Cold Case Ötzi: Lässt sich ein 5000 Jahre alter Mordfall lösen?
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Mar 5, 2025
Die spannende Entdeckung von Ötzi, der über 5000 Jahre alten Mumie, zeigt, wie ein vermeintlicher Bergunfall zu einem faszinierenden Kriminalfall wurde. Experten diskutieren die möglichen Mordursachen und die Hinweise, die seine Ausrüstung liefert. Besonders die Verletzungen und die Pfeilspitze in seiner Schulter werfen Fragen auf: Wer war sein Mörder und warum ließ er das wertvolle Kupferbeil zurück? Diese altüberlieferten Rätsel bieten Einblicke in die Entwicklung von Archäologie und Forensik.
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Sensationsfund 1991 In Den Ötztaler Alpen
Ein deutsches Bergsteiger-Ehepaar entdeckte 1991 die Gletschermumie in den Ötztaler Alpen.
Der Fund löste weltweites wissenschaftliches Interesse und eine langwierige Rechtsstreit um Finderlohn aus.
insights INSIGHT
Versteckte Verletzung Wurde Erst Später Erkannt
Erst 2001 enthüllte eine CT-Aufnahme eine Pfeilspitze in Ötzis linker Schulter.
Frühere Röntgenaufnahmen hatten die Feuersteinspitze überraschenderweise übersehen.
insights INSIGHT
Forensische Methode Gilt Auch Nach 5000 Jahren
Oliver Peschel betont, dass man sich historischen Tötungsdelikten wie modernen Fällen nähert: durch Faktensammlung.
Ötzi liefert sogar mehr gesicherte Fakten als viele rezentere Fälle, etwa wegen konservierter Beifunde und Untersuchungen.
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Der berühmte Mann aus dem Eis wurde mit einem Pfeil erschossen. Wie Fachleute das bronzezeitliche Verbrechen rekonstruieren
Am 19. September 1991 stieß ein deutsches Bergsteiger-Ehepaar auf eine Sensation: Sie entdeckten in den Ötztaler Alpen auf rund 3200 Meter Seehöhe eine mehr als 5000 Jahre alte Eismumie, die unter dem Namen Ötzi weltberühmt werden sollte. Dass sie vermutlich auch den Tatort eines Kriminalfalls aus der Kupferzeit gefunden hatten, blieb aber noch länger unentdeckt.
Erst zehn Jahre nach dem Fund der Eisleiche nahm die Geschichte eine kriminologische Wende: Eine Aufnahme mittels Computertomografie im Krankenhaus Bozen enthüllte, dass in Ötzis linker Schulter eine Pfeilspitze aus Feuerstein steckt. Auf Röntgenaufnahmen war sie bis dahin übersehen worden. War der Mann aus dem Eis also ermordet worden?
Auch wenn es angesichts des Alters überraschend klingt: Die Faktenlage in diesem Fall ist erstaunlich gut, Ötzi ist die vielleicht bestuntersuchte Leiche der Welt. Doch wie nähert man sich einem Kriminalfall, der mehr als 5000 Jahre zurückliegt? Was ist gesichert über diesen Mann aus dem Eis bekannt? Und weshalb ließ der Mörder das wertvolle Kupferbeil liegen, das Ötzi bei sich trug?
Darüber sprechen David Rennert und Tanja Traxler in der aktuellen Folge des STANDARD-Podcasts Rätsel der Wissenschachaft mit den ausgewiesenen Ötzi-Experten Oliver Peschel und Andreas Putzer. Peschel ist Rechtsmediziner an der Universität München, Experte für die Ermittlung von Todesursachen und war jahrelang Konservierungsbeauftragter für Ötzis Mumie. Andreas Putzer ist am Südtiroler Archäologiemuseum tätig, in dem Ötzi heute liegt.
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