009)
Preis (Buch/eBook): 12,00 € / 9,99 €
Länge: 288 Seiten
Genre: Western, Gewalt, Klassiker
Form: Taschenbuch
ISBN: 978-3499242885
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Titel: Nach Notat zu Bett
Autor: Heinz Strunk
Verlag: Rowohlt (2019)
Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 14,99 €
Länge: 256 Seiten
Genre: Tagebuch, Satire
Form: Hardcover
ISBN: 978-3498001247
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Oct 11, 2019 • 36min
Interview: Angela Lehner
Passend zur vorletzten Folge hat Robin am Dienstag ein Interview mit der zweifach nominierten Erfolgsautorin Angela Lehner geführt. Die beiden unterhalten sich dabei natürlich hauptsächlich über ihren Debütroman „Vater unser“, der im Februar bei Hanser erschienen ist und nicht nur das Feuilleton schwer beeindrucken konnte, sondern auch direkt auf einem der vordersten Plätze unserer Jahreshighlights gelandet ist.
Dabei erfahrt ihr wieso der Roman gerade in einer Psychiatrie spielt und ob sich darin vielleicht sogar autobiographische Elemente versteckt halten. Außerdem erfahrt ihr wie und warum Angela die gefürchtetste und zugleich coolste Autorin des Hanser Verlags geworden ist – wenn das mal nichts ist!
Viel Spaß mit dem Interview und vielen Dank nochmal an Angela Lehner für das wundervolle Gespräch.
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Oct 9, 2019 • 1h 12min
Folge 75: Kafkanismus
Robin, Tim und Meike haben sich mal wieder zusammengesetzt, um über drei neue Bücher zu sprechen! Ein letztes Mal geht es dabei um Kandidaten für den diesjährigen deutschen Buchpreis.
Da der Literaturnobelpreis in diesem Jahr zwei Mal verliehen wird, dreht sich das Vorgeplänkel um die Tipps der findigen Vorstadtrezensent*innen, die jeweils zwei abgeben durften. Neben einigen bekannten Leuten werden auch Namen genannt, die vielleicht nicht jeder auf dem Schirm hat. Und wenn es am Ende wirklich eine*r unserer Kandidat*innen werden sollte, wisst ihr natürlich, wo ihr es zuerst gehört habt.
Den Anfang macht Tim mit „Das flüssige Land“ von Raphaela Edelbauer, welches sogar auf der Shortlist des Buchpreises steht. Die Protagonistin ist eine theoretische Physikerin, deren Eltern zu Beginn durch einen Autounfall sterben. Sie versucht, deren Heimatort Groß-Einland ausfindig zu machen, um sie dort zu begraben, was sich allerdings als schwierig herausstellt. Sie schafft es trotz dessen in die Stadt, in der viele Dinge anders laufen. Das Buch verbindet eine kafkaeske Narrative mit einer von Symbolen und Metaphern durchströmte Handlung, die das Buch zu einem von Tims bisherigen Highlights des Jahres werden lässt.
Meike macht weiter mit einem der wohl ungewöhnlichsten Bücher auf der Shortlist, „Nicht wie ihr“ von Tonio Schachinger. In seinem Debütroman dreht sich das Geschehen um einen Fußballer, der klischeebehafteter nicht sein könnte: er ist stinkreich, hat ein gigantisches Haus und Autos. Als jedoch seine Jugendliebe erneut in sein Leben tritt, ändern sich viele Sachen. Allem voran der Erzählstil mit seinen absurden Metaphern und seltsamen Einblicken in die Gedankenwelt des Protagonisten machen das Buch zu etwas besonderem, selbst wenn man mit der Fußballthematik ansonsten wenig am Hut hat.
Zum Schluss stellt Robin ein Buch vor, dass es nicht auf die Shortlist geschafft hat, dafür aber nicht weniger lesenswert ist: „Mobbing Dick“ von Tom Zürcher. Es geht um Dick, der bei seinen Eltern lebt und stets unter dem Druck von hohen Erwartungen steht; vor allem auch durch sein Jurastudium. Um dem zu entkommen, fängt er bei der Schweizer Bankanstalt an – was jedoch (surprise, surprise) wenig ändert. Aus Verzweiflung entwickelt er ein Alter Ego, den titelgebenden Mobbing Dick, um sich an seinen Peinigern zu rächen. Das Buch ist ungewöhnlich und hat einen bitterbösen Humor, der sich langsam zu einer Abwärtsspirale der menschlichen Psyche entwickelt.
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Timecodes:
00:00:00 - Vorgeplänkel: unsere Kandidaten für den Literatur-Nobelpreis 2019
00:21:24 - "Das flüssige Land" von Raphaela Edelbauer
00:42:00 - "Nicht wie ihr" von Tonio Schachinger
00:51:14 - "Mobbing Dick" von Tom Zürcher
Buch-Infos:
Titel: Das flüssige Land
Autorin: Raphaela Edelbauer
Verlag: Klett-Cotta (2019)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 17,99 €
Länge: 350 Seiten
Genre: Gegenwartsliteratur, Gesellschaft
Form: Hardcover
ISBN: 978-3608964363
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(Rezensionsexemplar)
Titel: Nicht wie ihr
Autor: Tonio Schachinger
Verlag: Kremayr & Scheriau (2019)
Preis (Buch/eBook): 22,90 € / 14,99 €
Länge: 304 Seiten
Genre: Fußball, Entwicklungsroman
Form: Hardcover
ISBN: 978-3218011532
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Titel: Mobbing Dick
Autor: Tom Zürcher
Verlag: Salis Verlag (2019)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 14,99 €
Länge: 288 Seiten
Genre: Satire, Gesellschaft
Form: Hardcover
ISBN: 978-3906195834
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(Rezensionsexemplar)
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Oct 2, 2019 • 56min
Folge 74: Family Business
Robin ist aus seinem Urlaub in Dänemark zurück und hat sich mit Tim und Meike mal wieder zusammengesetzt, um über drei aktuelle Bücher zu sprechen.
Im Vorgeplänkel geht es um den alten Streit der “Pop”- und der “Hohen”-Literatur. Dabei diskutieren die drei, ob die Leser*innen einfache Bücher bevorzugen und Preise nur noch eben solche würdigen oder ob es sich vielleicht doch die Waage hält. Sie nehmen Bestsellerlisten als Ausgangspunkt, gehen auf Vorwürfe ein, die dem Buchpreis gemacht werden und sprechen darüber, ob eine Einteilung in diese Kategorien überhaupt noch zeitgemäß ist.
Den Anfang der Folge macht Robin mit dem Debütroman “Vater unser” von Angela Lehner, das auf der Longlist des diesjährigen Buchpreises stand. Das Buch spielt in einer psychiatrischen Klinik und die Protagonistin ist Insassin eben jener. Sie behauptet, eine Schulklasse getötet zu haben, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht und gibt Pflegern wie Psychologen Rätsel auf. Dabei wird das ganze Geschehen aus ihrer Sicht geschildert und trifft mit zynischen, ironischen und bitter lustigen Kommentaren und Gedanken perfekt sitzende Pointen. Lange ist es her, dass Robin bei einem Buch so laut lachen musste. Große Empfehlung!
Meike macht weiter mit “Brüder” von Jackie Thomae, das es auf die Shortlist des Buchpreises geschafft hat. Es geht um zwei Brüder, die getrennt voneinander aufwachsen und sich in unterschiedlichen sozialen Verhältnissen wiederfinden. Dabei wird zuerst die Geschichte des einen Bruders erzählt, bevor es in der Mitte des Buches zu einem Bruch kommt und die des anderen erzählt wird. Dabei hat Meike vor allem die Geschichte des zweiten Bruders zugesagt und fand, dass die spannende erzählerische Ausgangslage gut genutzt und aufgelöst wurde.
Tim stellt das zweite Buch von Svenja Gräfen vor, “Freiraum”. Darin geht es um Vela und Maren, die in einer glücklichen Beziehung miteinander leben, in der Großstadt jedoch zunehmend unzufriedener werden. Marens Schwester wohnt bereits seit einigen Jahren mit ihrem Freund und Kind in einem Hausprojekt auf dem Land, das von einem ihrer Freunde initiiert wurde. Eines der Zimmer ist frei geworden, und die beiden nehmen die Chance wahr und ziehen ein. Es entspinnt sich ein interessantes Geflecht an zwischenmenschlichen Beziehungen, mit präzisen Beobachtungen und einem spannenden Handlungsverlauf, der ihrem Debüt in nichts nachsteht.
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Timecodes:
00:00:00 - Vorgeplänkel: zu viel 'leichte' Literatur?
00:16:25 - "Vater unser" von Angela Lehner
00:29:04 - "Brüder" von Jackie Thomae
00:39:03 - "Freiraum" von Svenja Gräfen
Buch-Infos:
Titel: Vater unser
Autorin: Angela Lehner
Verlag: Hanser Berlin (2019)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 16,99 €
Länge: 284 Seiten
Genre: Tragikomödie, Familie
Form: Hardcover
ISBN: 978-3446262591
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(Rezensionsexemplar)
Titel: Brüder
Autorin: Jackie Thomae
Verlag: Hanser Berlin (2019)
Preis (Buch/eBook): 23,00 € / 16,99 €
Länge: 416 Seiten
Genre: Coming-of-Age, Familie
Form: Hardcover
ISBN: 978-3446264151
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Titel: Freiraum
Autorin: Svenja Gräfen
Verlag: Ullstein fünf (2019)
Preis (Buch/eBook): 20,00 € / 16,99 €
Länge: 304 Seiten
Genre: Beziehungen, Drama
Form: Hardcover
ISBN: 978-3961010370
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(Rezensionsexemplar)
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Sep 27, 2019 • 55min
Folge 73: Three's a Crowd
Robin genießt seinen Urlaub in Dänemark und Tim, Meike und Mara bestreiten zum ersten Mal eine Folge in der Konstellation. Und es lief überraschend gut!
Das Vorgeplänkel dreht sich wieder um den Buchpreis, da vor kurzem die Shortlist mit den fünf Werken veröffentlicht wurde, von denen eins den begehrten Preis gewinnen wird. Sie diskutieren über Liste, besprechen, ob die Aufregung darum wirklich so nötig war und reden darüber hinaus auch über Preise als solche.
Meike macht den Anfang mit “Nachts ist unser Blut schwarz” von David Diop. Darin geht es um einen dunkelhäutigen Soldaten im ersten Weltkrieg, der für Frankreich gegen Deutschland kämpft. Das Buch macht klar, wie er behandelt wurden, wie er zur Inszenierung genutzt wurden und was den Protagonisten durchdrehen lässt. Das Buch hat eine an die Nieren gehende Beschreibung von Gewalt und Brutalität, die durch die Sprache einmalig unterstrichen wird. Eine unbedingte Leseempfehlung!
Tim macht weiter mit dem Debütroman “Miroloi” von Karen Köhler, der auch auf der Longlist des Buchpreises stand. Das Buch handelt von einer jungen Frau, die auf einer abgeschotteten Insel in einem kleinen Dorf lebt. Sie wird von den Bewohnern geächtet und verflucht, Männern wie Frauen. Dabei zeigt sich, wie die Gesellschaft strukturiert ist, wie sie sich darin fühlt und mit ihrer ersten Liebe beginnt, hinter die Kulissen zu blicken. Der Roman wurde kontrovers aufgenommen, Tim fand ihn – mit einigen Abstrichen – allerdings mehr als gelungen und würde ihn als Jugendroman definitiv weiterempfehlen.
Mara macht den Abschluss mit “Achtsam morden” von Karsten Dusse. Protagonist ist ein Anwalt, der auf Anraten seiner Frau ein Achtsamkeitsseminar besucht. Darin lernt er einiges nützliches, vor allem, wie er mit seinem einzigen Klienten umzugehen hat. Dieser ist nämlich der Boss einer Gang und braucht den Anwalt, um ihn und seine Mitglieder auf heiklen Situationen rauszuholen. Der Anwalt entscheidet sich, ihn umzubringen und mach dies auch – und zwar achtsam. Aber natürlich gefällt das den Gangstern ganz und gar nicht. Es entspinnt sich ein lustiges und spannendes Buch, das Mara nur sehr empfehlen kann!
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00:00:00 - Vorgeplänkel: Shortlist deutscher Buchpreis 2019
00:14:49 - "Nachts ist unser Blut schwarz" von David Diop
00:25:43 - "Miroloi" von Karen Köhler
00:43:48 - "Achtsam morden" von Karsten Dusse
Buch-Infos:
Titel: Nachts ist unser Blut schwarz
Autor: David Diop
Übersetzung: Andreas Jandl
Verlag: Aufbau Verlag (2019)
Preis (Buch/eBook): 18,00 € / 13,99 €
Länge: 160 Seiten
Genre: Krieg, Diskriminierung
Form: Hardcover
ISBN: 978-3351037918
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Titel: Miroloi
Autor: Karen Köhler
Verlag: Hanser (2019)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 17,99 €
Länge: 464 Seiten
Genre: Dystopie, Buchpreis 2019
Form: Hardcover
ISBN: 978-3446261716
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Titel: Achtsam morden
Autor: Karsten Dusse
Verlag: Heyne (2019)
Preis (Buch/eBook): 9,99 € / 4,99 €
Länge: 416 Seiten
Genre: Thriller, Satire
Form: Taschenbuch
ISBN: 978-3453439689
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Der Beitrag Folge 73: Three’s a Crowd erschien zuerst auf Papierstau Podcast.

Sep 18, 2019 • 1h 4min
Folge 72: Around the World
Meike hat sich zu Robin und Tim gesellt, damit sie diese Folge mal wieder zu dritt bestreiten können!
Im Vorgeplänkel geht es, anlässlich der großen Releaseparty von „Die Zeuginnen“, um die Kommerzialisierung von Büchern. Sie diskutieren, ob Vorwürfe von Leuten á la „es geht ja nur ums Geld!!1!“ gerechtfertigt sind oder ob es der Buchbranche sogar gut tut, eine so große Veranstaltung zu feiern. Schließlich passiert so etwas nicht jeden Tag.
Robin macht den Anfang mit dem oben bereits erwähnten neuen Buch von Margret Atwood, „Die Zeuginnen“, der Fortsetzung eines ihrer berühmtesten Romane, „Der Report der Magd“. Darin geht es um die Geschichte von drei verschiedenen Frauen, die unterschiedliche Perspektiven auf den Staat Gilead werfen. Zum einen gibt es eine der Tanten, die mitgeholfen hat, die Rituale und Gesetze des Staates kurz nach der Gründung zu etablieren und ihre Beweggründe dahinter. Zum anderen wird aber auch durch einen Teenager aus Kanada ein spannender Blick von außen auf Gilead geworfen, der die Wahrnehmung des totalitären Regimes zugrunde geht. Atwood hat eine spannende Fortsetzung geschrieben, die zwar viel erklärt und dadurch entmystifiziert, allerdings nicht auf die gute alte Star-Wars-Methode, sondern auf eine interessante Art und Weise. Unbedingte Empfehlung für alle, die den Vorgänger bereits gelesen haben.
Tim macht weiter mit dem Debütroman von Svenja Gräfen, “Das Rauschen in unseren Köpfen”. Darin geht es um Lene, eine Studentin in Berlin, und ihren Freund Hendrick. Die beiden haben sich zufällig kennengelernt, haben eine große Anziehung zueinander gespürt und lieben sich. Darüber hinaus geht es um die Beziehungen zu ihrem Bruder und ihrer besten Freundin, die ebenfalls einen wichtigen Teil in ihrem Leben spielen. Dabei schafft es Gräfen, einen hoch realistischen, nicht kitschigen und tragischen Beziehungsroman zu schreiben, der in der Form fast einmalig ist. Eine unbedingte Empfehlung!
Meike stellt wieder ein Buch von der Longlist des aktuellen deutschen Buchpreises vor: “Schutzzone” von Nora Bossong. Darin geht es um eine Abgeordnete der Vereinten Nationen, die von Krisengebieten berichtet, mit Vertretern verfeindeter Staaten vermittelt und ihr Leben dazwischen. Dabei schafft es Bossong, detailliert hoch komplexe Sachverhalte zu schildern und macht durch eine Überflutung von Fakten und Faktoren, die man gegeneinander abwägen muss, deutlich, was für ein Job der einer Diplomatin ist. Es wird vermutlich viel anecken, steht aber völlig zurecht auf der Long-List!
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Timecodes:
00:00:00 - Vorgeplänkel: Kommerzialisierung der Literatur
00:18:31 - "Die Zeuginnen" von Margaret Atwood
00:35:20 - "Das Rauschen in unseren Köpfen" von Svenja Gräfen
00:48:17 - "Schutzzone" von Nora Bossong
Buch-Infos:
Titel: Die Zeuginnen
Autor: Margaret Atwood
Übersetzung: Monika Baark
Verlag: Berlin Verlag (2019)
Preis (Buch/eBook): 25,00 € / 22,99 €
Länge: 576 Seiten
Genre: Thriller, Dystopie
Form: Hardcover
ISBN: 978-3827014047
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Titel: Das Rauschen in unseren Köpfen
Autor: Svenja Gräfen
Verlag: Ullstein (2017)
Preis (Buch/eBook): 16,00 € / 9,99 €
Länge: 240 Seiten
Genre: Beziehungen, Entwicklungsroman
Form: Hardcover
ISBN: 978-3961010042
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Titel: Schutzzone
Autor: Nora Bossong
Verlag: Suhrkamp (2019)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 21,99 €
Länge: 332 Seiten
Genre: Politik, Gesellschaft
Form: Hardcover
ISBN: 978-3518428825
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Der Beitrag Folge 72: Around the World erschien zuerst auf Papierstau Podcast.

Sep 11, 2019 • 1h 9min
Folge 71: Abenteuerzeit
Nach längerer Zeit gibt es mal wieder eine Folge, die Robin und Tim zu zweit bestreiten. Es gibt außerdem schlechte Neuigkeiten, denn aus zeitlichen Gründen schafft es Kayleigh nicht mehr, festes Mitglied des Podcast zu sein. Das Team wünscht ihr alles Gute für ihre neuen beruflichen Wege und hofft, sie vielleicht trotzdem hin und wieder begrüßen zu dürfen.
Im Vorgeplänkel geht es um die baldige Änderung bei der Besteuerung von eBooks. Diese werden bis jetzt (irrsinniger Weise) mit 19% besteuert, während analoge Bücher unter die 7% fallen. Die beiden sprechen über die Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen, wie sinnvoll es ist, dass Hörbücher digital auch mit 19% besteuert werden und was für Vor- und Nachteile das Ganze bietet.
Robin stellt mit “Ich bin ein Schicksal” von Rachel Kushner das erste Buch der Folge vor. Die Protagonistin des Romans sitzt mit einer zweimal lebenslänglichen Haftstrafe im Gefängnis. Mit viel Sorgfalt, einem Blick für Details und interessanten gesellschaftlichen Beobachtungen schafft es die Autorin, einen spannenden und kritischen Blick auf die USA zu werfen. Dabei sind alle Figuren nicht einfach gut oder böse, sondern in einer wohl ausschraffierten Mitte, die einen jedes Schicksal empathisch nachfühlen lässt. Eine unbedingte Empfehlung!
Tim stellt mit “Der Junge hat doch nichts davongetragen?” den Nachfolger des von ihm und der Presse hoch gelobten Debüts “Oma Martha & Ich” von Marco Göllner vor. Das Buch geht in eine ähnliche Richtung wie sein Vorgänger, indem es hauptsächliche lustige und extrem gut geschriebene Kurzgeschichten aus seiner Kindheit schildert, macht jedoch auch einiges anders. So wird der erweiterte Familienkreis geöffnet und es geht nicht in jeder Geschichte um Oma Martha. Außerdem schlägt das Buch neben den absurden Geschichten auch wirkungsvoll ernste und sehr persönliche Töne an, die das Ganze Emotional breiter aufstellen, als Tim es erwartet hat. Auch hier eine unbedingte Empfehlung!
Das letzte Buch der Folge stellt Robin vor, der sich mit “20.000 Meilen unter den Meeren” von Jules Vernes einen echten Klassiker vorgenommen hat. Irgendetwas, wahrscheinlich ein Monster, lässt viele Schiffe der Walfänger Leck laufen. Was der Naturforscher und seine wackeren Begleiter finden übersteigt jedoch ihre Vorstellungskraft. Das Buch ist, gelinde gesagt, nicht so gut gealtert. Die Beschreibungen sind viel zu ausschweifend, die technischen Details zu genau und die Handlung zu konventionell und wenig spannend, als dass es heute noch funktionieren könnte. Zwar war der Gedanke eines U-Boots bahnbrechend, die Handlung drumherum kann jedoch nicht überzeugen.
Das war’s für diese Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes!
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00:00:00 - Vorgeplänkel: eBook-Steuer
00:21:18 - "Ich bin ein Schicksal" von Rachel Kuschner
00:42:05 - "Der Junge hat doch nichts davongetragen?" von Marco Göllner
00:53:42 - "20.000 Meilen unter den Meeren" von Jules Verne
Buch-Infos:
Titel: Ich bin ein Schicksal
Autor: Rachel Kushner
Übersetzung: Bettina Abarbanell
Verlag: Rowohlt (2019)
Preis (Buch/eBook): 24,00 € / 19,00 €
Länge: 400 Seiten
Genre: Frauengefängnis, Haftstrafe
Form: Hardcover
ISBN: 978-3498035808
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Titel: Der Junge hat doch nichts davongetragen?
Autor: Marco Göllner
Verlag: Rowohlt (2019)
Preis (Buch/eBook): 12,00 € / 9,99 €
Länge: 192 Seiten
Genre: Familie, Humor
Form: Taschenbuch
ISBN: 978-3499000263
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Titel: 20.000 Meilen unter den Meeren
Autor: Jules Verne
Übersetzung: unbekannt
Verlag: Anaconda (2013)
Preis (Buch/eBook): 6,95 € / ab 0,99 €
Länge: 644 Seiten
Genre: Abenteuer, Klassiker
Form: Hardcover
ISBN: 978-3866479340
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Der Beitrag Folge 71: Abenteuerzeit erschien zuerst auf Papierstau Podcast.

Sep 4, 2019 • 1h 1min
Folge 70: Award Season
Robin, Tim und Meike haben sich mal wieder zusammengesetzt, um über drei neue Bücher zu sprechen. Nachdem die letzte Folge durch ein Interview ersetzt wurde und die drei davor ein zusammenhängendes Thema hatten, geht es nun wieder ganz klassisch zu.
Doch zuvor gibt es große Neuigkeiten, denn die Longlist für den diesjährigen deutschen Buchpreis ist bekanntgegeben worden. Dabei sind 20 Werke, die einen spannenden Querschnitt durch die aktuelle Literatur geben und breiter aufgestellt kaum sein könnten. Meike war fleißig und hat bereits einige der Nominierten gelesen und auch Robin konnte bereits einen Blick in das ein oder andere Buch werfen. Sie diskutieren die Auswahl, besprechen, was fehlt und die Vor- und Nachteile dieses Preises.
Den Anfang der Folge macht Robin mit “Dort dort” von Tommy Orange. Das Buch bietet einen Einblick in das Leben und die Kultur der Cheyenne, einem Stamm von amerikanischen Ureinwohnern in Oakland. Dabei verarbeitet Orange verschiedene unverarbeitete Traumata der Bevölkerung, klärt beispielsweise über Traditionen wie Tänze auf und lässt seine Figuren in einem schicksalhaften Tag zusammenfinden, der in einem unvergleichlichen Finale endet. Für Meike war es DAS Buch des letzten Jahres, und auch Robin ist vollauf begeistert. Eine absolute Empfehlung!
Meike stellt eines der nominierten Werke und einen heißen Anwärter für den Buchpreis vor: “HERKUNFT” von Saša Stanišić. Das Buch ist eine in Fragmenten erzählte, autobiografische Aufarbeitung Stanišićs, der als Flüchtling während der Jugoslawienkriege nach Deutschland kam. Er musste einen handschriftlichen Lebenslauf abgeben und fragt sich, was das wirklich über ihn, als Mensch, aussagt. Er berichtet über seinen Alltag mit seinen Eltern, als sie Geflüchtete waren, sammelt Erinnerungen und Gespräche. Das Ganze wird auf eine einmalige Art und Weise geschildert, die traurig und lustig zugleich ist. Ein extrem lesenswertes Buch.
Tim macht den Abschluss mit dem neuen Buch von Paul Bokowski, “Bitte nehmen Sie meine Hand da weg”. Wie in den zwei vorangegangenen Bänden handelt es sich hier um eine Sammlung von Kurzgeschichten, die teils absurd, grotesk, aufrichtig – aber immer lustig sind. Mit einem ausgefeilten Erzählstil bringt er hervorragende Pointen, zeigt alltägliche Absurditäten auf und schafft es dabei stets, dass man sich in die Situationen hineinversetzen kann. Wer mal wieder Lust auf etwas lustiges hat, sollte dringend zugreifen.
Das war’s mit dieser Folge, bis zum nächsten Mal – lest was Gutes!
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Timecodes:
00:00:00 - Vorgeplänkel: Deutscher Buchpreis 2019
00:17:36 - "Dort Dort" von Tommy Orange
00:37:21 - "HERKUNFT" von Saša Stanišić
00:51:49 - "Bitte nehmen Sie meine Hand da weg" von Paul Bokowski
Buch-Infos:
Titel: Dort Dort
Autor: Tommy Orange
Übersetzung: Hannes Meyer
Verlag: Hanser Berlin (2019)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 16,99 €
Länge: 298 Seiten
Genre: Indianische Kultur, Diskriminierung
Form: Hardcover
ISBN: 978-3446264137
Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate)
(Rezensionsexemplar)
Titel: HERKUNFT
Autor: Saša Stanišić
Verlag: Luchterhand (2019)
Preis (Buch/eBook): 22,00 € / 17,99 €
Länge: 368 Seiten
Genre: Integration, Heimat
Form: Hardcover
ISBN: 978-3630874739
Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate)
(Rezensionsexemplar)
Titel: Bitte nehmen Sie meine Hand da weg
Autor: Paul Bokowski
Verlag: Goldmann (2019)
Preis (Buch/eBook): 10,00 € / 9,99 €
Länge: 192 Seiten
Genre: Humor, Kurzgeschichten
Form: Taschenbuch
ISBN: 978-3442488957
Links: Verlag | genialokal (Affiliate) | LChoice (Affiliate)
(Rezensionsexemplar)
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Aug 28, 2019 • 1h 20min
Interview: Friedemann Karig
Aufgrund diverser Erkrankungen, Schwierigkeiten bei der Terminfindung und allem, was sonst so schiefgehen kann, gibt es heute anstatt einer neuen Folge ein Interview. Tim hat vor kurzem mit Friedemann Karig gesprochen, der in Folge 68 gleich zwei Mal Thema war. 2017 erschien sein Sachbuch “Wie wir lieben: Vom Ende der Monogamie” im Aufbau Verlag und hat ob des Themas und des Inhalts hohe Wellen geschlagen. Im Mai 2019 kam sein erster Roman “Dschungel” bei Ullstein raus, bei dem Tim auch mit auf der Bootstour des Verlags war. Gemeinsam sprechen sie über die Entstehung der beiden Bücher, seinen Weg zum Autorendasein und über Thomas Gottschalk. Tjanun. Das Ganze auf einer Länge von 80 Minuten, sogar länger als eine reguläre Folge!
Viel Spaß mit dem Interview, die nächste Folge wird hoffentlich wieder wie gewohnt stattfinden. Bis dahin – lest was Gutes!
Der Beitrag Interview: Friedemann Karig erschien zuerst auf Papierstau Podcast.


