Wahlverhalten - Wie die "Gen Z" in Deutschland politisch tickt
Nov 21, 2024
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Ansgar Hudde, Soziologe an der Universität Köln, erforscht die politischen Einstellungen der Generation Z. Er diskutiert den bemerkenswerten 'Gender Gap', wobei junge Frauen eher linke Parteien wählen und junge Männer zur AfD tendieren. Hudde beleuchtet auch den wachsenden Rechtsextremismus bei jungen Männern und die Herausforderungen, die sich aus deren Wertvorstellungen ergeben. Zudem wird die Komplexität ihrer politischen Präferenzen und die Einflüsse von sozialer Herkunft thematisiert, die das Wahlverhalten stark prägen.
Junge Frauen neigen stärker zu linken Parteien, während junge Männer tendenziell konservativere Positionen vertreten, was den Gender Gap verdeutlicht.
Die politischen Präferenzen der Generation Z sind dynamisch und von aktuellen gesellschaftlichen Themen sowie individuellen Interessen geprägt, was ständige Veränderungen mit sich bringt.
Deep dives
Gender Gap im Wahlverhalten
Junge Frauen zeigen eine stärkere Neigung, linke Parteien zu wählen, während junge Männer tendenziell konservativere Positionen einnehmen. In Sachsen wählten etwa 33 Prozent der Frauen unter 25 Jahren für linke Parteien, wohingegen nur 23 Prozent der gleichaltrigen Männer dies taten. Der Unterschied wird besonders deutlich durch die Unterstützung der AfD, die von 40 Prozent der jungen Männer gewählt wurde, im Gegensatz zu lediglich 21 Prozent der jungen Frauen. Diese Kluft im Wahlverhalten verdeutlicht die unterschiedlichen politischen Präferenzen und könnte auf tiefere gesellschaftspolitische Einstellungen hinweisen, die sich bei der jüngeren Generation herausgebildet haben.
Einblicke in die Einstellungen junger Wähler
Die Diskussion zeigt, dass der Auswahlprozess von Parteien nicht nur durch das Geschlecht, sondern auch durch individuelle Interessen und Werte geprägt wird. Eine aktuelle Shell-Jugendstudie belegt, dass Fragen der Gleichstellung, sowie feministische Themen für viele junge Frauen von größerer Bedeutung sind als für junge Männer. Gleichzeitig haben viele junge Männer progressive Einstellungen, wenn es um Fragen der Kindererziehung und Partnerschaft geht. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass trotz der wahrgenommenen Kluft zwischen den Geschlechtern auch zahlreiche Gemeinsamkeiten und Überschneidungen in ihren Einstellungen vorhanden sind.
Volatilität der politischen Präferenzen
Die politischen Präferenzen der jungen Generation sind in einem ständigen Wandel begriffen, was auf ein dynamisches politisches Umfeld hinweist. Diese Volatilität kann durch aktuelle gesellschaftliche Themen, wie Migration und soziale Gerechtigkeit, beeinflusst werden und zeigt, dass die Präferenzen über die Zeit hinweg variieren können. Auch die Ansichten zu den neu entstandenen Parteien könnten eine Rolle spielen, da sie als Anlaufstelle für bestimmte politische Stimmungen dienen. Daher ist es wichtig, die Einstellungen der jungen Wähler kontinuierlich zu beobachten, um die langfristigen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu verstehen.
Der Blick auf Wahlergebnisse zeigt: Junge Frauen und junge Männer driften offenbar in unterschiedliche Richtungen, Frauen nach links, Männer nach rechts. Wer sich die Zahlen genauer ansieht, erkennt: Dieser "Gender Gap" trifft nicht pauschal zu. Kühn, Kathrin;Jakobi, Lydia www.deutschlandfunk.de, Systemfragen
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