Hart, rechts und jung: Wie gefährlich sind Active Clubs?
Apr 11, 2025
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Florian Barth, SWR-Reporter und Experte für rechtsextreme Netzwerke, schildert die beunruhigenden Aktivitäten der sogenannten Active Clubs. Diese Gruppen tarnen sich als Sportgemeinschaften, während sie gewalttätige Ideologien verbreiten. Barth erläutert, wie junge Männer durch unpolitische Sportarten wie Boxen und Jiu-Jitsu radikalisiert werden. Er beleuchtet die gefährlichen Zielsetzungen dieser Clubs, die militante Strukturen aufbauen und an Umsturzplänen arbeiten. Die Verbindung zwischen Kampfsport und rechtsextremem Gedankengut wird eindringlich analysiert.
Active Clubs kombinieren sportliche Aktivitäten mit der Rekrutierung junger Männer für rechtsextreme Ideologien, was zu einer verstärkten Gefährdung führt.
Die Gruppen nutzen eine 'Wolf im Schafspelz'-Strategie, um unpolitisch zu erscheinen und so Vertrauen aufzubauen, bevor sie radikale Ansichten verbreiten.
Deep dives
Rechtsextremismus und Kampfsport
Der Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und Kampfsport wird zunehmend sichtbar, da Gruppen junger Männer, oftmals unter dem Deckmantel von Freizeitaktivitäten, versuchen, politisch motivierte Ideologien zu verbreiten. Diese so genannten Active Clubs dienen nicht nur der Fitness, sondern auch der Rekrutierung und Mobilisierung von Gleichgesinnten für rechtsextreme Zwecke. Experten weisen darauf hin, dass die Mitglieder dieser Clubs eine Mischung aus sportlichem Training und einer radikalen politischen Agenda anstreben, was auf eine Strategie hindeutet, die sich bewusst unpolitisch gibt. Diese Vorgehensweise ermöglicht es den Gruppen, unerkannt zu operieren und ihre Ideologien in einem vermeintlich harmlosen Umfeld zu verbreiten, was die Gefahr ihres Einflusses verstärkt.
Organisation und Rekrutierung
Die Active Clubs organisieren sich über Messaging-Dienste, wo sie unverfängliche Inhalte teilen, um junge Männer anzusprechen und zur Teilnahme zu motivieren. Statt offensichtlicher rechtsextremer Symbolik verwenden sie zunächst allgemeine Sportbotschaften, um eine breitere Anhängerschaft zu gewinnen und die Fassade einer unpolitischen Bewegung zu wahren. Diese Strategie zielt darauf ab, Vertrauen aufzubauen und Menschen, die vielleicht anfänglich nicht an rechtsextremen Ideologien interessiert sind, allmählich in die Szene zu integrieren. Die schnelle Ausbreitung solcher Gruppen, insbesondere in Ostdeutschland, geht Hand in Hand mit der Größenzunahme und Mobilisierung gegen gesellschaftliche Veranstaltungen wie den Christopher Street Day.
Gefahren und politische Implikationen
Die Gefahren, die von den Active Clubs ausgehen, sind signifikant, insbesondere angesichts ihrer Entwicklung zu einem Netzwerk potenziell gewaltbereiter Milizen. Experten warnen davor, dass die Absicht diesen Gruppen über den Kampfsport hinausgeht und darauf abzielt, sich auf einen Tag X vorzubereiten, an dem ein Systemumsturz angestrebt wird. Diese Ideologie wird als eine Art von 'Wolf im Schafspelz'-Strategie betrachtet, bei der die gewaltbereiten Elemente maskiert werden, um das Interesse an Kampfsport und Fitness zu nutzen, um letztlich politische Ziele zu erreichen. Sicherheitsbehörden haben die Situation im Blick, jedoch bleibt unklar, wie effektiv Maßnahmen zur Eindämmung dieser gefährlichen Entwicklungen umgesetzt werden können.
Junge Männer treffen sich in Szene-Sportclubs zum Fitnesstraining und Boxkampf oder üben sich in der Jiu-Jitsu-Kampfkunst. In so genannten “Active Clubs” geht es vordergründig um Spaß und Kameradschaft, ganz nebenbei werden sie dabei an rechte Gewaltideologien herangeführt., so Experten. Dahinter stecken offenbar bekannte Größen der rechtsextremen Szene. In dieser 11KM-Folge erzählt SWR-Reporter Florian Barth von dem neuen Phänomen “Active Clubs”, in denen offenbar rechte Aktivisten für den Straßenkampf und einen “Systemumsturz” trainieren, wie sich rechte Netzwerke deutschlandweit organisieren und rekrutieren und wie Sicherheitsbehörden darauf schauen.
An dieser Folge waren beteiligt:
Folgenautor: Niklas Münch
Mitarbeit: Claudia Schaffer
Produktion: Jacob Böttner, Christine Frey, Alexander Gerhardt, Laura Picerno und Marie Noelle Svihla
Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler
11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.
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