Wie kann KI zukünftig auch am Band eingesetzt werden?
Dec 2, 2024
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Mirco Möncks, Mitgründer und CTO von Augmented Industries, diskutiert spannende Ansätze zur Integration von KI in Blue-Collar-Jobs. Er spricht über die Rolle von Exoskeletten zur Entlastung von Mitarbeitern und hebt die Bedeutung des lebenslangen Lernens hervor. Möncks betont, dass menschliche Fähigkeiten in der Automatisierung unerlässlich bleiben. Herausforderungen wie Altersdiskriminierung im Recruiting werden ebenfalls angesprochen, während er auf das wirtschaftliche Potenzial von erfahrenen Arbeitskräften hinweist.
Die Integration von Technologien wie Exoskeletten zielt darauf ab, die körperliche Belastung der Beschäftigten in Produktionsberufen zu reduzieren und ihre Effizienz zu steigern.
Lebenslanges Lernen und technologische Weiterbildung sind entscheidend, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Rolle der Menschen in der Industrie zu stärken.
Deep dives
Augmented Industries und menschzentrierte Technologien
Augmented Industries fokussiert sich auf die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Menschen und Technologie in produktionstechnischen Berufen. Das Unternehmen entwickelt Technologien, wie Exoskelette, um die körperliche Belastung der Beschäftigten zu reduzieren, etwa in der Logistik, wo Mitarbeitende häufig schwere Lasten heben müssen. Diese Augmentationstechnologien tragen dazu bei, dass die Mitarbeitenden weniger unter körperlicher Belastung leiden und ihre Aufgaben effizienter erledigen können. Gleichzeitig verfolgt Augmented Industries das Ziel, Wertschätzung für die menschliche Arbeit in der Produktion zu erzeugen, was ihre Vision der 'Augmented Workforce' untermauert.
Die Rolle des lebenslangen Lernens in der Industrie
Die Bedeutung des lebenslangen Lernens wird in der Industrie zunehmend erkannt, insbesondere aufgrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden Zugang zu zeitgemäßen Weiterbildungsangeboten haben, um im Wettbewerb bestehen zu können. Aktuelle Wissensmanagementsysteme sind oft unzureichend und erfordern eine Reformierung, um die Mitarbeitenden effektiv auf dem neuesten Stand zu halten. Die Implementierung von technologiegestütztem Lernen könnte dabei helfen, spezifische Lerninhalte individuell zuzuschneiden und somit den Wissensaustausch zu optimieren.
Herausforderungen der Automatisierung und der menschliche Faktor
Trotz des fortschreitenden Automatisierungsprozesses bleibt der Mensch eine zentrale Größe in der industriellen Wertschöpfung. Die Ironie der Automatisierung zeigt, dass je mehr Aufgaben automatisiert werden, desto komplexer und wichtiger die Rolle der Menschen in der Qualitätssicherung und der Prozesskontrolle wird. Während bestimmte repetitive Aufgaben automatisiert werden können, sind hochkomplexe und variable Aktivitäten nach wie vor auf menschliches Eingreifen angewiesen, um effizient ablaufen zu können. Daher ist die Sicherstellung, dass die Belegschaft qualifiziert und kompetent bleibt, entscheidend für die Zukunft der Industrie.
Der gap zwischen digitaler und physischer Arbeitswelt
In vielen produzierenden Unternehmen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen der digitalen Transformation und den realen Arbeitsbedingungen vor Ort. Während im Bürobereich digitale Werkzeuge und Systeme allmählich verbreitet sind, arbeiten viele Mitarbeitende im produzierenden Gewerbe weiterhin mit veralteten Methoden, wie z.B. Papier. Diese Kluft kann die Effizienz und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen behindern. Die Branche muss sich der Herausforderung stellen, diese digitale Kluft zu schließen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrem Arbeitsumfeld, Zugang zu modernen Technologien und Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten.
Ein 40 Tonnen wiegender LKW. So hoch ist die Belastung, die einem Logistik-Mitarbeiter jede Woche über den Rücken rollt. Das sagt zumindest Mirco Möncks, Co-Gründer von Augmented Industries. Gemeinsam mit seiner Partnerin Elisa Roth geht er der Frage nach, wie Automatisierung und KI auch für die sogenannten „Blue Collar Jobs“ eingesetzt werden können, also beispielsweise solche in Fabriken am Band.
Möncks sagt: „Der Mensch bleibt weiterhin bei der Wertschöpfung im Mittelpunkt. Und dann ist die Frage: Wie können wir den Menschen bei dieser Wertschöpfung weiterhin unterstützen?“ Mit seinem Unternehmen arbeitete er zunächst auch an der Erforschung von Technologien wie Exoskeletten, die am Band entlasten. Mittlerweile hat sich Augmented Industries auf digitales Lernen fokussiert.
Wie man Bereiche digitalisiert, in denen Menschen bis vor Kurzem noch nicht einmal ein Handy während der Arbeitszeit benutzen durften, wo Elon Musk aus Möncks Sicht Recht hatte und welche Rolle Fabriken zukünftig noch bei der fortschreitenden Digitalisierung spielen, erfahren Sie in der neuen Folge Handelsblatt Rethink Work.
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