Im Rückblick auf das Jahr werden spannende Buchempfehlungen zur kritischen Auseinandersetzung mit Statistiken vorgestellt. Die Gefahren einer möglichen Regierungsbeteiligung der AfD werden analysiert, ebenso wie die Herausforderungen für Künstler in der Ära der Algorithmen. Der Einfluss von Streaming-Diensten auf die Musiklandschaft wird diskutiert, während der Film 'Die Fotografin' die Lebensgeschichte und die Herausforderungen von Frauen im Krieg beleuchtet. Abschließend gibt es interessante Einblicke in die Diskussionskultur und die Bedeutung des Chaos Communications Kongresses.
Im Jahr 2024 reflektierten die Gastgeber über das Wachstum ihres Podcasts seit 2019 und planten eine Jubiläumsfeier zur 100. Episode.
Das Buch "Machtübernahme" thematisiert Strategien von Rechtsextremisten und bietet Anregungen zum Widerstand gegen deren Einfluss.
Die Diskussion über den Streaming-Dienst Kobus hebt die Bedeutung von hoher Audioqualität und kultureller Reflexion beim Musikhören hervor.
Deep dives
Jahresrückblick und Ausblick
Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu, und die Gastgeber reflektieren das sechste Jahr ihres Podcasts. Sie erinnern sich an den Start im Mai 2019 und das Wachstum des Formats über die Jahre. Die Diskussion führt zur Überlegung, wie sie das Jubiläum der 100. Episode feiern könnten. Außerdem wird die Idee erörtert, dass alle Zuhörer gemeinsam ein Buch lesen und darüber sprechen, was als potenzielles Special für die Jubiläumsfolge in Betracht gezogen wird.
Büchervorstellungen zur Jahresbilanz
Jeder Gastgeber bringt ein Buch und ein weiteres Medium vor, die im Jahr 2024 entdeckt wurden, um diese mit den Hörern zu teilen. Das Buch "Warum Dick nicht doof macht und Genmeiß nicht tötet" von Gerd Gigerenzer wird besprochen, und dabei wird auf die Fehler in der Statistik und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung hingewiesen. Das zweite Buch, "Machtübernahme" von Arne Semsrott, thematisiert mögliche Strategien von Rechtsextremisten zur Machtübernahme und gibt Anregungen zum Widerstand. Zudem wird das Buch "Filterworld" von Kyle Chaika vorgestellt, welches die Auswirkungen von Algorithmen auf den Kulturkonsum behandelt und die Bedeutung von kulturellen Werten hervorhebt.
Filmtipp: Die Fotografin
Der Film "Die Fotografin" wird vorgestellt, der das Leben von Lee Miller beleuchtet, einer Fotografin, die während des Zweiten Weltkriegs arbeitet. Beginnend als Model wird sie zur Vogue-Fotografin und macht sich später auf, die Gräueltaten des Krieges zu dokumentieren. Die Rolle der Frauen und die Herausforderungen, denen sie in einer von Männern dominierten Welt gegenübersteht, werden deutlich in den facettenreichen Beziehungen, die der Film zeigt. Die Darstellungen von Krieg und den persönlichen Opfern bieten eine eindringliche Perspektive, die auf verschiedenen Ebenen berührt.
Technologische Einblicke und Datenanalyse
Die Vorträge von David Kriesel über "Spiegel Mining" und "Bahn Mining" bieten spannende Einblicke in die Welt der Datenanalyse. Kriesel zeigt auf, wie durch moderne Techniken und Metadaten tiefgehende Schlüsse über Autoren und deren Verhaltensmuster gezogen werden können. Im Zusammenhang mit der Bahn analysiert er, wie die Pünktlichkeit erfasst wird und weist darauf hin, dass ausgefallene Züge dabei unberücksichtigt bleiben. Diese Analysen dienen als kritische Reflexion über die Sinnhaftigkeit der Datenerhebung und deren politische Bedeutung.
Neuer Musikstreaming-Dienst
Ein neuer Musikstreaming-Dienst namens Kobus wird hervorgehoben, der durch seinen Fokus auf hohe Audioqualität und einen starken musikjournalistischen Ansatz auffällt. Die Plattform ermöglicht es den Nutzern, Alben in einer besseren Qualität zu streamen und bietet zusätzlich biographische und kontextuelle Informationen zu den Künstlern. Dies gewährleistet eine tiefere Auseinandersetzung mit der Musik, als es bei rein algorithmisch gesteuerten Plattformen der Fall ist. Der Ansatz fördert eine Rückbesinnung auf das Album als künstlerische Einheit anstatt die geförderte Einzelstückkultur von Streamingdiensten.
Gesellschaftlicher und kultureller Austausch
Die Gastgeber betonen die Wichtigkeit, das eigene kulturelle Konsumverhalten zu reflektieren und Alben bewusst zu hören, um eine tiefere Verbindung zur Musik zu schaffen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass alternative Plattformen zu den großen Streaming-Diensten existieren, welche einen wertvollen Beitrag zur Ent-Wertung des Künstlers leisten. Das gemeinsame Erleben und Diskutieren von Medien soll gefördert werden, um den kulturellen Austausch unter den Hörern zu stärken. Es wird empfohlen, lokale Veranstaltungen und Kinovorführungen als Möglichkeit zu nutzen, um Filme und Medien in einem gemeinschaftlichen Rahmen zu erleben.
Das sechste Podcast-Jahr geht zu Ende und entsprechend haben wir uns wieder in größerer Besetzung virtuell zusammengesetzt. Jede*r hatte ein Buch und ein anderes Medium im Gepäck.
Viel Spaß beim Hören und einen guten Start ins neue Jahr!