Akio Morita, der Gründer von Sony und Erfinder des Walkmans, erzählt von seinem Werdegang und der Gründung des Unternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg. Er beschreibt, wie seine Leidenschaft für Musik ihn prägte und zu innovativen Ideen führte. Besonders spannend ist die Entwicklung des Walkmans, der die Musikindustrie revolutionierte und Sony weltberühmt machte. Morita gibt auch Einblicke in die Herausforderungen, die mit rechtlichen Auseinandersetzungen um den Walkman einhergingen, sowie in die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und den USA.
Akio Morita wurde von frühen familiären Einflüssen geprägt, die seine Innovationskraft und die Gründung von Sony entscheidend beeinflussten.
Die Einführung des Walkmans 1979 revolutionierte den Musikgenuss und festigte Sonys Position als führenden Innovator im Unterhaltungselektronikmarkt.
Deep dives
Die Anfänge von Akio Morita
Akio Morita, der spätere Gründer von Sony, zeigte schon in seiner Schulzeit ein großes Interesse an Elektronik, trotz bescheidener schulischer Leistungen. Sein Talent wurde von einem Lehrer erkannt, der ihn ermutigte, was zu seinem Durchbruch führte. Die frühen Einflüsse seiner Familie, einschließlich der Liebe zur Musik seiner Mutter und der unternehmerischen Aktivitäten seines Vaters, prägten seinen Lebensweg erheblich. Diese ersten Erfahrungen legten den Grundstein für seine Innovationskraft und Hartnäckigkeit, die schließlich zur Gründung von Sony führten.
Die Gründung von Sony
1946 gründeten Akio Morita und Masaru Ibuka die Firma Tokio Tsushin Kogio, aus der später Sony hervorging, mit einem bescheidenen Startkapital von 500 Dollar. Zunächst versuchten sie, Tonbandgeräte nachzubauen, hatten jedoch Schwierigkeiten, ihre eigenen Produkte erfolgreich zu verkaufen. Durch ihre kreative Herangehensweise an das Marketing und die Wahl des griffigen Namens 'Sony' zogen sie internationale Aufmerksamkeit auf sich. Diese Schritte waren entscheidend, um die Marke nicht nur in Japan, sondern auch global bekannt zu machen.
Der Erfolg des Walkman und weitere Innovationen
Der Walkman, der 1979 auf den Markt kam, revolutionierte die Art und Weise, wie Menschen Musik hörten, da er klein, kompakt und tragbar war. Diese Innovation traf den Nerv der Zeit und wurde zum erfolgreichsten Produkt von Sony, das Millionenfach verkauft wurde. Abgesehen vom Walkman stärkte Sony auch sein Portfolio mit bedeutenden Entwicklungen wie der ersten kompakten CD und der Playstation, was das Unternehmen als führenden Innovator im Unterhaltungselektronikmarkt festigte. Trotz des Erfolgs hatte Sony auch Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere einen langwierigen Rechtsstreit mit dem Erfinder Andreas Pavel über das Urheberrecht des Walkman.
Es ist ein Meilenstein in der Art, wie wir Musik konsumieren - und vielleicht der größte Diebstahl in der Geschichte der Unterhaltungselektronik. Die ganze Wahrheit hat Akio Morita am 3.10.1999 mit ins Grab genommen.
Akio Morita wächst im Japan der Vorkriegszeit auf. Geboren wird er 1921 als ältestes von vier Kindern einer wohlhabenden Familie. Seiner Mutter ist es zu verdanken, dass der kleine Akio schon früh die Liebe zur Musik und gutem Sound entdeckt. Sie hört leidenschaftlich gern auf einem alten Grammophongerät Schallplatten der klassischen europäischen Meister.
Als Akio Morita kurz vor dem Abschluss seines Physikstudiums steht, befindet sich Japan mitten im Zweiten Weltkrieg. In einer Forschungsgruppe trifft er den 13 Jahre älteren Ingenieur und Geschäftsmann Masaru Ibuka . Mit ihm gründet er nach dem Krieg die Firma mit dem unaussprechlichen Namen Tokyo Tsushin Kogyo, das spätere Sony.
Ibuka und Morita orientieren sich dabei von Anfang an in Richtung Westen. Sony will seine Produkte weltweit vermarkten. 1955 bringen sie ihr erstes Transistorradio heraus. Der erste größere Erfolg des noch jungen Unternehmens.
Anfang der 70er Jahre gibt es einen Wandel auf dem Weltmarkt der Unterhaltungselektronik. Die japanischen Unternehmen, die bis dahin eher zu den USA und Europa aufgeschaut haben, übernehmen jetzt die Führung. Und 1979 - 33 Jahre nach der Gründung des Unternehmens - erlebt Sony den Durchbruch und bis dahin größten Erfolg: die Erfindung des Walkmans. Damit trifft Sony den Nerv der Zeit. Der Walkman verkauft sich von Anfang an in rasanter Geschwindigkeit. Und wird zum Super-Hit.
Anfang der 80er Jahre schwimmt Sony auf einer Welle des Erfolgs. Der Konzern entwickelt ein Highlight nach dem anderen - die Digitalkamera Mavica, die CD mit mobilem Player und später auch die erste Playstation. Sony steigt auch ins Film- und Musikgeschäft ein.
Zwischen 2007 und 2020 muss Sony starke Umsatzeinbußen hinnehmen. Doch das erlebt sein Gründer nicht mehr. Akio Morita stirbt am 3. Oktober 1999 in Tokio an den späten Folgen eines Schlaganfalls.
In diesem Zeitzeichen erzählt Hanna Immich:
warum Akio Moritas Eltern in seiner Schulzeit immer mal wieder zum Direktor bestellt werden,
warum aus "Tokyo Tsushin Kogyo" die Firma Sony wird,
warum die Firma die Hemdtaschen einiger Mitarbeiter vergrößern lässt,
warum Akio Morita sich nicht viel um Marktforschung kümmert,
dass Sony sich jahrelang mit Andreas Pavel um die Rechte am Walkman streitet.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Florian Lukas Staffel (Historisches Institut/Zeitgeschichte, Universität Paderborn)
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