Hans Böckler, ein wichtiger Gewerkschaftspionier und erster Chef des DGB, erzählt von seinem Leben als Kämpfer für die Arbeiterrechte. Er beschreibt seine frühkindlichen Herausforderungen und die schwierigen Anfänge in der Gewerkschaftsbewegung. Sein Wiederaufbau der Gewerkschaften nach dem Zweiten Weltkrieg wird beleuchtet, ebenso wie sein Einfluss auf die Mitbestimmung. Böckler diskutiert seine komplexe Beziehung zu Konrad Adenauer und die spannungsgeladenen Verhandlungen in der Montanindustrie, die die Grundlage für moderne Arbeitnehmerrechte legen.
14:30
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Böcklers Jugend
Hans Böckler, geboren in Trauzkirchen und aufgewachsen in Fürth, musste mit 13 Jahren die Schule verlassen.
Als Metallschläger musste er seine Familie nach dem Tod des Vaters versorgen.
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Gewerkschaftsarbeit und Hochzeit
Hans Böckler widmete sich der Gewerkschaftsarbeit.
Er heiratete Magdalena erst, nachdem er das Heimatrecht in Fürth erhielt.
insights INSIGHT
Gründung der Ortskrankenkasse
Böckler gründete in Fürth die Allgemeine Ortskrankenkasse mit.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlten gleichermaßen ein.
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Das fränkische Arbeiterkind Hans Böckler, geboren am 26. Februar 1875, wird zum großen Gewerkschaftspionier, Fürstreiter der Mitbestimmung und erstem Chef des DGB.
In diesem Zeitzeichen erzählt Edda Dammmüller:
wie Hans Böckler als 13-Jähriger die Familie durchbringen muss,
welche ernüchternden Erfahrungen er als junger Gewerkschaftssekretär macht,
wie Hans Böckler im Nationalsozialismus behandelt wird,
wie er nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Gewerkschaftsbewegung wiederaufbaut,
wie die Konflikte zwischen Konrad Adenauer und Hans Böckler verlaufen.
Seine Karriere verläuft zielstrebig: Mit 19 tritt Hans Böckler in die SPD und in die Gewerkschaft ein, den Deutschen Metallarbeiter-Verband DMV. Als SPD-Stadtrat gründet Böckler in Fürth die Allgemeine Ortskrankenkasse mit, in die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen einzahlen müssen.
1907 beginnt Böcklers Aufstieg im DMV. Als Gewerkschaftssekretär wird er an verschiedene Orte geschickt. Häufige Wechsel sind in der Gewerkschaftsbewegung üblich, auch um die Funktionäre vor Repressalien zu schützen. 1927 wird Böckler in Köln Bezirksleiter des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), dem Vorläufer des DGB. Als SPD-Mann sitzt der Gewerkschafter auch im Stadtrat.
Unter den Nationalsozialisten wird Böcklers Karriere jäh unterbrochen, geht danach aber steil weiter: Er wird Vorsitzender des Gewerkschaftsbundes und kann kurz vor seinem Tod 1951 in einem Gespräch mit Bundeskanzler Konrad Adenauer die Montan-Mitbestimmung durchsetzen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Karl Lauschke (Historiker und Böckler-Biograf)
Christina Schildmann (Leiterin der Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung)
Ulrich Borsdorf: Hans Böckler, Erfahrungen eines Gewerkschafters 1875 bis 1945 (Band 1). Frankfurt am Main 2005
Karl Lauschke: Hans Böckler, Gewerkschaftlicher Neubeginn 1945 bis 1951 (Band 2), Frankfurt am Main 2005
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