In dieser Folge diskutieren Robert Friedrich und Mats Pfeifer, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter, die Machtpolitik von Ferdinand I. auf der iberischen Halbinsel. Sie beleuchten, wie Ferdinands Zwangsheiratsstrategien und das enge Verwandtschaftsnetz der Adelsfamilien seine Macht sicherten. Ein zentraler Aspekt ist die Beziehung zu El-Andalus, einer Region, wo Muslime, Juden und Christen zusammenlebten. Außerdem wird Ferdinands Strategie der wirtschaftlichen Ausplünderung und die kulturellen Blüten im Süden thematisiert.
13:37
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Politische Heirat Als Machtmittel
Ferdinand heiratet Sancha von León trotz beider vorheriger Verlobungen als politischer Schachzug seines Vaters Sancho III.
Die Ehe verschafft Ferdinand legitime Ansprüche auf León und verändert seinen Aufstieg dramatisch.
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Sieg Konsolidiert Nordherrschaft
Ferdinand nutzt militärische Gewalt und Erbgutansprüche, um sich in Kastilien und León zur dominanten Macht zu entwickeln.
Sein Sieg bei Atapuerca sichert Einfluss über Navarra ohne direkten Thronwechsel und stärkt seine Vormachtstellung.
insights INSIGHT
Ausbeutung Statt Eroberung
Der Süden (al-Andalus) ist kulturell reich, aber politisch zersplittert in Taifa-Kleinstaaten nach dem Kalifat-Kollaps.
Ferdinand benutzt diese Schwäche für wiederholte Überfälle und erpresst Tributzahlungen statt Land dauerhaft zu annektieren.
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Ferdinand I. ist ein mächtiger Herrscher auf der iberischen Halbinsel. Er bekämpft die Muslime, verbündet sich mit ihnen - und lässt sie zahlen. Er stirbt am 27.12.1065.
In diesem Zeitzeichen erzählt Murat Kayı:
wie seine Familie und seine Frau die Macht Ferdinands fördern und einschränken,
was hinter Ferdinands Attacken gegen die muslimischen Reiche im Süden der spanischen Halbinsel steckt,
was Ferdinand mit der Überführung der Gebeine des heiligen Isidor aus dem muslimischen Sevilla in das christliche León bezweckt,
wie die Inschrift von Ferdinands Grab lautet.
Wie sieht die Welt Ferdinands aus? Auf der Iberischen Halbinsel, dem heutigen Gebiet von Nordspanien und Teilen Portugals, gibt es eine Vielzahl christlicher Fürstentümer, eng verflochten durch ein enges Verwandtschaftsnetz. Die Aristokratie der Halbinsel ist im Grunde eine einzige große Familie - verbunden durch Ehen. Und Ferdinand hat seine Verwandten besiegt oder unterworfen.
Der Süden der Halbinsel ist eine andere Welt. Hier blühen Poesie, Wissenschaft und Architektur. Muslime, Juden und Christen leben relativ friedlich zusammen. Das ist El-Andalus, auf dem Gebiet des heutigen Andalusien. Lange herrschte hier das Kalifat von Cordoba. Doch nun zerbricht es in mehr als 60 Fürstentümer. Diese Splitterreiche sind für Ferdinands Machthunger ein gefundenes Fressen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Robert Friedrich (wissenschaftlicher Mitarbeiter, LMU München)
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