

Bundeshaushalt 2026 (Die Geldfrage Live)
Jul 30, 2025
27:11
Philippa Sigl-Glöckner und Florian Schuster-Johnson sprechen über den Entwurf zum Bundeshaushalt 2026. Sie analysieren geplante Investitionen, insbesondere beim Verkehr und in der Verteidigung. Philippa und Florian kritisieren die hohen Subventionen für Energiepreise und zeigen, dass diese den Handlungsspielraum der Bundesregierung schon nächstes Jahr massiv einschränken. Die beiden fordern eine strategischere Ausrichtung der Haushaltspolitik mit Schwerpunkt auf Bildung und Betreuung, um langfristiges Wachstum sicherzustellen. So könnten die öffentlichen Finanzen gesichert und Spielraum bewahrt werden.
Das Wichtigste:
- Rekordinvestitionen für Schiene, digitale Infrastruktur und Wohnungsbau
- Über 40 Milliarden Euro fließen in Energiepreissubventionen
- Der Handlungsspielraum („Fiscal Space“) des Bundes sinkt bis 2035 auf Null, wenn die Subventionierung nicht reduziert wird
- Kettensägen-Kürzungen sind weder effizient noch ausreichend, um die notwendigen Summen aufzubringen
- Investitionen sollten langfristig orientierte, öffentliche Leistungen wie Bildung und Kinderbetreuung stärker fördern
- Trotz steigender Schulden bleibt die Zinslast im internationalen Vergleich gering; entscheidend sind somit nicht allein die Schulden, sondern wie der Haushalt strukturiert ist und wie das Geld eingesetzt wird
Zum Nachlesen:
- Den in Excel herunterladbaren Bundeshaushalt gibt es unten auf der Seite unseres Growth and Budget Labs: https://dezernatzukunft.org/growth-and-budget-lab/
- DZ-Newsletter-Abo: https://dezernatzukunft.us18.list-manage.com/subscribe?u=e80f99448e2133d2d0099e4cb&id=2a7db2a8a7
- Mittelfristige Finanzplan für die europäischen Schuldenregeln: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/mitte[…]sch-struktureller-plan.pdf?__blob=publicationFile&v=8
- Chodorow-Reich, Owen Zidar and Eric Zwick (2024): "Cutting the tax rate is the most expensive provision in terms of cost per unit of capital accumulation.” https://pubs.aeaweb.org/doi/pdfplus/10.1257/jep.38.3.61
- Wir finden ein einziges empirisches Papier, in dem Unternehmenssteuersenkungen selbst finanzierend sein können und zwar im Fall von Norwegen, wenn man davon ausgeht, dass die Steuersenkung sehr viel ausländische Direktinvestitionen anzieht und die norwegischen Exporte stark steigert: von Brasch, Frankovic, Tölö (2021): https://www.econstor.eu/bitstream/10419/249145/1/DP955_web.pdf