Maria Muhar über das Medium Text und ihr Kabarett "Storno"
Apr 17, 2024
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Maria Muhar, Kabarettistin und Autorin, erzählt von ihrem ungewöhnlichen Werdegang von der Kochlehre zur Bühne. Sie reflektiert über den Druck bei Auftritten und die Herausforderungen während der Pandemie, die sie zur Premiere ihres Programms 'Storno' führten. Außerdem spricht sie über die Bedeutung von Zusammenarbeit in der Kunst und teilt persönliche Einsichten in ihren kreativen Prozess. Ihre Leidenschaft für das Schreiben und vor allem für das Lachen bleibt dabei stets im Fokus.
Maria Muhar spricht über die Herausforderung, die Balance zwischen kreativen Auftritten und bürokratischen Verpflichtungen zu finden.
Die emotionalen Kämpfe, die sie vor Auftritten erlebt, zeigen die Komplexität des Künstlertums und die Notwendigkeit, innere Spannungen zu bewältigen.
Ihr kreativer Prozess wird durch die Unterstützung ihrer Umgebung, insbesondere ihrer Tante, und den Wunsch nach präzisen, gesellschaftlich relevanten Texten geprägt.
Deep dives
Der kreative Alltag
Die Künstlerin spricht darüber, wie ihre beruflichen Verpflichtungen sie herausfordern, insbesondere bei der Balance zwischen Auftritten und der Verarbeitung von Bürokratie. Im Gespräch wird deutlich, dass ihre letzten Auftritte für sie eine gewisse Dichte und Nervosität mit sich brachten, was sie durch die Zeit zwischen den Auftritten als entlastend empfindet. Diese Dichte an Terminen, besonders im Theater, scheint für sie eine gewohnte Belastung zu sein, die jedoch schwer zu managen ist. Sie reflektiert auch darüber, wie wichtig Pausen für die kreative Genesung sind, um sich von der Intensität der Auftritte zu erholen.
Der Druck des Auftritts
Die Künstlerin beschreibt die emotionalen Herausforderungen, die mit dem Vorabend eines Auftritts verbunden sind. Obwohl sie mittlerweile mehr Textsicherheit hat, empfindet sie die Vorbereitung auf einen Auftritt als anstrengend, da sie zwischen Energieerhaltung und der Notwendigkeit, sich auf die Performance vorzubereiten, navigieren muss. Sie erkennt, dass der Tag des Auftritts oft eine emotional anstrengende Wartezeit ohne größere Fortschritte ist. Dieser innere Konflikt zwischen Entspannung und Anspannung verdeutlicht die Komplexität, mit der Künstlerinnen ihre Auftritte psychisch verarbeiten.
Der Weg zur Bühnenpräsenz
Die Künstlerin reflektiert über ihre Anfänge und die Schwierigkeiten, die sie bei ihrer Entscheidung hatte, auf die Bühne zu treten. Früher scheute sie sich aufgrund persönlicher Unsicherheiten, sich zu zeigen, während sie jetzt, mit mehr Erfahrung, eine klare Bühnenpersona entwickelt hat. Ihre Rituale vor einem Auftritt zeigen, wie sie sich psychisch vorbereitet und gleichzeitig den Druck, der mit der Performance einhergeht, kontrolliert. Dieser gewachsene Umgang mit ihrer Bühne und ihrer Präsenz verdeutlicht das Vertrauen, das sie über die Jahre aufgebaut hat.
Der kreative Prozess des Kabaretts
Im Podcast wird der kreative Prozess der Künstlerin beim Schreiben ihres Kabarettprogramms thematisiert. Sie berichtet von der Bedeutung der Menschen in ihrem Umfeld, die sie während der kreativen Arbeit unterstützen, insbesondere die Rolle ihrer Tante, die sie bei der Erarbeitung ihrer Texte unterstützt hat. Ihre Bedürfnisse nach einer Handlungsstruktur und die Entwicklung von Anekdoten reflektieren die Herausforderungen des kreativen Schaffens. Zusätzlich betont sie, dass Genauigkeit und Textsicherheit für sie entscheidend sind, um ihre Kanzel erfolgreich zu nutzen und das Publikum zu erreichen.
Der Bildungsauftrag und das Publikum
Die Künstlerin erwähnt die Verantwortung, die sie in ihren Programmen gegenüber ihrem Publikum empfindet. Sie versucht, durch ihre Texte Themen zu behandeln, die gesellschaftliche Diskussionen anregen, ohne dabei den Zeigefinger zu heben. Ihre Arbeiten streben danach, eine Verbindung zwischen der Kunst und der Realität der Menschen zu schaffen, um das Bewusstsein für verschiedene Themen zu schärfen. Aber sie gesteht auch, dass nicht jeder Abend erfolgreich verläuft und dass sie aus den Reaktionen des Publikums lernt, um sich weiterzuentwickeln.
Maria Muhar schreibt Prosa, Lyrik und unterschiedliche Bühnentexte. Wenn sie jemand zum Lachen bringt, mag sie das extrem gerne und umgekehrt sorgt sie auch gern selbst dafür - nämlich passenderweise als Kabarettistin.
Maria hat uns im Studio besucht und wir haben mit ihr über ihr erstes Kabarettprogramm „Storno“ gesprochen (ausgezeichnet mit dem österr. Kabarettpreis-Förderpreis) und warum sie sich nach der Kochlehre - mit Zwischenstopps auf der Bildenden und Angewandten - dann doch nicht für die Galerie, sondern die Bühne und das Verfassen von Texten entschieden hat.
„Ich hab das immer gemocht, dass es eine gewisse Reproduzierbarkeit von Sachen gibt. Also ein Buch herzustellen, dass man dann eigentlich vervielfältigen kann, ist für mich ein viel spannenderer Gedanke, als einem Galeristen nachzurennen und Netzwerkgespräche mit Sammlern zu führen, die in einer komplett abgehobenen Welt leben.“
Ein ehrliches Gespräch über das Suchen und Finden eines Weges, der zu einem passt.
Danke liebe Maria für die vielen Einblicke und die Offenheit - wir haben es sehr genossen.
LG die Partypolizei
Und danke auch an das fantastische Team von Audiamo+ für Produktion und Schnitt: Philipp Pankraz und Severin Posch