
Die Neuen Zwanziger
Die Zwanziger waren erst wild, dann golden und endeten doch düster. Und nun sind sie wieder da. Solange sie dauern, veröffentlichen Wolfgang M. Schmitt und Stefan Schulz an dieser Stelle diesen Podcast. Sie schauen jeden Monat zurück auf die Ereignisse, die die Zeitläufte bestimmen, wichtig waren oder wichtig werden. In einer zweiten Folge, dem Salon, halten sie die relevante Lektüre des jeweiligen Monats im Gespräch fest.
Mails an mail@neuezwanziger.de erreichen Wolfgang und Stefan.
Latest episodes

Aug 31, 2020 • 4h 34min
Influencer-Culture, Silicon Valley Wahlkampf, Gamescon, Greta bei Angela, Tenet
Komm' in den Salon: https://steadyhq.com/de/neuezwanzigerHätte Christopher Nolan TENET Inversion genannt, wäre die Inception, Interstellar, Inversion-Trilogie perfekt. Weitere Abstriche sind dennoch nicht zu machen. Wir reden über das Spektakel ohne Relevantes zu verraten. Man soll den Film ja selbst erfühlen. Wir fanden aber: Eine kleine Tenet-Handreichung ist nicht verkehrt, manche deutschen Podcasts reden nämlich merkwürdig über den Film. Der August ist von weiteren Spektakeln geprägt: Die Gamescom findet nicht offline statt, also fast nicht. Gespielt wird dafür umso mehr, wir schauen darauf.In Washington waren die "Kaiser des Silicon Valley" vorgeladen. Die Demokraten wollen einen neuen Unabhängigkeitkrieg anzetteln. Die Republikaner fragen sich, warum ihre Wahlkampfmails im Spamordner landen. Die Anhörung von Jeff Bezos, Tim Cook und Sundar Pichai wirft ihr eigenes Licht auf die antipolitischen Demokratiesaboteure der republikanischen Partei. Um gegen Trump zu bestehen, haben sich die Demokraten ins Zeug gelegt und das Fernsehzeitalter hinter sich gelassen. Die Influencer-Culture gibt den Ton an, es werden allerdings fast nur ultrakapitalistische Lieder gesungen.In Europa rettet Greta wieder etwas intensiver unsere Welt. Sie war mit deutschen Fridays-for-Future-Vertretern bei Angela Merkel. Wir gehen der Frage nach, was es half. Zum Abschluss hören wir Lisa Eckhart zu. Sie hat sich im Ton vergriffen und mauert sich nun als junge Frau im Alte-Weiße-Männer-Gefängnis ein.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Jul 29, 2020 • 3h 44min
Hamilton, Erbe für alle, China vs. Amerika, 628 Milliarden, Nindo, Gerichte als Bühnen
Um 628 Milliarden Dollar ist der Reichtum der amerikanischen Milliardäre von März bis Mai gewachsen. Diese Coronadividende fehlt anderswo: 164 Millionen Migrantworkers - Pflegekräfte in London, Ingenieure in Paris, Gärtner in Chicago - versorgen in normalen Zeiten 800 Millionen Menschen in Afrika, Asien und im Mittleren Osten. Die Weltbank hat es nun nachgerechnet, Corona brachte in kurzer Frist die Armut im globalen Maßstab zurück. In Europa, wo uns Corona die Arbeitswelt mancher Arbeitsmigranten vorführte, wurden im Juli still und heimlich die LKW-Fahrer übers Ohr gehauen.Vor China entwickelt sich gerade ein neuer großer Krieg. Noch wird er rein ökonomisch geführt, was das alles schon heute zum Weltkrieg macht. Wir hören Stephan Bierling zum Thema und Wolfgang liest aus "Der kommende Krieg" von Ingar Solty. Wir vergleichen zu diesem Anlass #Portland und #Hongkong. Trump und Xi wollen durchgreifen. Doch während der eine spektakulär an seiner Inkompetenz scheitert, zeigt der andere autoritäre Rafinesse die scheinbar von keiner demokratischen Idee noch eingefangen werden kann. Weder vor Ort, noch hier.In Deutschland endete im Juli eventuell der letzte NS-Prozess. Allerdings liefen im Juli auch die Prozesse zum Attentat von Halle und dem Mord an Walter Lübcke. Für manche Beteiligte ist dies lediglich Etappe im größeren Spiel, sie nutzen den Gerichtssaal als ihre Bühne. Wer wissen will, wer auf den Bühnen gerade vorne steht, kann bei Nindo nachschauen. Wir besprechen die Zahlenwerke kurz und reden auch über Hamilton. Wolfgang bleibt spektisch. Stefan findet es toll und empfiehlt es euch. Gemeinsam warten wir außerdem auf Tenet, Christopher Nolans Zeitreisefilm. Er hat nun ein deutsches Datum für den Kinostart. Wenn alles gut geht, sprechen wir schon im August darüber.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Jun 29, 2020 • 3h 52min
Audiotwitter, Free Speech, Motivation fürs Leben, Trump ohne Base
Twitter gibt's jetzt auch mit Audio. Das führt uns einen Schritt Näher ans "Audioweb" über das, und in dem schon eine Weile gequasselt wird. Wir reden darüber, wie schwer die Grenzüberschreitungen vom Text zum Audio und wieder zurück sind. Wir wissen so viel über geschriebene Sprache, aber beim Phänomen Stimme ziehen wir blank. Daran haben die Verführungen Hitlers vor achzig Jahren und das Lachen über Trump gestern wenig geändert. Wenn das Mündlichkeitsprinzip gilt, erleben wir und wissen nicht, wie uns geschieht.Das gilt insbesondere bei den politischen Commencements Speeches, die im Juni in Amerika zu hören waren. Der Präsident erzählte vom Militärmaterial, meinte dabei auch die Soldaten, der Militärchef sprach über die Geschichte und der Diplomatie als Waffe. Bill Clinton wünschte gerade noch "Good Luck", Joe Biden redete wie auf einer Beerdigung. Allein Conan O'Brien und Arnold Schwarzenegger konnten den Nachwuchskräften etwas weiterhelfen. Inmitten #Corona sprach Beyonce vom Rassismus als Pandemie. Zu recht.Aber wie weit darf man es mit Worten treiben? Sind Worte Waffen? In der Diskussion um "Free Spech" ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Doch es wird immer komplizierter, Dinge auszudiskutieren, wenn das Diskutieren selbst zum Diskussionsgegenstand wird. Und: Ist Trumps Base Geschichte? Josh Hawley, Republikaner im amerikanischen Senat, hat das "stille Abkommen" zwischen der GOP und den religiösen Konservativen aufgekündigt. Vielleicht, so unsere Hoffnung, liegt darin eine Chance für die Demokraten.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

May 29, 2020 • 4h 31min
Voßkuhles Abschiedsparty, Zuckerbergs Kolonialisierung, Männerwelten, Entschwörungspraktiken
Andreas Voßkuhle verabschiedet sich mit einem EZB-Urteil-Paukenschlag aus dem Bundesverfassungsgericht. Zu dumm, dass im Coronastress jeder Schulden braucht, sogar die Bundesregierung. Wir erleben eine ulkige Geschichte mit unseren Verfassungsorganen, in der der Bundespräsident am besten Haltung wahrt, Mario Draghi Goethe auf deutsch zitiert und Angela Merkel am Ende wieder alle rettet. Man könnte auch sagen: Männer, was erlaubt ihr euch? Wir blicken auf Pro7-Männerwelten, ein Projekt mit Strahlwirkung, und schönem Feigenblatt fürs Privatfernsehen. Dass uns derzeit Hobbytheorietiker mit ihren Verschwörungsideologien plagen, sagt jeder. Dass man aber auch die eigenen Überzeugungen hinterfragen kann, hat sich noch nicht sehr herumgesprochen. Wir geben heute Tipps. Zum Schluß gehen wir noch dem umtriebigen Mark Zuckerberg nach. Er versucht gerade wieder in Indien, wofür man ihn nach dem ersten Versuch schon aus dem Land geworfen hat: Kolonialisierung. Die Krisen kommen ihm recht. Vom Problem "Fake News" ganz zu schweigen.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Apr 30, 2020 • 4h 6min
Einsamkeit trainieren, Joe Exotic gucken, Risiko kalkulieren, Maske aufsetzen, App nutzen, sozial Sterben
Es ist April und wir haben noch immer keine Masken für alle. Wir reden aber darüber nur kurz, es ist interessant, wie einfach und wirkungsvoll die Filztechnik sein soll - und wie raffiniert und experimentell dagegen die Exposure-Apps. Dass sich schon im April #Corona ins kulturelle Leben einschleicht, wenn auch nur ins digitale, verwundert uns nicht. Der Brutalität konnten wir ja noch nie gut widerstehen, jetzt kommt der ein oder andere kontrollierte Grenzüberschritt hinzu. Zwar ist die Epidemie erst 0,2% fortgeschritten, wir reden dennoch schonmal über die neue Einsamkeit und das Sterben. Erfreulicherweise lässt sich dafür bereits auf Lektüren und Literatur zurückgreifen. Die Diskussionen - nicht nur darüber - können also schon klüger werden, als es der vorrangige Diskursraum Twitter bislang zulässt.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Mar 30, 2020 • 4h 24min
Und plötzlich eine andere Welt
Die Welt, in der wir bislang lebten, ist gar nicht so alternativlos, wie wir immer dachten. Statt Mangel werden plötzlich Sonderhaushalte im Milliardenhöhe verwaltet. Schulen dürfen nicht mehr betreten werden. Die lokale Wirtschaft ruht. Und dachten wir bislang, Anonymität in Großstädten und Einsamkeit unter Älteren sei ein Problem, liegt darin plötzlich die Rettung der Welt. Alles steht Kopf und: Alles ist möglich. Unsere März-Ausgabe kennt - wie die ganze Welt - nur ein Thema: Corona.#Corona ist aber nicht nur der Name des hinterhältigen und unsichtbaren Virus, sondern auch Chiffre. Es werden derzeit neue Unterscheidungen der Ungleichheit etabliert. Schon lange ungelöste Probleme eskalieren zu existenziellen Notlagen. Deutschlandweit sind Diesel-, Weizen-, und Medikamentenlager verteilt, um Fabriken und Familien am Leben zu halten. Aber an Lager für Mundschutz und Kittel hat man nicht gedacht. Das bisschen Stoff, das bisschen Papier. Just in Time ist jetzt Out of Stock. Globalisierung ist jetzt der Kostentreiber. Für jeden Cent der gespart wurde, zahlen wir nun millionenfach drauf.Ausgerechnet Donald Trump, der jetzt mit den Befugnissen eines Präsidenten im Krieg einen Kampf gegen die Globalisierung führen könnte, um Produktion und Kapitel zurück ins eigene Land zu holen versagt dabei auf ganzer Strecke. Welch ein Glück. Ganz ähnlich geht es auch den deutsprachigen Intellektuellen. Was für ein Pech. Wir hören querbeet ins aktuelle Denken und urteilen, dass die "wir sitzen alle in einem Boot"-Metapher zwar aufmunternd, aber falsch ist und dass der schlichte Verweis auf die Krisenolympiade Corona vs. Climate noch keinen Schritt weiterführt.Was unsere Gesellschaft braucht und wovon alles abhängt, sieht man jetzt am besten. Warum also warten mit der Diskussion genau darüber?Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Feb 17, 2020 • 4h 9min
02/20 Blumenstraußwurf, Demokratiemathematik, Neoliberalismuslüge, autonome Waffen, König Zuckerberg
Am 5. Februar 2020 (dt. Zeit) wurde in Washington ein Manuskript zerissen und in Erfurt ein Blumenstrauß geworfen. Große Gesten zur Rettung der Demokratie, vollzogen von den Fraktionsführerinnen im amerikanischen Repräsentantenhaus und dem Thüringer Landtag. So groß aber die Gesten, so kompliziert die Gründe: Lässt sich Demokratie auf Parlamentsmathematik reduzieren? Die Frage ist eine Wette. Die thüringer Konservativen und Liberalen haben ihre verloren. Doch die amerikanischen Republikaner setzten sich durch. Der Wähler solle entscheiden, die parlamentarische Logik gilt nichts, wenn genauso gut der Wähler befragt werden könne. Wir diskutieren es heute im Detail, Wolfgang vertieft mit einem Rückgriff auf die Geschichte des politischen Denkens, dessen Theorie schon gruselt und dessen Praxis wir nun vorfinden.Anschließend bringen wir uns auf den neusten Stand im amerikanischen Wahlkampf, blicken in eine Bundestagsdebatte über autonome Waffen und wir schauen uns die aktuelle Größenwahnsinnigkeit von Mark Zuckerberg an. Zum Schluß nennen wir kurz die Texte, die wir nächste Woche im Salon besprechen, gesellt euch zu dieser Gruselstunde hinzu.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Feb 7, 2020 • 57min
Larry Finks Blackrock-Brief, Das perfekte Bordell, Alan Rusbridger, Australien im Pyrozän, Ernst Jünger
Film: 1917, Text: Klimaring für Kopenhagen von Richard Orange im Freitag, Text: Alan Rusbridger zum Verhälltnis von Presse und Royals im Guardian, Magazin: Solidarität statt Endzeitromantik von Özgün Kaya in Melodie & Rhythmus, Text: Kashmir Hill über die Secretive Company That Might End Privacy in der NYT, Text: Das perfekte Bordell von Brigitte Hürlimann bei Republik.ch, Text: Blackrock-Chef Larry Finks Brief an die CEOs, Text: Maxime Lancien über Australien im Pyrozän bei Le Monde Diplomatique, Text: Studien der Bertelsmann Stiftung prognostizieren defizitäere Sozialkassen bei schrumpfender Staatsverschuldung - reportiert im Spiegel, Buch: In Stahlgewittern von Ernst Jünger, Text: I went to see a movie, and instead I saw the futureKomm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

Jan 31, 2020 • 4h 56min
01/20 Neujahrsansprachen, EZB Sinnsuche, Gesichtserkennung, elektronisches Make Up & Kurzfilmrevival
Das Jahrzehnt begann mit den Hashtags #WWIII und #Panic. Man steht staunend daneben wenn Politiker öffentlich kommunizieren. Wolfgang und Stefan beginnen das Jahrzehnt mit den Neujahrsansprachen der europäischen Politiker. Allerdings nur, um eine Kulisse aufzustellen für die eigentlichen Debatten: Was ist Inflation? Diese Frage stellte sich im Januar ausgerechnet Christine Lagarde, als Chefin der Inflations-Aufsichtsbehörde EZB. Im amerikanischen Präsidentenwahlkampf steht das Bruttoinlandsprodukt zur Disposition. Und BlackRock, als größter Finanzinvestor der Welt, hinterfragt das Prinzip Return on Investment. Die Zwanziger Jahre beginnen mit mehreren Paukenschlägen und den üblichen Verrücktheiten. Die Sicherheitsbehörden suchen den Totalzugriff auf unsere Gesichter. Technisch ist die Ausbeutung unserer Physiognomie längst möglich und ökonomisch ohnehin in vollem Gange. Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas wurde elektronisches Make Up vorgestellt. Wozu es dient ist nicht schwer zu erraten: Masken ermöglichen Selbstbehauptung. Umso mehr Chaos in der Welt, desto höhere Rechnungen in der Drogerie, sagen die Marktforscher. Und brauchen wir eigentlich nochmal eine Neuerfindung des Fernsehens, nur weil wir jetzt auch unterwegs Bildschirme dabeihaben?Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.

4 snips
Dec 27, 2019 • 36min
Die neuen Zwanziger
Ein neuer Podcast für eine neue Zeit. Zum zweiten Mal beginnen Die Zwanziger Jahre. Was werden sie Neues bringen? Und mit wie viel Neuem von damals werden wir abschließen?Etliche Selbstverständlichkeiten die unser modernes Leben prägen verzeichnen mittlerweile eine hundertjährige Tradition. Wir kaufen in Supermärkten, fahren in den Urlaub, gucken nächtelang fern und bilden uns die ganze Zeit. Disney, Rewe, Lufthansa, der geregelte Arbeitstag und sein Feierabend, die Volkshochschule und die Idee von Leibesertüchtigung als Vergnügen - das sind die Dinge die uns ausmachen, alle aus den alten Zwanziger Jahren.Und jetzt kommen die neuen. Nach hundert Jahren Gewöhnung an Wissenschaft und Fortschritt sehen wir uns an den Grenzen des Wachstums und rätseln über eine merkwürdige Renaissance des Religiösen - ausgerechnet im Politischen. Die Furcht und der Glaube kämpfen sich zurück in den Alltag, alles wird politisch und die Zuversicht in bessere Zeiten schwindet.Wer die ersten Zwanziger Jahre mitgemacht hat, erlebte zwei Weltkriege, Faschismus und die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten. Aber wer sie nicht mitgemacht hat, hat was verpasst. Kein Zeitzeuge kann noch davon berichten, wie es war die wilden, goldenen und elenden Zwanziger Jahre mitgemacht zu haben. Doch plötzlich sehen wir uns alle schon wieder mitten drin. Also sehen wir genau hin und sprechen darüber.Dies ist ein Podcast, eine Wiederentdeckung des Grammophons. Denn ja, die 2020er Jahre bedeuten auch: Hundert Jahre Radio. Inzwischen als elektrifiziertes und digitalisiertes Medium für alle das uns viel Zeit gibt, das aktuellste zu besprechen. Nämlich jeweils das, was im vergangenen Monat geschah und nächstes Jahr noch von Bedeutung sein wird oder sein sollte.Komm’ in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.