Volkswagen: Wie schlecht geht's dem Konzern wirklich?
Mar 12, 2025
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Astrid Kühn, Fachjournalistin der NDR Info Wirtschaftsredaktion und Expertin für die Automobilindustrie, beleuchtet die aktuellen Herausforderungen von Volkswagen. Der Konzern hat zwar einen Gewinn von 12,4 Milliarden Euro erzielt, steht jedoch vor einem drastischen Rückgang der Gewinne und einem strikten Sparkurs. Kühn diskutiert die Schwierigkeiten im E-Mobilitätssektor, die finanziellen Herausforderungen in China und den USA sowie die Auswirkungen auf die Mitarbeiter, während VW gleichzeitig höhere Preise und Dividenden ausschüttet.
Volkswagen hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 12,4 Milliarden Euro erzielt, was auf eine solide finanzielle Basis in der Krise hinweist.
Die Transformation zur E-Mobilität erfordert erhebliche Investitionen, die die Gewinne belasten und die Wettbewerbsfähigkeit gefährden könnten.
Deep dives
Finanzielle Bilanz und Gewinnprognosen
Volkswagen hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 12,4 Milliarden Euro erzielt, was 30 Prozent weniger ist als im Vorjahr. Trotz der angedrohten Werksschließungen und massiven Arbeitskämpfen gelang es dem Konzern, diese solide finanzielle Basis zu erreichen, auch wenn die Gewinnprognosen zunächst heruntergestuft wurden. Dies deutet darauf hin, dass die aktuelle Krise nicht so gravierend ist, wie sie vielleicht scheint, obwohl die Zahlen im Vergleich zu den vorherigen Rekordjahren von über 20 Milliarden Euro deutlich reduziert sind. Dennoch besteht die Herausforderung darin, die Erwartungen an das Unternehmen nachhaltig zu erfüllen und gleichzeitig in die Zukunft zu investieren, insbesondere im Hinblick auf E-Mobilität und Digitalisierung.
Herausforderungen in der E-Mobilität
Die Transformation zur E-Mobilität stellt eine große Herausforderung für Volkswagen dar, da der Konzern erhebliche Investitionen in Batteriezellwerke und Softwareentwicklung tätigen muss. Diese Ausgaben belasten die Gewinne des Unternehmens, während die Konkurrenz in diesem Bereich ebenfalls zunimmt, vor allem durch neue Marktteilnehmer, die eigene Elektrofahrzeuge entwickeln. Experten beleuchten, dass VW in der Vergangenheit nicht ausreichend auf diesen Wandel reagiert hat und nun dringend Maßnahmen ergreifen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Sparprogramm von VW, das den Abbau von 35.000 Stellen vorsieht, zeigt die Ernsthaftigkeit der Situation und den Bedarf an Kostensparmaßnahmen.
Absatzentwicklungen und Marktrisiken
Volkswagen sieht sich mit rückläufigen Verkaufszahlen konfrontiert, insbesondere in China, was als alarmierend gilt, da dieser Markt traditionell von großer Bedeutung für den Konzern ist. Obwohl VW in Nord- und Südamerika einige Zugewinne verzeichnet hat, bleibt der Druck aus China, wo die Umsätze um 10 Prozent gesunken sind, eine ernste Bedrohung. Geopolitische Spannungen, insbesondere in den USA unter der Trump-Administration, führen zu Unsicherheiten und könnten zukünftige Geschäfte weiter gefährden. Konzernchef Blume betont die Notwendigkeit, angesichts der stark umkämpften Märkte strategisch zu handeln, um sowohl Arbeitsplätze als auch Investitionen abzusichern.
VW hat im vergangenen Jahr grob ein Drittel weniger Gewinn gemacht als noch 2023, das hat der größte europäische Autobauer gestern bekanntgegeben. Trotzdem steht unter dem Strich noch immer ein hoher Milliardengewinn und der Konzern zahlt noch immer Boni an die Beschäftigten und Dividenden für seine Aktionäre. Warum fährt VW angesichts solcher Zahlen einen so strikten Sparkurs? Das klären Host Arne Schulz und Astrid Kühn aus unserer Wirtschaftsredaktion in gut zehn Minuten.