Tech-Milliardäre verfolgen oft Fluchtfantasien, anstatt aktiv Lösungen für globale Krisen zu finden und Verantwortung zu übernehmen.
Die Stärkung menschlicher Beziehungen und Nachbarschaftsnetzwerke kann eine wirksame Alternative zu den isolierenden Tendenzen der Tech-Elite sein.
Deep dives
Technologie und Menschlichkeit
Der Gesprächspartner kritisiert die Verwendung von Technologie durch Tech-Milliardäre, die oft darauf abzielt, sich von der menschlichen Gemeinschaft zu isolieren, anstatt das Leben der Allgemeinheit zu verbessern. Ein Beispiel hierfür sind Ambitionen wie das Hochladen des eigenen Bewusstseins auf Supercomputer oder Reisen zum Mars, während die übrige Menschheit zurückgelassen wird. Diese Handlungen spiegeln wider, wie einige Milliardäre angesichts globaler Krisen das Gefühl haben, sie müssten sich von der Welt abkapseln, anstatt aktiv an Lösungen für diese Herausforderungen zu arbeiten. Die Vorstellung, dass sie ihre Technologien dazu nutzen, um der Realität zu entkommen, zeigt die Abkopplung von den sozialen Verantwortungen, die mit ihrem Reichtum einhergehen sollten.
Die gefährliche Denkweise der Tech-Elite
Die Tech-Elite zeigt oft eine fatalistische Perspektive, in der sie sich selbst als machtlos gegenüber der Zukunft sehen und sich stattdessen auf Fluchtstrategien konzentrieren, wie beispielsweise das Anlegen von Bunkern für den Katastrophenfall. Trotz ihrer enormen Ressourcen und technologischen Expertise glauben sie, dass das unvermeidliche 'Ereignis' man keine Kontrolle darüber hat, was zu einer gefährlichen Denkweise führt. Die Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen für ihre Bunker verdeutlicht ihren Mangel an Vertrauen in die gegenwärtige Gesellschaft und den Glauben, dass sie sich vor den Konsequenzen ihrer eigenen Taten schützen müssen. Diese Denkweise steuert sie in eine isolierte Existenz, anstatt Lösungen zur Verbesserung der Lebensumstände aller Menschen zu finden.
Der Einfluss von neureligiösen Ideologien
Es wird erörtert, wie einige Tech-Milliardäre mit religiösen und apokalyptischen Ideologien konform gehen, die sie dazu treiben, eine Art von Überlegenheit über die Menschheit anzustreben. Diese Denkrichtung, die Vermischung von Tech-Elitismus mit religiösen Vorstellungen, führt zu einer Geringschätzung der gegenwärtigen Menschheit und ihrer Probleme. Ein prominentes Beispiel ist Peter Thiel, der glaubt, dass Menschen durch technologische Transzendenz in eine bessere Existenz überführt werden sollten, was eine seltsame Verbindung zwischen religiösem Glauben und technologischem Fortschritt darstellt. Dies weckt Bedenken darüber, ob diese Ideologien zur Entwertung der gegenwärtigen menschlichen Erfahrung führen und den Fokus auf eine technikbasierte Utopie legen.
Nachbarschaft und Gemeinschaft als Lösung
Wichtige Lösungen für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen werden in der Wiederherstellung menschlicher Beziehungen und der Stärkung von Nachbarschaftsnetzwerken gesehen. Der Ansatz, Nachbarn näher zu kommen und alltägliche Interaktionen sowie gegenseitige Hilfe zu fördern, kann eine bedeutende Alternative zu den eskapistischen Tendenzen der Tech-Elite darstellen. Dies wird durch einfache Beispiele unterstützt, wie das Ausleihen eines Rasenmähers oder das gemeinsame Verbringen von Zeit, was zur Schaffung einer resilienteren Gemeinschaft führt. Indem Menschen beginnen, sich um ihre unmittelbaren Umgebungen zu kümmern und solidarisch miteinander umzugehen, können sie die Voraussetzungen schaffen, um eine positive Veränderung für alle zu bewirken.
Diese Podcastepisode ist ein Experiment. Wir haben mit dem Internetpionier Douglas Rushkoff auf Englisch gesprochen und durften seine Stimme sowie unsere dann mithilfe einer KI Deutsch sprechen lassen. Das klingt verblüffend echt. Wir veröffentlichten beide Versionen: Dies ist die deutsche KI-Version. Das englische Original finden Sie hier.
Douglas Rushkoff hat die Begriffe "social media" und "viral gehen" geprägt, gilt als hellsichtiger Beobachter der Technikszene. Als einige Milliardäre ihn zu einem verschwiegenen Treffen luden, wurde ihm klar: Sie bereiten sich auf das Ende der Welt vor. Immer gehe es ihnen darum, uns und unsere Welt zu verlassen, egal ob auf den Mars, in die Zukunft oder indem sie ihr Gehirn in einen Computer hochladen. Deswegen hält Rushkoff diese Elite für extrem gefährlich. Ihre Zukunftsvisionen schadeten in der Gegenwart Menschen und Gesellschaften. Und Rushkoff erklärt auch, warum Trump und die Silicon-Valley-Milliardäre so gut miteinander klarkommen: Da würden religiöse Erlösungsfantasien einfach ins Digitale übertragen.
Das Team von "Auch das noch?" erreichen Sie unter krisen@zeit.de.
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