Antiker Cold Case: Mord an der Universalgelehrten Hypatia
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Aug 11, 2025
Die Geschichte von Hypatia von Alexandria wird lebendig – eine beeindruckende Mathematikerin und Philosophin, die 415 brutal ermordet wurde. Ihr Tod wirft Fragen über die Verantwortung der Kirche und die gesellschaftlichen Spannungen auf. Alexandrien, ein kulturelles Zentrum mit vielfältigen Einflüssen, ist der Schauplatz ihrer Tragödie. Hypatias außergewöhnliche Errungenschaften und ihre Herausforderungen in einer männerdominierten Welt werden eindrucksvoll beleuchtet. Der Machtkampf und der gewaltsame Konflikt spiegeln die Umwälzungen der damaligen Zeit wider.
14:46
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Grausamer Lynchmord an Hypatia
Quellen berichten von einem barbarischen Lynchmord an Hypatia, bei dem Christen sie öffentlich attackierten und zerstückelten.
Die grausige Schilderung erschütterte selbst Konstantinopel und prägt bis heute ihr Bild.
insights INSIGHT
Kyrill und Politische Spannungen
Historiker vermuten, dass Patriarch Kyrill die Ermordung nicht direkt befahl, sie aber zuließ oder im Hintergrund förderte.
Seine frühere Gewalt gegen Juden und die Parabalani-Konflikte zeigen ein angespanntes politisches Klima in Alexandria.
insights INSIGHT
Seltene Universalgelehrte in Alexandria
Hypatia war eine ungewöhnliche Universalgelehrte: Philosophin, Mathematikerin und Astronomin in einer Männerwelt.
Von ihr sind keine Schriften erhalten, doch Zeitgenossen lobten ihre Gelehrsamkeit überschwänglich.
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Hypatia ist einzigartig für eine Frau der Antike: Sie ist Mathematikerin, Philosophin, Astronomin und politische Beraterin. 415 wird sie von christlichen Fanatikern ermordet.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:
was Kyrill, der Patriarch von Alexandria, mit dem Lynchmord zu tun haben könnte,
wie die Philosophin die Lehren von Platon und Aristoteles unter die Bevölkerung Alexandrias bringt,
warum Hypatia wohl auch eine begabte Konstrukteurin von wissenschaftlichem Gerät ist,
wie gefährlich ihr Kontakt zu Orestes, dem kaiserlich-römischen Präfekten von Ägypten, ist,
welche Folgen der Lynchmord hat.
Über die Hintergründe der Tat an der Mathematikerin und Philosophin Hypatia kann bis heute nur spekuliert werden: Warum richtet sich derart entfesselte Gewalt gegen eine einzelne Frau? Fest steht: Eine weibliche Universalgelehrte, Philosophin, Mathematikerin und Astronomin, ist ungewöhnlich in einer von Männern dominierten Gelehrtenwelt.
Leider sind von Hypatia selbst keine Schriften überliefert. Aber die wenigen Quellen über sie berichten mit höchster Bewunderung. Der antike Kirchenhistoriker Cassiodor notiert zum Beispiel: "Sie war die Tochter des Philosophen Theon und hatte in ihrer Gelehrsamkeit solche Fortschritte gemacht, dass sie die Philosophen ihrer Zeit weit hinter sich ließ."
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Professorin Henriette Harich-Schwarzbauer (Altphilologin, Universität Basel)
Professor Johannes Hahn (Althistoriker, Universität Münster)
Henriette Harich-Schwarzbauer: Hypatia - Die spätantiken Quellen. Bern 2011
Hartmut Leppin: Theodosius der Große. Darmstadt 2003
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