In diesem Jahr feiert der Börsenverein des deutschen Buchhandels seinen 200. Geburtstag und ist damit der älteste Branchenverband Europas. Zeit, nicht nur auf die bewegte Geschichte des Vereins zurückzublicken, sondern auch nach vorne, in die Zukunft. Anfang Juni findet in Berlin der Kongress „Neue Kapitel“ statt.
Herausforderung durch KI
Im Gespräch erläutert die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs, die großen Herausforderungen für die Branche: Künstliche Intelligenz (KI) werde von Verlagen schon seit längerem als praktisches Tool zur Erleichterung von Arbeitsabläufen genutzt.
Problematisch wird es dort, wo KI urheberrechtlich geschützte Inhalte einliest, ohne dass die Urheber dafür honoriert werden. Hier fordert der Börsenverband klare Regelungen zum Schutz des Urheberrechts.
Unterstützung für kleine Verlage und unabhängige Buchhandlungen
Kleine Verlage und unabhängige Buchhandlungen sind unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen gesellschaftlichen Diskurses und Säulen der gelebten Demokratie.
Ihnen muss in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein besonderer Schutz und eine besondere finanzielle Förderung zuteil werden, die über die Vergabe von Preisen hinausgeht, so eine Forderung des Börsenvereins an den neuen Kulturstaatsminister Wolfram Weimer.
Leseförderung bleibt wichtiges Ziel
In Zeiten, in denen einen Viertel aller Viertklässler nicht richtig lesen kann, ist Leseförderung wichtiger denn je.
Lesen sei der wichtigste Schlüssel zu Bildung und Teilhabe: Der Kulturpass, so Karin Schmidt-Friderichs sei ein Weg, Kinder und Jugendliche für Bücher zu interessieren, von politischer Seite müsste allerdings viel mehr in einer gemeinsamen, länderübergreifenden Anstrengung geschehen.