Regretting Motherhood – Wenn das große Glück keines ist
Feb 20, 2025
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Wiebke Schente, eine Mutter, die offen über ihre Erfahrungen mit Regretting Motherhood spricht, erklärt, warum sie trotz ihrer Liebe zu ihren Kindern kein weiteres Kind haben möchte. Sie beleuchtet die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der Realität des Mutterseins. Die Podcastfolge thematisiert auch die steigende Erschöpfung, die durch wachsende Ansprüche an Mütter resultiert. Zudem wird über die Notwendigkeit einer gleichberechtigten Verteilung von Care-Arbeit und die Unterstützung, die Mütter benötigen, diskutiert.
Der Begriff 'Regretting Motherhood' verdeutlicht, dass nicht alle Mütter mit ihrer Entscheidung für Kinder glücklich sind und gesellschaftliche Erwartungen oft gegenteilige Gefühle hervorrufen.
Offene Gespräche über die Herausforderungen der Mutterschaft können das Gefühl der Isolation reduzieren und das Wohlbefinden von Müttern durch Solidarität und Verständnis erhöhen.
Deep dives
Das Tabu der Mutterschaftsregrettierung
Der Begriff 'Regretting Motherhood' bezieht sich auf Mütter, die ihre Entscheidung, Kinder zu bekommen, bereuen. Eine Studie der israelischen Soziologin Orna Donat hat 2015 aufgezeigt, dass es signifikante Anzeichen von Bedauern unter Müttern gibt, was zu einer breiten Diskussion über gesellschaftliche Erwartungen und Ideale führte. Umfragen haben ergeben, dass etwa 30 Prozent der Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren angeben, sie würden sich bei einer Rückmeldung gegen Kinder entscheiden. Dies wirft eine wichtige Frage auf: Wie beeinflussen diese gesellschaftlichen Normen das individuelle Empfinden der Mütter und deren Selbstakzeptanz in der Rolle als Mutter?
Gesellschaftliche Erwartungen und persönliche Realität
Die steigenden Ansprüche an Mütter haben zu einer alltäglichen Erschöpfung geführt. Mütter sind mit einer Vielzahl von Anforderungen konfrontiert, darunter die Erziehung ihrer Kinder, die berufliche Karriere und persönliche Attraktivität. Diese Diskrepanz zwischen den Erwartungen und der Realität resultiert oft in einem Gefühl des persönlichen Versagens, da viele Mütter ihre Situation als unzulänglich empfinden. Gleichzeitig fehlt oft eine solidarische Vernetzung unter Müttern, die Unterstützung bieten könnte, was die Isolation verstärkt.
Der Einfluss von Gesprächen und sozialer Unterstützung
Offene Gespräche über die Herausforderungen der Mutterschaft können helfen, die ambivalenten Gefühle von Müttern anzuerkennen und zu normalisieren. Eine Mutter, die ihre Erfahrungen teilt, kann anderen Frauen Mut machen, ihre eigenen Gefühle zuzulassen und zu kommunizieren, ohne sich dafür schuldig zu fühlen. Die Gesellschaft könnte durch ein besseres Verständnis und durch politische Maßnahmen zur Unterstützung von Müttern dazu beitragen, dass Frauen sowohl in ihrer Rolle als Mütter als auch in ihrer individuellen Identität unterstützt werden. Ein strukturierter Wandel hin zu vorsorglichen Gemeinschaften und einer gerechteren Verteilung der Care-Arbeit könnte langfristig das Wohlbefinden von Müttern erhöhen.
Meist hört man als Mutter: Kinder sind das höchste Glück. Für viele mag das stimmen, aber eben nicht für alle. Es gibt Mütter, die ihre Mutterschaft bereuen, "Regretting Motherhood" heißt das Phänomen.
In dieser Folge erzählt eine Mutter, die von sich klar sagt: Ich liebe meine Kinder, aber ich würde mich kein zweites Mal für sie entscheiden. Und eine Erziehungswissenschaftlerin erklärt, welchen Einfluss die Gesellschaft bei diesem Thema hat und was getan werden kann, um Mütter zu unterstützen.