Claus Leggewie, Politikwissenschaftler und Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, teilt seine Einsichten über die aktuelle politische Landschaft. Er diskutiert die verzehrende Kraft von Lügen in der Politik und reflektiert über seine Begegnungen mit ehemaligen Nazis. Leggewie beleuchtet die Herausforderungen für die Demokratie und den Optimismus, der trotz der Widrigkeiten bestehen bleibt. Die Bedeutung von Wissenschaft und aktivem Handeln wird betont, um gegen soziale Ungleichheit und autoritäre Tendenzen anzukämpfen.
01:39:41
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question_answer ANECDOTE
Begegnungen mit Alt-Nazis
Claus Leggewie erzählt von Begegnungen mit Alt-Nazis, die ihre Vergangenheit verschwiegen.
Diese Erfahrungen prägten sein kritisches Bewusstsein gegenüber der BRD.
insights INSIGHT
Die Lüge als politisches Medium
Die Lüge ist laut Leggewie zu einem zentralen Mittel der Politik geworden.
Er veranschaulicht dies am Beispiel von Alice Weidel.
insights INSIGHT
Demokratie und Migration
Leggewie glaubt an den Sieg der Demokratie, sieht aber die CDU in der Pflicht.
Er kritisiert die übermäßige Fokussierung auf das Migrationsthema.
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In "Der erste Mensch" erzählt Albert Camus autobiografisch von seiner Kindheit und Jugend in Algerien. Der Roman beleuchtet seine Beziehung zu seinem Vater und die prägenden Erfahrungen seiner frühen Jahre. Camus beschreibt die Armut und die soziale Ungerechtigkeit, die er erlebt hat, und die Auswirkungen auf seine Weltanschauung. Der Roman ist ein Schlüsselwerk zum Verständnis von Camus' Philosophie und seiner Auseinandersetzung mit dem Absurden. Er zeigt die Suche nach Identität und Sinn in einer Welt, die oft sinnlos erscheint.
„Wie kann man nur so lügen?“ Das ist eine Frage, die sich Claus Leggewie immer wieder gestellt hat. Im Umgang mit den alten Nazis, die sich nach dem Krieg eine andere Biographie zusammenlogen. Oder im gerade laufenden Bundestagswahlkampf, wo Lüge zum „absoluten Medium der Politik“ geworden sei. Leggewies Befund: Diese Bundesrepublik steht auf tönernen Füßen. Dennoch glaubt der Politikwissenschaftler bis heute unverdrossen an den Sieg der Demokratie und fühlt sich - im antitotalitären Bewusstsein geschult an Hannah Arendt - zwischen den Stühlen am wohlsten. Geboren 1950 in eine konservativ-katholische Familie, war Leggewie Professor an der Universität Gießen, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und ist Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik.
Bei FREIHEIT DELUXE spricht Claus Leggewie mit Jagoda Marinić über die politische Landschaft im Wahlkampf. Ist Antifaschismus noch mehr als ein Schlagwort? Wie retten wir die Demokratie, wenn das Kind schon in den Brunnen fällt? Was kann noch als Wahrheit gelten, wenn alles nur Meinung ist? Und wie frivol ist es, in diesen Zeiten optimistisch zu sein? Am Ende lassen Claus Leggewie und Jagoda Marinić tatsächlich die Sonne aufgehen. Diese Folge spendet Licht in düsteren Zeiten.
Hier hört ihr
wie Wissenschaft und Handeln zusammenhängen (7:35)
warum Claus Leggewie sich zwischen den Stühlen am wohlsten fühlt (15:55)
was Begegnungen mit Alt-Nazis bei ihm ausgelöst haben (18:50)
warum die Lüge zum Medium der Politik geworden ist (27:10)
warum die Demokratie trotz allem siegen wird und welche Rolle die CDU dabei spielen müsste (34:05)
warum Widerstand in uns Menschen drin ist (39:30)
warum der Begriff „Freiheit“ so oft missbraucht wird (47:10)
warum es statt Wahrheit nur noch Meinungen gibt (50:35)
welches Wort im Duell der Kanzlerkandidaten fehlte (56:33)
wer schlau ist, aber nicht klug (1:02:25)
was Widerstand bedeutet (1:15:22)
was das Kernproblem ist (1:22:15)
was uns die Sonne sagt (1:35:05)
FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinić ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels.
Redaktionsteam: Andrea Geißler und Christoph Scheffer
Ihr erreicht uns per Mail: freiheitdeluxe@hr.de <mailto:freiheitdeluxe@hr.de>