Deutschland muss sich auf Veränderungen einstellen, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen.
Europa sollte Alternativen zu chinesischen Zulieferungen im Energiesektor strategisch vorbereiten.
Die Windkraftindustrie muss Innovationen gezielter steuern, um stabile und profitable Ergebnisse zu erzielen.
Deep dives
Transformation in anderen Ländern
Die Geschwindigkeit, mit der sich Länder wie Indien oder der arabische Raum über nur eine Generation hinweg grundlegend transformieren, ist beeindruckend. Im Vergleich dazu muss Deutschland in Bezug auf Transformationen mithalten und sich mit verschiedenen Herausforderungen auseinandersetzen.
Transformation bei Siemens Energy
Siemens Energy, unter der Führung von Christian Bruch, durchläuft eine Transformationsphase aufgrund von Herausforderungen im Windkraftgeschäft und anderen Bereichen. Durch strategische Maßnahmen und die Konzentration auf das Kerngeschäft werden Veränderungen angestrebt, um die Firma auf Kurs zu bringen.
Herausforderungen im Energiesektor
Der Energiesektor, der von Erneuerbaren bis zu fossilen Brennstoffen reicht, stellt aufgrund seiner Komplexität und weltweiten Präsenz eine große Herausforderung dar. Die Schwierigkeiten liegen in globalen Lieferketten, dem engen Margenumfeld und der Notwendigkeit, komplexe Projekte unter Berücksichtigung der richtigen Kompetenzen zu managen.
Herausforderungen in der Windkraftindustrie und der Weg zur Profitabilität
Die Windkraftindustrie steht vor der Herausforderung hoher Verluste, die durch schnelle Innovationen und technische Risiken bedingt sind. Die Innovationsgeschwindigkeit und Produktzyklen müssen verlangsamt werden, um stabile Ergebnisse zu erzielen. Die Bemühungen um einen profitablen Betrieb umfassen Qualitätsverbesserungen, langfristige Strategien und die Schaffung stabiler Organisationsstrukturen.
Bewältigung von Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Die Sanierungsmaßnahmen bei Gamesa zielen darauf ab, bis 2026 profitabel zu werden, wobei Offshore- und Servicebereiche die Rentabilität steigern sollen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten signalisieren Fortschritte die Möglichkeit eines erfolgreichen Turnarounds. Die Windkraftbranche muss sich auf Diversifizierung, Qualitätsverbesserungen und Marktstrategien konzentrieren, um das Wachstum voranzutreiben.
Der Dax-Konzern Siemens Energy hatte ein sehr turbulentes vergangenes Jahr. Das Unternehmen musste mehrere Gewinnwarnungen herausgeben. Und als dann zum Ende des Jahres die Nachricht herauskam, dass das Unternehmen womöglich 500 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren für Staatsgarantien zahlen müsse, brach die Aktie stark ein. Durch diese Zeit gebracht hat das Unternehmen der CEO Christian Bruch.
In der neuesten Folge von Handelsblatt Disrupt diskutiert Chefredakteur Sebastian Matthes mit Christian Bruch über die Chancen und die Schwierigkeiten der Energiewende und darüber, warum es in vielen Bereichen noch hakt.
Bruch äußert im Gespräch Zweifel, dass Deutschland die Energiewende bis 2030 oder 2035 erfolgreich umsetzen kann. „Was mir viel zu wenig vorkommt in der Diskussion, ist, dass wir uns verändern müssen. Wir müssen das Energiesystem umbauen und wir müssen auch unseren Blick darauf ändern, was uns Energie kostet“, betont Bruch. Er fordert, Veränderungen als etwas Positives zu diskutieren, um den notwendigen Umbau des Energiesystems voranzutreiben.
Matthes und Bruch sprechen außerdem über die Frage, ob die Windkraftbranche zunehmend von China dominiert wird. Ein reines Abschotten von chinesischen Anbietern hält Bruch dabei für falsch. „Ich kann keine Energiewende ohne chinesische Zulieferungen sehen. Dafür ist die Rolle Chinas viel zu dominant bei Materialien“, äußert Bruch. Europa müsse strategisch darauf vorbereitet sein, Alternativen zu schaffen. Im Gespräch gibt Bruch außerdem einige überraschende Einblicke in sein eigenes Leben. Etwa, dass er fast Lehrer geworden wäre und sich schon mit Bill Gates getroffen hat. Das und mehr hören Sie in der aktuellen Folge Handelsblatt Disrupt.