

Der 8. Tag
Alev Dogan
Wie tickt unsere Gesellschaft heute und in Zukunft? Chefreporterin Alev Doğan spricht immer samstags mit einer außergewöhnlichen Person, die Denkanstöße für das Deutschland von morgen gibt - tiefgründig, differenziert, inspirierend. In jedem Achten Tag stellen wir die Stilfrage, teilen einen Kulturtipp der Woche und blicken auf die Trends der Zukunft aus Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Politik. Ein The Pioneer Original-Podcast.Wöchentlich auch als Newsletter unter ThePioneer.de/D8T
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Sep 17, 2021 • 5min
Wie schützen wir die gastronomische Kultur? (Express)
Berlin hat sich gastronomisch völlig neu erfunden und eine Art “Nationalitäten-unabhängiges Selbstverständnis” entwickelt, sagt Hinnerk Clausen. Die Entwicklung zeichne einen Status quo, in dem es weniger um die Frage gehe, was es auf den Tellern gebe, als darum was es eben nicht gebe. Millionen Menschen würden in die Hauptstadt reisen, um Gast in jenen Restaurants, Bars und Lokalen zu sein - und um teilzuhaben an der Vielfalt und der Philosophie des Einzelnen. Hinnerk Clausen porträtiert die “Food-Szene” Berlins und spricht nicht nur über den Sehnsuchtsort Gastronomie, sondern auch über die notwendige Wertschätzung, mit der wir ihr begegnen sollten.Immer freitags kuratiert die Unternehmerin und Publizistin Diana Kinnert diese Podcast-Reihe.

Sep 16, 2021 • 7min
Weshalb Medienmacher transparenter arbeiten müssen (Express)
Authentizität - ein Bedürfnis, das viele Menschen haben. Unglücklicherweise liegt es in der Natur der Sache, dass wer sich besonders darum bemüht authentisch zu wirken, meist eher das Gegenteil erreicht. In ihrem Bemühen um Authentizität haben die meisten Medienschaffenden die Schlacht verloren, sagt der Autor und Medienentwickler Michalis Pantelouris. Im Gespräch mit Alev Doğan plädiert er für mehr Kritikfähigkeit und Transparenz seitens der Journalistinnen und Journalisten, um dem Vertrauensverlust entgegenzuwirken, der sich in den vergangenen Jahren Bahn gebrochen hat.

Sep 15, 2021 • 7min
Wie unsere Parlamente ihr demokratisches Potenzial entfalten können (Express)
Wie gut funktionieren eigentlich unsere Parlamente? Der Erkenntnisse darüber, unter welchen Bedingungen und in welchen Konstellationen Gruppen beste Ergebnisse liefern, gibt es nicht zu wenige. Wieso jedoch setzen wir diese Erkenntnisse nicht innerhalb der vielleicht wertvollsten Gruppen um, nämlich innerhalb unserer Parlamente? Die Polit-Aktivistin Claudine Nierth plädiert für selbstbewusstere und aktivere Parlamente, die diesen Namen auch verdienen.Im Achten Tag fordert sie unter anderem Kommunikationsberater bei den nächsten Koalitionsverhandlungen und Bürgerräte nach irischem Vorbild.

Sep 14, 2021 • 7min
Worin wir Journalisten besser werden müssen (Express)
Wie stark sind Journalistinnen und Journalisten gegen Desinformationskampagnen? Wenden Sie sich stets an vertrauensvolle Quellen? Und was passiert, wenn die Presse als Verteidigungslinie gegen Fake News versagt? Darüber spricht Alev Doğan spricht mit Yassin Musharbash, Vize-Chef des Investigativ-Ressorts der Wochenzeitung Die Zeit. Im Achten Tag berichtet Musharbash von den Bemühungen um Einflussnahme aus Russland, betont die Notwendigkeit sorgsamen Arbeitens in den Redaktionen und appelliert an das Verantwortungsbewusstsein von Journalistinnen und Journalisten in Zeiten von bewusst gestreuten Falschnachrichten.

Sep 13, 2021 • 7min
Wie wir eine klimagerechte Zukunft erreichen können (Express)
Eine nicht nur klimaneutrale, sondern klimagerechte Zukunft - wie soll die eigentlich aussehen? Indem die Autos, die wir fahren und besitzen, keine Verbrenner-Motoren mehr beinhalten, sondern auf Elektrizität aus erneuerbaren Energien setzen? Indem wir an unserem Fleischkonsum bis auf das obligatorische Bio-Siegel nichts ändern? Ein wenig mehr gehört schon dazu, sagt Carla Reemtsma. Die 23-Jährige ist Sprecherin von Fridays for Future in Deutschland und erläutert im Gespräch mit Alev Doğan, weshalb Klimaschutz eine Grundvoraussetzung für soziale Gerechtigkeit sei und warum eine Marktwirtschaft, die nur auf Wachstum und Profit setzt, nicht zukunftsfähig sei.

Sep 10, 2021 • 5min
Wie verführbar sind wir? (Express)
Wie gehen wir als aufgeklärte Gesellschaft mit wachsenden rechten Tendenzen um? Stemmen wir uns dagegen oder lassen wir uns mitreißen? Welche politischen und moralischen Werte überdauern und welche werden zerrüttet? Diesen Fragen stellt sich der Regisseur Christian Schwochow in seinem neuen Film “Je suis Karl”, in dem es um den Aufstieg eines neuen Rechtspopulismus in Deutschland und Europa geht. Dabei spricht er auch über unterschätzte Gefahren und darüber, wie anders sich die rechte Szene jetzt darstellt als früher. Mit seinem Film zeichnet Schwochow nach eigener Aussage eine Form der Zukunft, die schon jetzt einen Teil der Gegenwart widerspiegelt. Immer freitags kuratiert die Unternehmerin und Publizistin Diana Kinnert diese Podcast-Reihe.

Sep 9, 2021 • 6min
Weshalb Wahrheit Verhandlungssache ist (Express)
Was ist Wahrheit, was ist Lüge – und was passiert, wenn man eine Lüge so lange erzählt, bis jeder denkt, sie wäre wahr? Davon handelt der neue Spielfilm “Curveball – Wir machen die Wahrheit” des Regisseurs Johannes Naber, der auf realen Ereignissen basiert: Anfang der 2000er Jahre behauptete ein irakischer Asylbewerber in seinem Verfahren, er hätte Informationen zum irakischen Biowaffenprogramm. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass diese Informationen falsch sind; der deutsche Auslandsgeheimdienst BND verwendet sie dennoch für sich und gibt sie sie an die CIA weiter – bis sie schließlich als Rechtfertigung für den Irak-Krieg dienen. Im Gespräch mit Alev Doğan spricht Naber über den eigentlichen Inhalt des Polit-Dramas abseits der geheimdienstlichen Verstrickungen - die Frage inwiefern Wahrheit ein gesellschaftliches Konstrukt ist, deren Aushandlung die Gesellschaft immer stärker spaltet.

Sep 8, 2021 • 8min
Weshalb Sorge ein Menschenrecht ist (Express)
“Wir leben in einer sorglosen Gesellschaft”, konstatiert die Soziologin Tina Haubner - und das, obwohl jeder Mensch irgendwann im Laufe seines Lebens auf Sorgearbeit angewiesen sein wird. Care-Arbeit, die im privaten Rahmen meist gar nicht und im beruflichen Rahmen schlecht bezahlt wird, steht immer öfter im Fokus von Debatten um Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit. Wie sorgen wir füreinander und wer pflegt hier eigentlich wen? Im Gespräch mit Alev Doğan skizziert Haubner die begrenzte Rationalisierbarkeit und Profitabilität von Sorgearbeit, berichtet von positiven Vorbildern aus Skandinavien und warnt vor den Folgen, die es haben kann, wenn die Sozialpolitik einer alternden Gesellschaft die Sorge-Bedürfnisse der Bevölkerung ignoriert.

Sep 7, 2021 • 6min
Wie wir Lust auf Naturschutz wecken können (Express)
Wie kann man Natur und Umweltschutz neu und anders denken? Und zwar so, dass nicht nur die Parteien sich einen Wettbewerb darum liefern, wer ökologisch bewusster erscheint, sondern so, dass die gesamtgesellschaftliche Herausforderung Umweltschutz auch als eine solche erlebt wird, sodass die Akteure des Umwelt-, Natur- und des Klimaschutzes in erster Linie Bürgerinnen und Bürger sind. Das skizziert der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, Jörg-Andreas Krüger, im Gespräch mit Alev Doğan. Er plädiert für mehr Bürgerbeteiligung und eine Klimapolitik, die die Zivilgesellschaft einer Demokratie ernst nimmt.

Sep 6, 2021 • 8min
"Wie meine Tablettensucht mich fast umbrachte" (Express)
Knapp sieben Jahre lang war der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer tablettensüchtig. In der Hochphase seiner Abhängigkeit nahm er 50 Tabletten des Schlafmittels Stilnox, war nicht mehr arbeitsfähig und “pendelte nur noch zwischen Küche und Bett”. Im Gespräch mit Alev Doğan erzählt er von den Auswirkungen der ersten Tablette, die er im Herbst 2003 nahm, von der stetigen Steigerung seiner Dosis, von gescheiterten Entzugsversuchen, den Auseinandersetzungen mit seiner Frau Veronika Ferres und davon, wie er “Ärzte, Psychologinnen und Apotheker gegeneinander ausspielte” und Angestellte beauftragte, um an seine tägliche Dosis zu kommen. Seinen letzten Tag in der Entzugsklinik in München hatte Maschmeyer am 4. Juli 2010. Seitdem ist er nach eigenen Angaben clean. Mit einem neuen Buch möchte er nun auf die zu laxe Handhabung von verschreibungspflichtigen Schlafmitteln aufmerksam machen und die gesellschaftliche Priorisierung von mentaler Gesundheit voranbringen.